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Dienstag, 18. Oktober 2016

Stimulationstag 6: Hurra - es geschehen noch Zeichen und Wunder

Waaaah - dass ich das in meiner Kinderwunsch-Karriere erleben darf. Heute Morgen bin ich in meiner Kinderwunschklinik fast aus dem gynäkologischen Stuhl gefallen.

Aber jetzt mal von vorne. Wie ich euch das letzte Mal bereits geschrieben habe, habe ich dieses Mal ein anderes Protokoll. Und zwar das Lange Protokoll. Es war von Anfang an ein Risiko dieses Protokoll durchzuführen, weil meine Hormonwerte eigentlich eine andere Sprache sprechen. Meine Hormonwerte sagen eigentlich "wenn du das lange Protokoll machst, dann wirst du entweder eine heftige Überstimulation bekommen oder überhaupt nicht auf die Stimu reagieren". Das hat mir sowohl meine behandelnde Ärztin gesagt als auch der Repro-Arzt, bei dem ich nach einer Zweitmeinung gefragt habe. Meine Ärztin meinte jedoch, dass sie das Risiko eines Long Protokolls gerne einmal mit uns eingehen würde. Denn laut Hormonwerte, hätte ich auf das Antagonisten-Protokoll sehr gut reagieren müssen. Und weil ich das nicht tat, hat meine Ärztin mit jeder ICSI die Dosis von Gonal F erhöht und am Ende sogar durchgehend Luveris gegeben. Das Ergebnis war jedes Mal eher zermürbend. Die Folikel sind extrem langsam gewachsen und dann noch nicht mal gleichmäßig. Ich habe immer überdurchschnittlich lange 13 Tage mit Höchstdosen stimuliert. Und am Ende hatten die Eizellen dann auch noch eine miese Qualität. Selbst meine Ärztin hat das immer etwas zermürbt.

Am Donnerstag war mein erster Stimulationstag und zwei Tage zuvor war ich bereits zur Blutuntersuchung in der Klinik. Meine Werte waren so gut wie noch nie vor Beginn einer Stimu. Meine Ärztin hatte eigentlich auch fest damit gerechnet, dass ich von Anfang an wieder Luveris benötigen würde - aber auch mein LH-Wert war am Dienstag so gut, dass ich das gar nicht brauchte. Die ersten Tage der Stimulation wurden dann natürlich - wie immer - von Kopfschmerzen begleitet.

Heute war ich dann wieder in der Klinik zum ersten Ultraschall-Termin. Komisch fand ich in den letzten Tagen bereits, dass ich meine Eierstöcke schon recht früh gespürt habe und ich bereits einen angeschwollenen Bauch habe. Ein Zustand, den ich bei meinen letzten - doch sehr langen - Stimulationen erst kurz vor der Punktion hatte. Ich hatte zwar gehofft, aber heute Morgen nichts erwartet. Und dann saß ich da auf dem Gyn-Stuhl. Meine Ärztin hatte eigentlich auch wieder das gleiche Bild wie immer bei mir erwartet und war dann selbst ganz erschrocken. Auf jedem Eierstock haben sich tatsächlich jeweils 6 gleich große Follikel gebildet mit einer unglaublichen Größe von 10 Milimeter. So gut und so schnell haben sich meine Follikel noch nie entwickelt. Wir waren beide völlig aus dem Häuschen, dass ich so wahnsinnig gut auf die Stimulation angesprochen habe. Wenn die Follikel so weiter wachsen, werde ich voraussichtlich am Montag die Punktion haben. 

Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich meine Punktion bereits so früh haben werde. Daher habe ich noch alle wichtigen beruflichen Termine bis Anfang nächster Woche gelegt. Und dann wollte ich mir ab Mittwoch Urlaub nehmen. Das kann ich jetzt mal komplett knicken. Und Urlaub bekomme ich Anfang nächster Woche wegen dieser Termine auch nicht genehmigt. Somit hat sich dann auch die Entscheidung revidiert, dass ich mich dieses Mal nicht krankschreiben lasse. Zuerst habe ich mich richtig geärgert, weil ich mich nicht krankschreiben lassen wollte. Aber jetzt ist es halt so. Ich kann es nicht ändern. Tja, das ist Leben das was passiert, während man Pläne macht, gell? 

Ich bin so aus dem Häuschen. Klar, dass meine Eizellen sich gut und schnell entwickeln sagt noch gar nichts über den Ausgang dieser Behandlung. Aber wir sind endlich mal einen Schritt weiter gekommen. Meine These ist ja auch, dass meine Eizellen deswegen auch immer so eine schlechte Qualität hatten, weil sie immer so überdurchschnittlich lange und hoch stimuliert werden mussten.
Aber natürlich hoffen mein Lieblingsmann und ich nun, dass sich jetzt mehr Eizellen als sonst befruchten lassen und wir auch mal Eizellen in einer guten Qualität transferieren können. Drückt uns bitte ganz feste die Daumen, dass wir dieses Mal einfach ein kleines Quäntchen mehr Glück haben als sonst.

Heute Abend waren mein Lieblingsmann und ich eigentlich auf einen Geburtstag eingeladen. Ich habe nun aber abgesagt, weil mein Bauch der einer schwangeren Frau im 5. Monat gleicht. Es ist mir auch nicht möglich den Bauch einzuziehen. Und das Sitzen in engen Hosen (die ich eigentlich nur im Kleiderschrank habe) ist nicht gerade ein Vergnügen. Ich hatte zuerst ein wenig Angst davor, dass das die Vorboten einer Überstimulation sind. Aber sowohl meine Ärztin als auch Dr. Google sagen, dass da kein Zusammenhang besteht, sondern das Anschwellen eine Reaktion auf die Überstimulation ist. Ich klopfe jetzt einfach mal ganz feste auf Holz und hoffe, dass mir eine Überstimulation erspart bleibt.

Mein Lieblingsmann und ich waren schon sehr lange nicht mehr so gut gelaunt wie heute. Endlich mal eine gute Nachricht in Sachen Kinderwunschweg. So etwas brauchten wir ganz dringend.

Ich melde mich die Tage wieder. Drückt mir bitte ganz feste die Daumen, dass die Follikel auch weiterhin so schön wachsen wie jetzt :-)

Freitag, 3. Juni 2016

3. ICSI - Punktion - bin ich etwa doch eine Bruthenne?

Heute Morgen um Punkt 7.30h stand ich mit meinem Mann also an der Rezeption in der KiWu-Klinik. Leicht angeseuselt, weil ich am Abend zuvor zwei Diazepam eingenommen habe. Ich war so unglaublich tiefenentspannt, das könnt ihr euch nicht vorstellen ☺️😎😜 Am Mittwochmorgen (13. Stimulationstag) habe ich das letzte Mal 350 Einheiten Gonal F, 75 Einheiten Luveris und 1 Spritze Orgalutran genommen. Und am Abend pünktlich um 21h eine Spritze Ovitrelle zum Auslösen des Eisprungs.

Ich merkte bereits gestern und vorgestern, dass mein Bauch echt riesig geworden ist und meine Eierstöcke haben sich bei jeder größeren Bewegung zu Wort gemeldet. Irgendwas war dieses Mal anders, das hatte ich bereits da schon gemerkt.

Vor der OP selbst - also heute -, ist mir zeitweise der Kreislauf weggebrochen und ein wenig Panik/Angst in mir aufgekommen. Zum einen, weil ich normalerweise IMMER frühstücke und ich wegen des gewollt nüchternen Magens ein bisserl unterzuckert war. Und zum anderen, weil die Krankenschwester es nicht geschafft hat, mir die Kanüle anzulegen. Das hat mich so nervös gemacht, dass die Anästhesistin selbst kommen musste, mir eine Beruhigungsspritze gesetzt hat und die Kanüle auf der anderen Seite platziert hat. Das war übrigens die erste Schwester, die damit Probleme hatte - bislang funktionierte das immer reibungslos. Nun denn...

Als ich aus der OP aufgewacht bin und ich wieder reden konnte, kam dann auch schon die Ärztin (nicht meine behandelnde) und überbrachte mir eine Botschaft, von der ich gerade echt nicht weiß, ob ich sie gut oder schlecht finden soll. Wir erinnern uns an meinen letzten Beitrag? Meine Ärztin zählte im Ultraschall, dass es auf jeden Fall 12 gut gereifte Follikel sein. Vielleicht noch ein bis drei mehr. Das könnte man im US aufgrund der Vielzahl nie gut zählen. Na ja, da hat sie wohl einige nicht gesehen. Denn es sind heute sage und schreibe 18 (!!!) Follikel punktiert worden. Eine Zahl, die auch außerhalb der Zielvorgabe der Klinik liegt (denn die liegt bei 8-12). Ich war ehrlich gesagt leicht in Panik. Aber diese Ärztin meinte, dass man dies schon an den Blutwerten ablesen könnte, ob eine Überstimulationsgefahr besteht. Meine behandelnde Ärztin würde das gleich mit mir durchgehen.

Nach der OP habe ich dann noch eine ordentliche Spritze (Progesteron?) in den Gesäßmuskel bekommen.
 
Und danach hatte ich also noch ein Nachgespräch mit meiner behandelnden Ärztin. Sie meinte auch dieses Mal wieder, dass ich mir keine Sorgen machen sollte. Ja, es besteht wohl die Gefahr eines Überstimulationssyndrom, da die Werte knapp am Limit seien - aber noch im grünen Bereich. Es sei jetzt immens wichtig, dass ich außerordentlich viel trinke. Zusätzlich hat sie mir noch - zur Minimierung eines Thrombose-Risikos - Heparin zum Spritzen verschrieben (das soll ich ab morgen Abend in den Bauch spritzen). Weil meine Werte aktuell noch im grünen Bereich sind, geht sie von einem erfolgreichen Transfer am Montag (also PU+3) aus. Das entscheidet sie jedoch final erst am Montag. Sollten sich zuvor Überstimalationssymptome zeigen, soll ich anrufen (es gibt zum Glück auch einen Notruf ab Schließung der Klinik und am Wochenende hat die Klinik auch auf). Zudem meinte sie, dass das Heparin eine Einnistung auch fördern könnte.

So , und jetzt sitze ich hier. Die Frau, die immer nur mickrige Eier gebrütet hat, hat nun 18 Eier "gelegt". Ob ich da auch eine gute Qualität zustande bekommen habe, wissen wir erst am Montag. Auf jeden Fall bin ich froh, dass wir ausgerechnet in dieser ICSI das Embryoscope gewählt haben. 
Ich habe ehrlich gesagt ein wenig Bammel vor einer Überstimulation und trinke daher wie ein Weltmeister. Mein Mann musste mir eben auch ein paar Mini-Wassermelonen besorgen und Eiweißhaltige Produkte (wobei meine Klinik meint, dass es die ÜS nicht verhindern kann - aber ich mach es trotzdem). 
Meine Eierstöcke melden sich auch seit 16h immer lauter zu Wort. Um 18h habe ich mich dann aufgrund der heftigen Schmerzen entschieden, die erste Ibuprofen 600 einzuschmeißen. Und die wirkt glücklicherweise auch gerade.


Dienstag, 24. Mai 2016

3. ICSI - 5. Stimulationstag oder die Sache mit der Brüterei

Direkt vorneweg: ich habe mich aus meinem Tief ganz schnell wieder erholt, nachdem sich dann auch endlich mal die Migräne bequemt hatte mich endlich zu verlassen. Also diese blöden Hormone ziehen mich in den ersten Tagen immer in ein richtig depressives Loch und ich bin schon wieder darauf reingefallen. Eigentlich wollte ich ja jetzt schreiben "Beim nächsten Mal wird mir das nicht mehr passieren". Aber ich will den Teufel ja nicht heraufbeschwören, bevor die Hormonbehandlung überhaupt abgeschlossen ist. Mit meinem Lieblingsmann ist jetzt auch alles wieder fein. Wir haben das Thema "Ende des Kiwu-Weges" auch gar nicht mehr angesprochen. In meinem Zustand ist das auch besser so. Ich bin sowieso zu keiner rationalen Entscheidung mehr fähig. 300 Einheiten Gonal F und 75 Einheiten Luveris machen aus mir ein kleines unausstehliches Nervenbündel. Ich kann mich gerade selber nicht leiden, weil ich wirklich zickig bin, eine superdünne Haut habe und mich null konzentrieren kann. Und eigentlich hatte ich gehofft, dass die "Überdosis" Hormone jetzt auch mal zum Erfolg führen sollte. ABER... der liebe Storch sieht das im Moment wohl noch etwas anders! 

Heute hatte ich den ersten Ultraschall und hatte gehofft, dass ich viele große Follikel sehe. Aber nix da. Sie waren alle extrem winzig und ich war schon richtig niedergeschlagen. Meine Ärztin hat das sofort gemerkt und meinte, dass ich gar nicht deprimiert sein muss. Denn die Anzahl der Follikel sei heute für sie entscheidender: und die ist diesmal wohl anständig. Somit hätte sie das erste Ziel schon einmal erreicht. Nach dem zweiten Ziel habe ich sie vergessen zu fragen: aber ich vermute mal, dass sie diesmal viele und gleichmäßig große Follikel haben möchte. 
Ich habe sie dann gefragt, ob das langsame "Brüten" meinerseits mit meinem hohen Alter zusammenhängt, aber das verneinte sie. Also bin ich einfach grundsätzlich eine langsame Bruthenne.

So, ihr lieben Hormone: jetzt gebt mal Butter bei die Fische. Vor einigen Wochen ist schließlich ein Storch gegenüber auf unserem Hausdach gelandet. Und das ist extrem außergewöhnlich, dass so ein Storch ausgerechnet in unserer Großstadt in unserer Straße landet. Ich hoffe ja, dass er extra für uns gekommen ist und für niemand anderen. Ich habe auch noch nie zuvor einen echten Storch gesehen. Von daher hoffe ich doch, dass das ein gutes Zeichen für uns ist.

Wie geht es weiter? Übermorgen (also Stimulationstag 7), soll ich die Gonal-Dosis um 50 Einheiten erhöhen, weil ich dann noch parallel Ovitrelle spritze und das in den letzten beiden Behandlung immer mein Follikelwachstum gehemmt hat. Hoffentlich hat meine Ärztin jetzt die Lösung für mein Problem gefunden...

Wie ihr unschwer erkennen könnt, schreibe ich nun doch ;-) Irgendwie brauche ich diesen Blog und euch doch. Der Blog und ihr gehört unweigerlich zu meinem Kinderwunschweg dazu. Er ist mein Ventil, mein Auffangnetz, mein Wegbereiter und ein Teil meiner Seele.

Alles Liebe euch, und bis die Tage!



Donnerstag, 24. März 2016

So neue Behandlungspause ist doch auch ganz nett

Da bin ich nun - seit August 2015 endlich mal nicht in einem Vorzyklus, Behandlungszyklus oder Nach-der-erfolglosen-ICSI-Zyklus. Nein, einfach nur ein stinknormaler Zyklus.
Das ist ein gar wunderbares Gefühl - ich fühle mich befreit.

Bevor ich die erste Behandlung angefangen habe, habe ich oft gelesen, dass so eine Kinderwunschbehandlung sehr anstrengend sein soll. Während ich in der Behandlung war, habe ich das gar nicht so wahrgenommen, wie anstrengend das alles ist. Aber dieser Zyklus zeigt mir gerade, wie anstrengend die letzten Monate eigentlich waren und wie ein Leben ohne diesen ganzen KiWu-Mist sein kann.

Im Moment habe ich sehr wenig Lust, mich wieder in die nächste Behandlung zu begeben. Aber, da ist dieser Wunsch, der mich jeden Tag immer stärker begleitet. Jeden Tag werden um mich herum immer mehr Frauen schwanger. Und ich fühle mich so, als wenn ich zurück geblieben wäre. So, als wäre ich vergessen worden. All diese Frauen führen mittlerweile ein anderes Leben. Ein Leben, das ich selber gerne hätte.

Erst heute habe ich mit meinem Lieblingsmann darüber gesprochen: wären unsere Freunde auch noch kinderlos, dann würden wir heute - vor dem Feiertag - bis spät Abends irgendetwas tolles machen. Wir würden gemeinsam etwas trinken gehen, oder Essen gehen, oder sogar tanzen gehen. Oder vielleicht auch in die Nachtvorstellung ins Kino?

Aber, weil wir als Einzige zurückgeblieben sind, werden wir den heutigen Abend alleine verbringen. Weil die anderen alle gerade so kleine Kinder haben, dass sie nichts machen können. Oder sie sind eben schwanger.
Sollten wir irgendwann doch mal schwanger werden, dann haben unsere engsten Freunde das alles schon hinter sich - sind wieder freier und treffen sich wieder. Und bleiben lange weg. Und wir hinken da hinterher. Versteht mich nicht falsch - wenn sich mein Traum erfüllt, bin ich gerne bereit auf die gemeinsamen Abende mit meinen Freunden zu verzichten. Das Absurde ist nur, dass wir eigentlich schon ein 1,5 Jahre altes Kind hätten (wenn die erste SS nicht in der Eileiterschwangerschaft geendet wäre) und wir aktuell vermutlich darüber nachdenken würden, wann wir wohl das zweite Kind planen.

Alles ist so verrückt. So - aus den Fugen geraten. So - nicht nachvollziehbar. So - ach, einfach nur verdammt unfair.

Seit einigen Tagen plagt mich immer wieder diese Frage:
gehören wir zu den 2/3, die erfolgreich aus einer ICSI herauskommen, oder gehören wir zu den erfolglosen 1/3. Und wann hören wir auf damit, wenn auch die nächste nicht klappt?
Sind wir bereit, unseren Traum nach 5 erfolglosen ICSIs aufzugeben. Also dann, wenn wir eigentlich kein Geld mehr haben. Oder wären wir bereit dafür einiges in Kauf zu nehmen: z. B. das Auto zu verkaufen und nur noch mit der Bahn zur Arbeit zu fahren. Oder z. B. auf alle Urlaube zu verzichten? Wie weit würden wir gehen?

Ich kann und will diese Frage zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten. Es tut uns einfach nicht gut, wenn wir uns jetzt mit dieser Frage beschäftigen. Wir haben noch einen bezahlten Versuch vor uns und haben definitiv noch Geld für zwei weitere Versuche. Wenn es dann nicht klappt, haben wir vielleicht noch ein ganz anderes Problem. Also, warum sich jetzt schon damit auseinandersetzen?

Letzte Woche waren wir bei unserer Ärztin in der Klinik.
Wir haben die Ergebnisse der Genetik-Untersuchung, die letzte erfolglose ICSI und die anstehende Behandlung besprochen.
Die Genetik-Untersuchung war zum Glück ohne Befund. Aber meine Ärztin meinte hier schon, dass in der Klinik nur bei ganz wenigen Patienten ein negativer Befund herauskommt. Aber wenn, dann ist es für das betroffene Paar natürlich außerordentlich hilfreich.
Bzgl. der letzten ICSI meinte sie auch dieses Mal wieder, dass ich theoretisch hätte schwanger werden können - auch, wenn die Anzahl der reifen Eizellen und die Anzahl der befruchteten Eizellen nicht optimal gewesen seien. Die Ausgangslage war eigentlich gut.
Sie meint, dass sie da bei mir auf jeden Fall noch Optimierungspotenzial sieht und sich die Chancen auf eine SS durch eine Anpassung der Behandlung erhöhen können.

Die nächste Behandlung verläuft daher folgendermaßen:

  • Wir bleiben weiterhin beim Antagonisten-Protokoll.
  • Somit beginne ich die Behandlung wieder mit einem Pillen-Vorzyklus.
  • Fünf Tage nach Absetzen der Pille, starte ich mit 300 Einheiten Gonal F (also noch mal 50 Einheiten mehr als das letzte Mal) und nehme vom ersten Tag an 1 Spritze Luveris. Am fünften oder vierten Tag soll ich dann sogar auf 350 Einheiten Gonal F steigern.
  • Aufgrund der hohen und anderen Dosierung werde ich engmaschig untersucht. 
  • Es besteht bei dieser Dosierung zwar die Gefahr einer Überstimulation, aber sie hat mir mehrere Option genannt, die dann greifen können. Das Antagonisten-Protokoll bietet ihr hier die höchste Flexibilität, um im Notfall agieren zu können. (Leider habe ich die ganzen Argumente vergessen - aber das hörte sich alles sehr plausibel an und Dr. Google hat mir dies bei meinen Recherchen auch bestätigt ;-))


Wann geht es los?
Nach diesem wundervollen Zyklus "ohne Nix", starte ich wieder mit dem Pillen-Vorzyklus. Aber auch nur dann, wenn ich mein Problem mit der Wurzel-Entzündung in den Griff bekommen habe. Ich habe meine Ärztin übrigens auch gefragt, ob die langjährige und unerkannte Entzündung ein Grund für die Nicht-Einnistung sein könnte. Sie meinte, dass das nicht zwangsläufig der Grund sein muss. Aber ausschließen kann sie es auch nicht. Es gäbe sicherlich Wechselwirkungen, die die Medizin bislang nicht kennt. Ob auch eine Wurzel-Entzündung dazu gehört, möchte sie da nicht ausschließen. Ich soll die Zahnbehandlung vor Start der Stimulation aber auf jeden Fall beendet haben.

Ich mache mir dann mal einen gemütlichen Abend, statt auf die Piste zu gehen ;-)
Und ja, ich habe noch Freunde ohne oder mit älteren Kindern. Aber halt nicht in meinem engsten Freundeskreis. Ihr braucht euch also keine Sorgen um mich zu machen. Irgendwer erbarmt sich meiner schon ;-)

Ich wünsche euch erholsame und schöne Ostertage.
Alles Liebe




Montag, 11. Januar 2016

Tag 11: 11. Stimulationstag - gestatten, mein Name ist Frau Henne

Ja, heute bin ich am 11. Stimulationstag angekommen. Und letzte Woche Mittwoch ging man noch davon aus, dass ich morgen zur Punktion muss. Am Freitag dachte man dann, dass ich morgen Punktion habe. Tja, und heute ist man sich unsicher ob es Freitag oder Samstag wird. Willkommen in meinem Club - wer möchte auch noch eine Runde brüten?

Ne, diese ICSI ist ein wenig deprimierend. Aber nun mal ganz von vorne, damit ich auch später noch weiß, wie das Ganze denn abgelaufen ist ;-)

Tag 1 - Tag 5: 

Medikation: 
250 Einheiten Gonal F

Behandlung/Diagnose: 
Am 5. Tag nur 3 Follikel am linken Eierstock und max. 4 Follikel am rechten Eierstock, zudem sind sie (genauso wie beim letzten Mal) nicht alle gleichmäßig gewachsen. Daher soll die Dosierung ab dem 6. Tag um 25 Einheiten erhöht werden.

Gesundheitszustand/Psyche:
Tag 1 bis 3 Kopfschmerzen, Tag 2 Übelkeit & Erbrechen. Danach ging es mir gesundheitlich besser denn je. Auch die Psyche ist trotz der wieder mageren Ausbeute an Eizellen weiterhin stabil. Ich nehme mir fest vor weiterhin positiv zu denken und mich nicht stressen zu lassen. Ich bin 37 Jahre alt - manch eine Frau wäre froh, wenn sie wenigstens die Hälfte der Follikel von mir produzieren würde. Ein guter AMH-Wert ist halt einfach kein Garant für viele Eizellen - Punkt. Ich lerne auch dieses Mal wieder, die Grenzen der Natur anzuerkennen. In 2014 habe ich diese Erfahrung mit zwei ELSS schon einmal machen müssen.


Tag 6 - Tag 7:

Medikation: 
täglich 275 Einheiten Gonal F & 1 Spritze Orgalutran

Gesundheitszustand: 
Ich fühle mich pudelwohl und bin weiterhin tiefenentspannt und zuversichtlich.

Tag 8 - Tag 10:

Medikation: 
täglich 300 Einheiten Gonal F & 1 Spritze Orgalutran

Behandlung/Diagnose:
Am 8 Tag bin ich wieder in der Klinik zum Ultraschall. Die Anzahl der Follikel ist gestiegen. Meine Ärztin geht von 8 - 10 Follikel aus und ist damit zufrieden. Allerdings sind die neu gereiften Follikel noch sehr klein, so dass man noch einmal kräftig Gas geben muss. Die Dosis wird auf 300 Einheiten erhöht.  Meine Ärztin geht davon aus, dass an Tag 12 die Punktion stattfinden kann.

Gesundheitszustand/Psyche:
Meinem Körper geht es super. Meiner Psyche auch ;-) Ich bin weiterhin absolut tiefenentspannt und habe Zuversicht. Alles hat seinen Sinn. Ich habe Vertrauen in meine Ärztin und in meinen doch sehr trägen Körper. Alles wird sich richten.


Tag 11 - Tag 12:

Medikation: 
täglich 300 Einheiten Gonal F & 1 Spritze Orgalutran & 1 Spritze Luveris

Behandlung/Diagnose:
Heute Morgen - also an Tag 11 - wieder zum Ultraschall in der Klinik. Die lieben kleinen Follikel haben sich nicht so entwickelt wie meine Ärztin das erwartet hat. Sie haben einen deutlichen Schub gemacht, aber einige Follikel sind immer noch zu viel zu klein. Sie möchte viele gut entwickelte Follikel. Mein LH-Wert ist für die Therapie eigentlich optimal eingestellt. Allerdings ist dieser bei mir mit der zusätzlichen Spritze Orgalutran noch weiter runter gegangen - und damit zwar immer noch im optimalen Bereich für die Otto-Normalfrau (Das letzte Mal hatte ich zur Unterdrückung des Eisprungs übrigens Cetrotide). Bei mir bewirkt es aber wohl das Gegenteil und hemmt das Follikel-Wachstum. Ich brauche wohl mehr LH, damit die Follikel schön wachsen. Daher soll ich ab heute auch noch zusätzlich eine Spritze Luveris zu mir nehmen. Man gönnt sich ja sonst nix, gell? Die Punktion wird voraussichtlich am Freitag oder Samstag (Tag 15/16) stattfinden.
Ich habe oft gelesen, dass die optimale Stimulationsdauer eigentlich 10 Tage beträgt. Wenn die Stimulationsdauer zu lang ist, beeinträchtigt das wohl die Eizellqualität. Meine Ärztin meinte, dass 15 oder 16 Tage zwar schon überdurchschnittlich lang sei, aber noch gerade so im grünen Bereich. Ich habe mich diesbzgl. auch an einem Reproduktionsmediziner im Internet gewendet. Er hat die Aussage zum Glück bestätigt.

Gesundheitszustand/Psyche: 
Nachdem ich aus der Klinik draußen war, war ich dann doch ein wenig deprimiert. Aber ich habe mir  ja vor der Behandlung ganz feste vorgenommen mich von solchen Dingen nicht runtermachen zu lassen und zuversichtlich zu bleiben. Solange die Behandlung nicht abgebrochen wird, Follikel punktiert werden und Eizellen sich befruchten - solange werde ich zuversichtlich sein! Es gibt eine Chance auf Erfolg - und solange glaube ich auch daran. Klar war Dr. Google heute Morgen mein bester Freund - aber umso besser, dass es im Internet nun auch die Möglichkeit gibt sich eine zweite Experten-Meinung einzuholen. Das beruhigt ungemein.

Ich brüte derweil dann weiter. Drückt mir bitte feste die Daumen, dass es am Freitag endlich soweit ist mit der Punktion und mehr als 50% brauchbar sind!

Alles Liebe euch allen.



Sonntag, 3. Januar 2016

Tag 3: 3. Stimulationstag oder "herzlich Willkommen liebe Nebenwirkungen"

Oh nein, diese zweite ICSI wird alles andere als ein Zuckerschlecken. Am 1. Stimulationstag schlief ich mit Kopfschmerzen ein, am 2. Stimulationstag wachte ich mit Kopfschmerzen wieder auf. Begleitet durch Übelkeit und Erbrechen. Zweiteres hörte dann netterweise mal gegen 17 Uhr auf, die Kopfschmerzen erst am sehr späten Abend. Heute Morgen wachte ich wieder mit Kopfschmerzen auf, die bis ca. 20h geblieben sind. Heute glücklicherweise ohne Erbrechen, aber dafür den ganzen Tag mit Übelkeit und Kreislaufproblemen. Zudem bin ich unendlich müde und verpenne den halben Tag. 
Liebes Gonal F, herzlichen Dank für diese Nebenwirkungen. Wenn ich nicht wüsste wofür ich mir das alles freiwillig antue, hätte ich diese Medikamente schon längst abgesetzt.
Bei der ersten ICSI hatte ich mit 185 Einheiten Gonal F angefangen und erst später nach und nach auf 250 gesteigert. Diese Dosis habe ich noch ganz gut vertragen. Aber diese 250 Einheiten mag mein Körper gerade scheinbar nicht so gerne. Nur gut, dass ich die nächsten Tage noch nicht arbeiten muss. Gut möglich, dass ich mich schon früher als geplant krankschreiben lassen muss. Denn so kann ich definitiv nicht arbeiten. Hoffentlich gewöhnt sich mein Körper jetzt so langsam daran, so dass ich wenigstens ein paar Tage vor der Punktion arbeiten kann. Ich wollte mich nämlich eigentlich erst einen Tag vor der Punktion krankschreiben lassen.

Das einzig Gute derzeit ist: das Wetter ist grauenvoll. Es ist den ganzen Tag grau, es regnet und es ist bitterkalt. Und das ist super so! Ihr denkt jetzt bestimmt, dass ich bescheuert bin, gelle? Aber ich bin da ein klein wenig abergläubisch ;-) Bei meinen beiden Eileiterschwangerschaften (Wartezeit bis zur Diagnose, Tag der Diagnose, Operation, die Tage nach der Operation) war immer das allerschönste Wetter. Es war einfach nur grauenvoll - ich war in tiefster Trauer und das Wetter war wunderschön und die Menschen entsprechend gut gelaunt. An unserem Hochzeitstag hat es dann in Strömen geregnet und gestürmt, was ich dann als positives Zeichen gewertet habe. Als das Wetter während aller wichtigen Termine der 1. ICSI extrem gut war (obwohl es zu dieser Jahreszeit eigentlich anders sein müsste), hatte ich schon so ein schlechtes Gefühl und mir die ganze Zeit schlechtes Wetter gewünscht. Aber nix da - auch beim Rücktransfer wunderschönstes Wetter. Und jetzt: ist das Wetter miserabel! Mir geht es richtig schlecht und ich bin gerade deshalb guter Hoffnung ;-) 
Haltet mich für verrückt - aber an irgendeinen Hoffnungsstrohhalm muss man sich ja festhalten. 

So, ich brüte dann mal weiter. Falls ihr noch gute Tipps habt, was gegen diese üblen Nebenwirkungen hilft - immer her damit!
Bis die Tage und alles Liebe.

Freitag, 1. Januar 2016

Tag 1: Stimulationsbeginn oder Happy New Year

Ich bin mit einem riesigen Schädel aufgewacht und habe das neue Jahr direkt mit 250 Einheiten Gonal F begonnen. So eine Spritze am Morgen verdrängt Kummer und Sorgen ;-)

Ich bewache dann mal weiterhin die Couch und schaue mir nach Baymax auch noch Ratatouille an.

Und bevor ich es vergesse: HAPPY NEW YEAR!!!

Freitag, 2. Oktober 2015

Tag 8: 1. ICSI oder die Geschichte von dem Eichhörnchen, dass sich mühsam ernährt

Wie versprochen, hier nun der Bericht von dem 2. Ultraschall an Tag 8, der heute morgen stattgefunden hat.
Leider war ich nicht bei meiner Ärztin, sondern bei ihrer Vorgesetzten. Die gute Frau ist zwar erfahrener, aber leider nicht so gesprächig.

Auf der rechten Seite habe ich wohl 5 Folikel mit einer Größe von 11 mm. Auf der linken Seite habe ich auch Folikel, deren Anzahl und Größe sie mir allerdings nicht mitteilte. Ich habe allerdings mehr als drei gesehen und ein Folikel war m. E. auch größer als 11 mm große Folikel auf der rechten Seite. Auch die Gebärmutterschleimhaut ist gut aufgebaut. Die Ärztin war insgesamt sehr zufrieden und geht davon aus, dass die Punktion Mittwoch oder Donnerstag, spätestens am Freitag stattfinden wird. Medikation bleibt weiterhin die Gleiche (täglich 250 Einheiten Gonal F und 1 Spritze Cetrotide).

Für mich hörte sich eine Größe von 11 mm erst einmal mickrig an. Aber die Folikel sind innerhalb von 3 Tagen 4 mm gewachsen, also 1,33 Milimeter am Tag. Bis Mittwoch würden sie dann um weitere 6.7 Milimeter wachsen, also ca. 18 Milimeter groß sein.

Ich habe mich übrigens noch daran erinnert, was meine Ärztin vor der Behandlung noch gesagt hatte: und zwar ist deren Wunschziel, dass zwischen 8 und 12 Folikel entstehen, mehr Folikel führen in der Regel wohl nicht zu besseren Ergebnissen und sind auch für die Frau wohl nicht so angenehm.
Somit erklärt sich natürlich auch die Zufriedenheit bei beiden Ärztinnen mit meinem Befund.

Ich gehe da jetzt einfach wieder positiv an die Sache ran. Und nachdem Penny Herzmolekül ja auch ein zufriedenstellendes Ergebnis mit dieser gleichen Anzahl an Eizellen erlangt hat wie ich, bin ich da jetzt auch guter Dinge. (Danke liebe Penny, für diese tolle Info, die mir wieder Mut gemacht hat :-*). Letzten Endes muss ja nur eine super-duper Eizelle dabei sein! Chaka.

Wie geht es mir ansonsten: ich habe immer wieder Kopfschmerzen und teilweise nervt mich die Übelkeit, die mich in regelmäßigen Abständen überkommt. Aber ansonsten bin ich - entgegen meiner Erwartungen - zum Teil richtig tiefenentspannt. Ich möchte aber auch nicht leugnen, dass ich bei Reizthemen dann in wenigen Milisekunden von 0 auf 180 gehen kann. Aber das ist nicht der Normalzustand.

So, ihr Lieben. Ich melde mich dann voraussichtlich am Montag nach dem Ultraschall wieder bei euch. Wer dennoch informiert bleiben möchte, kann täglich in meinem 1. ICSI-Liveticker nachschauen, das man auch über die Hauptnavigation im Blog erreichen kann. Hier aktualisiere ich täglich mein Befinden. Ich bin gerade nämlich überglücklich, dass viele der Blogschwestern regelmäßig über ihre ICSIs berichtet haben und sich viele Erfahrungen mit meinen Decken. Unser Netzwerk ist einfach phänomenal. Vielen Dank dafür!




Dienstag, 29. September 2015

Tag 5: 1. ICSI oder der Tag der geringen Ausbeute

Tja, heute war dann der erste Ultraschall. Sowohl der Ultraschall als auch die Blutwerte haben ergeben, dass ich ruhig noch ein wenig höher hätte stimulieren können.

Die Ärztin hat lediglich 8 Folikel im Ultraschall finden können. Alle hatten eine Größe von etwa 7 mm. Meine Ärztin meinte, dass sie damit dennoch zufrieden sei. Sie hatte schon vor dem Start der Behandlung gemeint, dass sie am liebsten 8 Folikel hätte (aber maximal 12). Nun soll ich heute und morgen statt wie bisher 187,5 Einheiten Gonal F schon 225 Einheiten Gonal F spritzen. Donnerstag und Freitag dann schon 250 Einheiten. Zusätzlich soll ich am Donnerstag und Freitag auch noch Cetrotide, zur Unterdrückung des Eisprungs spritzen. Am Freitag habe ich dann den nächsten Ultraschalltermin.

Ich bin ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht, weil ich mit einer größeren Anzahl an Folikeln gerechnet habe. Meine Ärztin meinte, dass sich die Anzahl der Folikel während der Stimulation jetzt auch nicht mehr verändert (außer, sie hat welche übersehen - dann sieht man diese aber spätestens am Freitag beim Ultraschall). Was ist, wenn sich in den Folikeln gar keine Eizellen befinden? Was ist, wenn bei der Punktion nur viel weniger herausgefischt werden können?

Zudem erscheint mir die Größe der Folikel sehr klein, zumindest wenn ich das mit Aussagen in den einschlägigen Frauen von anderen vergleichen. Hier haben viele Frauen schon beim ersten Ultraschall über 10 mm große Folikel berichtet.

Ich hoffe inständig, dass dieser Versuch nicht für die Katz war und glaube jetzt mal meiner Ärztin, dass das heute ein guter Befund war. Mir bleibt ja eh nichts anderes übrig. Denn die Einstiegs-Medikation kann ich rückwirkend ja eh nicht mehr ändern. Mmh.

Ich melde mich dann am Freitag wieder zurück. Eine tägliche Aktualisierung gibt es weiterhin in meinem ICSI-Liveticker, den ihr über das Hauptmenü erreicht oder hier.