Sonntag, 11. Juni 2017

5 + 1 = 0

5 ICISI + 1 Kryotransfer = 0 Schwangerschaften.

DAS ist das Resümee aus 3 Jahren Kinderwunschweg in einer der vermeintlich renommiertesten Kliniken in meiner Stadt. Eine Klinik, die mir - wie auch allen anderen gynäkologischen Ärzte, die ich seit meiner zweiten Eileiterschwangerschaft angetroffen haben - außerordentlich gute Voraussetzungen und eine hohe Schwangerschaftswahrscheinlichkeit prophezeit haben. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass ich bei beiden ELSS außerordentlich schnell schwanger geworden bin - die erste SS trat innerhalb von 3 Übungszyklen ein, die zweite direkt im ersten Übungszyklus. Und das trotz eingeschränktem Spermiogramm meines Mannes. Meine Hormonwerte deuten alle darauf bin, dass ich definitiv noch sehr fruchtbar bin. Was ist also das Problem? Es macht irgendwie alles keinen Sinn?

Diese Behandlung war alles andere als ein Zuckerschlecken nach dem Transfer. Denn nach dem Spritzen der zweiten Spritze Brevactid 1.500 hatte ich eine extrem heftige Überstimulation, die 4 Tage anhielt. Am ersten Tag musste ich leider arbeiten gehen - ich weiß bis heute nicht, wie ich diesen Tag überstanden habe. Ich sah wirklich aus wie im neunten Monat schwanger, konnte nicht gehen - sitzen ging eigentlich auch nicht. Glücklicherweise hatte ich ein sehr langes Meeting indem ich mich "gemütlich" in den Stuhl setzen konnte. Da ich ja 3 - 4 Liter trinken sollte, bin ich ständig aus dem Meeting rausgerannt auf Toilette. Es war ein einziger Alptraum. Nachts bin ich aufgrund der extremen Schmerzen im Oberbauch wachgeworden (es hatte sich zusätzlich zum Wasser auch noch unnatürlich viel Luft entwickelt). Glücklicherweise waren Tag 2 - 4 der Überstimulation am Wochenende mit anschließendem Feiertag (Pfingstmontag). Der Bauch hielt noch sehr lange an. Aber als er diesen Freitag dann endgültig zurückging, wusste ich dass ich am Samstag keinen positiven Pipi-Test in der Hand halten würde. Bereits am Freitagabend auf dem Nachhauseweg von der Arbeit, fing ich an zu heulen. Abends wollte ich nichts mehr machen und lag halb apathisch vor dem Fernseher und habe nur geheult. Ich habe so einen unglaublichen Druck, eine extreme Anspannung und Angst in mir gespürt. Ich hatte die Tränen einfach nicht mehr unter Kontrolle.

Die Nacht von Freitag auf Samstag war sehr unruhig. Ich war gegen 5h Morgens bereits hellwach und musste eigentlich auch dringend auf Toilette. Aber ich wollte den Test auf keinen Fall alleine durchführen. Um 6h habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und einen Becher genutzt, den ich dann aber wieder im Bad abgestellt habe - ohne den Test durchzuführen. Als ich ins Schlafzimmer zurückging fragte mein Mann ganz unerschrocken, weil eigentlich noch im Tiefschlaf "Und? Hast du den Test gemacht?". Nach 15 Minuten war er dann wach und wir sind gemeinsam ins Bad.
Es war einer der schlimmsten Tiefpunkte in meiner Kiwu-Karriere. Keine zweite Linie in Sich - auch nicht nach 6 Minuten.
Wir gingen danach wortlos wieder ins Beet - jeder auf seiner Seite nur die Hand haben wir uns in der Mitte gehalten. Jeder schaute in eine andere Richtung - weg voneinander. Der Schock saß so dermaßen tief. Ich glaube, wir lagen 25 Minuten so nebeneinander. So lange brauchte unser Gehirn, um diese Botschaft wirklich zu erfassen. Danach fing ich erst einmal an zu heulen. Wir lagen noch bis 8:30h im Bett und haben versucht das zu verarbeiten. Ich glaube, am Nachmittag habe ich dann wirklich verstanden, was dieses Ergebnis eigentlich für uns bedeutet. Wieder kein Kind - vielleicht niemals ein Kind? Das Leben geht weiter wie bisher - oder doch nicht? Alles umsonst - wirklich alles völlig umsonst. Ich habe verdammt hart gekämpft, habe wirklich alles gegeben - und das alles für nichts. Wir stellen am Ende mit leeren Händen hier.

Wir haben am Samstag immer wieder über das Ergebnis gesprochen und wie es jetzt weitergehen soll. Fakt ist - wir sind jetzt erst einmal pleite. Diese Behandlung hat uns ca. 8.000 EUR gekostet. Das waren ca. 20.000 EUR in 6 Monaten (2 ICSI, 1 Kryo) - für Nichts! Dafür, dass sich mein Leben rapide verschlechtert hat, dass ich oft depressiv war, dass meine Ehe beinahe zu Bruch gegangen ist und mein Leben an mir vorbeigezogen ist. Dafür, dass ich wirklich alles gegeben habe und nichts dafür bekommen habe. Außer einer noch größeren Leere und einem nicht unerheblichen finanziellen Loch.

Fakt ist nun auch, dass wir das Thema in unserer aktuellen Kiwu-Klinik beenden werden. Es wird in dieser Klinik keine weitere Behandlung mehr geben. Wir werden wechseln, in eine Uniklinik in einer nahe gelegenen Stadt. Das ist zwar mit sehr viel mehr Aufwand verbunden und die Wartezeiten müssen dort wohl auch der Horror sein, aber die anderen Kliniken in meiner Stadt haben mich nicht überzeugt.

Fakt ist nun auch, dass wir erst einmal eine lange Pause machen werden und gegen Ende des Jahres/Anfang nächsten Jahres die nächste ICSI durchführen werden. Bis dahin haben wir auch wieder Geld zusammen und ich möchte mich nach 2 durchgehenden Jahren Behandlung auch einfach mal davon erholen und letztendlich auch wieder gerne ein normales Leben führen. Den ersten Stein habe ich gestern auch ins Rollen gebracht - ich habe mich in einem Fitnessstudio angemeldet. Etwas, was ich schon soooo lange tuen wollte, aber es nicht konnte, weil ich ja ständig in irgendeiner blöden Behandlung war.
Und eventuell werde ich mir von meiner aktuellen Klinik nun doch noch mal eine Überweisung für einen Immunologen geben lassen und mich doch mal an Frau Dr. Reichel-Frenz wenden - ich habe ja jetzt genügend Zeit auf das Ergebnis zu warten. Zwei andere Dinge würde ich vorab auch gerne noch abklären lassen.

Zudem haben wir uns nun auch entschlossen, doch in Urlaub zu fahren und dafür einen Sparvertrag aufzulösen. Sparen können wir schließlich auch noch ab nächstes Jahr wieder. Aber jetzt brauchen wir einfach eine gute Zeit für uns. Manchmal ist das Leben im Jetzt doch wichtiger als die Altersvorsorge.

Für alle, die sich fragen, in welche Klinik ich gehe... Ich werde die Stadt jetzt nicht nennen, aber diejenigen Leserinnen aus meiner Umgebung werden sofort wissen, welche Klinik gemeint ist: 3. Etage, im Erdgeschoss kann man Dinge zum Lesen erwerben und oben drauf ist eine eisige Angelegenheit zu finden ;-) Falls irgendeiner meiner Leser auch von meiner Klinik in die Uniklinik der Nachbarstadt gewechselt ist - ich freue mich über jede private Nachricht und eure Erfahrungen - positiv wie negativ! Bitte schreibt den Namen meiner oder der anderen Stadt nicht in die Kommentare. Ich möchte hier so anonym wie möglich schreiben.

Ihr Lieben - ich weiß im Moment noch nicht, wann ich mich das nächste Mal melden werde.
Bis dahin aber - alles Liebe!

Donnerstag, 1. Juni 2017

ICSI No. 5 - Punktion +8, Transfer +3

So ihr Lieben, da bin ich wieder. Heute geht es mir so lala, was darin liegt, dass ich heute nach einen Kreislaufzusammenbruch hatte und mal schön mit dem Kopf auf den Boden geknallt bin. Der Grund dafür ist mir nicht ganz klar. Ich bin heute Nacht mit wahnsinnigen Schmerzen im Oberbauch wach geworden, so starke Schmerzen, dass mein Kreislauf darauf reagiert hat. Ich hatte irgendwie ein extremes Völlegefühl im Bauch und dachte, dass es nach dem Toilettengang schon besser werden würde. Aber das Gegenteil war der Fall - nach dem Toilettengang wurden die Schmerzen noch schlimmer und bevor ich ganz aus dem Badezimmer raus bin, lag ich auch schon am Boden. Es hat Ewig gedauert, bis mein Kreislauf wieder da war. Und danach waren mein Mann und ich auch ratlos, ob es eine heftige Überstimulation (durch das Brevactid) ist oder einfach nur extrem heftige Lüfte in meinem Oberbauch sind. Mein Mann gab mir dann eine ordentliche Dosis Lefax und Tee - und siehe da, eine halbe Stunde später ging es wieder bergauf und die Schmerzen verschwanden sukzessive.
Ich vermute mal, dass die heftigen Blähungen durch Famenita und Brevactid kommen (so zumindest auch die ähnlichen Erfahrungen im Netz). Und zugleich habe ich gestern, trotz Hitze, auch viel zu wenig getrunken. Bei einer leichten Überstimulation durch Brevactid natürlich absolut fahrlässig.

Aber wie schaut es konkret aus? Hier für euch wieder mein Kiwu-Tagebuch.


  • Mo. 22.05.2017 - Stimutag 11
    • Noch mal zum Ultraschall. Mindestens ein Follikel ist 18mm, somit kann die Punktion stattfinden. 
    • Insgesamt schätzt meine Ärztin, dass wir 10 punktieren werden. Aber nur 8 vermutlich verwertet werden können. 
    • Sie ist mit der Anzahl nicht so happy - aber ich bin es umso mehr, weil ich die hohe Anzahl an Follikel mittlerweile leid bin und ich einfach mal ausprobieren möchte, ob die These mit der niedrigeren Zahl, aber dafür qualitativ hochwertigeren Eizellen stimmt. 
    • Am Abend soll ich den Eisprung wie üblich mit Ovitrelle auslösen und wieder das Antiseptikum in die Vagina einführen.
  • Di. 21.05.2017 - PU -1
    • Am Abend merke ich, dass es mir nicht mehr so gut geht und ich mich kurz vor'm Platzen fühle. 
    • Am Abend vor dem Schlafen gehen, nehme ich wieder eine Beruhigungstablette, um die Nacht gut durchzuschlafen und am Morgen keine Panik vor der OP zu schieben. Ich liebe Diazepam - habe ich euch das schon mitgeteilt? :-)
  • Mi. 22.05.2017 - PU+0
    • Punktion!
    • Es konnten 11 Eizellen punktiert werden
    • Ich hatte zum Abend hin zwar Schmerzen, aber es war dieses Mal nicht notwendig noch ein Schmerzmittel einzunehmen. 
    • Allein schon wegen der fehlenden Schmerzen hat sich die niedrigere Anzahl an Follikeln gelohnt
  • Fr. 23.05.2017 - PU +2
    • kurze Rückmeldung aus der KIWU - es sind aktuell noch 5 befruchtete Eizellen rennen.
    • 1 Eizelle mehr als ich dachte - normalerweise habe ich immer eine Befruchtungsrate von 50% 
  • Mo. 26.05.2017 - PU +5, Transfer +0
    • Blastozystentransfer (das erste Mal in meiner Kiwu-Laufbahn im Frischversuch!, sonst immer an PU +3)
    • Zwei Blastos haben es glücklicherweise bis zum Ende geschafft und konnten transferiert werden. Eine Blasto hat auf jeden Fall 1AA-Qualität, die andere Blasto konnte ich auf dem Foto nicht so recht beurteilen. Ich glaube aber auch A-Qualität.
    • Alle 5 Eizellen haben es bis zum Tag 4 geschafft zu überleben und interessanterweise waren es an Tag 3 alles 8-Zeller in A-Qualität. Jetzt stellt sich die Frage - liegt's an meinen Eizellen oder liegt es am Labor/der Nährlösung?
    • Direkt nach dem Transfer bekomme ich noch die erste Brectavid 1500 I.E. gespritzt, am Abend spritze ich mir noch Clexane
    • Brectavid soll ich nun noch 2x spritzen, am 01.06. und am 04.06. - aber nur dann, wenn ich keine Überstimulationssymptome habe
  • Do. 01.06.2017 - PU +8, Transfer +3
    • Ich habe zwar einen recht großen Bauch und unendlich viele Blähungen, aber es fühlt sich nicht so wirklich nach einer schlimmen Überstimulation an. Aus diesem Grund spritze ich heute noch einmal Brevactid 1500 I.E. und hoffe, dass diese Nacht nicht ähnlich verläuft wie die letzte. Lefax lege ich auf jeden Fall direkt neben mein Bett
    • Beim Toilettengang erblicke ich im Papier ein wenig Blut aus der Vagina. Es ist allerdings nicht hellrot, sondern sieht eher etwas älter aus. Also keine Einnistungsblutung.
Jo, so schaut es aktuell aus. Ich habe ehrlich gesagt null Gefühl und glücklicherweise bin ich aktuell noch nicht im Warteschleifen-Wahnsinnsmodus und google Symptome. Dieses Mal kann ich mir das auch alles sparen, weil Brevactid meinem Körper eh schon die ganze Zeit auf massive Art und Weise eine Schwangerschaft vorgaukelt. Einen Frühtest kann ich mir auch sparen, weil ich wegen Brevactid auf jeden Fall zwei Linien sehen werde. Nun denn.

Wir haben auf jeden Fall schon mal einen ersten Kassensturz vorgenommen. Durch die zusätzliche Gabe von Gonal F von 250 auf 300 und das Luveris, ist somit auch unser Kurztrip an die Nordsee dahin. Das war es dann wohl mit Urlaub in diesem Jahr. 
Sollte es dieses Mal wieder nicht klappen: Die nächste ICSI könnten wir uns erst Anfang nächsten Jahres wieder leisten - außer wir plündern unsere Altersvorsorge. Aber da hört der Spaß dann bei mir ehrlich gesagt auch auf. Und sowieso. Wenn das nix wird, wollen wir eh nur noch einen Versuch wagen - und denn kann und wollen wir ganz klar erst im nächsten Jahr machen. Die nächsten Monate wollen wir unser Leben vorrangig erst mal wieder genießen und den ganzen Kiwu-Dreck von uns abstreifen. Zudem überlege ich mir auch noch mal eine Dritt-Meinung in einer anderen Klinik einzuholen. Ich habe schon länger darüber nachgedacht - aber nun hat mich eine liebe Leserin noch mal darin bestärkt, weil sie dort nun endlich Erfolg hatte - im Gegensatz zu meiner aktuellen Klinik. (Danke, liebe M. - ich antworte dir auch noch :-)). 

Ich melde mich die Tage wieder und hoffe natürlich inständig, dass ich auch mal zu den Bloggerinnen gehöre, die mal ein Foto von ihrem positiven Schwangerschaftstest zeigen kann!


Und noch ergänzend: ich hatte im letzten Beitrag ja geschrieben, dass meine Klinik nun immer einen Blastozystentransfer anstrebt, weil sie nun eine neue Nährlösung verwenden, in der die Embryonen durchgehend fünf Tage verweilen können. Bislang mussten die Embryonen immer an Tag 3 umziehen, was für die Entwicklung der empfindlichen Embryonen nicht ganz optimal war. Meine Frage an euch war ja, ob andere Kliniken, die Blastozystentransfer durchführen, schon lange die 5-Tage-Nährlösung verwenden und meine Klinik nur hinterherhinkt, oder es wirklich so neuartig ist. Prof. Dr. Lisa hat sich wundgegoogelt und festgestellt, dass da keine Klinik offen drüber spricht. Aber bei wunschkinder.net bin ich dann fündig geworden - ja, es scheint üblich zu sein, die Lösung an Tag 3 zu wechseln. Somit hat meine Klinik dann doch wirklich was innovatives im Einsatz. Schauen wir mal, ob ich dieses Mal irgendeinen Nutzen daraus ziehen kann....

Sonntag, 21. Mai 2017

Wieder mittendrin - 5. ICSI: Stimulation +10

Laaange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Aber es ergeht mir mittlerweile wie vielen anderen Langzeit-Kinderwunschfrauen. Irgendwann hat man keine so große Lust mehr, sich so intensiv mit dem Kinderwunsch-Thema auseinanderzusetzen. Und das tue ich immer zwangsläufig, wenn ich meinen Kinderwunschweg hier im Blog beschreibe.

Das Aufschreiben meines Kinderwunschwegs in diesem Blog war gerade in der Anfangszeit außerordentlich wichtig für mich. Es hat mir sehr geholfen, mich damit intensiv auseinandersetzen zu können. Mit meiner Trauer um meine beiden Sternenkinder, und mit den ganzen Strapazen, die ich im Laufe der letzten 5 Behandlungen auf mich genommen habe. Und dass viele von euch mir hier immer so zahlreich antworten oder mir auch privat schreiben, brachte und bringt mir nach wie vor immer noch sehr viel. Aber dieses Mal war es an der Zeit, dem eigentlichen Leben  - meinem Leben - wieder mehr Vorrang zu geben - auch, wenn ich das Kapitel Kinderwunschbehandlung nach wie vor noch nicht abgeschlossen habe. Aber ich merke für mich selbst, dass es in Ordnung wäre, dieses Kapitel auch einfach mal zu schließen - auch ohne den gewünschten Erfolg.

Ich schreibe das jetzt so taff, aber ich darf euch verraten, dass ich gerade Tränen in den Augen habe. Es ist doch etwas anderes, dieses Ende immer wieder und wieder im Kopf zu durchdenken und mit dem Partner zu besprechen, als es wirklich niederzuschreiben. Da fühle ich dann doch diesen Stich in der Magengrube. Aber wir sind beide mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo wir uns ein Ende gesetzt haben. Ich bin gerade mitten in der 5. ICSI (mehr dazu gleich). Und sollte es auch dieses Mal nicht klappen, werden wir maximal nur noch eine ICSI versuchen. Dann ist gut - dann sind wir nicht nur finanziell an unsere Grenzen gegangen, sondern auch psychisch und ich auch physisch. Mehr geht dann einfach nicht mehr. Und zu mehr Behandlungen rät dann auch unsere Ärztin nicht mehr. Ich habe einfach keine Lust mehr, mich immer wieder in meinem Leben einzuschränken (ich würde mich wirklich sehr gerne in einem Sportverein anmelden, aber hier gibt es immer nur längerfristige Verträge), ich würde gerne einen Urlaub planen, ich würde gerne wieder einfach so Konzerttickets kaufen, und ich möchte mein Geld sehr gerne wieder für schöne Dinge für mich/uns ausgeben, statt es in meine Kinderwunschklinik zu tragen. Ich weiß, dass es nach dem Ende der Kiwu auch ein schönes Leben für uns geben kann. Vor einem halben Jahr war das für mich unvorstellbar - ich konnte mir ein Leben ohne Kinder einfach nicht vorstellen. Aber mittlerweile reden wir auch immer öfters davon, wie wir unser Leben planen würden (Segelschein machen und Urlaub am Wasser machen, 4 Mal im Jahr in den Urlaub fahren, Kurztrips unternehmen, Wandertouren und wieder regelmäßig ins Theater, in Museen und in die Oper gehen - und natürlich regelmäßig auf Konzerte gehen (ich vermisse es so sehr!). 

Aber nun zur eigentlichen Behandlung. Ich weiß durch eure Rückmeldungen, dass ihr meine ausführlichen Tagebücher zu den einzelnen Behandlungen sehr schätzt. Die aktuelle Behandlung werde ich euch leider nicht in aller Ausführlichkeit mehr aufschreiben können, weil ich sie ein wenig "verdränge" und sie gerade eher nebenher laufen lassen. Die Eck-Daten schreibe ich euch aber mal auf.

  • Vorab mal wieder ein viel zu langer Zyklus von 38 Tagen (mein Körper hat sich immer noch nicht richtig vom langen Protokoll bei der 4. ICSI erholt und das obwohl wir dazwischen sogar noch einen Kryozyklus hatten)
  • Do. 20.04.2017: 
    • 1. Tag der Periode
  • Sa. 22.04.2017: 
    • 1. Einnahmetag Pille Minisiston
  • So. 30.04.2017:
    • Start Downregulation mit Synarela-Nasenspray (morgens und abends jeweils 2 Hübe)
  • Fr. 05.05.2017: 
    • letzter Tag Pilleneinnahme
  • Mo. 08.05.2017: 
    • Einsetzen der Periode
  • Di. 09.05.2017: 
    • Start Einnahme von Prednisolon gegen meine hohen Antikörper
    • Vorabgespräch mit meiner Kiwu-Ärztin 
  • Do. 11.05.2017: 
    • Blutabnahme
  • Fr. 12.05.2017: Stimutag 1
    • 1. Ultraschall: alles ok; 
    • Start Stimulation mit Gonal F 250 Einheiten
  • Di. 16.05.2017: Stimutag 5
    • 2. Ultraschall und Blutabnahme: mehrere ungleichmäßig große Follikel, ca. 9-10 mm Durchmesser - daher Verdacht auf zu niedriges LH und zudem Steigerung von Gonal F ab dem 17.05. auf 300 Einheiten
  • Mi. 17.05.2017: Stimutag 6
    • Blutergebnisse zeigen zu niedrigen LH-Wert, daher zusätzliche Einnahme von einer Ampulle Luveris notwendig
    • Start mit Luveris direkt nach der Arbeit, also am Abend
  • Fr. 19.05.2017: Stimutag 8
    • Blutabnahme und Ultraschall: 8 gleichmäßig große gewachsene Follikel - ca. 14 mm im Durchschnitt und viele kleine - trotz der Dosis-Erhöhung und Luveris sind die kleineren Follikel nicht mehr mitgezogen; 
    • positiv ist aber, dass 8 Follikel gleichmäßig groß sind; 
    • Annahme, dass Punktion - bei entsprechendem Wachstum - ggf. schon am Montag stattfinden kann. Daher zusätzliche Kontrolle am Sonntag, den 21.05.2017
  • So. 21.05.2017: Stimutag 10
    • Blutabnahme und Ultraschall: 9 gleichmäßig große Follikel - ca. 17,x mm im Durchschnitt. 
    • Follikel sind nicht schnell genug gewachsen - daher morgen noch einmal zur Kontrolle

So schaut es aktuell also bei mir aus. Wirklich optimal läuft die Behandlung gerade nicht. Aber ich warte jetzt erst einmal die Punktion und die Befruchtungsrate und die Eizellqualität ab - danach kann ich den Kopf immer noch in den Sand stecken. Etwas schlimmeres als ein erneutes negativ kann ja nicht bei rauskommen - und darin bin ich ja schon mehr als erprobt drin, gell ;-)

Es gibt eine kleine Änderung bei der Behandlung dieses Mal. Meine Ärztin war auf einem Kongress für Reproduktionsmedizin und hat leider nicht allzu große Erkenntnisse für Implantationsversagen erhalten. Aber es gab wohl sehr überzeugende Ergebnisse zu der Gabe von HCG nach der Punktion., dies soll die Einnistungswahrscheinlichkeit bei spezifischen Patientinnen wohl signifikant erhöhen. Daher werde ich dieses Mal noch in regelmäßigen Abständen etwas HCG spritzen. Aus diversen Foren weiß ich, dass dies in vielen Praxen wohl schon gängige Praxis. 

Weiterhin wurde das Vorgehen bestätigt, bei hohen Antikörpern Clexane nach der Punktion zu spritzen - daher behalten wir das auch dieses Mal bei. 

Und neu ist in unserer Praxis, dass nun grundsätzlich immer ein Blastozystentransfer angestrebt wird (bislang wurde der Blastozystentransfer immer nur bei jüngeren Frauen durchgeführt, die viele und v. a. gut entwickelte Embryonen hatten). Grund hierfür ist, dass man eine neue Nährlösung für die Embryonen verwendet. Früher mussten die Embryonen wohl nach drei Tagen in eine andere Nährlösung umgezogen werden. In dem empfindlichen Stadium wohl ein besonderes Risiko für eine negative Entwicklung. Dies ist bei der neuen Nährlösung nicht mehr der Fall - denn hier können sie bis zum Blastozystenstadium verweilen. Zudem sei eine neue Erkenntnis, dass Embryonen die sich bis zur Blastozyste zwischenzeitlich nicht so gut entwickeln, am Ende aber doch noch eine gute Qualität und erlangen und sich auch einnisten können. (By the way: dies erklärt dann nämlich auch, warum sich mancher 4-Zeller an Tag 3 noch zu einem richtigen Kind entwickelt hat).
Wenn ich ehrlich bin hat mich diese Aussage ein wenig an meiner Klinik zweifeln lassen. Gab es diese Nährlösung bislang nicht auf dem Markt oder gab es sie schon eine ganze Weile und haben den Patienten damit schlechtere Grundbedingungen geboten? Wisst ihr zufälligerweise wie das in eurer Praxis gehandhabt wird? Vielen Dank vorab für euer Feedback :-* 
Ich habe mittlerweile viele Artikel gelesen, dass die Nährlösung eine große Rolle für den Erfolg einer Behandlung spielt.

Nun aber genug für heute geschrieben. Ich weiß noch nicht, ob ich mich wieder zeitnah bei euch melden werden. Wie oben bereits geschrieben, möchte ich dieser Behandlung nicht allzu viel Raum in meinem Leben geben. Sollte ich aber das dringende Bedürfnis haben euch zu schreiben, melde ich mich natürlich. Die Hormone werden mich schon lenken und leiten ;-)
Ich würde mich auf jeden Fall über euer Feedback in Bezug auf die Nährlösung freuen.

Alles Liebe












Dienstag, 28. März 2017

Im Hamsterrad

Ich mag eigentlich gar nicht mehr. Es ist das 5. Mal, dass ich einen Post über mein Leben nach dem Negativ schreibe. Und in aller Regel ist es auch wieder ein Post, der die Vorbereitung für den neuen Versuch beinhaltet. 

Ich bin in einem Hamsterrad gefangen, aber irgendwie auch nicht, weil ich ja jederzeit die Möglichkeit habe das Hamsterrad wieder zu verlassen. Und obwohl mir ein freihes Leben ohne Kinderwunschbehandlungen entgegen lächelt, wähle ich das Hamsterrad. Als Kinderwunschfrau lebt man ja doch ein wenig selbstzerstörerisch. Aber darüber darf man nicht zu intensiv nachdenken ;-)

Wie geht es mir nach dem Negativ?

Zwar besser als nach den anderen Negativs, aber irgendwie leerer und abgestumpfter als sonst.
Mir geht es deshalb besser als bisher, weil die Strapazen sich im Rahmen der Kryobehandlung in Grenzen gehalten haben. Aber auch deshalb, weil ich die Medikamente nach dem Negativ nicht radikal abgesetzt habe. Nach der letzten Behandlung hatte ich ja einen richtigen Nervenzusammenbruch - und ehrlich gesagt, geriet ich nach jedem Negativ in eine kleinere Depression. Leider habe ich meiner Ärztin erst beim letzten Mal davon erzählt. 

Hätte ich das mal besser früher erzählt (oder anders herum: ist es eigentlich nicht ihre Pflicht mich nach meinem Befinden nach dem Negativ zu fragen?). Denn sie meinte, dass die Depression bei einigen Frauen durch das abrupte Absetzen der Hormone kommt. Ich gehöre wohl zu den wenigen Frauen, die sehr empfindlich auf den Östrogen- und Progesteronsturz reagieren. Dies könnte man einigermaßen verhindern, indem man die Medikamente (in meinem Falle Famenita und Progynova 21) langsam ausschleicht. Dies habe ich dieses Mal getan. Ganz ohne Stimmungsschwankungen ging es natürlich nicht, aber immerhin hatte ich dieses Mal keine depressive Episode. Migräne hatte ich an vereinzelten Tagen aber dann trotzdem - aber lieber das als Depressionen. 

Und natürlich fand meine Schilddrüse bzw. der liebe Herr Hashimoto die Hormonschwankungen auch alles andere als witzig, weshalb ich meine L-Thyroxin-Dosis jetzt eigenmächtig von 75 auf erst Mal 88 erhöht habe. Weil das eine richtig gute Idee war (ich bin nämlich fast am Arbeitsplatz eingeschlafen vor lauter SD-Unterfunktion), werde ich meine Dosis morgen auf 100 erhöhen. Mal schauen, wie es sich anfühlt. Bevor jetzt besorgte Kommentare kommen: vor Start der Behandlung hat mein Hausarzt mir empfohlen meine L-Thyroxindosis auf 100 zu steigern, obwohl meine Werte gut sind. Aber aufgrund von anhaltenden Konzentrations- und Gedächtnisproblemen sollte ich erhöhen (weil ich bei den freien Werten noch was Luft nach oben  habe). Ich konnte aber nicht erhöhen, weil meine Kiwu-Ärztin das kurz vor der Behandlung nicht empfohlen hat.

Körperlich macht sich die mürrige Schilddrüse leider auch bemerkbar. Ich sah die letzten Wochen aus wieder wandelnde Tot. Meine Gesichtshaut ist komplett ausgetrocknet und voller Pickel (meine Haut ist normalerweise lupenrein und porzellanartig), ich habe Augenränder so dunkel wie die Nacht und meine Haare bekomme ich nur mit Intensiv-Pflege wenigstens ansatzweise gepflegt. Ich nehme seit 4 Tagen aber wieder hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel zu mir und achte wirklich sehr auf meine Ernährung - daher merke ich auch, dass es wieder aufwärts geht (vermutlich auch Dank der Steigerung von L-Thyroxin). Wenn also irgendein Repro-Mediziner behaupten sollte, dass solch eine Behandlung ganz sanft ist und keine Spuren hinterlässt, dem steige ich echt auf's Dach.

Die Gesundheit geht also wieder aufwärts. Aber in meinem tiefsten Inneren fühlt sich aktuell alles einfach nur leer an. Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein körperlicher Zustand definitiv dazu beiträgt. Andererseits habe ich gerade echt wenig Interesse mich mit Freundinnen zu treffen, weil die aber auch alle Kinder haben. Mich interessieren die Kinderprobleme meiner Freundinnen gerade herzlich wenig. Ein ganz lieber Kollege bekommt demnächst sein erstes Kind und erzählt wirklich von nix anderem. Klar, der ist total stolz und überglücklich. Aber ich kann den auch nicht bremsen, weil ich ihm aber auch nicht sagen kann, dass mich das null interessiert. Es ist gerade einfach alles so wahnsinnig anstrengend. Und damit ich aus diesem schwarzen Loch raus komme, schaue ich gerade akribisch nach neuen Hobbys für mich. Yogakurse, Nähkurse, Töpferkurse, Wassersportkurse oder Bootsführerschein (ich wohne am Wasser), Chor, Gesangsunterricht, Theatergruppe, etc. Ich bin fest entschlossen mich mindestens zwei Mal die Woche fest mit zwei neuen Hobbies zu beschäftigen, um den Kopf frei zu bekommen und ganz vielleicht auch neue (hoffentlich kinderlose) Frauen kennen zulernen. Ich muss mich nur noch entscheiden, was ich machen möchte. In erster möchte ich mich gerne wieder im positiven Sinne mit mir selbst beschäftigen und mein innerstes Ich wieder wahrnehmen (um vielleicht mal wieder eine Antwort darauf zu bekommen, was ICH den eigentlich wirklich will).

Na ja, und wenigstens eine gute Sache hat es nach dem Negativ gegeben: ich habe eine fette Gehaltserhöhung bekommen und eine weitere fette Gehaltserhöhung ist dieses, aber spätestens nächstes Jahr in Aussicht. Somit könnte ich eigentlich 10 neue Hobbies starten. Wenn da nicht... ja, wenn da nicht diese verdammt hohen Kosten für die Kiwu-Behandlung wären. Die ganze Gehaltserhöhung fließt also direkt in meine Kiwu-Klinik. Juhu - ik freu mir. Aber dennoch, möchte ich diesen Abschnitt mit etwas positiven beenden. Ja, mein Kiwu-Weg ist beschissen und war auch der Grund, warum ich in einem Job geblieben bin, in dem ich eigentlich nicht bleiben wollte. Aber in diesem Job konnte ich mich während der KiWu-Behandlungen - ohne ernsthafte Konsequenzen zu befürchten - krankschreiben lassen (und das war aufgrund meiner heftigen Überstimulationen leider auch immer notwendig) und ich konnte alle noch so unglücklich gelegenen Termine wahrnehmen. In meinem Coaching habe ich daher beschlossen das beste aus meinem Job zu machen. Und siehe da, mein Job hat angefangen mir wieder Spaß zu machen. Ich habe mich in ganz viele Themen reingehängt und war voller Enthusiasmus. Und das hat sich extrem positiv auf alle Projekte ausgewirkt, die ich betreut habe. Und das wurde wiederum von meinem Chef, aber auch von anderen Personen im Unternehmen wahrgenommen. Und genau deshalb, habe ich diese fette Gehaltserhöhung bekommen. Nennt mich "karrieregeile, weil kinderlose Tussi" - ich bin stolz darauf!

Wie geht es weiter?
Unglaublich aber wahr - wir machen tatsächlich weiter. Vergesst mein Geschwätz von vor der ersten ICSI, wo ich behauptet habe, dass nach 5 Versuchen Schluss ist. Wir machen weiter - vermutlich bis das Geld ausgeht. Wer mich kennt, wüsste jetzt, dass diese Aussage völlig konträr zu meiner bisherigen Lebenseinstellung ist. Denn normalerweise bin ich ein sehr sparsamer, weil vorausschauender Mensch. Ich spare schon seit jungen Jahren für das Alter, bilde Rücklagen etc. Verzichte schon seit Jahren auf den großen Luxus, weil es mir schon immer wichtig war etwas auf der hohen Kante zu haben. Und jetzt bin ich bereit all mein Hab und Gut, all meine Ersparnisse für diesen Kinderwunsch, also für das Vielleicht-Kind aufzugeben. Für dieses immer kleiner werdende Vielleicht, bin ich bereit all meine bisherigen Lebenseinstellungen über Bord zu werfen. Und das weil ich zu der einzig wahren Erkenntnis gekommen bin, dass es mir nichts bringt im Alter vielleicht in einer wunderschönen Finca in Italien zu leben und dafür vielleicht auf ein Kind verzichtet zu haben. Ich könnte diese Finca einfach nicht vor mir selbst rechtfertigen. Da wohne ich doch lieber weiterhin in meiner kleinen Wohnung an einer viel zu lauten Straße und habe dafür vielleicht einmal ein Kind. Denn ein Haus werden wir uns in unserer Stadt selbst bei weiterhin steigendem Einkommen bei den aktuell abartigen Hauspreisen eh nicht leisten können.

Am Freitag wissen wir auf jeden Fall mehr wie es weitergehen wird, weil wir dann wieder in unserer Klinik sind. Ich melde mich dann die Tage wieder und danke auf diesem Wege alle noch mal von ganzem und tiefsten Herzen für all eure lieben Kommentare in den letzten Wochen. Sie haben mir richtig, richtig gut getan!

Alles Liebe!









 

Freitag, 10. März 2017

Kryozyklus: 4 + 1 = 0

4 ICSIs und eine Kryo = null Schwangerschaften.

Wie lange und wie oft wollen wir uns das eigentlich noch antuen...?

Montag, 6. März 2017

Kryozyklus: Transfer +12

Noch zwei Tage, dann hat die Warterei endlich ein Ende.

Symptome die letzten Tage: 
hin und wieder mal ein Mensziehen. Ansonsten nix.
Seit gestern Abend habe ich allerdings das Gefühl, das mein BH jeden Moment platzt. Da ich aber noch nie einen Kryotransfer hatte, weiß ich jetzt auch nicht, ob das nicht vielleicht von den Medis kommt und meine Periode ankündigt. Ansonsten noch Verdauungsprobleme.

Sehr auffällig verhält mein Hund sich allerdings seit vier oder fünf Tagen. Mein Mann darf nicht mehr in meine Nähe. Wenn er das versucht, nimmt der gerade extrem ausgeprägte Beschützerinstinkt meines Hundes sein extremes Ausmaß an. Zuerst haben wir uns natürlich Hoffnung gemacht, aber das dann auch schnell wieder da Acta gelegt. Wir haben einen sehr intelligenten Hütehund. Hin- und wieder probiert er gerne mal neue Verhaltensweisen aus und testet sie bei uns an. Vermutlich ist das wieder so ein Test von ihm, den wir ihm ganz schnell wieder abgewöhnen müssen. Aber wir gönnen uns noch den Spaß bis zum Bluttest (weil wir mit jeder Beschützeraktion von unserem Hund ein klein wenig das Pflänzchen Hoffnung nähren - wenigstens mal ein paar Tage das Gefühl spüren, das man vielleicht schwanger sein könnte).

Ich melde mich dann voraussichtlich wieder mit dem Ergebnis. Bis die Tage und drückt alle fleißig die Daumen :-*

Donnerstag, 2. März 2017

Kryozyklus: Transfer +8

Meine Symptome im Überblick:

Gestern, Transfer +7: keine Symptome

Heute, Transfer +8: den ganzen Tag Unterleibsschmerzen, insbesondere die Eierstöcke. Ich habe den Verdacht, dass sich da meine Mens mit ganz großer Gewalt ankündigt. Heute hatte ich hin und wieder auch den Eindruck, dass meine Brüste etwas angeschwollen sind. Und übel war mir auch den ganzen Vormittag. Besonders nerven mich heute meine Verdauungsprobleme (vielleicht ist das gar kein Mensziehen, sondern kommt vom Darm?)
Mein Resümee lautet: das kommt alles von den Medis, die Periode ist schon in den Startlöchern und diesen Versuch kann ich dann wohl auch abhaken. Oh man...

Montag, 27. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +5

Meine Symptome heute zur Dokumentation:
Den ganzen Morgen und Vormittag enorme Kreislaufprobleme. (Zum Glück habe ich heute noch frei)
Permanentes Ziehen im Unterleib. Beide Eierstöcke schmerzen zudem auch durchgängig.

Heute habe ich bei Dr. Google gelesen, dass diese Symptome alle von Famenita und Progynova 21 kommen. Hmpf...

Mich beschleicht wieder ein bisschen die Panik: Was ist, wenn es auch diesmal nicht klappt? Wie lange und wie oft will ich mir das eigentlich noch antun?

Sonntag, 26. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +4

Ich hatte mir ganz fest vorgenommen, mich dieses Mal nicht in den Warteschleifen-Sog hineinziehen zu lassen. Aber die Warteschleife hat mich voll im Griff.

Symptome:
Ab Mittag/Nachmittag: Müde, müde, müde, weil mein Hashimoto die zusätzliche Hormonzufuhr wohl nicht so witzig findet.

Ein permanentes Ziehen im Unterleib, so als ob meine Periode kommt oder wie ein leichter Muskelkater. Auf jeden Fall total merkwürdig und das hatte ich so in dieser Form definitiv noch nie. Aber zuvor hatte ich den Transfer ja auch immer im Frisch-Zyklus. Das hörte gestern Abend auch plötzlich auf und kam erst beim Gassi gehen mit dem Hund wieder zum Vorschein. 

Und dann weiterhin: relativ starke Schmerzen in der Gegend des linken Eierstocks oder Eileiters. Wobei das auch der Darm sein könnte. Dieser könnte gerade reagieren, weil ich die letzten Tage immer wieder mal Weizenprodukte gegessen habe (sehr clever, die Entzündung ausgerechnet jetzt anzuheizen...)

Und übel ist mir schon die ganze Zeit, aber dieser Zustand hat bereits vor dem Transfer mit Einnahme von Famenita begonnen. 

Fazit: meinem Körper wird gerade vorgegaukelt, dass er schwanger ist und ich falle wieder drauf rein. Kann mir bitte mal jemand behilflich sein, mich mal kräftig mit dem Kopf gegen die Wand knallen zu lassen, damit ich wieder vernünftig werde? Dankeschön :-*

Bis die Tage!

Freitag, 24. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +2

Da bin ich nun - mal wieder in der Warteschleife. Dieses Mal ist sie ein wenig anders, weil ich zum ersten Mal keine Überstimulationssymptome habe.

Der Transfer hat am Mittwoch, den 22.02.17 gegen Mittag stattgefunden - allerdings nicht unter den besten Voraussetzungen. Letzte Woche Montag, den 13.02.17, war ich ja zur Kontrolle beim Ultraschall - an dem Tag hatte die Gebärmutterschleimhaut nur eine Dicke von 7 mm. Aus diesem Grund sollte ich zwei Tage später - also am Mittwoch, den 15.02.17 - noch mal wiederkommen und das Progynova weiternehmen nehmen. Am Mittwoch stellte sich dann jedoch heraus, dass sie noch nicht mal um 0,5 mm weiter gewachsen ist. Dafür war sie aber dreischichtig. Obwohl meine Ärztin mit der Dicke der GS nicht glücklich war, hat sie den Zyklus aufgrund der dreischichtigkeit nicht abgebrochen - diese sei wohl viel relevanter und 7 mm sollten für eine Einnistung ausreichen. Daher sollte ich am Abend mit der vaginalen Eingabe von Famenita beginnen (2x pro Tag). Und mit ASS 100 (1x täglich), weil dies ggf. noch etwas an der GS-Schraube drehen könnte. Am 22.02. sollte ich dann morgens in der Klinik anrufen und nachfragen, ob der Transfer stattfinden würde.

Ich war und bin natürlich nicht sonderlich happy über die suboptimale Ausgangssituation. Natürlich habe ich daraufhin stundenlang mit Dr. Google gesprochen und glücklicherweise könnte mich der liebe Herr Doktor dann auch beruhigen - die Aussage meiner Ärztin stimmt. 7mm reichen aus, wichtiger ist die dreischichtig.

Bis zum Transfertag war ich total entspannt. Einfach deshalb, weil so ein Kryozyklus komplett neben dem Leben herläuft. Ich war gut abgelenkt, habe gearbeitet, Yoga gemacht, Lieblingsserien geschaut. Halt ne ganz normale und unspektakuläre Woche im Winter.

Am Mittwochmorgen wachte ich jedoch schon schlecht gelaunt auf und hatte auch Streit mit meinem Mann. Bis zu dem Zeitpunkt als ich in der Klinik anrief, wo Sie mir zum Glück mitteilten, dass unsere einzige Blastozyste das Auftauen überlebt hat und der Transfer stattfindet. Nachdem ich aufgelegt hatte, fiel mir regelrecht dieser unbewusste Brocken direkt aus meinem Herzen und knallte mit lautem Krach auf den Boden. Ich fing an zu heulen. Erst da merkte ich, wie sich die Anspannung, die sich bereits am Vorabend aufbaute, mit einem Mal gewichen ist.

In der Klinik angekommen, sollte ich zur Beruhigung noch Dormicum einnehmen. Ich hatte mich zuerst geweigert, aber letztendlich war ich dann doch froh es genommen zu haben. Zwei Stunden zuvor hatte ich auch wieder ein Mittel eingenommen, um die Gebärmutter zu beruhigen. 

Der Transfer ging - wie immer - ganz fix. Das einzig blöde war diesmal, dass ich zwar den Katheter auf dem Ultraschall gesehen habe, aber die Blastozyste nicht. Normalerweise haben wir die Eizellen immer gesehen. Dies hat mich dann ein wenig irritiert. Aber meine Ärztin hat mir versichert, dass die Blastozyste wirklich in der Gebärmutter ist. Die Biologin hat ja auch den Katheter überprüft. Jetzt muss ich dieser Aussage natürlich vertrauen. Aber das Gefühl ist trotzdem blöd. Kennt ihr das?

Seit Transfer nehme ich nun zusätzlich zu Progynova 21 (3x1), Famenita (2x200 mg), ASS100 (1x), Prednisolon (1x 5 mg) noch täglich eine Spritze Heparin (20 mg).

Seit Mittwoch habe ich mir auch Urlaub genommen, weil ich in einem Bundesland lebe, indem sehr exzessiv Karneval gefeiert wird und ich bei meinen Kollegen keinen Verdacht schöpfen möchte (wenn ich nach der Arbeit nicht doch noch kurz mit denen feiern gehe). Und nun hocke ich hier und habe den üblichen - wirklich nicht entspannten - Warteschleifenkoller. Es ist doch wirklich jedes Mal das Gleiche.

Und ja, mein Unterleib zieht wie verrückt seit gestern. Ich habe stechende Schmerzen am linken (defekten, weil operierten) Eileiter. Gestern Abend hatte ich über einen etwas länger andauernden Zeitraum unten rechts ein bohrendes Stechen. Was ich diesmal aber überhaupt nicht habe: keine großen, straffen, brennenden Brüste. Nix ist da passiert, wirklich rein gar nichts.
Und ja, nach vier Warteschleifen ist man doch etwas schlauer und weiß, dass das alles nix zu bedeuten hat. Gggrrrrh.

Erst am Mittwoch, 08.03.17 ist Bluttest. Bis dahin bin ich definitiv wieder ein kleines psychisches Wrack. Ich denke, dass ich dieses Mal wieder etwas früher testen werde, um mir den tiefen Sturz beim Anruf mit der negativen Botschaft zu ersparen (oder, um bereits zwei Tage früher zu wissen, dass der Teufel vielleicht einmal so nett ist, mich nicht auszulachen - wäre ja auch mal was).

Ich weiß noch nicht, ob ich mich die Tage melden werde. Spätestens aber mit dem Ergebnis.
Alles Liebe

Dienstag, 14. Februar 2017

Wieder im Kinderwunsch-Zirkus und Rückblick

Lange habe ich mich nicht mehr hier gemeldet.
Grund hierfür war, dass ich einfach dringend Abstand von diesem ganzen Kinderwunsch-Zirkus brauchte und dadurch wieder ein wenig mehr zu mir selbst finde. Seit September 2013 dreht sich mein ganzes Leben nur noch darum, dass wir gerne ein Kind hätten.

Mittlerweile haben wir Februar 2017. Wir beschäftigen uns also schon seit 3 Jahren und 5 Monaten mit unserem Kinderwunsch! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - 3 Jahre!!! Oder um es noch prägnanter auszudrücken: 77 Monate!!!

Das ist doch der absolute Wahnsinn, oder nicht? Mir stellt sich da ehrlich gesagt die Frage, ob ich diesen Weg damals gegangen hätte, wenn ich das vorher gewusst hätte. Hätte ich mir das damals zugetraut? Hätte ich mir diese Kraft zugetraut, die man für diesen Weg benötigt? Ich glaube nicht. Und rückblickend muss ich mich da auch ganz ehrlich mal selber loben - ich bin immer noch da, ich bin nicht zusammen gebrochen und ich habe immer noch den Elan weiterzumachen. Ob das gut oder schlecht ist, das vermag ich gerade nicht zu beurteilen. Ich einigen Jahren werde ich dann wohl wissen, ob der eingeschlagene Weg wirklich der richtige war.

Die letzten 3,5 Jahre waren sehr harte Jahre. Und im Moment fühlen sie sich auch wie die härtesten Jahre an, die ich bislang erlebt habe. Und natürlich haben sie mich verändert. Zum Positiven und zum Negativen. Positiv ist, dass ich Demut gelernt habe. Demut davor, dass ich mein Leben nicht planen kann und Dinge akzeptieren muss. Gleichzeitig - und eigentlich völlig konträr - hat dieser Weg jedoch eine negative Eigenschaft von mir noch einmal deutlich hervorgehoben: meine Kontrollsucht (ich habe mich schon vor dem KiWu-Weg immer scherzhaft "Mrs. Kontrolletti" genannt). Ich habe zwar feststellen müssen, dass ich den Kinderwunsch nicht planen kann, aber ich dachte, dass ich das Ergebnis der Kinderwunsch-Behandlung durch die Kontrolle aller Rahmenbedingungen positiv beeinflussen könnte. Ich wollte, dass meine Kinderwunsch-Behandlungen perfekt ablaufen, habe akribisch auf Einflüsse geachtet, die ich beeinflussen kann (Ernährung, Alkohol, Kaffee, viel Schlafen, Medikation etc.). Zudem habe ich jeden Behandlungsschritt meiner Ärztin akribisch mit Dr. Google hinterfragt und überprüft. Das Schlimmste war, dass ich angefangen habe, meinen Mann zwanghaft unter Kontrolle zu bringen. Ich war so versessen darauf, alles kontrollieren zu müssen, dass ich mich selbst dabei verloren habe. Ich habe mich nicht mehr gespürt und hatte keine Ahnung mehr, wer ich war, was ich wollte und was ich fühle.

Diese Erkenntnis kam nach dem negativen Ergebnis der 4. ICSI. Ich bin zusammen gebrochen - ich hatte schlicht und einfach einen Nervenzusammenbruch. Es ging wirklich nichts mehr. Ich habe einen ganzen Tag lang nur geheult und konnte nicht mehr aufhören. Mein Kopf war gleichzeitig total voll und vollkommen leer. So ein Gefühl habe ich noch nie erlebt. Ich habe viele Tage und Wochen gebraucht, bis ich verstanden habe, was da eigentlich passiert ist. Seitdem habe ich mein Leben angefangen etwas umzukrempeln. Unter anderem habe ich wieder mit Yoga angefangen und muss wirklich sagen, dass es mir wahnsinnig gut tut. Man spürt sich wieder selbst, weil man sich ganz bewusst auf sich selbst konzentrieren muss, in sich hinein horchen muss, seine Grenzen und Bedürfnisse wahrnehmen muss. Ich hätte das schon viel früher machen sollen, aber ich habe es jedes Mal wieder zur Seite geschoben, weil ich ja dachte, dass es sich nicht lohnen würde einen Yogakurs anzufangen. Und warum? Weil ich ja "demnächst" schwanger werden könnte und dann hätte ich einen Yogakurs-Vertrag in der Hand. Was für ein Bullshit - seit 3,5 Jahren denke ich so. Und für was? Für nix.

Da im Moment kein Anfängerkurs in meiner Nähe gestartet ist, habe ich mich eher durch Zufall mal auf Youtube umgeschaut und war völlig überrascht, was es da mittlerweile für ein professionelles Angebot an Sport-Videos gibt. Und auch Yoga-Videos! Es gab also keine Ausrede mehr - ich habe meine Yogahose angezogen und meine erste Yoga-Session über Youtube absolviert und ich muss ganz ehrlich sagen: das geht super damit. Mein Mann hat Anfangs immer geschaut, dass ich die Übungen auch wirklich sauber ausübe. Und jetzt mache ich die Yoga-Sessions alle alleine und habe momentan kein Bedürfnis in ein Yoga-Studio zu gehen. Sollte der Erfolg auch weiterhin ausbleiben und ich Yoga immer professioneller praktizieren, dann werde ich bestimmt ein Yoga-Studio aufsuchen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Also Mädels: wenn ihr die gleiche Ausrede wie ich auf Lager habt - die gilt nicht mehr ;-) Und es ist wirklich, wirklich wahnsinnig entspannend!

Aber natürlich will ich euch nicht nur zujammern, sondern es gibt auch einen ganz bestimmten Grund, warum ich mich dann doch wieder zurückmelde. Ich bin wieder im Kinderwunsch-Zirkus. Aber nicht in meiner 5. ICSI, sondern in einem Kryozyklus. Ich habe zuvor noch nie einen Kryozyklus gehabt und bin wirklich sehr positiv überrascht. Man hat überhaupt nicht das Gefühl, dass man gerade eine Kinderwunschbehandlung hat. Ich empfinde die Behandlung gerade überhaupt nicht belastend. Ganz im Gegenteil, die läuft so neben meinem Leben her. Relativ belanglos.

Nun aber mal von vorne, damit ihr auch alle wisst, wo ich gerade dran bin ;-)

Am Freitag, den 3. Februar bekam ich dann netterweise doch endlich mal meine Periode (der zweite Zyklus hintereinander, der über 40 Tage dauerte - langes Protokoll zuvor sei dank).

Am Samstag, den 4. Februar sollte ich dann auch schon in die Klinik zum Ultraschall. Da alles gut aussah, konnte ich auch schon am Samstag mit dem Kryozyklus beginnen.

Vom 4. Februar bis zum 07. Februar sollte ich 3 Mal täglich eine Progynova 21-Tablette einnehmen (morgens, mittags, abends).

Ab dem 8. Februar sollte ich zwei Mal täglich 2 Tabletten Progynova 21 einnehmen (morgens und abends).

Gestern, also am 13. Februar sollte ich dann zum wieder zum Kontrollultraschall. Hier kam leider raus, dass meine Gebärmutterschleimhaut an ZT 11 nur 7 mm aufgebaut ist. Meine Ärztin meinte, dass man damit theoretisch auch starten könnte. Aber sie empfahl, Progynova 21 noch weitere 2 Tage einzunehmen und am Mittwoch wieder zum Ultraschall zu kommen. Wenn dann alles gut aussieht, kommt die zweite Phase mit der Einnahme von Famenita, um die Gelbkörperphase zu starten.

Die Nebenwirkungen sind wirklich erträglich. An den ersten Tagen der Tabletten-Einnahme war mir immer wieder schlecht und mein Unterleib hat echt ordentlich gearbeitet. Zudem habe ich vermehrt Blähungen. Aber das ist wirklich ein Spaziergang, im Gegensatz zu einer ICSI.

Wie ist meine Einstellung zu dem Behandlungszyklus? Seltsam und komplett anders als sonst. Ich hege weder große Hoffnungen, noch bin ich total pessimistisch. Dennoch gehe ich irgendwie positiv und gelassen an diese Behandlung. Letztendlich kann man sagen, dass ich meine Erwartungshaltung auf einem gesunden Level halte. Wenn es klappt, wäre das natürlich fantastisch. Aber ein Negativ würde mich bei dieser Behandlung vermutlich nicht so schwer treffen, wie bei einer ICSI. Einfach, weil die Behandlung nicht so anstrengend ist.

Ihr seid mir wirklich alle sehr ans Herz gewachsen. Aber so langsam möchte ich diese Kinderwunsch-Blogwelt gerne verlassen, weil ich einfach keine Lust mehr habe über meine Behandlungen zu schreiben. Es ist einfach so mühselig, immer und immer wieder den gleichen Mist durchzumachen. Und immer wieder die gleichen Hoffnungen und Niederschläge zu erleben.
Mal sehen, was das Leben in diesem Jahr für mich bereit hält. Ihr hört die Tage von mir.

Alles Liebe!