Freitag, 24. Mai 2019

Ein Lebenszeichen

Verdammt lang ist es her, dass ich mich hier habe blicken lassen.
Täglich kommen immer noch hunderte Besucher auf meinen Blog. Und es gibt viele liebe interessierte Leserinnen, die mir Nachrichten geschrieben haben auf die ich nie geantwortet habe.
Nun ist es endlich an der Zeit für ein kleines Lebenszeichen von mir.

Nach der niederschmetternden 5. negativen ICSI haben wir die Klinik gewechselt. Wir sind nicht wie geplant in die Uniklinik gewechselt, sondern in eine neue Privat-Praxis mit außerordentlich netten und kompetenten Ärztinnen, die zuvor viele Jahre in der besagten Uniklinik gearbeitet haben.
Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hätte ich das vorher gewusst wie individuell und gut man in einer Privatpraxis beraten und behandelt wird, hätte ich mir die Massenabfertigung in meiner vorherigen Klinik niemals angetan. Ich bin mir rückblickend sehr sicher, dass die vorherige Klinik auch zu meiner schlechten psychischen Verfassung beigetragen hat.
Wie ging es weiter?
Die Ärztin hat uns - trotz des eigentlich eingeschränkten Spermiogramms meines Mannes - eine IVF empfohlen, weil ihrer Meinung nach kein Befruchtungsproblem vorliegt. Zudem hatte sie noch einige Zusatzuntersuchungen angeordnet, die am Ende - leider - ohne Befund waren. Auch sie hatte also keinen Grund für die fehlende Befruchtung gefunden. Parallel hat sie noch zu einer Akupunktur geraten, die ich auch inkl. Teekur gemacht habe. Wir hatten eine fantastische Befruchtungsrate (ich glaube 10 von 12) und konnten am Ende 2 Blastozysten einsetzen und einen Kryo einfrieren. Ergebnis war leider negativ, wobei sich wohl kurz etwas eingenistet hat (HCG von 5). Das war im Januar/Februar 2018.

In der darauffolgenden Kryo wurde ich tatsächlich nachweislich schwanger mit einem viel zu niedrigen HCG von 20. Zwei Tage später sank der HCG leider weiter.

Kurze Zeit darauf haben wir dann die 7. IVF gestartet. Leider hat nur ein  Eierstock Eizellen produziert, so dass am Ende nur 8 EZ entnommen werden konnten. Auch diesmal war die Befruchtungsrate sehr gut und es haben sich wieder zwei Blastozysten in allerbester Qualität entwickelt, die auch transferiert wurden. Auch dieses Mal hat sich wieder kurz etwas eingenistet (HCG von 5), wollte aber nicht bleiben. Das war im Juli 2018.

Nach 9 erfolglosen Behandlungen war mein Körper dann endgültig durch und verlangte eine Pause.
Uns war beiden komplett die Lust vergangen. Und für uns beide stand fest, dass wir nun endlich das Versprechen einlösen mussten, was wir uns eigentlich schon nach 3 ICSIS einlösen wollten: es wieder auf natürlichem Wege zu versuchen.
Im November haben wir daher erneut die Kiwu-Klinik aufgesucht und um eine Eileiterdurchspülung gebeten. Ergebnis war leider nicht eindeutig, weil meine beiden Eileiter nicht gut auf dem Ultraschall einsehbar waren. Die Ärztin ging jedoch - aufgrund des fehlenden Gegendrucks bei der Durchspülung - davon aus, dass die Eileiter durchgängig sind.

Das Ganze ist nun 6 Monate her und ich bin - na ratet mal - natürlich nicht schwanger.
Wenn ich ehrlich bin, wundert es mich mittlerweile auch nicht mehr. Irgendwie soll es wohl einfach nicht sein. Selbst auf natürlichem Wege nicht mehr - auch, wenn es zu einer hohen Wahrscheinlichkeit sowieso in einer ELSS enden würde. Wir werden es auf jeden Fall weiterversichern. Aber, wenn es nicht mehr klappt, dann halt nicht. Nach so vielen Jahren Kinderwunsch (sage und schreibe 5,5 Jahre!!!) stumpft man dann in der Tat auch einfach irgendwann ab. Es schmerzt einfach nicht mehr so wie damals. Und mittlerweile habe ich mein Leben ohne Kind einfach akzeptiert. Es wäre mit Kind sicherlich schön gewesen, aber ohne ist es auch schön.

Ich muss jetzt dringend schlafen gehen und melde mich ganz bald sicher wieder.

Alles Liebe und bis dahin!

Sonntag, 11. Juni 2017

5 + 1 = 0

5 ICISI + 1 Kryotransfer = 0 Schwangerschaften.

DAS ist das Resümee aus 3 Jahren Kinderwunschweg in einer der vermeintlich renommiertesten Kliniken in meiner Stadt. Eine Klinik, die mir - wie auch allen anderen gynäkologischen Ärzte, die ich seit meiner zweiten Eileiterschwangerschaft angetroffen haben - außerordentlich gute Voraussetzungen und eine hohe Schwangerschaftswahrscheinlichkeit prophezeit haben. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass ich bei beiden ELSS außerordentlich schnell schwanger geworden bin - die erste SS trat innerhalb von 3 Übungszyklen ein, die zweite direkt im ersten Übungszyklus. Und das trotz eingeschränktem Spermiogramm meines Mannes. Meine Hormonwerte deuten alle darauf bin, dass ich definitiv noch sehr fruchtbar bin. Was ist also das Problem? Es macht irgendwie alles keinen Sinn?

Diese Behandlung war alles andere als ein Zuckerschlecken nach dem Transfer. Denn nach dem Spritzen der zweiten Spritze Brevactid 1.500 hatte ich eine extrem heftige Überstimulation, die 4 Tage anhielt. Am ersten Tag musste ich leider arbeiten gehen - ich weiß bis heute nicht, wie ich diesen Tag überstanden habe. Ich sah wirklich aus wie im neunten Monat schwanger, konnte nicht gehen - sitzen ging eigentlich auch nicht. Glücklicherweise hatte ich ein sehr langes Meeting indem ich mich "gemütlich" in den Stuhl setzen konnte. Da ich ja 3 - 4 Liter trinken sollte, bin ich ständig aus dem Meeting rausgerannt auf Toilette. Es war ein einziger Alptraum. Nachts bin ich aufgrund der extremen Schmerzen im Oberbauch wachgeworden (es hatte sich zusätzlich zum Wasser auch noch unnatürlich viel Luft entwickelt). Glücklicherweise waren Tag 2 - 4 der Überstimulation am Wochenende mit anschließendem Feiertag (Pfingstmontag). Der Bauch hielt noch sehr lange an. Aber als er diesen Freitag dann endgültig zurückging, wusste ich dass ich am Samstag keinen positiven Pipi-Test in der Hand halten würde. Bereits am Freitagabend auf dem Nachhauseweg von der Arbeit, fing ich an zu heulen. Abends wollte ich nichts mehr machen und lag halb apathisch vor dem Fernseher und habe nur geheult. Ich habe so einen unglaublichen Druck, eine extreme Anspannung und Angst in mir gespürt. Ich hatte die Tränen einfach nicht mehr unter Kontrolle.

Die Nacht von Freitag auf Samstag war sehr unruhig. Ich war gegen 5h Morgens bereits hellwach und musste eigentlich auch dringend auf Toilette. Aber ich wollte den Test auf keinen Fall alleine durchführen. Um 6h habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und einen Becher genutzt, den ich dann aber wieder im Bad abgestellt habe - ohne den Test durchzuführen. Als ich ins Schlafzimmer zurückging fragte mein Mann ganz unerschrocken, weil eigentlich noch im Tiefschlaf "Und? Hast du den Test gemacht?". Nach 15 Minuten war er dann wach und wir sind gemeinsam ins Bad.
Es war einer der schlimmsten Tiefpunkte in meiner Kiwu-Karriere. Keine zweite Linie in Sich - auch nicht nach 6 Minuten.
Wir gingen danach wortlos wieder ins Beet - jeder auf seiner Seite nur die Hand haben wir uns in der Mitte gehalten. Jeder schaute in eine andere Richtung - weg voneinander. Der Schock saß so dermaßen tief. Ich glaube, wir lagen 25 Minuten so nebeneinander. So lange brauchte unser Gehirn, um diese Botschaft wirklich zu erfassen. Danach fing ich erst einmal an zu heulen. Wir lagen noch bis 8:30h im Bett und haben versucht das zu verarbeiten. Ich glaube, am Nachmittag habe ich dann wirklich verstanden, was dieses Ergebnis eigentlich für uns bedeutet. Wieder kein Kind - vielleicht niemals ein Kind? Das Leben geht weiter wie bisher - oder doch nicht? Alles umsonst - wirklich alles völlig umsonst. Ich habe verdammt hart gekämpft, habe wirklich alles gegeben - und das alles für nichts. Wir stellen am Ende mit leeren Händen hier.

Wir haben am Samstag immer wieder über das Ergebnis gesprochen und wie es jetzt weitergehen soll. Fakt ist - wir sind jetzt erst einmal pleite. Diese Behandlung hat uns ca. 8.000 EUR gekostet. Das waren ca. 20.000 EUR in 6 Monaten (2 ICSI, 1 Kryo) - für Nichts! Dafür, dass sich mein Leben rapide verschlechtert hat, dass ich oft depressiv war, dass meine Ehe beinahe zu Bruch gegangen ist und mein Leben an mir vorbeigezogen ist. Dafür, dass ich wirklich alles gegeben habe und nichts dafür bekommen habe. Außer einer noch größeren Leere und einem nicht unerheblichen finanziellen Loch.

Fakt ist nun auch, dass wir das Thema in unserer aktuellen Kiwu-Klinik beenden werden. Es wird in dieser Klinik keine weitere Behandlung mehr geben. Wir werden wechseln, in eine Uniklinik in einer nahe gelegenen Stadt. Das ist zwar mit sehr viel mehr Aufwand verbunden und die Wartezeiten müssen dort wohl auch der Horror sein, aber die anderen Kliniken in meiner Stadt haben mich nicht überzeugt.

Fakt ist nun auch, dass wir erst einmal eine lange Pause machen werden und gegen Ende des Jahres/Anfang nächsten Jahres die nächste ICSI durchführen werden. Bis dahin haben wir auch wieder Geld zusammen und ich möchte mich nach 2 durchgehenden Jahren Behandlung auch einfach mal davon erholen und letztendlich auch wieder gerne ein normales Leben führen. Den ersten Stein habe ich gestern auch ins Rollen gebracht - ich habe mich in einem Fitnessstudio angemeldet. Etwas, was ich schon soooo lange tuen wollte, aber es nicht konnte, weil ich ja ständig in irgendeiner blöden Behandlung war.
Und eventuell werde ich mir von meiner aktuellen Klinik nun doch noch mal eine Überweisung für einen Immunologen geben lassen und mich doch mal an Frau Dr. Reichel-Frenz wenden - ich habe ja jetzt genügend Zeit auf das Ergebnis zu warten. Zwei andere Dinge würde ich vorab auch gerne noch abklären lassen.

Zudem haben wir uns nun auch entschlossen, doch in Urlaub zu fahren und dafür einen Sparvertrag aufzulösen. Sparen können wir schließlich auch noch ab nächstes Jahr wieder. Aber jetzt brauchen wir einfach eine gute Zeit für uns. Manchmal ist das Leben im Jetzt doch wichtiger als die Altersvorsorge.

Für alle, die sich fragen, in welche Klinik ich gehe... Ich werde die Stadt jetzt nicht nennen, aber diejenigen Leserinnen aus meiner Umgebung werden sofort wissen, welche Klinik gemeint ist: 3. Etage, im Erdgeschoss kann man Dinge zum Lesen erwerben und oben drauf ist eine eisige Angelegenheit zu finden ;-) Falls irgendeiner meiner Leser auch von meiner Klinik in die Uniklinik der Nachbarstadt gewechselt ist - ich freue mich über jede private Nachricht und eure Erfahrungen - positiv wie negativ! Bitte schreibt den Namen meiner oder der anderen Stadt nicht in die Kommentare. Ich möchte hier so anonym wie möglich schreiben.

Ihr Lieben - ich weiß im Moment noch nicht, wann ich mich das nächste Mal melden werde.
Bis dahin aber - alles Liebe!

Donnerstag, 1. Juni 2017

ICSI No. 5 - Punktion +8, Transfer +3

So ihr Lieben, da bin ich wieder. Heute geht es mir so lala, was darin liegt, dass ich heute nach einen Kreislaufzusammenbruch hatte und mal schön mit dem Kopf auf den Boden geknallt bin. Der Grund dafür ist mir nicht ganz klar. Ich bin heute Nacht mit wahnsinnigen Schmerzen im Oberbauch wach geworden, so starke Schmerzen, dass mein Kreislauf darauf reagiert hat. Ich hatte irgendwie ein extremes Völlegefühl im Bauch und dachte, dass es nach dem Toilettengang schon besser werden würde. Aber das Gegenteil war der Fall - nach dem Toilettengang wurden die Schmerzen noch schlimmer und bevor ich ganz aus dem Badezimmer raus bin, lag ich auch schon am Boden. Es hat Ewig gedauert, bis mein Kreislauf wieder da war. Und danach waren mein Mann und ich auch ratlos, ob es eine heftige Überstimulation (durch das Brevactid) ist oder einfach nur extrem heftige Lüfte in meinem Oberbauch sind. Mein Mann gab mir dann eine ordentliche Dosis Lefax und Tee - und siehe da, eine halbe Stunde später ging es wieder bergauf und die Schmerzen verschwanden sukzessive.
Ich vermute mal, dass die heftigen Blähungen durch Famenita und Brevactid kommen (so zumindest auch die ähnlichen Erfahrungen im Netz). Und zugleich habe ich gestern, trotz Hitze, auch viel zu wenig getrunken. Bei einer leichten Überstimulation durch Brevactid natürlich absolut fahrlässig.

Aber wie schaut es konkret aus? Hier für euch wieder mein Kiwu-Tagebuch.


  • Mo. 22.05.2017 - Stimutag 11
    • Noch mal zum Ultraschall. Mindestens ein Follikel ist 18mm, somit kann die Punktion stattfinden. 
    • Insgesamt schätzt meine Ärztin, dass wir 10 punktieren werden. Aber nur 8 vermutlich verwertet werden können. 
    • Sie ist mit der Anzahl nicht so happy - aber ich bin es umso mehr, weil ich die hohe Anzahl an Follikel mittlerweile leid bin und ich einfach mal ausprobieren möchte, ob die These mit der niedrigeren Zahl, aber dafür qualitativ hochwertigeren Eizellen stimmt. 
    • Am Abend soll ich den Eisprung wie üblich mit Ovitrelle auslösen und wieder das Antiseptikum in die Vagina einführen.
  • Di. 21.05.2017 - PU -1
    • Am Abend merke ich, dass es mir nicht mehr so gut geht und ich mich kurz vor'm Platzen fühle. 
    • Am Abend vor dem Schlafen gehen, nehme ich wieder eine Beruhigungstablette, um die Nacht gut durchzuschlafen und am Morgen keine Panik vor der OP zu schieben. Ich liebe Diazepam - habe ich euch das schon mitgeteilt? :-)
  • Mi. 22.05.2017 - PU+0
    • Punktion!
    • Es konnten 11 Eizellen punktiert werden
    • Ich hatte zum Abend hin zwar Schmerzen, aber es war dieses Mal nicht notwendig noch ein Schmerzmittel einzunehmen. 
    • Allein schon wegen der fehlenden Schmerzen hat sich die niedrigere Anzahl an Follikeln gelohnt
  • Fr. 23.05.2017 - PU +2
    • kurze Rückmeldung aus der KIWU - es sind aktuell noch 5 befruchtete Eizellen rennen.
    • 1 Eizelle mehr als ich dachte - normalerweise habe ich immer eine Befruchtungsrate von 50% 
  • Mo. 26.05.2017 - PU +5, Transfer +0
    • Blastozystentransfer (das erste Mal in meiner Kiwu-Laufbahn im Frischversuch!, sonst immer an PU +3)
    • Zwei Blastos haben es glücklicherweise bis zum Ende geschafft und konnten transferiert werden. Eine Blasto hat auf jeden Fall 1AA-Qualität, die andere Blasto konnte ich auf dem Foto nicht so recht beurteilen. Ich glaube aber auch A-Qualität.
    • Alle 5 Eizellen haben es bis zum Tag 4 geschafft zu überleben und interessanterweise waren es an Tag 3 alles 8-Zeller in A-Qualität. Jetzt stellt sich die Frage - liegt's an meinen Eizellen oder liegt es am Labor/der Nährlösung?
    • Direkt nach dem Transfer bekomme ich noch die erste Brectavid 1500 I.E. gespritzt, am Abend spritze ich mir noch Clexane
    • Brectavid soll ich nun noch 2x spritzen, am 01.06. und am 04.06. - aber nur dann, wenn ich keine Überstimulationssymptome habe
  • Do. 01.06.2017 - PU +8, Transfer +3
    • Ich habe zwar einen recht großen Bauch und unendlich viele Blähungen, aber es fühlt sich nicht so wirklich nach einer schlimmen Überstimulation an. Aus diesem Grund spritze ich heute noch einmal Brevactid 1500 I.E. und hoffe, dass diese Nacht nicht ähnlich verläuft wie die letzte. Lefax lege ich auf jeden Fall direkt neben mein Bett
    • Beim Toilettengang erblicke ich im Papier ein wenig Blut aus der Vagina. Es ist allerdings nicht hellrot, sondern sieht eher etwas älter aus. Also keine Einnistungsblutung.
Jo, so schaut es aktuell aus. Ich habe ehrlich gesagt null Gefühl und glücklicherweise bin ich aktuell noch nicht im Warteschleifen-Wahnsinnsmodus und google Symptome. Dieses Mal kann ich mir das auch alles sparen, weil Brevactid meinem Körper eh schon die ganze Zeit auf massive Art und Weise eine Schwangerschaft vorgaukelt. Einen Frühtest kann ich mir auch sparen, weil ich wegen Brevactid auf jeden Fall zwei Linien sehen werde. Nun denn.

Wir haben auf jeden Fall schon mal einen ersten Kassensturz vorgenommen. Durch die zusätzliche Gabe von Gonal F von 250 auf 300 und das Luveris, ist somit auch unser Kurztrip an die Nordsee dahin. Das war es dann wohl mit Urlaub in diesem Jahr. 
Sollte es dieses Mal wieder nicht klappen: Die nächste ICSI könnten wir uns erst Anfang nächsten Jahres wieder leisten - außer wir plündern unsere Altersvorsorge. Aber da hört der Spaß dann bei mir ehrlich gesagt auch auf. Und sowieso. Wenn das nix wird, wollen wir eh nur noch einen Versuch wagen - und denn kann und wollen wir ganz klar erst im nächsten Jahr machen. Die nächsten Monate wollen wir unser Leben vorrangig erst mal wieder genießen und den ganzen Kiwu-Dreck von uns abstreifen. Zudem überlege ich mir auch noch mal eine Dritt-Meinung in einer anderen Klinik einzuholen. Ich habe schon länger darüber nachgedacht - aber nun hat mich eine liebe Leserin noch mal darin bestärkt, weil sie dort nun endlich Erfolg hatte - im Gegensatz zu meiner aktuellen Klinik. (Danke, liebe M. - ich antworte dir auch noch :-)). 

Ich melde mich die Tage wieder und hoffe natürlich inständig, dass ich auch mal zu den Bloggerinnen gehöre, die mal ein Foto von ihrem positiven Schwangerschaftstest zeigen kann!


Und noch ergänzend: ich hatte im letzten Beitrag ja geschrieben, dass meine Klinik nun immer einen Blastozystentransfer anstrebt, weil sie nun eine neue Nährlösung verwenden, in der die Embryonen durchgehend fünf Tage verweilen können. Bislang mussten die Embryonen immer an Tag 3 umziehen, was für die Entwicklung der empfindlichen Embryonen nicht ganz optimal war. Meine Frage an euch war ja, ob andere Kliniken, die Blastozystentransfer durchführen, schon lange die 5-Tage-Nährlösung verwenden und meine Klinik nur hinterherhinkt, oder es wirklich so neuartig ist. Prof. Dr. Lisa hat sich wundgegoogelt und festgestellt, dass da keine Klinik offen drüber spricht. Aber bei wunschkinder.net bin ich dann fündig geworden - ja, es scheint üblich zu sein, die Lösung an Tag 3 zu wechseln. Somit hat meine Klinik dann doch wirklich was innovatives im Einsatz. Schauen wir mal, ob ich dieses Mal irgendeinen Nutzen daraus ziehen kann....

Sonntag, 21. Mai 2017

Wieder mittendrin - 5. ICSI: Stimulation +10

Laaange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Aber es ergeht mir mittlerweile wie vielen anderen Langzeit-Kinderwunschfrauen. Irgendwann hat man keine so große Lust mehr, sich so intensiv mit dem Kinderwunsch-Thema auseinanderzusetzen. Und das tue ich immer zwangsläufig, wenn ich meinen Kinderwunschweg hier im Blog beschreibe.

Das Aufschreiben meines Kinderwunschwegs in diesem Blog war gerade in der Anfangszeit außerordentlich wichtig für mich. Es hat mir sehr geholfen, mich damit intensiv auseinandersetzen zu können. Mit meiner Trauer um meine beiden Sternenkinder, und mit den ganzen Strapazen, die ich im Laufe der letzten 5 Behandlungen auf mich genommen habe. Und dass viele von euch mir hier immer so zahlreich antworten oder mir auch privat schreiben, brachte und bringt mir nach wie vor immer noch sehr viel. Aber dieses Mal war es an der Zeit, dem eigentlichen Leben  - meinem Leben - wieder mehr Vorrang zu geben - auch, wenn ich das Kapitel Kinderwunschbehandlung nach wie vor noch nicht abgeschlossen habe. Aber ich merke für mich selbst, dass es in Ordnung wäre, dieses Kapitel auch einfach mal zu schließen - auch ohne den gewünschten Erfolg.

Ich schreibe das jetzt so taff, aber ich darf euch verraten, dass ich gerade Tränen in den Augen habe. Es ist doch etwas anderes, dieses Ende immer wieder und wieder im Kopf zu durchdenken und mit dem Partner zu besprechen, als es wirklich niederzuschreiben. Da fühle ich dann doch diesen Stich in der Magengrube. Aber wir sind beide mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo wir uns ein Ende gesetzt haben. Ich bin gerade mitten in der 5. ICSI (mehr dazu gleich). Und sollte es auch dieses Mal nicht klappen, werden wir maximal nur noch eine ICSI versuchen. Dann ist gut - dann sind wir nicht nur finanziell an unsere Grenzen gegangen, sondern auch psychisch und ich auch physisch. Mehr geht dann einfach nicht mehr. Und zu mehr Behandlungen rät dann auch unsere Ärztin nicht mehr. Ich habe einfach keine Lust mehr, mich immer wieder in meinem Leben einzuschränken (ich würde mich wirklich sehr gerne in einem Sportverein anmelden, aber hier gibt es immer nur längerfristige Verträge), ich würde gerne einen Urlaub planen, ich würde gerne wieder einfach so Konzerttickets kaufen, und ich möchte mein Geld sehr gerne wieder für schöne Dinge für mich/uns ausgeben, statt es in meine Kinderwunschklinik zu tragen. Ich weiß, dass es nach dem Ende der Kiwu auch ein schönes Leben für uns geben kann. Vor einem halben Jahr war das für mich unvorstellbar - ich konnte mir ein Leben ohne Kinder einfach nicht vorstellen. Aber mittlerweile reden wir auch immer öfters davon, wie wir unser Leben planen würden (Segelschein machen und Urlaub am Wasser machen, 4 Mal im Jahr in den Urlaub fahren, Kurztrips unternehmen, Wandertouren und wieder regelmäßig ins Theater, in Museen und in die Oper gehen - und natürlich regelmäßig auf Konzerte gehen (ich vermisse es so sehr!). 

Aber nun zur eigentlichen Behandlung. Ich weiß durch eure Rückmeldungen, dass ihr meine ausführlichen Tagebücher zu den einzelnen Behandlungen sehr schätzt. Die aktuelle Behandlung werde ich euch leider nicht in aller Ausführlichkeit mehr aufschreiben können, weil ich sie ein wenig "verdränge" und sie gerade eher nebenher laufen lassen. Die Eck-Daten schreibe ich euch aber mal auf.

  • Vorab mal wieder ein viel zu langer Zyklus von 38 Tagen (mein Körper hat sich immer noch nicht richtig vom langen Protokoll bei der 4. ICSI erholt und das obwohl wir dazwischen sogar noch einen Kryozyklus hatten)
  • Do. 20.04.2017: 
    • 1. Tag der Periode
  • Sa. 22.04.2017: 
    • 1. Einnahmetag Pille Minisiston
  • So. 30.04.2017:
    • Start Downregulation mit Synarela-Nasenspray (morgens und abends jeweils 2 Hübe)
  • Fr. 05.05.2017: 
    • letzter Tag Pilleneinnahme
  • Mo. 08.05.2017: 
    • Einsetzen der Periode
  • Di. 09.05.2017: 
    • Start Einnahme von Prednisolon gegen meine hohen Antikörper
    • Vorabgespräch mit meiner Kiwu-Ärztin 
  • Do. 11.05.2017: 
    • Blutabnahme
  • Fr. 12.05.2017: Stimutag 1
    • 1. Ultraschall: alles ok; 
    • Start Stimulation mit Gonal F 250 Einheiten
  • Di. 16.05.2017: Stimutag 5
    • 2. Ultraschall und Blutabnahme: mehrere ungleichmäßig große Follikel, ca. 9-10 mm Durchmesser - daher Verdacht auf zu niedriges LH und zudem Steigerung von Gonal F ab dem 17.05. auf 300 Einheiten
  • Mi. 17.05.2017: Stimutag 6
    • Blutergebnisse zeigen zu niedrigen LH-Wert, daher zusätzliche Einnahme von einer Ampulle Luveris notwendig
    • Start mit Luveris direkt nach der Arbeit, also am Abend
  • Fr. 19.05.2017: Stimutag 8
    • Blutabnahme und Ultraschall: 8 gleichmäßig große gewachsene Follikel - ca. 14 mm im Durchschnitt und viele kleine - trotz der Dosis-Erhöhung und Luveris sind die kleineren Follikel nicht mehr mitgezogen; 
    • positiv ist aber, dass 8 Follikel gleichmäßig groß sind; 
    • Annahme, dass Punktion - bei entsprechendem Wachstum - ggf. schon am Montag stattfinden kann. Daher zusätzliche Kontrolle am Sonntag, den 21.05.2017
  • So. 21.05.2017: Stimutag 10
    • Blutabnahme und Ultraschall: 9 gleichmäßig große Follikel - ca. 17,x mm im Durchschnitt. 
    • Follikel sind nicht schnell genug gewachsen - daher morgen noch einmal zur Kontrolle

So schaut es aktuell also bei mir aus. Wirklich optimal läuft die Behandlung gerade nicht. Aber ich warte jetzt erst einmal die Punktion und die Befruchtungsrate und die Eizellqualität ab - danach kann ich den Kopf immer noch in den Sand stecken. Etwas schlimmeres als ein erneutes negativ kann ja nicht bei rauskommen - und darin bin ich ja schon mehr als erprobt drin, gell ;-)

Es gibt eine kleine Änderung bei der Behandlung dieses Mal. Meine Ärztin war auf einem Kongress für Reproduktionsmedizin und hat leider nicht allzu große Erkenntnisse für Implantationsversagen erhalten. Aber es gab wohl sehr überzeugende Ergebnisse zu der Gabe von HCG nach der Punktion., dies soll die Einnistungswahrscheinlichkeit bei spezifischen Patientinnen wohl signifikant erhöhen. Daher werde ich dieses Mal noch in regelmäßigen Abständen etwas HCG spritzen. Aus diversen Foren weiß ich, dass dies in vielen Praxen wohl schon gängige Praxis. 

Weiterhin wurde das Vorgehen bestätigt, bei hohen Antikörpern Clexane nach der Punktion zu spritzen - daher behalten wir das auch dieses Mal bei. 

Und neu ist in unserer Praxis, dass nun grundsätzlich immer ein Blastozystentransfer angestrebt wird (bislang wurde der Blastozystentransfer immer nur bei jüngeren Frauen durchgeführt, die viele und v. a. gut entwickelte Embryonen hatten). Grund hierfür ist, dass man eine neue Nährlösung für die Embryonen verwendet. Früher mussten die Embryonen wohl nach drei Tagen in eine andere Nährlösung umgezogen werden. In dem empfindlichen Stadium wohl ein besonderes Risiko für eine negative Entwicklung. Dies ist bei der neuen Nährlösung nicht mehr der Fall - denn hier können sie bis zum Blastozystenstadium verweilen. Zudem sei eine neue Erkenntnis, dass Embryonen die sich bis zur Blastozyste zwischenzeitlich nicht so gut entwickeln, am Ende aber doch noch eine gute Qualität und erlangen und sich auch einnisten können. (By the way: dies erklärt dann nämlich auch, warum sich mancher 4-Zeller an Tag 3 noch zu einem richtigen Kind entwickelt hat).
Wenn ich ehrlich bin hat mich diese Aussage ein wenig an meiner Klinik zweifeln lassen. Gab es diese Nährlösung bislang nicht auf dem Markt oder gab es sie schon eine ganze Weile und haben den Patienten damit schlechtere Grundbedingungen geboten? Wisst ihr zufälligerweise wie das in eurer Praxis gehandhabt wird? Vielen Dank vorab für euer Feedback :-* 
Ich habe mittlerweile viele Artikel gelesen, dass die Nährlösung eine große Rolle für den Erfolg einer Behandlung spielt.

Nun aber genug für heute geschrieben. Ich weiß noch nicht, ob ich mich wieder zeitnah bei euch melden werden. Wie oben bereits geschrieben, möchte ich dieser Behandlung nicht allzu viel Raum in meinem Leben geben. Sollte ich aber das dringende Bedürfnis haben euch zu schreiben, melde ich mich natürlich. Die Hormone werden mich schon lenken und leiten ;-)
Ich würde mich auf jeden Fall über euer Feedback in Bezug auf die Nährlösung freuen.

Alles Liebe












Dienstag, 28. März 2017

Im Hamsterrad

Ich mag eigentlich gar nicht mehr. Es ist das 5. Mal, dass ich einen Post über mein Leben nach dem Negativ schreibe. Und in aller Regel ist es auch wieder ein Post, der die Vorbereitung für den neuen Versuch beinhaltet. 

Ich bin in einem Hamsterrad gefangen, aber irgendwie auch nicht, weil ich ja jederzeit die Möglichkeit habe das Hamsterrad wieder zu verlassen. Und obwohl mir ein freihes Leben ohne Kinderwunschbehandlungen entgegen lächelt, wähle ich das Hamsterrad. Als Kinderwunschfrau lebt man ja doch ein wenig selbstzerstörerisch. Aber darüber darf man nicht zu intensiv nachdenken ;-)

Wie geht es mir nach dem Negativ?

Zwar besser als nach den anderen Negativs, aber irgendwie leerer und abgestumpfter als sonst.
Mir geht es deshalb besser als bisher, weil die Strapazen sich im Rahmen der Kryobehandlung in Grenzen gehalten haben. Aber auch deshalb, weil ich die Medikamente nach dem Negativ nicht radikal abgesetzt habe. Nach der letzten Behandlung hatte ich ja einen richtigen Nervenzusammenbruch - und ehrlich gesagt, geriet ich nach jedem Negativ in eine kleinere Depression. Leider habe ich meiner Ärztin erst beim letzten Mal davon erzählt. 

Hätte ich das mal besser früher erzählt (oder anders herum: ist es eigentlich nicht ihre Pflicht mich nach meinem Befinden nach dem Negativ zu fragen?). Denn sie meinte, dass die Depression bei einigen Frauen durch das abrupte Absetzen der Hormone kommt. Ich gehöre wohl zu den wenigen Frauen, die sehr empfindlich auf den Östrogen- und Progesteronsturz reagieren. Dies könnte man einigermaßen verhindern, indem man die Medikamente (in meinem Falle Famenita und Progynova 21) langsam ausschleicht. Dies habe ich dieses Mal getan. Ganz ohne Stimmungsschwankungen ging es natürlich nicht, aber immerhin hatte ich dieses Mal keine depressive Episode. Migräne hatte ich an vereinzelten Tagen aber dann trotzdem - aber lieber das als Depressionen. 

Und natürlich fand meine Schilddrüse bzw. der liebe Herr Hashimoto die Hormonschwankungen auch alles andere als witzig, weshalb ich meine L-Thyroxin-Dosis jetzt eigenmächtig von 75 auf erst Mal 88 erhöht habe. Weil das eine richtig gute Idee war (ich bin nämlich fast am Arbeitsplatz eingeschlafen vor lauter SD-Unterfunktion), werde ich meine Dosis morgen auf 100 erhöhen. Mal schauen, wie es sich anfühlt. Bevor jetzt besorgte Kommentare kommen: vor Start der Behandlung hat mein Hausarzt mir empfohlen meine L-Thyroxindosis auf 100 zu steigern, obwohl meine Werte gut sind. Aber aufgrund von anhaltenden Konzentrations- und Gedächtnisproblemen sollte ich erhöhen (weil ich bei den freien Werten noch was Luft nach oben  habe). Ich konnte aber nicht erhöhen, weil meine Kiwu-Ärztin das kurz vor der Behandlung nicht empfohlen hat.

Körperlich macht sich die mürrige Schilddrüse leider auch bemerkbar. Ich sah die letzten Wochen aus wieder wandelnde Tot. Meine Gesichtshaut ist komplett ausgetrocknet und voller Pickel (meine Haut ist normalerweise lupenrein und porzellanartig), ich habe Augenränder so dunkel wie die Nacht und meine Haare bekomme ich nur mit Intensiv-Pflege wenigstens ansatzweise gepflegt. Ich nehme seit 4 Tagen aber wieder hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel zu mir und achte wirklich sehr auf meine Ernährung - daher merke ich auch, dass es wieder aufwärts geht (vermutlich auch Dank der Steigerung von L-Thyroxin). Wenn also irgendein Repro-Mediziner behaupten sollte, dass solch eine Behandlung ganz sanft ist und keine Spuren hinterlässt, dem steige ich echt auf's Dach.

Die Gesundheit geht also wieder aufwärts. Aber in meinem tiefsten Inneren fühlt sich aktuell alles einfach nur leer an. Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein körperlicher Zustand definitiv dazu beiträgt. Andererseits habe ich gerade echt wenig Interesse mich mit Freundinnen zu treffen, weil die aber auch alle Kinder haben. Mich interessieren die Kinderprobleme meiner Freundinnen gerade herzlich wenig. Ein ganz lieber Kollege bekommt demnächst sein erstes Kind und erzählt wirklich von nix anderem. Klar, der ist total stolz und überglücklich. Aber ich kann den auch nicht bremsen, weil ich ihm aber auch nicht sagen kann, dass mich das null interessiert. Es ist gerade einfach alles so wahnsinnig anstrengend. Und damit ich aus diesem schwarzen Loch raus komme, schaue ich gerade akribisch nach neuen Hobbys für mich. Yogakurse, Nähkurse, Töpferkurse, Wassersportkurse oder Bootsführerschein (ich wohne am Wasser), Chor, Gesangsunterricht, Theatergruppe, etc. Ich bin fest entschlossen mich mindestens zwei Mal die Woche fest mit zwei neuen Hobbies zu beschäftigen, um den Kopf frei zu bekommen und ganz vielleicht auch neue (hoffentlich kinderlose) Frauen kennen zulernen. Ich muss mich nur noch entscheiden, was ich machen möchte. In erster möchte ich mich gerne wieder im positiven Sinne mit mir selbst beschäftigen und mein innerstes Ich wieder wahrnehmen (um vielleicht mal wieder eine Antwort darauf zu bekommen, was ICH den eigentlich wirklich will).

Na ja, und wenigstens eine gute Sache hat es nach dem Negativ gegeben: ich habe eine fette Gehaltserhöhung bekommen und eine weitere fette Gehaltserhöhung ist dieses, aber spätestens nächstes Jahr in Aussicht. Somit könnte ich eigentlich 10 neue Hobbies starten. Wenn da nicht... ja, wenn da nicht diese verdammt hohen Kosten für die Kiwu-Behandlung wären. Die ganze Gehaltserhöhung fließt also direkt in meine Kiwu-Klinik. Juhu - ik freu mir. Aber dennoch, möchte ich diesen Abschnitt mit etwas positiven beenden. Ja, mein Kiwu-Weg ist beschissen und war auch der Grund, warum ich in einem Job geblieben bin, in dem ich eigentlich nicht bleiben wollte. Aber in diesem Job konnte ich mich während der KiWu-Behandlungen - ohne ernsthafte Konsequenzen zu befürchten - krankschreiben lassen (und das war aufgrund meiner heftigen Überstimulationen leider auch immer notwendig) und ich konnte alle noch so unglücklich gelegenen Termine wahrnehmen. In meinem Coaching habe ich daher beschlossen das beste aus meinem Job zu machen. Und siehe da, mein Job hat angefangen mir wieder Spaß zu machen. Ich habe mich in ganz viele Themen reingehängt und war voller Enthusiasmus. Und das hat sich extrem positiv auf alle Projekte ausgewirkt, die ich betreut habe. Und das wurde wiederum von meinem Chef, aber auch von anderen Personen im Unternehmen wahrgenommen. Und genau deshalb, habe ich diese fette Gehaltserhöhung bekommen. Nennt mich "karrieregeile, weil kinderlose Tussi" - ich bin stolz darauf!

Wie geht es weiter?
Unglaublich aber wahr - wir machen tatsächlich weiter. Vergesst mein Geschwätz von vor der ersten ICSI, wo ich behauptet habe, dass nach 5 Versuchen Schluss ist. Wir machen weiter - vermutlich bis das Geld ausgeht. Wer mich kennt, wüsste jetzt, dass diese Aussage völlig konträr zu meiner bisherigen Lebenseinstellung ist. Denn normalerweise bin ich ein sehr sparsamer, weil vorausschauender Mensch. Ich spare schon seit jungen Jahren für das Alter, bilde Rücklagen etc. Verzichte schon seit Jahren auf den großen Luxus, weil es mir schon immer wichtig war etwas auf der hohen Kante zu haben. Und jetzt bin ich bereit all mein Hab und Gut, all meine Ersparnisse für diesen Kinderwunsch, also für das Vielleicht-Kind aufzugeben. Für dieses immer kleiner werdende Vielleicht, bin ich bereit all meine bisherigen Lebenseinstellungen über Bord zu werfen. Und das weil ich zu der einzig wahren Erkenntnis gekommen bin, dass es mir nichts bringt im Alter vielleicht in einer wunderschönen Finca in Italien zu leben und dafür vielleicht auf ein Kind verzichtet zu haben. Ich könnte diese Finca einfach nicht vor mir selbst rechtfertigen. Da wohne ich doch lieber weiterhin in meiner kleinen Wohnung an einer viel zu lauten Straße und habe dafür vielleicht einmal ein Kind. Denn ein Haus werden wir uns in unserer Stadt selbst bei weiterhin steigendem Einkommen bei den aktuell abartigen Hauspreisen eh nicht leisten können.

Am Freitag wissen wir auf jeden Fall mehr wie es weitergehen wird, weil wir dann wieder in unserer Klinik sind. Ich melde mich dann die Tage wieder und danke auf diesem Wege alle noch mal von ganzem und tiefsten Herzen für all eure lieben Kommentare in den letzten Wochen. Sie haben mir richtig, richtig gut getan!

Alles Liebe!









 

Freitag, 10. März 2017

Kryozyklus: 4 + 1 = 0

4 ICSIs und eine Kryo = null Schwangerschaften.

Wie lange und wie oft wollen wir uns das eigentlich noch antuen...?

Montag, 6. März 2017

Kryozyklus: Transfer +12

Noch zwei Tage, dann hat die Warterei endlich ein Ende.

Symptome die letzten Tage: 
hin und wieder mal ein Mensziehen. Ansonsten nix.
Seit gestern Abend habe ich allerdings das Gefühl, das mein BH jeden Moment platzt. Da ich aber noch nie einen Kryotransfer hatte, weiß ich jetzt auch nicht, ob das nicht vielleicht von den Medis kommt und meine Periode ankündigt. Ansonsten noch Verdauungsprobleme.

Sehr auffällig verhält mein Hund sich allerdings seit vier oder fünf Tagen. Mein Mann darf nicht mehr in meine Nähe. Wenn er das versucht, nimmt der gerade extrem ausgeprägte Beschützerinstinkt meines Hundes sein extremes Ausmaß an. Zuerst haben wir uns natürlich Hoffnung gemacht, aber das dann auch schnell wieder da Acta gelegt. Wir haben einen sehr intelligenten Hütehund. Hin- und wieder probiert er gerne mal neue Verhaltensweisen aus und testet sie bei uns an. Vermutlich ist das wieder so ein Test von ihm, den wir ihm ganz schnell wieder abgewöhnen müssen. Aber wir gönnen uns noch den Spaß bis zum Bluttest (weil wir mit jeder Beschützeraktion von unserem Hund ein klein wenig das Pflänzchen Hoffnung nähren - wenigstens mal ein paar Tage das Gefühl spüren, das man vielleicht schwanger sein könnte).

Ich melde mich dann voraussichtlich wieder mit dem Ergebnis. Bis die Tage und drückt alle fleißig die Daumen :-*