Mittwoch, 29. April 2015

Soooo wach

Wer das nicht kennt, kann das leider nicht nachvollziehen...
Aber schon seit etlichen Monaten, nein seit mehreren Jahren habe ich mich immer so müde gefühlt, war immer so antriebslos. Aber leider verdrängt man nach so einem langanhaltenden Zustand, wie es sich anfühlt richtig wach zu sein. Weil man sich traurigerweise wirklich an so einen Zustand gewöhnt.

Und jetzt bin ich schon seit mehreren Tagen am Stück hellwach und kann mich über mehrere Stunden hinweg konzentrieren. Spätestens am Nachmittag brauchte ich bis vor kurzem im Büro etwas Süßes/Kaffee - halt irgendwas, was mir wieder Energie gibt. Das ist wie weggeblasen, als wenn da nie etwas gewesen wäre. Das ist so erschreckend - aber genial :-)

Wenn mich nicht alles täuscht, hängt das wohl mit der Einnahme meiner Schilddrüsentabletten zusammen. Ich bin gespannt, ob DIESES unglaublich WACHE Gefühl tatsächlich anhält. Wenn ja, war es wirklich diese miese kleine Schilddrüsenunterfunktion namens Hashimoto, die mich in diesen miesen Zustand versetzt hat. Ich werde euch in jedem Fall berichten, wie es mir in Puncto "Wachheit" weiter geht.

Falls auch ihr euch immer müde, fast depressiv fühlt kann ich euch daher nur empfehlen, eure Schilddrüse komplett durchchecken zu lassen - und dann aber bitte nicht nur den TSH-Wert! Der war bei mir nämlich im Normbereich - zwar ganz am Rande und ständig schwankend - aber dennoch. Meine Ärzte haben dummerweise immer nur diesen Wert überprüft - und hatten die letzten Jahre immer wieder die Vermutung, dass es daran liegt - aber weil der TSH immer im Normbereich lag, hätten sie die Vermutung immer ad acta gelegt... Was für ein unnötiges Kasperle-Theater.

Nächste Woche bin ich dann bei der Gebärmutterspiegelung. Ich bin gespannt was dabei herauskommt ... Hoffentlich keine neuen unschönen Erkenntnisse. Denn irgendwann ist es ja wirklich mal genug mit den ganzen Baustellen an meinem Körper, gelle? ;-) 

Meine Tagträume haben zum Glück aufgehört. Und mittlerweile bin ich auch nicht mehr so übernatürlich euphorisch was die Kinderwunschbehandlung angeht. In meinem Gehirn ist jetzt nun auch endlich wieder Platz dafür, dass es vielleicht niemals eigene Kinder in meinem Leben geben wird. Und das ist gerade völlig OK so. Mein Lebensglück hängt nicht von einem Kind ab - man kann auch ohne glücklich werden. Es würde zwar völlig anders sein als seit über 30 Jahren erwartet, aber es wäre sicherlich auch schön!
 
Heute ist auf der Arbeit etwas ganz komisches mit mir passiert. Heute ging es wieder darum, dass Frauen mit Kindern von meinem Arbeitgeber ja ruhig etwas mehr unterstützt werden könnten, z. B. in Bezug auf flexible Arbeitszeiten. Sobald es um solche Themen rund um Kinder und Schwangerschaft geht, halte ich mich normalerweise komplett raus. Aber diesmal hatte ich es leid und posaunte raus, dass das einfach unfair sei. Nur weil ich keine Kinder hätte, möchte ich nicht benachteiligt werden. Na ja, ihr könnt euch sicherlich die Reaktionen meiner lieben Kolleginnen vorstellen ;-) Auch, wenn einzelne von ihnen noch keine Kinder haben, Posaunen sie offen damit rum, dass sie ja bald gerne welche hätten. Ich habe halt noch nie über meinen KiWu auf der Arbeit gesprochen, weil ich es ja unmittelbar geplant hatte und mir keine Karrierechancen verbauen wollte, falls es nicht direkt klappen sollte. Und tja, jetzt bin ich halt die karrieregeile Alte ;-)




Donnerstag, 23. April 2015

Hoffnung - und eine scheiß Angst

Danke für eure Kommentare zu meinem letzten Post. Was würde ich nur ohne euch machen?

Im Moment laufen meine Gefühle Achterbahn: zum einen ist da diese greifbare Hoffnung und zum anderen aber auch diese scheiß Angst, dass die Hoffnung total ungerechtfertigt ist und es niemals klappen wird. 

Ich erwische mich immer öfters in Tagträumen. Sehe mich in kleineren Sequenzen in unterschiedlichen Situationen: hochschwanger, mit Baby, mit Kleinkind, überglücklich. Aber all meine Tagträume haben eines gemein: sie zeigen niemals das Gesicht "meines Kindes" und enden immer mit einem schlimmen Schicksalsschlag. Entweder bringe ich das Kind "still" zur Welt oder es stirbt an einer Krankheit, bei einem Unfall oder etwas anderem schlimmen. Wollen mir diese Tagträume etwas sagen? Soll ich die KiWu-Behandlung lassen, weil ich mein Schicksal endlich akzeptieren muss?

Bin ich verrückt oder ist das alles ganz normal? Kennt ihr das auch?

Montag, 20. April 2015

Es geht weiter - so la la

Letzte Woche hatten wir nun endlich den Termin in der Klinik. Es geht also endlich weiter - nachdem wir letztes Jahr nur einen Termin inkl. Blutentnahme vorgenommen haben.

Meine Diagnose ist zum Glück eigentlich ganz gut aufgefallen. Aber jetzt mal von Anfang an...
Das Gute ist, dass mein AMH-Wert überdurchnittlich gut ist für mein zartes Alter - na immerhin brauche ich mir darum keine Sorgen zu machen!

Auch mein Cholesterin-Spiegel ist an der allerobersten Grenze. Hier werde ich nun noch bewusster auf meine Ernährung achten.

Bemängelt hat sie meinen Eisen-Wert - hierfür soll ich morgens täglich Kräuterblut nehmen. Auch hier werde ich mit sog. Superfood noch zusätzlich nachhelfen.

Herausgestellt hat sich jedoch auch, dass ich noch eine zweite Autoimmunerkrankung an der Schilddrüse habe: und zwar Hashimoto. Sie meinte, dass man das in der KiWu-Behandlung bei richtiger Therapie kein Problem darstellt. Diese Diagnose ärgert mich richtig, weil meine Schilddrüsenwerte bereits bei der Ubtersuchung bei meinem Hausarzt im Januar am oberen Ende des Normwertes waren. Damals hatte ich meinen Arzt darum gebeten noch weitere Werte zu testen, weil meine Mutter auch an Hashimoto leidet und ich wirklich alle Symptome vorweise (und eine Parallelerkrankung mit meiner anderen Autoimmunerkrankung Lichens sclerosus nicht unüblich ist!). Aber er meinte nur, dass ich mal keine Panik verbreiten soll und mein Wert schließlich im Normbereich sei. Tja, meine bleierne Müdigkeit, depressive Verstimmung, Gewichtszunahme, trockene Haut, Kloß im Hals, die anderen typischen Mangelerscheinungen in meinem Blutbild - das alles seien noch die Nachwehen meiner beiden ELSS; also psychisch bedingt. Jetzt muss ich mir leider einen neuen Arzt suchen - sehr ärgerlich.
Nun denn, hier habe ich nun L-Thyroxin verschrieben bekommen. Gibt es hier jemanden mit Hashimoto und kann mir berichten, wie der während der KiWu-Behandlung therapiert wurde?

Tja und zu guter Letzt wird noch eine Gebärmutterspiegelung vorgenommen, um sicherzustellen, dass nicht meine Gebärmutter sondern wirklich meine Eileiter-Enden das Problem sind. Denn evtl. kann es sein, dass die Embryonen deshalb immer 1 Milimeter vor der Gebärmutter gestoppt sind, weil mit dieser etwas nicht in Ordnung ist (z.B. Verwachsungen). Wenn dem so wäre, müsste das vorab noch operativ entfernt werden. Die Spiegelung wird 7 - 9 Tage nach dem ersten Tag der Periode stattfinden - ohne Narkose. Hat das von euch schon jemand machen müssen? Geht das wirklich ohne Narkose? Wird man krankgeschrieben oder muss direkt danach wieder arbeiten?

Blut musste ich jetzt auch noch mal abnehmen. Und mein Lieblingsmann muss jetzt auch noch ein paar Untersuchungen vornehmen lassen. Wenn das Spermiogramm gut ausfällt, wird es vermutlich ne IVF, wenn nicht, ne ICSI. Fest steht aber noch nix. 

Die Pillen-Einnahme kann ich leider noch nicht im nächsten sondern erst im übernächsten Zyklus (im Juni starten). Sehr schade, aber schneller geht halt nicht wegen der ganzen Untersuchungen.

Fazit: ich bin gerade richtig gut gelaunt, weil ich wieder Hoffnung habe. Und auch, weil mein AMH-Wert so gut ist. Da hatte ich ja richtig Angst vor, weil die 40 ja nicht mehr so weit entfernt ist. Immerhin bin ich jetzt erst mal wieder entspannt und ich habe gerade auch keinen Bock mir negative Szenarien auszumalen. Wenigstens für ein paar wenige Wochen - dann werde ich den Realitätsmodus auch wieder einstellen. Aber erst mal bleibt der aus - Punkt!

 

Donnerstag, 2. April 2015

Bald ist es soweit

Bald ist es soweit. In zwei Wochen sind wir wieder in unserer Kinderwunschklinik und starten hoffentlich unseren allerersten IVF-Versuch (der hoffentlich auch der einzige sein wird...).

Als ich heute dort angerufen habe, war ich richtig aufgeregt. Es geht tatsächlich los. Es bewegt sich was. Ich kann diesen unflexiblen Zustand ein wenig beeinflussen. Ein wunderbares Gefühl. Mir ist durchaus bewusst, dass dies nur ein Schein-Zustand ist. Denn leider gibt es ja keine Garantie. Aber dennoch - da ist so ein Glücksgefühl...

Mit viel Glück kann ich bereits im Mai mit der Pilleneinnahme starten und Mitte Juni gibt es dann vielleicht einen Transfer...

Jetzt fangen sie wieder an - diese Tagträume vom eigenen Kind. Es ist so greifbar nah. Aber leider sehe ich es nur in einer Seifenblase, die jäh wieder zerplatzen kann.

Ich wünsche euch einen erholsamen Start in die Feiertage. Am morgigen Karfreitag werde ich meiner beiden Sternchen gedenken und zwei Kerzen in einer Kapelle aufstellen - danach aber mit positiven Gedanken den Tag ausklingen lassen.