Dienstag, 26. August 2014

Positive Gefühlslage trotz Wartezeit

Das Warten ist ein unangenehmer Zustand. Meist wartet man auf ein ersehntes Ereignis, einen Zustand  oder ein Ergebnis. Manchmal weiß man nicht, was danach kommt. Meist hat man am Ende eines Wartezustands jedoch eine Hürde/einen Lebensabschnitt geschafft und geht einem neuen Lebensabschnitt entgegen. Eigentlich sollte man diese Wartezeit nutzen, um sich zu entspannen und diese so angenehm wie möglich zu gestalten. Bei der Kinderwunschzeit finde ich das allerdings etwas schwierig.

Ich habe es nach zwei quälenden Monaten endlich geschafft, den Zustand der ungewollten Kinderlosigkeit endlich zu akzeptieren. Endlich bin ich nicht mehr nahe am Wasser gebaut. Bis vor zwei Wochen war es tatsächlich so, dass sich kurzzeitig immer wieder Bilder-/Gedankenfetzen wie Blitze kurzzeitig in mein Gehirn eingebrannt haben und mich in Sekundenschnelle in einen depressiven Zustand versetzt haben. Es kam nicht selten vor, dass mir die Tränen in die Augen geschossen. Gerade im Büro musste ich mich regelmäßig zusammenreißen, damit ich nicht in Tränen ausbreche.
Mit der Umstellung meiner Ernährung, hat sich dieser Zustand zum Glück geändert. Ich glaube nicht, dass Grund für meinen Sinneswandel die vornehmlich gesunden Lebensmittel sind, die ja nachweislich das Gehirn positiv beeinflussen. Obwohl diese sicherlich dazu beigetragen hat. Sondern es eher damit zu tun hat, dass ich mich wieder um mich kümmere und mir selbst Beachtung schenke. So habe ich mich in den letzten Wochen nur mit ausgewählten Leuten verabredet, mich meinen kreativen Hobbys (häkeln und nähen) gewidmet, schöne Filme angeschaut, schöne Anziehsachen gekauft und mich auch mal wieder lange in die Badewanne (mit einem sündhaft teuren Badesalz :-)))) gelegt.

Wenn man schon vom Schicksal bestraft wird, dann muss man sich ja nicht noch selbst bestrafen!

Obwohl ich also endlich wieder aus meiner (ersten und hoffentlich letzten) depressiven Phase heraus bin, nervt mich dieser Warteschleifenzustand. Ich fühle mich so untätig. Normalerweise ist es ja so, dass man nach Einsatz großer Anstrengung oft mit Erfolg belohnt wird. Wenn ich in meinem Studium bspw. viel und intensive Lernzeit investiert hatte, wurde ich am Ende immer mit sehr guten Noten belohnt. Trotz aller Widrigkeiten, habe ich studiert und das Ganze Studium inkl. Lebensunterhalt komplett selbst finanziert, damit es mir später einmal besser geht als meinen Eltern. Das Studium hat sich gelohnt, denn ich habe einen schönen Job für den ich auch ganz gut bezahlt werde. 
Diese Kausalketten in meinem Leben könnte ich endlos weiterführen. So dachte ich eigentlich auch, dass, wenn mein Lieblingsmann und ich verhütungsfrei unsere Liebe zelebrieren, da zwangsläufig auch etwas bei entstehen sollte. Aber 1 + 1 ergibt dieses Jahr bislang leider nicht 2. Und genau das ist es, was diesen Warteschleifenzustand bis zur künstlichen Befruchtung so unangenehm macht: diese Ungewissheit! Denn nur weil man Nerven, Herzblut, Zeit und viel Geld "investiert", lautet das kausale Ergebnis nicht automatisch "Baby".

In dem Blog Manchmal ist es nie haben die beiden Blogschwestern übrigens einen tollen Artikel zu diesen nicht immer vorhandenen Kausalketten geschrieben, der mich zu diesem Posting inspiriert hat (http://manchmal-ist-es-nie.blogspot.de/2014/08/vertrauen.html)

Und auch in ganz banalen Lebensbereichen, erkenne ich immer wieder, dass das Gesetz der Kausalketten nicht immer gilt: Obwohl ich die blogspot-App für das iPad verwende, kann ich keine Links einfügen... Grrrr

1 Kommentar:

  1. Liebe Lisa, ich verstehe dich sooooo gut und weiß genau wovon du schreibst. Mir, und ich denke den meisten wenn nicht gar allen anderen KiWulerinnen, geht es da gleich.
    Ich habe für mich jetzt etwas entdeckt, das mir die Warteschleife tatsächlich angenehm macht: Leben. Nein, nicht falsch verstehen. Und im Prinzip ist es ja auch das was du gemacht hast und machst. Es gibt tatsächlich so viele Dinge da draußen die man tun oder auch mal nicht tun kann, man kann sich Zeit nehmen für die Dinge die man gerne tun möchte und nicht tun muss.
    Bei der lieben Carina (http://carinakuga.wordpress.com) habe ich einen Satz gelesen der mich seither beruhigt und den ich mir jeden Tag ins Gedächtnis rufe: "Das Leben ist schon. Von einfach war nie die Rede."
    Das ist so wahr, es beruhigt mich irgendwie und gibt mir so ein "hell-yeah"-Gefühl. Und das ist einfach toll.
    Ich hoffe für uns beide und alle anderen, dass sich das mit den depressiven Phasen erledigt hat. Aber falls nicht: Wir schaffen es auch da durch. Durch jede einzelne die da vllt noch kommt. Ganz sicher.
    Und, ich muss wieder einmal deinen Blog-Namen zitieren, nach Regen kommt eben Sonnenschein. Und zwar immer.
    Ich finde es klasse, wie du deine Warteschleife gestaltest: Mach weiter so, tu was immer dir gut tut und dir Spaß macht.
    Ganz liebe Grüße!

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