Hier geht es um das Thema (wiederholte) Eileiterschwangerschaft, künstliche Befruchtung, ungewollte Kinderlosigkeit, ICSI
Dienstag, 28. März 2017
Im Hamsterrad
Dienstag, 14. Februar 2017
Wieder im Kinderwunsch-Zirkus und Rückblick
Grund hierfür war, dass ich einfach dringend Abstand von diesem ganzen Kinderwunsch-Zirkus brauchte und dadurch wieder ein wenig mehr zu mir selbst finde. Seit September 2013 dreht sich mein ganzes Leben nur noch darum, dass wir gerne ein Kind hätten.
Mittlerweile haben wir Februar 2017. Wir beschäftigen uns also schon seit 3 Jahren und 5 Monaten mit unserem Kinderwunsch! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - 3 Jahre!!! Oder um es noch prägnanter auszudrücken: 77 Monate!!!
Das ist doch der absolute Wahnsinn, oder nicht? Mir stellt sich da ehrlich gesagt die Frage, ob ich diesen Weg damals gegangen hätte, wenn ich das vorher gewusst hätte. Hätte ich mir das damals zugetraut? Hätte ich mir diese Kraft zugetraut, die man für diesen Weg benötigt? Ich glaube nicht. Und rückblickend muss ich mich da auch ganz ehrlich mal selber loben - ich bin immer noch da, ich bin nicht zusammen gebrochen und ich habe immer noch den Elan weiterzumachen. Ob das gut oder schlecht ist, das vermag ich gerade nicht zu beurteilen. Ich einigen Jahren werde ich dann wohl wissen, ob der eingeschlagene Weg wirklich der richtige war.
Die letzten 3,5 Jahre waren sehr harte Jahre. Und im Moment fühlen sie sich auch wie die härtesten Jahre an, die ich bislang erlebt habe. Und natürlich haben sie mich verändert. Zum Positiven und zum Negativen. Positiv ist, dass ich Demut gelernt habe. Demut davor, dass ich mein Leben nicht planen kann und Dinge akzeptieren muss. Gleichzeitig - und eigentlich völlig konträr - hat dieser Weg jedoch eine negative Eigenschaft von mir noch einmal deutlich hervorgehoben: meine Kontrollsucht (ich habe mich schon vor dem KiWu-Weg immer scherzhaft "Mrs. Kontrolletti" genannt). Ich habe zwar feststellen müssen, dass ich den Kinderwunsch nicht planen kann, aber ich dachte, dass ich das Ergebnis der Kinderwunsch-Behandlung durch die Kontrolle aller Rahmenbedingungen positiv beeinflussen könnte. Ich wollte, dass meine Kinderwunsch-Behandlungen perfekt ablaufen, habe akribisch auf Einflüsse geachtet, die ich beeinflussen kann (Ernährung, Alkohol, Kaffee, viel Schlafen, Medikation etc.). Zudem habe ich jeden Behandlungsschritt meiner Ärztin akribisch mit Dr. Google hinterfragt und überprüft. Das Schlimmste war, dass ich angefangen habe, meinen Mann zwanghaft unter Kontrolle zu bringen. Ich war so versessen darauf, alles kontrollieren zu müssen, dass ich mich selbst dabei verloren habe. Ich habe mich nicht mehr gespürt und hatte keine Ahnung mehr, wer ich war, was ich wollte und was ich fühle.
Diese Erkenntnis kam nach dem negativen Ergebnis der 4. ICSI. Ich bin zusammen gebrochen - ich hatte schlicht und einfach einen Nervenzusammenbruch. Es ging wirklich nichts mehr. Ich habe einen ganzen Tag lang nur geheult und konnte nicht mehr aufhören. Mein Kopf war gleichzeitig total voll und vollkommen leer. So ein Gefühl habe ich noch nie erlebt. Ich habe viele Tage und Wochen gebraucht, bis ich verstanden habe, was da eigentlich passiert ist. Seitdem habe ich mein Leben angefangen etwas umzukrempeln. Unter anderem habe ich wieder mit Yoga angefangen und muss wirklich sagen, dass es mir wahnsinnig gut tut. Man spürt sich wieder selbst, weil man sich ganz bewusst auf sich selbst konzentrieren muss, in sich hinein horchen muss, seine Grenzen und Bedürfnisse wahrnehmen muss. Ich hätte das schon viel früher machen sollen, aber ich habe es jedes Mal wieder zur Seite geschoben, weil ich ja dachte, dass es sich nicht lohnen würde einen Yogakurs anzufangen. Und warum? Weil ich ja "demnächst" schwanger werden könnte und dann hätte ich einen Yogakurs-Vertrag in der Hand. Was für ein Bullshit - seit 3,5 Jahren denke ich so. Und für was? Für nix.
Da im Moment kein Anfängerkurs in meiner Nähe gestartet ist, habe ich mich eher durch Zufall mal auf Youtube umgeschaut und war völlig überrascht, was es da mittlerweile für ein professionelles Angebot an Sport-Videos gibt. Und auch Yoga-Videos! Es gab also keine Ausrede mehr - ich habe meine Yogahose angezogen und meine erste Yoga-Session über Youtube absolviert und ich muss ganz ehrlich sagen: das geht super damit. Mein Mann hat Anfangs immer geschaut, dass ich die Übungen auch wirklich sauber ausübe. Und jetzt mache ich die Yoga-Sessions alle alleine und habe momentan kein Bedürfnis in ein Yoga-Studio zu gehen. Sollte der Erfolg auch weiterhin ausbleiben und ich Yoga immer professioneller praktizieren, dann werde ich bestimmt ein Yoga-Studio aufsuchen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Also Mädels: wenn ihr die gleiche Ausrede wie ich auf Lager habt - die gilt nicht mehr ;-) Und es ist wirklich, wirklich wahnsinnig entspannend!
Aber natürlich will ich euch nicht nur zujammern, sondern es gibt auch einen ganz bestimmten Grund, warum ich mich dann doch wieder zurückmelde. Ich bin wieder im Kinderwunsch-Zirkus. Aber nicht in meiner 5. ICSI, sondern in einem Kryozyklus. Ich habe zuvor noch nie einen Kryozyklus gehabt und bin wirklich sehr positiv überrascht. Man hat überhaupt nicht das Gefühl, dass man gerade eine Kinderwunschbehandlung hat. Ich empfinde die Behandlung gerade überhaupt nicht belastend. Ganz im Gegenteil, die läuft so neben meinem Leben her. Relativ belanglos.
Nun aber mal von vorne, damit ihr auch alle wisst, wo ich gerade dran bin ;-)
Am Freitag, den 3. Februar bekam ich dann netterweise doch endlich mal meine Periode (der zweite Zyklus hintereinander, der über 40 Tage dauerte - langes Protokoll zuvor sei dank).
Am Samstag, den 4. Februar sollte ich dann auch schon in die Klinik zum Ultraschall. Da alles gut aussah, konnte ich auch schon am Samstag mit dem Kryozyklus beginnen.
Vom 4. Februar bis zum 07. Februar sollte ich 3 Mal täglich eine Progynova 21-Tablette einnehmen (morgens, mittags, abends).
Ab dem 8. Februar sollte ich zwei Mal täglich 2 Tabletten Progynova 21 einnehmen (morgens und abends).
Gestern, also am 13. Februar sollte ich dann zum wieder zum Kontrollultraschall. Hier kam leider raus, dass meine Gebärmutterschleimhaut an ZT 11 nur 7 mm aufgebaut ist. Meine Ärztin meinte, dass man damit theoretisch auch starten könnte. Aber sie empfahl, Progynova 21 noch weitere 2 Tage einzunehmen und am Mittwoch wieder zum Ultraschall zu kommen. Wenn dann alles gut aussieht, kommt die zweite Phase mit der Einnahme von Famenita, um die Gelbkörperphase zu starten.
Die Nebenwirkungen sind wirklich erträglich. An den ersten Tagen der Tabletten-Einnahme war mir immer wieder schlecht und mein Unterleib hat echt ordentlich gearbeitet. Zudem habe ich vermehrt Blähungen. Aber das ist wirklich ein Spaziergang, im Gegensatz zu einer ICSI.
Wie ist meine Einstellung zu dem Behandlungszyklus? Seltsam und komplett anders als sonst. Ich hege weder große Hoffnungen, noch bin ich total pessimistisch. Dennoch gehe ich irgendwie positiv und gelassen an diese Behandlung. Letztendlich kann man sagen, dass ich meine Erwartungshaltung auf einem gesunden Level halte. Wenn es klappt, wäre das natürlich fantastisch. Aber ein Negativ würde mich bei dieser Behandlung vermutlich nicht so schwer treffen, wie bei einer ICSI. Einfach, weil die Behandlung nicht so anstrengend ist.
Ihr seid mir wirklich alle sehr ans Herz gewachsen. Aber so langsam möchte ich diese Kinderwunsch-Blogwelt gerne verlassen, weil ich einfach keine Lust mehr habe über meine Behandlungen zu schreiben. Es ist einfach so mühselig, immer und immer wieder den gleichen Mist durchzumachen. Und immer wieder die gleichen Hoffnungen und Niederschläge zu erleben.
Mal sehen, was das Leben in diesem Jahr für mich bereit hält. Ihr hört die Tage von mir.
Alles Liebe!
Freitag, 16. September 2016
Jetzt ist wieder alles ok ;-)
Montag, 29. August 2016
Nix is ok
Mittwoch, 2. März 2016
Von Entzündungen, Einnistungsproblemen, Säuglingen im Büro und Gehirn-amputierten Mami-Bitches
Diese Frage stelle ich mir seit einigen Tagen. Warum ich mich das frage, fragt ihr euch sicherlich.
Vor einigen Tagen bescherte mir eine Entzündung in der Zahnwurzel ein paar wunderschöne Tage ... nicht. Aufgrund der Schwere und Tiefe der Entzündung, meinte mein Zahnarzt, dass ich diese wohl schon seit einigen Jahren habe.
Nun stellt sich mir natürlich die Frage, ob eine Entzündung im Körper Grund dafür ist, dass sich bei den letzten beiden ICSI nichts eingenistet hat.
Ich habe Dr. Google bereits ausgiebig gefragt, aber bin da nur in irgendwelchen Foren gelandet. Offizielle Statements von Ärzten oder Wissenschaftlern konnte ich nicht finden. Dennoch bleibt für mich die Frage im Raum, ob da nicht doch ein Zusammenhang besteht. Die Frage nach dem Warum lässt mich auch bei diesem Thema nicht los. Falls es beim nächsten Mal tatsächlich klappen sollte, werde ich auf jeden Fall einen Zusammenhang herstellen ;-) Und bei meinem Lieblingsmann war es ja auch so, dass das Spermiogramm nach Behandlung der lange Zeit unendeckten Zahnentzündung plötzlich wieder IVF-tauglich wurde.
Die Entscheidung, dass ich meinem Körper und meiner Seele ein klein wenig Pause bis zum nächsten Zyklus gönne, bewirkte in meinem tiefsten Inneren irgendetwas positives. Ich war plötzlich viel entspannter und kann seit dieser Entscheidung auch wieder besser schlafen. Letztendlich hätte ich im März sowieso nicht mit dem Vorzyklus starten können, weil meine Wurzelbehandlung noch einige Wochen andauert und ich währenddessen eh nicht schwanger werden darf. Umso besser, dass ich diese Entscheidung nun selbst getroffen habe.
Wie geht es mir sonst so?
Ich habe eigenmächtig und ohne Rücksprache mit einem Arzt, das L-Thyroxin wieder um 10 Einheiten erhöht. Und seitdem bin ich wieder unter den Lebenden. Seitdem bin ich wieder wach, konzentrationsfähig und auch leistungsfähig. Vielleicht war es auch einfach nur meine Schilddrüse, die ein wenig verrückt gespielt hat und mich in einen leicht depressiven Zustand versetzt hat? Wer weiß das schon.
Im Moment nervt mich, dass im Büro derzeit im 2-Tages-Rhythmus uns all die Mütter in Elternzeit mit ihren Neugeborenen besuchen. Nahezu täglich sieht man Kinderwagen in unseren Gängen und hört das Geschrei von Säuglingen. Früher empfand ich diese Besuche immer als sehr euphorisch. Heute frage ich mich, warum Mütter überhaupt ins Büro kommen und ihr Kind vorstellen. Warum macht man das eigentlich? Warum zwingt man all seinen Kollegen sein eigenes Kind auf? Ich sehe da momentan überhaupt keinen Sinn mehr drin. Und ich bin hier auch ganz ehrlich zu euch: diese ganzen neu geborenen Babys interessieren mich momentan auch nicht. Nein - das entspricht nicht der Wahrheit: ich ertrage diese ganzen Säuglinge momentan einfach nicht... Ja, ich weiß. Ich bin ein egoistischer Drache, wenn ich das sage. Aber ich nehme mir auf meinem Blog gerade einfach so heraus, genau das zu sagen.
Genau aus dem gleichen Grund, wie mir andere Frauen diese und letzte Woche folgenden O-Ton ins Gesicht geschleudert haben "Das verstehst du nicht, weil du ja keine eigenen Kinder hast". Bäh. Am liebsten hätte ich geantwortet: "Du dumme Mami-Bitch. Ich verstehe das sehr wohl, denn ich habe bereits zwei Kinder. Aber die leben nicht mehr auf der Erde, sondern bei den Sternen! Noch Fragen?".
Habt ihr diesen Satz auch schon mal gehört? Ich habe ihn insbesondere in den letzten zwei Jahren sehr häufig gehört. Ich bin mittlerweile in einem Alter angelangt, bei dem andere Frauen davon ausgehen, dass ich gewollt kinderlos bin und bleiben möchte. Keine von diesen erfolgreich Baby-produzierenden "Mamis" kommt auch nur mal kurz der Gedanke in den Kopf, dass es da draußen vielleicht Frauen gibt, die keine Kinder bekommen können. Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob bei diesen sehr leicht schwanger-werdenden Frauen irgendwie ein Teil des Gehirnes nach der Geburt amputiert wird und jegliche emotionale Intelligenz abhanden kommt. Für diese Frauen gibt es nur noch schwarz (gewollt kinderlose Frauen) und weiß (Frauen, die Kinder sehr gerne gebären). Und alle Frauen, die ins schwarze Raster fallen, sind böse. Punkt. Aus. Nix mit mal über den Tellerrand schauen oder so. Nö. Nö.
So - und bevor jetzt ein Riesenaufschrei kommt. Natürlich weiß ich, dass es auch clevere Mamis gibt. Die findet man glücklicherweise in meinem Freundeskreis. Aber es gibt halt auch diese einfältigen und eingeschränkten Mami-Bitches. Solch eine Mami-Bitch habe ich kürzlich auch darüber reden hören, wie sie die künstliche Befruchtung als abartig bezeichnet hat und mit dem klugen Spruch kam "Ja, wenn die Natur das halt nicht für diese Personen vorgesehen hat, dann sollen sie das halt akzeptieren". Und dann noch meinen Lieblingsvorschlag: "... Oder adoptieren. Es gibt so viele Kinder, die keiner haben will. Das mit der künstlichen Befruchtung ist einfach eine echt egoistische Angelegenheit".
Auch diese beschissenen Sprüche kann ich nicht mehr hören. Genauso wenig wie, dass man sich mal entspannen soll. Der allergeilste Vorschlag kam übrigens kürzlich von meiner allerbesten Freundin (die ich eigentlich sehr, sehr mag): Ich sollte mich einer homöopathischen Behandlung unterziehen. Wenn die Medizin mir nicht weiterhelfen kann, dann aber bestimmt die Homöopathie. Äh, nein. Leider musste sich meine Freundin dann einen 5-Minütigen Monolog von mir anhören. Meine Geduld ist gerade einfach am Ende. Ich bin genervt.
Wisst ihr, was ich mir sehnlichst wünsche? Endlich offen darüber sprechen zu können.
Ich will, dass das Ganze endlich ein Ende hat. Egal wie es ausgeht.
Ich will nicht mehr lügen.
Ich will nicht mehr schweigen müssen, wenn dumme Menschen unqualifizierte Kommentare abgeben.
Ich will andere auflaufen lassen vor großen Runden, wenn sie mir wieder mal einen dummen Kommentar an den Kopf werfen à la "du verstehst das nicht, weil du keine Kinder hast" oder "du hast ja keine Kinder".
Ich will laut und vor allen antworten wollen, dass ich ungewollt kinderlos war oder bin.
Ich will anderen Frauen damit den Rücken stärken, wenn sie sich gerade selber in so einer Behandlung/Situation befinden.
Ich will dieses verdammte Tabu brechen - in allen Situationen/Lebensbereichen.
Aber momentan kann ich das nicht.
Es würde mich unnötig unter Druck setzen.
Es würden ungewollte Fragen aufkommen.
Es könnten unnötigerweise Wunden aufgerissen werden.
Ich müsste Energie für Menschen aufwenden, die es nicht verdient hätten.
Energie, die ich zurzeit dringend selber benötige.
Und da stehe ich wieder - ganz am Anfang. Die Ziellinie, die ich gerne erreichen möchte, vor den Augen. Aber komme ich da jemals an? Ich erkenne auch nicht wirklich, wie weit sie tatsächlich entfernt ist. Ist der Weg zum Ziel noch ganz weit oder in greifbarer Nähe?
Ich habe mich vor einigen Tagen das erste Mal intensiver mit Plan B auseinandergesetzt und im Internet recherchiert. Plan B sind Adoption oder Pflegekinder. Adoption können wir eigentlich schon ad acta legen, weil wir dafür entweder zu alt sind oder es einfach viel zu teuer ist. Also bliebe "nur" noch die Pflegekind-Option. Es war schon sehr komisch, sich über diese Option zu informieren. Aber irgendwie hat es mich auch ein wenig beruhigt. Dass wir auch nach mehreren gescheiterten Versuchen vielleicht nicht ganz optionslos übrig bleiben müssen.
Im Moment werde ich noch nicht ganz warm mit diesem Gedanken, aber es schreckt mich auch nicht ab. Das zeigt mir, dass es tatsächlich eine Option sein könnte. Dennoch hoffe ich weiterhin, dass es vorerst nicht dazu kommen wird. Und dass wir zu denjenigen "egoistischen Menschen gehören, die nur ihr eigenes Erbgut verbreiten wollen" (Zitat Ende von Mami-Bitch ;-).
Mittwoch, 9. Dezember 2015
Johnny du hast recht - man sollte immer auf seinen eigenen Tanzbereich aufpassen!
Heute geht es mir zum Glück wieder sehr gut. Ich war letzte Woche beruflich in einer anderen Stadt unterwegs. Hingeflogen bin ich mit der Air Berlin, bei der vor Abflug auch immer kostenlose Zeitschriften verteilt werden. Als ich ins Flugzeug stieg, war nur noch die Zeitschrift Myway übrig, die eigentlich für Frauen ab den Wechseljahren gedacht ist. Nichts desto trotz stieß ich in der Zeitschrift auf mehrere Artikel, die irgendwas zum Positiven in mir bewegt haben. Ein Artikel handelte u. a. auch davon, dass man negativen Gedanken und Gefühlen nicht so viel Raum geben darf. Denn dann werden sie übermächtig und überschatten auch all die Guten Dinge im Leben. Ebenso ist es zwar richtig die schlimmen Dinge aus der Vergangen zu bearbeiten, aber man soll versuchen sie nicht als etwas nur Negatives wahrzunehmen, sondern stattdessen ein Fazit daraus ziehen. Welche Erkenntnis ziehe ich aus den Dingen in der Vergangenheit? Und wie schaffe ich es mit diesem Wissen Dinge in der Zukunft anders und besser zu gestalten? Letztendlich erklärt unsere Biografie, warum wir heute so sind wie wir sind und so handeln wie wir handeln. Niemand kann seine Biografie aus der Vergangenheit ändern. Aber jeder kann aus seiner vergangenen Biografie lernen und versuchen die zukünftige Biografie zu lenken - denn diese ist keinesfalls in Stein gemeißelt. Sie ist formbar - nicht in jeder Hinsicht. Aber ich habe die Macht zu beurteilen, wie ich mein Jetzt und Morgen wahrnehme.
Mein Kinderwunschweg ist holprig. Er stellt eine echte Lebenskrise dar. Und es ist völlig normal, dass das eine belastende und durchaus stressende Situation für mich und meinen Lieblingsmann ist. Erinnert ihr euch noch an die Szene aus "Dirty Dancing", in der Johnny seiner Baby erklärt, dass jeder seinen eigenen Tanzbereich hat und der andere dort nicht eindringen darf?
Mir ist aufgefallen, dass ich mit dem Negativ meinen Tanzbereich aufgegeben habe und alle negativen Dinge & Personen in meinen Tanzbereich habe eindringen lassen. Die negative Kinderwunschbehandlung, meine nicht-netten Kollegen, meinen Job, meine Vergangenheit... Ich bin in meinem eigenen Tanzbereich in die Knie gegangen, habe mich ganz klein gemacht und meine Arme versucht schützend über mich zu halten. In der Hoffnung, dass ich dadurch ganz unauffällig werde. Stattdessen hat das Negative jedoch angefangen über mich herzufallen und mich noch weiter in die Ecke gedrängt und mich angefangen zu treten.
Ich habe mich so gefühlt, als wenn ich ständig versuchen würde geradeaus weiterzugehen. Stattdessen wurde ich aber durch eine Wand aufgehalten, bei der ich ständig abgeprallt bin. Aus irgendeinem naiven Grund bildete ich mir ein, durch diese Mauer laufen zu können. Stattdessen lief ich aber mit jedem neuen Versuch mit noch deutlicherer Wucht gegen die Mauer - nicht nur mit dem ganzen Körper, sondern auch mit dem Gesicht. Ich schlug mir die Zähne aus, brach mir die Nase und das Kinn und lief blutüberströmt immer weiter und immer wieder gegen die Mauer. Irgendwann bin ich zum Glück ohnmächtig zusammen gebrochen. Obwohl ich den Schmerz ignoriert habe, hat mein Körper instinktiv gehandelt und mich lahm gelegt.
Und jetzt einige Tage später, habe ich riesige Verbände am Körper. Aber ich stehe wieder, habe meine Arme ausgebreitet fülle meinen kompletten Tanzbereich aus und bin bereit den nächsten Tango zu tanzen. Zudem sehe ich, dass die Mauer gar nicht durchgehend ist, sondern man auf Umwegen auf die andere Seite des Weges kommt.
Was habe ich aus dem bisherigen Kinderwunschweg gelernt und was kann ich für die Zukunft besser machen?
Ich kann das Ergebnis des Kinderwunschweges nicht beeinflussen. Ob ich jemals ein Kind bekommen werde, liegt nicht in meiner Hand. Aber ich kann selber beeinflussen, wie ich diesen Weg bestreite. Kapsle ich mich ab und lebe in einem Schneckenhaus oder lebe ich mein Leben in vollen Zügen und vergesse/ignoriere die Härte des Kinderwunschweges. Ich habe für mich entschieden, dass mein Weg irgendwo dazwischen ist. Ich brauche für mich die Phasen, in denen ich mich auf mich allein konzentriere zurzeit mehr denn je. Aber ich benötige auch ebenso die Phasen, in denen ich nach draußen gehe, mich mit Freunden treffe und das Leben genieße. Ich kann im Moment nicht jede Weihnachtsfeier mitnehmen. Das schaffe ich nicht und das muss ich auch nicht. Aber ich werde auch nicht jede Feier absagen. Ich gehe nur zu den Feiern hin, wo ich wirklich Lust darauf habe und bei denen ich 100% weiß, dass sie mir gut tuen werden. Wichtig ist, dass ich den Kinderwunsch nicht so groß werden lasse und er meinen gesamten Tanzbereich einnimmt. Er ist ein wichtiger Bestandteil von mir und meines aktuellen Lebensabschnittes - aber eben nur ein Bestandteil. Auch andere Themen müssen Platz in meinem Leben finden. Der Kinderwunschweg ist zurzeit etwas größere als andere Themen - aber das ist auch ok. In jedem Lebensabschnitt gibt es ein Projekt, dass mehr Platz einnimmt als andere. Bis vor einigen Jahren war es mein Studium; nach dem Studium die Jobsuche etc. Diese Projekte dürfen nur nicht so viel Raum einnehmen, dass sie andere Projekte ersticken.
Was habe ich aus den Konflikten auf der Arbeit gelernt und was kann ich in Zukunft besser machen? Wenn ich mich klein mache, wirken meine Kollegen automatisch größer und können Macht auf mich ausüben. Ich muss meinen mir nicht so wohl gesonnen Kollegen, ebenbürtig gegenüber treten, damit sie sehen, dass ich genau so groß bin wie sie. Zudem konzentriere ich mich jetzt wieder lieber auf diejenigen Kollegen, die mir wirklich wohl gesonnen sind. Es gibt nur zwei Kolleginnen die mir nicht wohl gesonnen sind, aber im Gegenzug 40 Kollegen, die mir außerordentlich wohl gesonnen sind und mich wirklich mögen (nur leider in anderen Abteilungen sind). Ich muss mich also gar nicht klein machen! Es macht - so kurz vor der nächsten Behandlung - jetzt auch überhaupt keinen Sinn sich für einen anderen Job zu bewerben und sich noch mehr Stress anzutun. Das ist jetzt meine Entscheidung - wie lange ich mit dieser Entscheidung glücklich bin, entscheide ich. Ich habe das selber in der Hand! Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, um von diesem Ohnmachtsgefühl loszukommen, dass wir KiWu-Frauen doch Tag für Tag mit uns "herumschleppen".
Generell ist es für mich wichtig zu wissen, dass ich doch vieles selbst in der Hand habe. Ich habe so vieles in der Hand, und zwar:
- wann ich die Behandlung durchführe
- in welcher Klinik ich die Behandlung durchführe
- bei welchem Arzt in der Klinik ich die Behandlung durchführe
- ob ich mich während der Behandlung krankschreiben lasse (was ich tuen werde!)
- wie viel Raum ich der Behandlung in meinem Leben gebe
- ob ich bestimmte Themen überhaupt in meinen Tanzbereich lasse
- wie viel Zeit ich mir nehme, um einen Weg zu bestreiten
- wer überhaupt das Recht hat, mich kritisch zu hinterfragen
- mit wem ich befreundet sein möchte
- aber auch umgekehrt: wer mit mir befreundet sein darf
- wen ich lieben möchte
- und wer mich lieben darf
- ....
- Höhere Schwangerschaftsrate durch Omega 3 Fettsäuren
- Höhere Schwangerschaftsrate durch Vitaminkombi (die Praxis empfiehlt Fertilovit F)
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Wenn einen die Vergangenheit einholt
Sonntag, 22. November 2015
Fazit der 1. ICSI: Migräne und zusätzliche 4 Kilo
Bereits 1 Tag nach dem Besuch in der Kinderwunschklinik fing das Drama an: Kopfschmerzen. Eine kurze Erinnerung: mein Termin in der Klinik war am 09. November - heute haben wir den 22. November. Anfangs dachte ich noch, dass das alles irgendwie mit dem bescheuerten und und viel zu warmen Herbst zusammenhängt und nach zwei Tagen wieder verschwindet. Aber nein, die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Ich hatte - nach vielen, vielen Jahren - mal wieder richtige durchgehende Migräneattacken. Aber fragt nicht nach Sonnenschein. Ich hatte das früher regelmäßig. Aber seit einigen Jahren habe ich das nur noch ganz, ganz selten und dann maximal 2 oder 3 Tage. Bereits damals hatte man einen Zusammenhang zwischen der Pille und der Migräne angenommen.
Tja, und in den letzten zwei Wochen kam sie dann wieder, die liebe Migräne, und besuchte mich ganze zwei Wochen kang. Es ging nix mehr, wirklich gar nix mehr. Ich habe mich jeden Tag zur Arbeit geschleppt und jeden Tag ein, zwei, drei Dolormin Extra eingeschmissen. Aber die wirkten schon vom ersten Tag nicht richtig und dann schon nach zwei Tagen gar nicht mehr, so dass ich auf richtige Migräne-Tabletten umsteigen musste.
Und dann dämmerte es mir selber schon ein wenig: das sind die Nachwirkungen der ICSI.
Denn seit Ende August bis zum negativen Bluttest Mitte Oktober habe ich jeden Tag Hormone zu mir genommen. Mit dem negativen Bluttest habe ich die Medikamente (Famenita und Progynova) von einem Tag auf den anderen komplett abgesetzt. Meinem Körper hat das alles andere als gefallen und bedankte sich daher mit einer sog. Hormonentzugs-Migräne. Ich hatte dieses Vergnügen nun ganze zwei Wochen lang. Seit gestern scheinen sie vorbei zu sein - aber noch traue ich dem Braten nicht.
Ich bin hierzu nun mit meiner Klinik im Austausch. Wenn meine Migräne bis zum Start der Migräne noch anhält, darf ich keinesfalls mit dem Vorzyklus beginnen. Es bleibt also spannend. Aktuell bin ich auch noch hin- und hergerissen, ob ich meinem Körper im Dezember schon die nächste Hormonzufuhr antuen soll - sofern die Migräneattacke jetzt überhaupt vorbei ist - oder er nicht doch noch ne Pause braucht. Aber das entscheide ich nächste Woche.
Desweiteren kommt noch hinzu, dass ich bei Migräne immer das Bedürfnis habe viel zu essen. Ich habe bei Migräne immer das Gefühl, dass meinem Körper irgendetwas fehlt und deshalb esse ich besonders gerne zuckerhaltige Lebensmittel. Zudem kam noch der Frust über die negative ICSI dazu. Als Dankeschön fühle ich mich jetzt wie ein aufgeschwemmter Klops und bin 4 Kilo schwerer. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie unwohl ich mich gerade fühle. Ich mein - man fühlt sich eh schon bescheiden, weil die ICSI nicht geklappt hat und dann passen einem auch noch die ganzen Klamotten nicht mehr richtig und man sieht einfach nur fett aus. Mein Gesicht ist auch total angeschwollen und ich mag mich momentan auch nicht im Spiegel anschauen. Also alles nicht soooo dolle.
Zudem läuft es auch arbeitstechnisch gerade überhaupt nicht so gut. Meine zickigen Kolleginnen machen mir das Leben im Moment auch noch schwerer als es sowieso schon ist. Klar, kann das auch an meiner momentanen Situation liegen, dass ich einzelne Aussagen auf die Goldwaage lege. Aber dennoch - es ärgert mich einfach, dass ich momentan keine netten Kollegen um mich herum habe. Ich weiß einfach wie gut es sein könnte, weil ich das bislang in nahezu all meinen Jobs so hatte. Es ist einfach unglaublich schön, wenn man saunette Kollegen hat, mit denen man Lachen kann und die einem nicht die ganze Zeit mit hinterfotzigen Kommentaren das Leben schwer machen. Ich neige gerne dazu den Fehler bei mir selbst zu suchen und habe das in dieser Situation auch getan und mich selbst kritisch hinterfragt, wie ich zu dieser ätzenden Situation beigetragen haben könnte. Aber am Ende bin ich zu dem Ergebnis gekommen (und das haben mir meine Ex-Kollegen auch noch mal bestätigt): ich bin kein schlechter Mensch, ganz im Gegenteil, ich bin sogar ein richtig netter Mensch. Und meine ehemaligen Kollegen haben verdammt gerne mit mir zusammen gearbeitet: es liegt definitiv nicht an mir! So, das musste jetzt auch mal raus. Und tut gerade auch richtig gut :-)
Auch strukturell läuft in meiner Firma gerade einiges schief, insbesondere in meinem Bereich. Und das, was ich eigentlich schon vor zwei Jahren gemerkt habe (und weshalb ich damals schon wechseln wollte) spitzt sich gerade zu und frustriert mich noch mehr. Denn ich bin gerade der Depp, der diese strukturellen Fehler ausbaden muss. Bis die Geschäftsführung das endlich mal verstanden und eingesehen hat und etwas in meinem Bereich ändert, wird bestimmt noch ein Jahr vergehen. Will ich so lange warten? Meine Geduld ist eigentlich schon längst am Ende.
Es fällt mir momentan echt schwer jeden Morgen aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Und es ärgert mich wieder maßlos, dass ich meinen Job nicht wechseln kann wegen dieser blöden KiWu-Geschichte. Im Moment schaue ich mich dennoch um. Und vielleicht werde ich mich auch bewerben. Wer weiß. Zudem hat mich diese Woche auch mal wieder eine Headhunterin kontaktiert. Ich denke, dass ich mich morgen bei ihr melden werde. Wenn das Wunschkind schon nicht zu mir kommt, dann kann sich vielleicht wenigstens diese eine blöde Variable in der Gleichung zum besseren ändern?. Ich habe eh nix mehr zu verlieren. Mieser kann mein Leben gerade gar nicht mehr werden.
So, und um mich herum: ja, da werden sie wieder alle schwanger. Ich kann die Schwangerschaften gerade nicht mal mehr an zwei Händen abzählen, so viele frohe Botschaften habe ich in den letzten zwei Woche bekommen. Ich habe keiner einzigen "Herzlichen Glückwunsch" gesagt ... nein, besser ausgedrückt: sagen können. Nein, ich kann diesen Frauen eben nicht aus dem Herzen heraus zu ihrem ungeborenen Kind gratulieren. Ich kann auch keine Baby-Profil-Bilder mehr bei Whats**p und Faceb**k sehen. Ich ertrage das alles im Moment nicht mehr.
Niemand hat mir gesagt, dass dieser Weg leicht wird. Niemand von euch hat mir versprochen, dass es ein einfacher Weg wird. In jedem eurer Blogs habe ich gelesen, dass dieser Weg verdammt hart ist und dass er einen an die Grenzen bringt. Ich habe immer mit euch mitgefühlt und konnte eure Situation nachvollziehen. Aber ich bin im Traum nicht darauf gekommen, dass mich dieser Weg auch so dermaßen aus der Bahn werfen wird. Nein, ich war wirklich so naiv zu glauben, dass ich stark genug bin, dass ohne größere Blessuren durchzustehen. Mein Gott, war ich naiv.
Aber ich denke, das gehört dazu. Ich bin nun mal auch eine von euch. Und ich bin so verdammt dankbar dafür, dass es euch gibt. Dass ihr regelmäßig und so ehrlich darüber schreibt, wie bescheiden dieser Weg ist. Und dass er keinesfalls und auch nicht im Ansatz den Hochglanz-Prospekten unserer Kinderwunsch-Kliniken ähnelt. Nein, die Reproduktionsmedizin kann nicht alles und wird es auch nie können. Egal wie schick die Klinik auch aussehen mag, egal wie gut deren Erfolgszahlen sind, egal wie kompetent und erfahren die Ärzte sind.
Das alles zermürbt mich gerade. Die negative ICSI, die Migräne, die 4 Kilo, der Job, die anderen schwangeren Frauen... Diese Woche hatte ich nach der Arbeit einen kleineren Nervenzusammenbruch: ich konnte nicht mehr und habe eine Stunde lang geheult und meinem Lieblingsmann viele Dinge aus meiner verletzten Seele erzählt. Das tat schon einmal wirklich richtig gut.
Ich weiß auch, was ich noch tuen muss, damit es mir wieder besser geht. Es ist eigentlich ganz einfach: ich muss mich um mich selbst kümmern, mir Tag für Tag etwas Gutes tun, mich selber wieder lieb haben. Dadurch werde ich auch wieder positiver und wirke auch auf andere wieder freundlicher. Aber im Moment erlaube ich es mir, eben auch mal traurig, antriebslos, wütend, gleichgültig und verdammt sauer zu sein. Weil andere das auch können. Weil mich andere regelmäßig damit nerven. Ich bin eben nicht mehr die stets gut gelaunte und positive Lisa. Einfach so. Und das wird auch wieder anders.
Dieses Wochenende habe ich mir in der Tat etwas Gutes getan: gestern war ich bei einer lieben Freundin und habe ganz bewusst nicht über KIWU, Job & andere Ätz-Themen gesprochen. Wir haben einfach gebacken - ja, das handwerkliche entspannt mich! Und heute habe ich den ganzen Tag gestrickt - nach zwei Jahren mal wieder. Das war richtig entspannend, weil ich dadurch den Kopf frei bekommen habe. Ich musste mich so sehr auf das Stricken und die Anleitung konzentrieren, dass ich keine Sekunde über die Ätz-Themen nachdenken konnte.
Aber jetzt, da fliegen die Ätz-Themen mir alle wieder zu. Ich komme da auch wieder raus - ganz sicher. Und das Niederschreiben tut mir auch sehr gut. Vielen Dank, dass ihr bis jetzt durchgehalten habt! Es wird bald auch wieder besser. Versprochen!
Freitag, 12. Juni 2015
So schnell vorbei
Donnerstag, 14. Mai 2015
Mama, wie weit ist es noch?
Montag, 11. Mai 2015
Muttertag - mal wieder ohne mich
Mittwoch, 29. April 2015
Soooo wach
Donnerstag, 23. April 2015
Hoffnung - und eine scheiß Angst
Samstag, 31. Januar 2015
Schöne Worte: Auf zu neuen Ufern!
Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen.
- André Gide
Der ausgerechnete Entbindungstermin des zweiten Sternchens ist nun wenige Tage her und hat mich noch einmal in ein tiefes schwarzes Loch stürzen lassen.
Aber - ich habe nun genug getrauert! Der Winter weicht nach und nach dem Frühling. Die Tage werden heller und hin und wieder schafft die Sonne es, sich ihren Weg zu bahnen. Die Erde erwacht ganz langsam aus ihrem Winterschlaf. Und auch ich möchte nun endlich aus diesem tiefen - mit Traurigkeit erfüllten - Schlaf erwachen.
Gestern war ich lange und bewusst spazieren und habe ganz mein Gesicht ganz bewusst in Richtung Sonne gedreht. Die Sonnenstrahlen haben meine leeren Energiereserven wieder aufgetankt. Das letzte Jahr und insbesondere die letzten beiden Wochen, haben meine letzten Energiereserven verbraucht.
Nun habe ich hoffentlich wieder genug Energie, um zu neuen Ufern aufzubrechen und die alten Ufer zu verlassen. Auf zu neuen Ufern!
Mittwoch, 19. November 2014
Achtung - wildgewordene Kinderwunschfrau in Deutschland gesichtet!
Dienstag, 7. Oktober 2014
Wenn sich der Hals zuschnürt
Samstag, 6. September 2014
Nur noch drei Wochen...
Donnerstag, 28. August 2014
Schöne Filme - The Other Woman mit Natalie Portman
Letzte Woche hatte ich jedoch einen kurzen Durchhänger. Denn beim Zapping auf Tele 5 bin ich bei dem Film "The Other Woman" hängen geblieben. In dem Film geht es in der Hauptsache um eine junge Mutter (gespielt von Natalie Portman), die ihr Kind kurz nach der Geburt durch den plötzlichen Kindstot verliert.
Den Film habe ich bereits kurz vor meiner ersten Schwangerschaft gesehen. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Gefühle, während ich den Film gesehen habe. Mein Lieblingsmann und ich waren tief betroffen und hatten beide die gleiche Angst verspürt: hoffentlich passiert uns so etwas nicht. Heute habe ich diesen Film mit ganz anderen Augen angeschaut und aus tiefstem Herzen geweint.
Obwohl ich meine Sternchen noch nicht einmal geboren habe, konnte ich mich sehr gut mit der Hauptdarstellerin und deren Gefühlen identifzieren. Ein Trauerprozess um ein verlorenes Kind scheint also immer ähnlich zu verlaufen, egal ob es bereits geboren wurde oder noch davor verstarb. Wichtig ist nur, dass man es sich selbst erlaubt auch um ein nie geborenes Kind zu trauern. Auch, wenn dies gesellschaftlich vielleicht gar nicht so anerkannt oder verstanden wird. Wir dürfen das!