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Samstag, 21. Mai 2016

Wenn man anfängt den Kinderwunschweg in Frage zu stellen...

... dann kann es passieren, dass der Lieblingsmann völlig ausrastet.

Genau das ist soeben passiert. Seit Wochen ist Plan B für mich präsenter denn je. Offen darüber gesprochen habe ich nicht. Seit Wochen merke ich, dass mein Körper und meine Seele keine Lust mehr auf Hormone und die darauf folgenden Niederlagen mehr haben. Auf diese Behandlung, die gestern gestartet ist, habe ich mich nicht mehr gefreut. Als ich gestern die Kinderwunsch-Klinik betreten habe, hatte ich richtig schlechte Laune. Erst recht, als ich mir gestern die ersten beiden Spritzen gesetzt habe. Aufgrund der Höchstdosis, die mir gerade verabreicht wird, ist schon gestern Abend das eingetreten, was ich eh schon befürchtet hatte: Migräne und Übelkeit. Das ist natürlich noch das i-Tüpfelchen auf meiner schlechten Laune. Innerhalb weniger Stunden haben die Hormone ein psychisches Wrack aus mir gemacht. Ich bin jetzt schon weinerlich - ein Zustand, der normalerweise erst am dritten Tag gekommen ist. Und ehrlich gesagt fühle ich mich gerade wie ein psychisches Wrack. Und es bestätigt meine Ahnung, die mich schon seit Wochen immer wieder heimsucht: Ich will das alles nicht mehr.

Das habe ich eben meinem Lieblingsmann gesagt und er ist ausgerastet. Denn so hätten wir nicht gewettet, das Spiel schon vorzeitig zu beenden. Ich hatte das Gefühl, dass er sich betrogen von mir fühlt. Vermutlich betrogen darum, dass er bei mir geblieben ist, obwohl ich der Verursacher bin - und ich ihm zugesichert habe, dass wir alles versuchen werden. Nun ja, jetzt hat er wütend das Haus verlassen - zwar mit Gruß, aber ohne Kuss.

Ich weiß aktuell gar nicht so recht, ob ich das Spiel wirklich vorzeitig beenden möchte. Der Kinderwunsch ist ja da. Ich habe nur so einen Widerwillen dieser Kinderwunsch-Behandlung - konkret: die Hormonbehandlung - gegenüber entwickelt. Es kotzt mich so an - es kotzt mich so dermaßen an! Insbesondere dann, wenn das wieder alles wieder umsonst gewesen sein und negativ enden wird. Wofür hat man dann all diese Strapazen auf sich genommen? Wie schaffen es manche Frauen, diese Behandlungen nahezu ohne Blessuren zu durchstehen? Was ist ihr Geheimnis? Woher nehmen sie immer wieder die Motivation für die nächste Behandlung?

Stecke ich gerade in einer typischen Phase - in einer Kinderwunschweg-Krise, die typisch für die dritte Behandlung ist? Geht das wieder weg? Wie komme ich da wieder raus? 

So - habe während des Schreibens ordentlich geheult und mir sind 1.000 Gedanken durch den Kopf geschossen. Ich merke, dass sich da gerade was tut und dass es mir schon besser geht.

Danke für's zuhören. Es wird wohl eine spannende ICSI. Eine neue Dimension wurde erreicht ;-)