Donnerstag, 1. Juni 2017

ICSI No. 5 - Punktion +8, Transfer +3

So ihr Lieben, da bin ich wieder. Heute geht es mir so lala, was darin liegt, dass ich heute nach einen Kreislaufzusammenbruch hatte und mal schön mit dem Kopf auf den Boden geknallt bin. Der Grund dafür ist mir nicht ganz klar. Ich bin heute Nacht mit wahnsinnigen Schmerzen im Oberbauch wach geworden, so starke Schmerzen, dass mein Kreislauf darauf reagiert hat. Ich hatte irgendwie ein extremes Völlegefühl im Bauch und dachte, dass es nach dem Toilettengang schon besser werden würde. Aber das Gegenteil war der Fall - nach dem Toilettengang wurden die Schmerzen noch schlimmer und bevor ich ganz aus dem Badezimmer raus bin, lag ich auch schon am Boden. Es hat Ewig gedauert, bis mein Kreislauf wieder da war. Und danach waren mein Mann und ich auch ratlos, ob es eine heftige Überstimulation (durch das Brevactid) ist oder einfach nur extrem heftige Lüfte in meinem Oberbauch sind. Mein Mann gab mir dann eine ordentliche Dosis Lefax und Tee - und siehe da, eine halbe Stunde später ging es wieder bergauf und die Schmerzen verschwanden sukzessive.
Ich vermute mal, dass die heftigen Blähungen durch Famenita und Brevactid kommen (so zumindest auch die ähnlichen Erfahrungen im Netz). Und zugleich habe ich gestern, trotz Hitze, auch viel zu wenig getrunken. Bei einer leichten Überstimulation durch Brevactid natürlich absolut fahrlässig.

Aber wie schaut es konkret aus? Hier für euch wieder mein Kiwu-Tagebuch.


  • Mo. 22.05.2017 - Stimutag 11
    • Noch mal zum Ultraschall. Mindestens ein Follikel ist 18mm, somit kann die Punktion stattfinden. 
    • Insgesamt schätzt meine Ärztin, dass wir 10 punktieren werden. Aber nur 8 vermutlich verwertet werden können. 
    • Sie ist mit der Anzahl nicht so happy - aber ich bin es umso mehr, weil ich die hohe Anzahl an Follikel mittlerweile leid bin und ich einfach mal ausprobieren möchte, ob die These mit der niedrigeren Zahl, aber dafür qualitativ hochwertigeren Eizellen stimmt. 
    • Am Abend soll ich den Eisprung wie üblich mit Ovitrelle auslösen und wieder das Antiseptikum in die Vagina einführen.
  • Di. 21.05.2017 - PU -1
    • Am Abend merke ich, dass es mir nicht mehr so gut geht und ich mich kurz vor'm Platzen fühle. 
    • Am Abend vor dem Schlafen gehen, nehme ich wieder eine Beruhigungstablette, um die Nacht gut durchzuschlafen und am Morgen keine Panik vor der OP zu schieben. Ich liebe Diazepam - habe ich euch das schon mitgeteilt? :-)
  • Mi. 22.05.2017 - PU+0
    • Punktion!
    • Es konnten 11 Eizellen punktiert werden
    • Ich hatte zum Abend hin zwar Schmerzen, aber es war dieses Mal nicht notwendig noch ein Schmerzmittel einzunehmen. 
    • Allein schon wegen der fehlenden Schmerzen hat sich die niedrigere Anzahl an Follikeln gelohnt
  • Fr. 23.05.2017 - PU +2
    • kurze Rückmeldung aus der KIWU - es sind aktuell noch 5 befruchtete Eizellen rennen.
    • 1 Eizelle mehr als ich dachte - normalerweise habe ich immer eine Befruchtungsrate von 50% 
  • Mo. 26.05.2017 - PU +5, Transfer +0
    • Blastozystentransfer (das erste Mal in meiner Kiwu-Laufbahn im Frischversuch!, sonst immer an PU +3)
    • Zwei Blastos haben es glücklicherweise bis zum Ende geschafft und konnten transferiert werden. Eine Blasto hat auf jeden Fall 1AA-Qualität, die andere Blasto konnte ich auf dem Foto nicht so recht beurteilen. Ich glaube aber auch A-Qualität.
    • Alle 5 Eizellen haben es bis zum Tag 4 geschafft zu überleben und interessanterweise waren es an Tag 3 alles 8-Zeller in A-Qualität. Jetzt stellt sich die Frage - liegt's an meinen Eizellen oder liegt es am Labor/der Nährlösung?
    • Direkt nach dem Transfer bekomme ich noch die erste Brectavid 1500 I.E. gespritzt, am Abend spritze ich mir noch Clexane
    • Brectavid soll ich nun noch 2x spritzen, am 01.06. und am 04.06. - aber nur dann, wenn ich keine Überstimulationssymptome habe
  • Do. 01.06.2017 - PU +8, Transfer +3
    • Ich habe zwar einen recht großen Bauch und unendlich viele Blähungen, aber es fühlt sich nicht so wirklich nach einer schlimmen Überstimulation an. Aus diesem Grund spritze ich heute noch einmal Brevactid 1500 I.E. und hoffe, dass diese Nacht nicht ähnlich verläuft wie die letzte. Lefax lege ich auf jeden Fall direkt neben mein Bett
    • Beim Toilettengang erblicke ich im Papier ein wenig Blut aus der Vagina. Es ist allerdings nicht hellrot, sondern sieht eher etwas älter aus. Also keine Einnistungsblutung.
Jo, so schaut es aktuell aus. Ich habe ehrlich gesagt null Gefühl und glücklicherweise bin ich aktuell noch nicht im Warteschleifen-Wahnsinnsmodus und google Symptome. Dieses Mal kann ich mir das auch alles sparen, weil Brevactid meinem Körper eh schon die ganze Zeit auf massive Art und Weise eine Schwangerschaft vorgaukelt. Einen Frühtest kann ich mir auch sparen, weil ich wegen Brevactid auf jeden Fall zwei Linien sehen werde. Nun denn.

Wir haben auf jeden Fall schon mal einen ersten Kassensturz vorgenommen. Durch die zusätzliche Gabe von Gonal F von 250 auf 300 und das Luveris, ist somit auch unser Kurztrip an die Nordsee dahin. Das war es dann wohl mit Urlaub in diesem Jahr. 
Sollte es dieses Mal wieder nicht klappen: Die nächste ICSI könnten wir uns erst Anfang nächsten Jahres wieder leisten - außer wir plündern unsere Altersvorsorge. Aber da hört der Spaß dann bei mir ehrlich gesagt auch auf. Und sowieso. Wenn das nix wird, wollen wir eh nur noch einen Versuch wagen - und denn kann und wollen wir ganz klar erst im nächsten Jahr machen. Die nächsten Monate wollen wir unser Leben vorrangig erst mal wieder genießen und den ganzen Kiwu-Dreck von uns abstreifen. Zudem überlege ich mir auch noch mal eine Dritt-Meinung in einer anderen Klinik einzuholen. Ich habe schon länger darüber nachgedacht - aber nun hat mich eine liebe Leserin noch mal darin bestärkt, weil sie dort nun endlich Erfolg hatte - im Gegensatz zu meiner aktuellen Klinik. (Danke, liebe M. - ich antworte dir auch noch :-)). 

Ich melde mich die Tage wieder und hoffe natürlich inständig, dass ich auch mal zu den Bloggerinnen gehöre, die mal ein Foto von ihrem positiven Schwangerschaftstest zeigen kann!


Und noch ergänzend: ich hatte im letzten Beitrag ja geschrieben, dass meine Klinik nun immer einen Blastozystentransfer anstrebt, weil sie nun eine neue Nährlösung verwenden, in der die Embryonen durchgehend fünf Tage verweilen können. Bislang mussten die Embryonen immer an Tag 3 umziehen, was für die Entwicklung der empfindlichen Embryonen nicht ganz optimal war. Meine Frage an euch war ja, ob andere Kliniken, die Blastozystentransfer durchführen, schon lange die 5-Tage-Nährlösung verwenden und meine Klinik nur hinterherhinkt, oder es wirklich so neuartig ist. Prof. Dr. Lisa hat sich wundgegoogelt und festgestellt, dass da keine Klinik offen drüber spricht. Aber bei wunschkinder.net bin ich dann fündig geworden - ja, es scheint üblich zu sein, die Lösung an Tag 3 zu wechseln. Somit hat meine Klinik dann doch wirklich was innovatives im Einsatz. Schauen wir mal, ob ich dieses Mal irgendeinen Nutzen daraus ziehen kann....

7 Kommentare:

  1. Wollte Dich nur meiner gedrückten Daumen versichern und berichten, dass es mir genauso ergangen ist wie Dir mit den Schmerzen im Oberbauch. Das hatte bei mir eindeutig mit einer beginnenden Überstimulation zu tun. Die (höllischen) Schmerzen kamen nachts (wahrscheinlich weil ich da lag) und gingen nach einer Weile wieder weg. Ich habe deswegen, genau wie Du, auch einmal das Bewusstsein verloren. In der Klinik erklärte man mir, dass freie Flüssigkeit irgendein Nervensystem am Oberbauch reizt. Sehr unangenehm - aber harmlos. Vielleicht aber auch der Beginn von etwas ganz wunderbarem!

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  2. Daumen sind gedrückt!!
    Ich habe das nochmal nachgefragt bei unserer KiWu und da findet ein Blastotransfer nach Embryoscope immer 5 Tage in der gleichen Nährlösung statt.
    Bei mir lag die hohe "sterblichkeitsrate" der Eizellen daran das sie einfach sehr empfindlich sind. Deshalb auch Embryoscope und 5 Tage Ruhe. Und siehe da, wir konnten sogar noch einen Drops einfrieren. 😊

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  3. Daumen sind gedrückt!!
    Ich habe das nochmal nachgefragt bei unserer KiWu und da findet ein Blastotransfer nach Embryoscope immer 5 Tage in der gleichen Nährlösung statt.
    Bei mir lag die hohe "sterblichkeitsrate" der Eizellen daran das sie einfach sehr empfindlich sind. Deshalb auch Embryoscope und 5 Tage Ruhe. Und siehe da, wir konnten sogar noch einen Drops einfrieren. 😊

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  4. Ich wünsche dir von Herzen dieses Mal einfavh nur GLÜCK. GLÜCK. GLÜCK.

    Penny

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  5. Vielen Dank an die Klinik https://leihmutterschaft-zentrum.de/ für ihre gute Einstellung, Freundlichkeit und ihren persönlichen Ansatz! Die Spezialisten beantworten gerne alle Fragen. Sie sind sehr klar und umfassend. Es ist sehr angenehm, damit zu arbeiten!

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  6. Ich schlage vor, dass Sie sich auch ihren YouTube-Kanal ansehen, dort gibt es viele interessante Informationen.

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