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Dienstag, 28. März 2017

Im Hamsterrad

Ich mag eigentlich gar nicht mehr. Es ist das 5. Mal, dass ich einen Post über mein Leben nach dem Negativ schreibe. Und in aller Regel ist es auch wieder ein Post, der die Vorbereitung für den neuen Versuch beinhaltet. 

Ich bin in einem Hamsterrad gefangen, aber irgendwie auch nicht, weil ich ja jederzeit die Möglichkeit habe das Hamsterrad wieder zu verlassen. Und obwohl mir ein freihes Leben ohne Kinderwunschbehandlungen entgegen lächelt, wähle ich das Hamsterrad. Als Kinderwunschfrau lebt man ja doch ein wenig selbstzerstörerisch. Aber darüber darf man nicht zu intensiv nachdenken ;-)

Wie geht es mir nach dem Negativ?

Zwar besser als nach den anderen Negativs, aber irgendwie leerer und abgestumpfter als sonst.
Mir geht es deshalb besser als bisher, weil die Strapazen sich im Rahmen der Kryobehandlung in Grenzen gehalten haben. Aber auch deshalb, weil ich die Medikamente nach dem Negativ nicht radikal abgesetzt habe. Nach der letzten Behandlung hatte ich ja einen richtigen Nervenzusammenbruch - und ehrlich gesagt, geriet ich nach jedem Negativ in eine kleinere Depression. Leider habe ich meiner Ärztin erst beim letzten Mal davon erzählt. 

Hätte ich das mal besser früher erzählt (oder anders herum: ist es eigentlich nicht ihre Pflicht mich nach meinem Befinden nach dem Negativ zu fragen?). Denn sie meinte, dass die Depression bei einigen Frauen durch das abrupte Absetzen der Hormone kommt. Ich gehöre wohl zu den wenigen Frauen, die sehr empfindlich auf den Östrogen- und Progesteronsturz reagieren. Dies könnte man einigermaßen verhindern, indem man die Medikamente (in meinem Falle Famenita und Progynova 21) langsam ausschleicht. Dies habe ich dieses Mal getan. Ganz ohne Stimmungsschwankungen ging es natürlich nicht, aber immerhin hatte ich dieses Mal keine depressive Episode. Migräne hatte ich an vereinzelten Tagen aber dann trotzdem - aber lieber das als Depressionen. 

Und natürlich fand meine Schilddrüse bzw. der liebe Herr Hashimoto die Hormonschwankungen auch alles andere als witzig, weshalb ich meine L-Thyroxin-Dosis jetzt eigenmächtig von 75 auf erst Mal 88 erhöht habe. Weil das eine richtig gute Idee war (ich bin nämlich fast am Arbeitsplatz eingeschlafen vor lauter SD-Unterfunktion), werde ich meine Dosis morgen auf 100 erhöhen. Mal schauen, wie es sich anfühlt. Bevor jetzt besorgte Kommentare kommen: vor Start der Behandlung hat mein Hausarzt mir empfohlen meine L-Thyroxindosis auf 100 zu steigern, obwohl meine Werte gut sind. Aber aufgrund von anhaltenden Konzentrations- und Gedächtnisproblemen sollte ich erhöhen (weil ich bei den freien Werten noch was Luft nach oben  habe). Ich konnte aber nicht erhöhen, weil meine Kiwu-Ärztin das kurz vor der Behandlung nicht empfohlen hat.

Körperlich macht sich die mürrige Schilddrüse leider auch bemerkbar. Ich sah die letzten Wochen aus wieder wandelnde Tot. Meine Gesichtshaut ist komplett ausgetrocknet und voller Pickel (meine Haut ist normalerweise lupenrein und porzellanartig), ich habe Augenränder so dunkel wie die Nacht und meine Haare bekomme ich nur mit Intensiv-Pflege wenigstens ansatzweise gepflegt. Ich nehme seit 4 Tagen aber wieder hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel zu mir und achte wirklich sehr auf meine Ernährung - daher merke ich auch, dass es wieder aufwärts geht (vermutlich auch Dank der Steigerung von L-Thyroxin). Wenn also irgendein Repro-Mediziner behaupten sollte, dass solch eine Behandlung ganz sanft ist und keine Spuren hinterlässt, dem steige ich echt auf's Dach.

Die Gesundheit geht also wieder aufwärts. Aber in meinem tiefsten Inneren fühlt sich aktuell alles einfach nur leer an. Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein körperlicher Zustand definitiv dazu beiträgt. Andererseits habe ich gerade echt wenig Interesse mich mit Freundinnen zu treffen, weil die aber auch alle Kinder haben. Mich interessieren die Kinderprobleme meiner Freundinnen gerade herzlich wenig. Ein ganz lieber Kollege bekommt demnächst sein erstes Kind und erzählt wirklich von nix anderem. Klar, der ist total stolz und überglücklich. Aber ich kann den auch nicht bremsen, weil ich ihm aber auch nicht sagen kann, dass mich das null interessiert. Es ist gerade einfach alles so wahnsinnig anstrengend. Und damit ich aus diesem schwarzen Loch raus komme, schaue ich gerade akribisch nach neuen Hobbys für mich. Yogakurse, Nähkurse, Töpferkurse, Wassersportkurse oder Bootsführerschein (ich wohne am Wasser), Chor, Gesangsunterricht, Theatergruppe, etc. Ich bin fest entschlossen mich mindestens zwei Mal die Woche fest mit zwei neuen Hobbies zu beschäftigen, um den Kopf frei zu bekommen und ganz vielleicht auch neue (hoffentlich kinderlose) Frauen kennen zulernen. Ich muss mich nur noch entscheiden, was ich machen möchte. In erster möchte ich mich gerne wieder im positiven Sinne mit mir selbst beschäftigen und mein innerstes Ich wieder wahrnehmen (um vielleicht mal wieder eine Antwort darauf zu bekommen, was ICH den eigentlich wirklich will).

Na ja, und wenigstens eine gute Sache hat es nach dem Negativ gegeben: ich habe eine fette Gehaltserhöhung bekommen und eine weitere fette Gehaltserhöhung ist dieses, aber spätestens nächstes Jahr in Aussicht. Somit könnte ich eigentlich 10 neue Hobbies starten. Wenn da nicht... ja, wenn da nicht diese verdammt hohen Kosten für die Kiwu-Behandlung wären. Die ganze Gehaltserhöhung fließt also direkt in meine Kiwu-Klinik. Juhu - ik freu mir. Aber dennoch, möchte ich diesen Abschnitt mit etwas positiven beenden. Ja, mein Kiwu-Weg ist beschissen und war auch der Grund, warum ich in einem Job geblieben bin, in dem ich eigentlich nicht bleiben wollte. Aber in diesem Job konnte ich mich während der KiWu-Behandlungen - ohne ernsthafte Konsequenzen zu befürchten - krankschreiben lassen (und das war aufgrund meiner heftigen Überstimulationen leider auch immer notwendig) und ich konnte alle noch so unglücklich gelegenen Termine wahrnehmen. In meinem Coaching habe ich daher beschlossen das beste aus meinem Job zu machen. Und siehe da, mein Job hat angefangen mir wieder Spaß zu machen. Ich habe mich in ganz viele Themen reingehängt und war voller Enthusiasmus. Und das hat sich extrem positiv auf alle Projekte ausgewirkt, die ich betreut habe. Und das wurde wiederum von meinem Chef, aber auch von anderen Personen im Unternehmen wahrgenommen. Und genau deshalb, habe ich diese fette Gehaltserhöhung bekommen. Nennt mich "karrieregeile, weil kinderlose Tussi" - ich bin stolz darauf!

Wie geht es weiter?
Unglaublich aber wahr - wir machen tatsächlich weiter. Vergesst mein Geschwätz von vor der ersten ICSI, wo ich behauptet habe, dass nach 5 Versuchen Schluss ist. Wir machen weiter - vermutlich bis das Geld ausgeht. Wer mich kennt, wüsste jetzt, dass diese Aussage völlig konträr zu meiner bisherigen Lebenseinstellung ist. Denn normalerweise bin ich ein sehr sparsamer, weil vorausschauender Mensch. Ich spare schon seit jungen Jahren für das Alter, bilde Rücklagen etc. Verzichte schon seit Jahren auf den großen Luxus, weil es mir schon immer wichtig war etwas auf der hohen Kante zu haben. Und jetzt bin ich bereit all mein Hab und Gut, all meine Ersparnisse für diesen Kinderwunsch, also für das Vielleicht-Kind aufzugeben. Für dieses immer kleiner werdende Vielleicht, bin ich bereit all meine bisherigen Lebenseinstellungen über Bord zu werfen. Und das weil ich zu der einzig wahren Erkenntnis gekommen bin, dass es mir nichts bringt im Alter vielleicht in einer wunderschönen Finca in Italien zu leben und dafür vielleicht auf ein Kind verzichtet zu haben. Ich könnte diese Finca einfach nicht vor mir selbst rechtfertigen. Da wohne ich doch lieber weiterhin in meiner kleinen Wohnung an einer viel zu lauten Straße und habe dafür vielleicht einmal ein Kind. Denn ein Haus werden wir uns in unserer Stadt selbst bei weiterhin steigendem Einkommen bei den aktuell abartigen Hauspreisen eh nicht leisten können.

Am Freitag wissen wir auf jeden Fall mehr wie es weitergehen wird, weil wir dann wieder in unserer Klinik sind. Ich melde mich dann die Tage wieder und danke auf diesem Wege alle noch mal von ganzem und tiefsten Herzen für all eure lieben Kommentare in den letzten Wochen. Sie haben mir richtig, richtig gut getan!

Alles Liebe!









 

Freitag, 10. März 2017

Kryozyklus: 4 + 1 = 0

4 ICSIs und eine Kryo = null Schwangerschaften.

Wie lange und wie oft wollen wir uns das eigentlich noch antuen...?

Montag, 6. März 2017

Kryozyklus: Transfer +12

Noch zwei Tage, dann hat die Warterei endlich ein Ende.

Symptome die letzten Tage: 
hin und wieder mal ein Mensziehen. Ansonsten nix.
Seit gestern Abend habe ich allerdings das Gefühl, das mein BH jeden Moment platzt. Da ich aber noch nie einen Kryotransfer hatte, weiß ich jetzt auch nicht, ob das nicht vielleicht von den Medis kommt und meine Periode ankündigt. Ansonsten noch Verdauungsprobleme.

Sehr auffällig verhält mein Hund sich allerdings seit vier oder fünf Tagen. Mein Mann darf nicht mehr in meine Nähe. Wenn er das versucht, nimmt der gerade extrem ausgeprägte Beschützerinstinkt meines Hundes sein extremes Ausmaß an. Zuerst haben wir uns natürlich Hoffnung gemacht, aber das dann auch schnell wieder da Acta gelegt. Wir haben einen sehr intelligenten Hütehund. Hin- und wieder probiert er gerne mal neue Verhaltensweisen aus und testet sie bei uns an. Vermutlich ist das wieder so ein Test von ihm, den wir ihm ganz schnell wieder abgewöhnen müssen. Aber wir gönnen uns noch den Spaß bis zum Bluttest (weil wir mit jeder Beschützeraktion von unserem Hund ein klein wenig das Pflänzchen Hoffnung nähren - wenigstens mal ein paar Tage das Gefühl spüren, das man vielleicht schwanger sein könnte).

Ich melde mich dann voraussichtlich wieder mit dem Ergebnis. Bis die Tage und drückt alle fleißig die Daumen :-*

Donnerstag, 2. März 2017

Kryozyklus: Transfer +8

Meine Symptome im Überblick:

Gestern, Transfer +7: keine Symptome

Heute, Transfer +8: den ganzen Tag Unterleibsschmerzen, insbesondere die Eierstöcke. Ich habe den Verdacht, dass sich da meine Mens mit ganz großer Gewalt ankündigt. Heute hatte ich hin und wieder auch den Eindruck, dass meine Brüste etwas angeschwollen sind. Und übel war mir auch den ganzen Vormittag. Besonders nerven mich heute meine Verdauungsprobleme (vielleicht ist das gar kein Mensziehen, sondern kommt vom Darm?)
Mein Resümee lautet: das kommt alles von den Medis, die Periode ist schon in den Startlöchern und diesen Versuch kann ich dann wohl auch abhaken. Oh man...

Montag, 27. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +5

Meine Symptome heute zur Dokumentation:
Den ganzen Morgen und Vormittag enorme Kreislaufprobleme. (Zum Glück habe ich heute noch frei)
Permanentes Ziehen im Unterleib. Beide Eierstöcke schmerzen zudem auch durchgängig.

Heute habe ich bei Dr. Google gelesen, dass diese Symptome alle von Famenita und Progynova 21 kommen. Hmpf...

Mich beschleicht wieder ein bisschen die Panik: Was ist, wenn es auch diesmal nicht klappt? Wie lange und wie oft will ich mir das eigentlich noch antun?

Sonntag, 26. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +4

Ich hatte mir ganz fest vorgenommen, mich dieses Mal nicht in den Warteschleifen-Sog hineinziehen zu lassen. Aber die Warteschleife hat mich voll im Griff.

Symptome:
Ab Mittag/Nachmittag: Müde, müde, müde, weil mein Hashimoto die zusätzliche Hormonzufuhr wohl nicht so witzig findet.

Ein permanentes Ziehen im Unterleib, so als ob meine Periode kommt oder wie ein leichter Muskelkater. Auf jeden Fall total merkwürdig und das hatte ich so in dieser Form definitiv noch nie. Aber zuvor hatte ich den Transfer ja auch immer im Frisch-Zyklus. Das hörte gestern Abend auch plötzlich auf und kam erst beim Gassi gehen mit dem Hund wieder zum Vorschein. 

Und dann weiterhin: relativ starke Schmerzen in der Gegend des linken Eierstocks oder Eileiters. Wobei das auch der Darm sein könnte. Dieser könnte gerade reagieren, weil ich die letzten Tage immer wieder mal Weizenprodukte gegessen habe (sehr clever, die Entzündung ausgerechnet jetzt anzuheizen...)

Und übel ist mir schon die ganze Zeit, aber dieser Zustand hat bereits vor dem Transfer mit Einnahme von Famenita begonnen. 

Fazit: meinem Körper wird gerade vorgegaukelt, dass er schwanger ist und ich falle wieder drauf rein. Kann mir bitte mal jemand behilflich sein, mich mal kräftig mit dem Kopf gegen die Wand knallen zu lassen, damit ich wieder vernünftig werde? Dankeschön :-*

Bis die Tage!

Freitag, 24. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +2

Da bin ich nun - mal wieder in der Warteschleife. Dieses Mal ist sie ein wenig anders, weil ich zum ersten Mal keine Überstimulationssymptome habe.

Der Transfer hat am Mittwoch, den 22.02.17 gegen Mittag stattgefunden - allerdings nicht unter den besten Voraussetzungen. Letzte Woche Montag, den 13.02.17, war ich ja zur Kontrolle beim Ultraschall - an dem Tag hatte die Gebärmutterschleimhaut nur eine Dicke von 7 mm. Aus diesem Grund sollte ich zwei Tage später - also am Mittwoch, den 15.02.17 - noch mal wiederkommen und das Progynova weiternehmen nehmen. Am Mittwoch stellte sich dann jedoch heraus, dass sie noch nicht mal um 0,5 mm weiter gewachsen ist. Dafür war sie aber dreischichtig. Obwohl meine Ärztin mit der Dicke der GS nicht glücklich war, hat sie den Zyklus aufgrund der dreischichtigkeit nicht abgebrochen - diese sei wohl viel relevanter und 7 mm sollten für eine Einnistung ausreichen. Daher sollte ich am Abend mit der vaginalen Eingabe von Famenita beginnen (2x pro Tag). Und mit ASS 100 (1x täglich), weil dies ggf. noch etwas an der GS-Schraube drehen könnte. Am 22.02. sollte ich dann morgens in der Klinik anrufen und nachfragen, ob der Transfer stattfinden würde.

Ich war und bin natürlich nicht sonderlich happy über die suboptimale Ausgangssituation. Natürlich habe ich daraufhin stundenlang mit Dr. Google gesprochen und glücklicherweise könnte mich der liebe Herr Doktor dann auch beruhigen - die Aussage meiner Ärztin stimmt. 7mm reichen aus, wichtiger ist die dreischichtig.

Bis zum Transfertag war ich total entspannt. Einfach deshalb, weil so ein Kryozyklus komplett neben dem Leben herläuft. Ich war gut abgelenkt, habe gearbeitet, Yoga gemacht, Lieblingsserien geschaut. Halt ne ganz normale und unspektakuläre Woche im Winter.

Am Mittwochmorgen wachte ich jedoch schon schlecht gelaunt auf und hatte auch Streit mit meinem Mann. Bis zu dem Zeitpunkt als ich in der Klinik anrief, wo Sie mir zum Glück mitteilten, dass unsere einzige Blastozyste das Auftauen überlebt hat und der Transfer stattfindet. Nachdem ich aufgelegt hatte, fiel mir regelrecht dieser unbewusste Brocken direkt aus meinem Herzen und knallte mit lautem Krach auf den Boden. Ich fing an zu heulen. Erst da merkte ich, wie sich die Anspannung, die sich bereits am Vorabend aufbaute, mit einem Mal gewichen ist.

In der Klinik angekommen, sollte ich zur Beruhigung noch Dormicum einnehmen. Ich hatte mich zuerst geweigert, aber letztendlich war ich dann doch froh es genommen zu haben. Zwei Stunden zuvor hatte ich auch wieder ein Mittel eingenommen, um die Gebärmutter zu beruhigen. 

Der Transfer ging - wie immer - ganz fix. Das einzig blöde war diesmal, dass ich zwar den Katheter auf dem Ultraschall gesehen habe, aber die Blastozyste nicht. Normalerweise haben wir die Eizellen immer gesehen. Dies hat mich dann ein wenig irritiert. Aber meine Ärztin hat mir versichert, dass die Blastozyste wirklich in der Gebärmutter ist. Die Biologin hat ja auch den Katheter überprüft. Jetzt muss ich dieser Aussage natürlich vertrauen. Aber das Gefühl ist trotzdem blöd. Kennt ihr das?

Seit Transfer nehme ich nun zusätzlich zu Progynova 21 (3x1), Famenita (2x200 mg), ASS100 (1x), Prednisolon (1x 5 mg) noch täglich eine Spritze Heparin (20 mg).

Seit Mittwoch habe ich mir auch Urlaub genommen, weil ich in einem Bundesland lebe, indem sehr exzessiv Karneval gefeiert wird und ich bei meinen Kollegen keinen Verdacht schöpfen möchte (wenn ich nach der Arbeit nicht doch noch kurz mit denen feiern gehe). Und nun hocke ich hier und habe den üblichen - wirklich nicht entspannten - Warteschleifenkoller. Es ist doch wirklich jedes Mal das Gleiche.

Und ja, mein Unterleib zieht wie verrückt seit gestern. Ich habe stechende Schmerzen am linken (defekten, weil operierten) Eileiter. Gestern Abend hatte ich über einen etwas länger andauernden Zeitraum unten rechts ein bohrendes Stechen. Was ich diesmal aber überhaupt nicht habe: keine großen, straffen, brennenden Brüste. Nix ist da passiert, wirklich rein gar nichts.
Und ja, nach vier Warteschleifen ist man doch etwas schlauer und weiß, dass das alles nix zu bedeuten hat. Gggrrrrh.

Erst am Mittwoch, 08.03.17 ist Bluttest. Bis dahin bin ich definitiv wieder ein kleines psychisches Wrack. Ich denke, dass ich dieses Mal wieder etwas früher testen werde, um mir den tiefen Sturz beim Anruf mit der negativen Botschaft zu ersparen (oder, um bereits zwei Tage früher zu wissen, dass der Teufel vielleicht einmal so nett ist, mich nicht auszulachen - wäre ja auch mal was).

Ich weiß noch nicht, ob ich mich die Tage melden werde. Spätestens aber mit dem Ergebnis.
Alles Liebe

Dienstag, 14. Februar 2017

Wieder im Kinderwunsch-Zirkus und Rückblick

Lange habe ich mich nicht mehr hier gemeldet.
Grund hierfür war, dass ich einfach dringend Abstand von diesem ganzen Kinderwunsch-Zirkus brauchte und dadurch wieder ein wenig mehr zu mir selbst finde. Seit September 2013 dreht sich mein ganzes Leben nur noch darum, dass wir gerne ein Kind hätten.

Mittlerweile haben wir Februar 2017. Wir beschäftigen uns also schon seit 3 Jahren und 5 Monaten mit unserem Kinderwunsch! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - 3 Jahre!!! Oder um es noch prägnanter auszudrücken: 77 Monate!!!

Das ist doch der absolute Wahnsinn, oder nicht? Mir stellt sich da ehrlich gesagt die Frage, ob ich diesen Weg damals gegangen hätte, wenn ich das vorher gewusst hätte. Hätte ich mir das damals zugetraut? Hätte ich mir diese Kraft zugetraut, die man für diesen Weg benötigt? Ich glaube nicht. Und rückblickend muss ich mich da auch ganz ehrlich mal selber loben - ich bin immer noch da, ich bin nicht zusammen gebrochen und ich habe immer noch den Elan weiterzumachen. Ob das gut oder schlecht ist, das vermag ich gerade nicht zu beurteilen. Ich einigen Jahren werde ich dann wohl wissen, ob der eingeschlagene Weg wirklich der richtige war.

Die letzten 3,5 Jahre waren sehr harte Jahre. Und im Moment fühlen sie sich auch wie die härtesten Jahre an, die ich bislang erlebt habe. Und natürlich haben sie mich verändert. Zum Positiven und zum Negativen. Positiv ist, dass ich Demut gelernt habe. Demut davor, dass ich mein Leben nicht planen kann und Dinge akzeptieren muss. Gleichzeitig - und eigentlich völlig konträr - hat dieser Weg jedoch eine negative Eigenschaft von mir noch einmal deutlich hervorgehoben: meine Kontrollsucht (ich habe mich schon vor dem KiWu-Weg immer scherzhaft "Mrs. Kontrolletti" genannt). Ich habe zwar feststellen müssen, dass ich den Kinderwunsch nicht planen kann, aber ich dachte, dass ich das Ergebnis der Kinderwunsch-Behandlung durch die Kontrolle aller Rahmenbedingungen positiv beeinflussen könnte. Ich wollte, dass meine Kinderwunsch-Behandlungen perfekt ablaufen, habe akribisch auf Einflüsse geachtet, die ich beeinflussen kann (Ernährung, Alkohol, Kaffee, viel Schlafen, Medikation etc.). Zudem habe ich jeden Behandlungsschritt meiner Ärztin akribisch mit Dr. Google hinterfragt und überprüft. Das Schlimmste war, dass ich angefangen habe, meinen Mann zwanghaft unter Kontrolle zu bringen. Ich war so versessen darauf, alles kontrollieren zu müssen, dass ich mich selbst dabei verloren habe. Ich habe mich nicht mehr gespürt und hatte keine Ahnung mehr, wer ich war, was ich wollte und was ich fühle.

Diese Erkenntnis kam nach dem negativen Ergebnis der 4. ICSI. Ich bin zusammen gebrochen - ich hatte schlicht und einfach einen Nervenzusammenbruch. Es ging wirklich nichts mehr. Ich habe einen ganzen Tag lang nur geheult und konnte nicht mehr aufhören. Mein Kopf war gleichzeitig total voll und vollkommen leer. So ein Gefühl habe ich noch nie erlebt. Ich habe viele Tage und Wochen gebraucht, bis ich verstanden habe, was da eigentlich passiert ist. Seitdem habe ich mein Leben angefangen etwas umzukrempeln. Unter anderem habe ich wieder mit Yoga angefangen und muss wirklich sagen, dass es mir wahnsinnig gut tut. Man spürt sich wieder selbst, weil man sich ganz bewusst auf sich selbst konzentrieren muss, in sich hinein horchen muss, seine Grenzen und Bedürfnisse wahrnehmen muss. Ich hätte das schon viel früher machen sollen, aber ich habe es jedes Mal wieder zur Seite geschoben, weil ich ja dachte, dass es sich nicht lohnen würde einen Yogakurs anzufangen. Und warum? Weil ich ja "demnächst" schwanger werden könnte und dann hätte ich einen Yogakurs-Vertrag in der Hand. Was für ein Bullshit - seit 3,5 Jahren denke ich so. Und für was? Für nix.

Da im Moment kein Anfängerkurs in meiner Nähe gestartet ist, habe ich mich eher durch Zufall mal auf Youtube umgeschaut und war völlig überrascht, was es da mittlerweile für ein professionelles Angebot an Sport-Videos gibt. Und auch Yoga-Videos! Es gab also keine Ausrede mehr - ich habe meine Yogahose angezogen und meine erste Yoga-Session über Youtube absolviert und ich muss ganz ehrlich sagen: das geht super damit. Mein Mann hat Anfangs immer geschaut, dass ich die Übungen auch wirklich sauber ausübe. Und jetzt mache ich die Yoga-Sessions alle alleine und habe momentan kein Bedürfnis in ein Yoga-Studio zu gehen. Sollte der Erfolg auch weiterhin ausbleiben und ich Yoga immer professioneller praktizieren, dann werde ich bestimmt ein Yoga-Studio aufsuchen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Also Mädels: wenn ihr die gleiche Ausrede wie ich auf Lager habt - die gilt nicht mehr ;-) Und es ist wirklich, wirklich wahnsinnig entspannend!

Aber natürlich will ich euch nicht nur zujammern, sondern es gibt auch einen ganz bestimmten Grund, warum ich mich dann doch wieder zurückmelde. Ich bin wieder im Kinderwunsch-Zirkus. Aber nicht in meiner 5. ICSI, sondern in einem Kryozyklus. Ich habe zuvor noch nie einen Kryozyklus gehabt und bin wirklich sehr positiv überrascht. Man hat überhaupt nicht das Gefühl, dass man gerade eine Kinderwunschbehandlung hat. Ich empfinde die Behandlung gerade überhaupt nicht belastend. Ganz im Gegenteil, die läuft so neben meinem Leben her. Relativ belanglos.

Nun aber mal von vorne, damit ihr auch alle wisst, wo ich gerade dran bin ;-)

Am Freitag, den 3. Februar bekam ich dann netterweise doch endlich mal meine Periode (der zweite Zyklus hintereinander, der über 40 Tage dauerte - langes Protokoll zuvor sei dank).

Am Samstag, den 4. Februar sollte ich dann auch schon in die Klinik zum Ultraschall. Da alles gut aussah, konnte ich auch schon am Samstag mit dem Kryozyklus beginnen.

Vom 4. Februar bis zum 07. Februar sollte ich 3 Mal täglich eine Progynova 21-Tablette einnehmen (morgens, mittags, abends).

Ab dem 8. Februar sollte ich zwei Mal täglich 2 Tabletten Progynova 21 einnehmen (morgens und abends).

Gestern, also am 13. Februar sollte ich dann zum wieder zum Kontrollultraschall. Hier kam leider raus, dass meine Gebärmutterschleimhaut an ZT 11 nur 7 mm aufgebaut ist. Meine Ärztin meinte, dass man damit theoretisch auch starten könnte. Aber sie empfahl, Progynova 21 noch weitere 2 Tage einzunehmen und am Mittwoch wieder zum Ultraschall zu kommen. Wenn dann alles gut aussieht, kommt die zweite Phase mit der Einnahme von Famenita, um die Gelbkörperphase zu starten.

Die Nebenwirkungen sind wirklich erträglich. An den ersten Tagen der Tabletten-Einnahme war mir immer wieder schlecht und mein Unterleib hat echt ordentlich gearbeitet. Zudem habe ich vermehrt Blähungen. Aber das ist wirklich ein Spaziergang, im Gegensatz zu einer ICSI.

Wie ist meine Einstellung zu dem Behandlungszyklus? Seltsam und komplett anders als sonst. Ich hege weder große Hoffnungen, noch bin ich total pessimistisch. Dennoch gehe ich irgendwie positiv und gelassen an diese Behandlung. Letztendlich kann man sagen, dass ich meine Erwartungshaltung auf einem gesunden Level halte. Wenn es klappt, wäre das natürlich fantastisch. Aber ein Negativ würde mich bei dieser Behandlung vermutlich nicht so schwer treffen, wie bei einer ICSI. Einfach, weil die Behandlung nicht so anstrengend ist.

Ihr seid mir wirklich alle sehr ans Herz gewachsen. Aber so langsam möchte ich diese Kinderwunsch-Blogwelt gerne verlassen, weil ich einfach keine Lust mehr habe über meine Behandlungen zu schreiben. Es ist einfach so mühselig, immer und immer wieder den gleichen Mist durchzumachen. Und immer wieder die gleichen Hoffnungen und Niederschläge zu erleben.
Mal sehen, was das Leben in diesem Jahr für mich bereit hält. Ihr hört die Tage von mir.

Alles Liebe!