Samstag, 31. Januar 2015

Schöne Worte: Auf zu neuen Ufern!

Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen.

- André Gide

Der ausgerechnete Entbindungstermin des zweiten Sternchens ist nun wenige Tage her und hat mich noch einmal in ein tiefes schwarzes Loch stürzen lassen. 

Aber - ich habe nun genug getrauert! Der Winter weicht nach und nach dem Frühling. Die Tage werden heller und hin und wieder schafft die Sonne es, sich ihren Weg zu bahnen. Die Erde erwacht ganz langsam aus ihrem Winterschlaf. Und auch ich möchte nun endlich aus diesem tiefen - mit Traurigkeit erfüllten - Schlaf erwachen.

Gestern war ich lange und bewusst spazieren und habe ganz mein Gesicht ganz bewusst in Richtung Sonne gedreht. Die Sonnenstrahlen haben meine leeren Energiereserven wieder aufgetankt. Das letzte Jahr und insbesondere die letzten beiden Wochen, haben meine letzten Energiereserven verbraucht.

Nun habe ich hoffentlich wieder genug Energie, um zu neuen Ufern aufzubrechen und die alten Ufer zu verlassen. Auf zu neuen Ufern!





Donnerstag, 29. Januar 2015

Schöne Worte: Die Wut in uns

Wut und Verbitterung können uns aus der Bahn werfen. 
Das weiß ich jetzt. 
Sie nähren sich von Luft und Leben, die sie verschlingen und ersticken. 
Aber es gibt sie wirklich - diese Wut. 
Und sie kann dich verändern. 
Dich verwandeln. 
Und zu jemanden machen, der du nicht bist. 
Das einzig Gute an der Wut ist,
dass man ein anderer Mensch wird. 
Hoffentlich jemand, der eines Tages aufwacht und erkennt, dass er vor dieser Reise keine Angst haben muss. 
Jemand der weiß, dass die Wahrheit bestenfalls eine nur halb erzählte Geschichte ist. 
Aber mit der Wut ist es wie mit dem Wachstum: 
Sie kommt in Wellen und Schüben und gibt uns dabei immer eine neue Chance - vorausgesetzt, dass man sie annimmt. 
Und sie gibt uns das Gefühl von Ruhe. 

Dies ist ein Zitat aus dem Film "An deiner Schulter". 
Wut empfindet man, wenn man ein Sternchen gehen lassen musste. Und sie wird noch größer, wenn man einen zweiten Stern gehen lassen muss. Alle gehen immer davon aus, dass man nur Traurigkeit empfindet. Aber dem ist nicht so. Man ist auch unglaublich wütend darüber, dass einem dieses Leben weggenommen wurde.
Auch ich war und bin wütend darüber. Und diese Wut hat mich verändert und zu einem anderen Menschen gemacht. 

Dienstag, 27. Januar 2015

Ein komischer Tag

Diese Woche war es richtig komisch, wieder zur Arbeit zu gehen. Die eine Kollegin, die mich letzte Woche richtig angefahren hat, ist nun extrem freundlich zu mir und die andere sehr reserviert. Ich kann dem Braten bei der vermeintlich netten Kollegin noch nicht trauen. Meint sie das jetzt ernst? Oder ist das ein hinterhältiges Spiel? 

In meinem Kopf wird gerade Ping Pong gespielt. Der Ball kann sich nicht entscheiden, ob er zur bösen oder guten Seite will. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig ratlos. Mit schwankenden Gefühlen kann ich nur sehr schwer umgehen. Das ist auch eine echte Schwäche von mir. Im Coaching habe ich erfahren, dass dies mit meiner manisch depressiven Mutter zusammenhängt. Seit Kindesbeinen an, konnte ich meine Mutter nicht einschätzen. Wie auch - mit dieser Diagnose. Und nun verfolgt mich die Krankheit meiner Mutter noch bis heute wie ein lästiger Schatten und beeinträchtigt mein Leben.

Seit einiger Zeit bin ich nicht mehr in der Lage, mich richtig von anderen Menschen zu verabschieden. Ich versuche meist, mich aus sicherer Distanz mit einem Händewinken zu verabschieden. Bei engen Freunden, lasse ich das über mich ergehen. Ich fühle mich sichtlich unwohl. Bis heute war mir nicht bewusst, dass ich mich so verhalte bzw. mich unwohl fühle.
Heute berichtete mir eine therapeutisch ausgebildete Kollegin, dass Menschen, die einen Trauerfall nicht richtig verarbeitet haben und sich bspw. nicht richtig verabschieden konnten, nicht in der Lage sind ein normales Abschiedsritual zu vollziehen (z. B. die Hand zum Abschied zu geben). Zuerst dachte ich noch "Ach ne, echt?" Und dann - wieder alleine im Büro - fiel es mir auf. Ich kann das schon lange nicht mehr - seit ca. einem Jahr oder erst seit einem 3/4 Jahr? Habe ich die beiden Sternenkinder aus den beiden Eileiterschwangerschaften noch nicht verarbeitet? 

Heute hat mein Lieblingsmann endlich mal alle organisatorischen Dinge erledigt, damit wir endlich unsere erste IVF-Behandlung starten können. Er muss jetzt nur noch zum "Spermiogramm" und ich meine Blutergebnisse besprechen. Dann kann es in wenigen Wochen endlich losgehen. Ein komisches Gefühl, dass es nach so vielen Monaten und Streitereien nun wirklich mal losgehen könnte. 

Wirklich ein komischer Tag heute. 



Freitag, 23. Januar 2015

Gestern vor einem Jahr

... hatte ich das erste Mal einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand.

In vier Tagen wäre der Entbindungstermin für mein zweites Sternchen gewesen.

Gestern hatte ich einen miesen Tag auf der Arbeit. 

Heute bin ich unendlich müde und traurig, weil ich die ganze Nacht nicht das Gedankenkarussel wegen der Arbeit abstellen konnte. Deswegen war ich heute auch nicht auf der Arbeit. 

Theoretisch wäre ich schon seit Wochen/Monaten in Elternzeit oder Mutterschutz ... 

Grundsätzlich hätte das Leben auch schöner und gerechter sein können.

Ich richte mir mal mein Krönchen auf und stehe mal so langsam auf. Schließlich muss ich mich alsbald ja wieder auf den Weg machen. 

Wird schon wieder!


Als wenn man nicht schon genug Probleme hätte...

Heute war irgendwie ein echt beschissener Arbeitstag. Und da ich meine Gedanken und Gefühle hierzu unbedingt sammeln muss, müsst ihr nun leider daran glauben. Falls euch Arbeitsprobleme nicht interessieren, könnt ihr diesen Post also gerne ignorieren.

Unsere Abteilung hatte heute Timeout. Eigentlich nutzen wir unser Timeout immer, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und die Themen für 2015 zu besprechen. 
Unsere Abteilung besteht (leider) nur aus Frauen - insgesamt sind wir zu viert. 

Vorab aber ein kurzer Exkurs:

Mit meiner Chefin komme ich sehr gut zurecht. Allerdings zeigt sie deutliche Führungsschwächen in Bezug auf die richtige Personalauswahl und in Punkto Entscheidungsfähigkeit. 

Meine beiden Kolleginnen sind miteinander befreundet - eine schwierige Konstellation für mich.

Die eine Kollegin war schon vor mir da und hatte von Anfang an ein Problem mit mir. (Damals war sie noch sehr eng mit einer vorhergehenden Kollegin eng befreundet.) U. a. deshalb, weil sie gerne meine Position gehabt hätte, meine Chefin sie aber - zurecht - nicht in meiner Position gesehen hat. 
Ich habe eine beratende Tätigkeit und berichte in meiner Funktion direkt an den Vorstand und habe dementsprechend auch eine größere Verantwortung. Ich muss in meiner Funktion u. a. wichtige Handlungsempfehlungen aussprechen, auf deren Grundlage die Entscheider in meiner Firma ihre Entscheidungen und Investitionen tätigen. 

Meine Kollegin ist eine eher schüchterne Person, die in ihrem Leben vermutlich immer nach Anerkennung oder Aufmerksamkeit strebte, diese aber wohl nie bekommen hat. Fachlich gesehen ist sie eher eine Mitläuferin, die nicht in der Lage ist, auch mal über den Tellerrand zu schauen. Aus diesem Grund erfährt sie im Unternehmen auch keine große Anerkennung. Meine Chefin hat sie mittlerweile - wohl daher auch sehr bewusst - im Laufe der Zeit, in eine noch unbedeutendere Position gesteckt. Meine Vermutung ist, dass sie gerne mehr Aufmerksamkeit/Anerkennung möchte, mich aber dafür verantwortlich macht, dass sie diese nicht erhält. 

Am Anfang führte diese absurde Konstellation dazu, dass ich mich absichtlich immer kleiner gemacht habe, immer unsicherer wurde und sie mich immer wieder runter gemacht hat. Ich bin wochenlang heulend nach Hause gegangen und war kurz davor, das Handtuch zu schmeißen und das Unternehmen zu verlassen. Ich habe mich nicht mehr wieder erkannt. Normalerweise war ich immer eine selbstbewusste Frau und dieses - eigentlich schüchterne - Biest, hat wohl irgendwo einen versteckten Knopf an mir gefunden, der mich zu einem unstabilen Wrack gemacht hat. 

Zum Glück kam ich auf die gute Idee, mir Unterstützung in Form eines gut ausgebildeten Coach zu holen. Er hat mich wieder auf meinen alten Weg zurück zur inneren Stärke zurück geführt. Dass das alles mit meiner Biographie zu tun hat, muss ich euch ja nicht erzählen ;-) Ich wurde wieder selbstbewusster und habe gelernt, die Probleme meiner Kollegin, nicht mehr zu meinem Problem zu machen. Schließlich hat meine Chefin die Entscheidung getroffen, dass ich die bessere Position bekomme. 

Am Anfang war das alles natürlich auch nicht so leicht für mich: ich musste es plötzlich aushalten, nicht mehr allen und jedem zu gefallen und auch mal Abneigung zu erfahren - insbesondere von meiner Kollegin. Aber ich merkte, dass es mir immer besser ging und dass mir das auch egal war, keine freundschaftliche, sondern nur noch eine Arbeitsbeziehung mit meiner Kollegin zu führen. Vor dem Coaching, hat mich gerade dieser Punkt richtig fertig gemacht, weil ich normalerweise immer freundschaftliche Beziehungen zu meinen Kollegen hatte. Dies führte allerdings auch dazu, dass ich fast nur noch oberflächliches über mein Privatleben erzählte. Ich schenkte ihr also auch dahingehend keine Aufmerksamkeit. 

(Nur ein kurzer Einschub: ich habe die Problematik sowohl bei der Kollegin selbst angesprochen, als auch bei meiner Chefin. Es wurde aber nicht wirklich besser.)

Meine Kollegin merkte das natürlich auch und war mir immer weniger wohl gesonnen und sorgte weiterhin dafür, dass ich die Beziehung - zu der anderen befreundeten Kollegin - nicht im positiven Sinne aufbauen konnte. Die Front der beiden Kolleginnen war sehr unschön, aber ich war stark und mir machte das nicht mehr so viel aus. Schön war dennoch anders. Doch dann kündigte die eine Kollegin und das Verhältnis zur besagten Kollegin wurde besser. Es dauerte dann etwas länger, bis Ersatz da war. Leider stellte meine Chefin - unklugerweise - eine sehr gute Freundin dieser besagten Kollegin ein, obwohl sie um die Problematik wusste.

Das Drama ging also in die zweite Runde. 
Die besagte Kollegin hatte die neue Kollegin natürlich bereits gegen mich gebrieft. Ich hatte mir - zumindest für die ersten Wochen - vorgenommen, sie vom Gegenteil von mir zu überzeugen. Diese Chance wollte ich uns allen wenigstens geben. Aber auch diesmal sollte es nicht sein. Die Situation wurde noch schlimmer. Da die neue Kollegin auch noch emotional angeknackst ist, hat sie jegliche Worte und Aktionen von mir immer negativ bewertet und sich - gemeinsam mit der anderen Kollegin - hochgeschaukelt. Als Reaktion darauf, habe ich mich immer weiter von den Kolleginnen distanziert - denn auf dieses Niveau wollte ich mich nicht mehr herablassen. Ich habe mir geschworen, dass ich das ganze ganz professionell durchstehe. Wie bereits oben geschrieben: bislang habe ich immer nur mit Menschen zusammen gearbeitet, die eine hohe emotionale Intelligenz aufwiesen und mit denen ich freundschaftliche Beziehungen pflegte. Diese beiden, haben definitiv eine sehr geringe emotionale Intelligenz.

Was ist heute passiert? 
Die neue Kollegin platzte von einem Moment auf den anderen plötzlich damit heraus, was ich doch für ein schlimmer Mensch sei. Und daraufhin stieg die andere dann auch ein. Es hagelten unglaubliche Vorwürfe. Das Gute war jedoch, dass ich das Thema mit meinem Coach ja schon hundert Mal durchgeackert habe und deshalb zum Glück sehr sachlich bleiben konnte - im Gegensatz zu meinen Kolleginnen. Meine Chefin hat sich das Spielchen zunächst einmal sehr geschockt angeschaut, hat meine beiden Kolleginnen dann jedoch auch darauf verwiesen, bitte nur noch sachlich zu argumentieren. Insbesondere der neuen Kollegin gelang dies nicht. Ihr Zustand wechselte immer zwischen Wut und Heulattacken und führte weiterhin zu unfairen Anschuldigungen. Ich bin zum Glück nie in den Rechtfertigungsmodus geschlittert, sondern habe versucht, sachlich zu erklären, warum ich mich so verhalte. Das wiederum wurde von der anderen Seite wieder als Angriff bewertet. Meine Chefin ist dann aber sofort eingesprungen und hat mich unterstützt und wies darauf hin, dass von meiner Seite keinerlei Anschuldigungen formuliert wurden.
Na ja, da die Diskussion immer peinlicher wurde, habe ich meine Chefin um einen Abbruch und externe Unterstützung gebeten. Das haben wir dann auch getan. 

Meine Chefin hat mir danach zum Glück mitgeteilt, dass ihr die Vorgehensweise meiner Kolleginnen sehr zu denken geben würde und sie insbesondere die neue Kollegin, als außerordentlich unfair empfunden hat. Darüber bin ich wirklich froh. 

Es hört sich bescheuert an, aber ich bin auch so verdammt Stolz auf mich, dass ich mein Gesicht gewahrt habe und stark geblieben bin. Vor vier Jahren wäre ich in so einer Situation komplett eingebrochen und wäre erstarrt. 

Aber dennoch ärgert mich die ganze Situation. Natürlich stelle ich mir die Frage, inwieweit ich selber - vielleicht sogar maßgeblich - zu dieser Situation beigetragen habe. Hätte ich das ganze vielleicht abwenden können? Wenn ja, wie? 
Ich habe übrigens immer wieder darüber nachgedacht, den Job zu wechseln. Aufgrund zwei Sterne im letzten Jahr und der KIWU-Behandlung, musste ich mich jedoch mit der Situation arrangieren. Grmpf...

Und da ist es wieder, was mich auch wieder ärgert: ist es überhaupt richtig, dass ich die Schuld bei mir suche? Kann es nicht einfach sein, dass ich vielleicht keine Mitschuld an der Situation trage?

Ich bin gerade richtig hin- und hergerissen. Und das ärgert mich. Und das lässt mich gerade auch nicht einschlafen, weil mein Gedankenkarussel läuft.

So, genug Gedanken sortiert. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt. Zumindest diejenigen, die bis jetzt noch durchgehalten haben.

P. S.: ich lese übrigens täglich eure Blogs und möchte eigentlich auch immer kommentieren. Bei Blogspot geht das mittlerweile aber nur noch sporadisch - zumindest mit dem iPad. Sobald ich auf den Senden-Button klicke, verschwindet das Geschriebene und ich fliege aus dem eingeloggten Zustand. Nur noch selten habe ich das Glück, dass ein Post gespeichert wird. Daher liebe Wünschi, J. B., Penny, Kitty und all die lieben anderen Bloggerinnen - theoretisch würde unter jedem eurer Posts ein Kommentar von mir stehen :-)

Freitag, 9. Januar 2015

Nur noch 18 Tage...

... dann wärest du vermutlich auf die Welt gekommen. 

Wir hätten dich willkommen geheißen und uns riesig über dich gefreut.

Ich habe dein Herz auf dem Ultraschall schlagen sehen. Du hast gelebt und wurdest mir nur wenige Stunden später wieder entfernt.

Schade, dass du nicht einen Zentimeter hättest weiter gehen können, denn dann würdest du in wenigen Tagen in meinem Armen liegen und nicht in einem - vermutlich liebevoll gestalteten - Grab.

Das katholische Krankenhaus hat dich und dein Geschwisterchen beerdigen lassen. Leider waren dein Vater und ich nicht in der Lage, bei der gemeinsamem Beisetzung von dir und deinem Geschwisterchen dabei zu sein. Aber irgendwann werden wir euch besuchen - ganz sicher.

Mir geht es zurzeit nicht gut. Ich bin krank und die Ärzte Wissen nicht, was es ist. Ich frage mich, ob es die Sehnsucht nach dir und deinem Geschwisterchen ist, die gerade ihre Symptome zeigt.

Irgendwann werden wir uns wieder sehen. Ganz sicher. Nicht heute, nicht morgen und hoffentlich auch nicht in nächster Zeit. Aber irgendwann werde ich dich in meine Arme nehmen können. Darauf freue ich mich.

Samstag, 3. Januar 2015

Tabuthema Fehlgeburt - Wiebke Lorenz bei Plasberg persönlich

Gestern Abend sah ich ganz spontan ein Best of der Sendung "Plasberg persönlich" auf dem WDR.

Und dann war sie plötzlich da: die Autorin Wiebke Lorenz, die in einer öffentlichen Sendung über ihre vier Fehlgeburten sprach. Ich war sprachlos: wieviel Mut muss es diese Frau gekostet haben, über diesen Verlust in so einem öffentlichen Raum zu sprechen?

Wiebke Lorenz hat jedoch mehr als ihre vier Sternenkinder verloren. 

So erzählte sie, dass ihre Ehe diese vier Sternenkinder nicht verkraftet hat - und das, obwohl sie sogar eine Eheberatung aufgesucht hatten. Die Eheberaterin teilte ihnen allerdings auch mit, dass es bei Partnerschaften mit Sternenkindern in der Regel nur Schwarz und Weiß gäbe: entweder, diese Erfahrung schweißt das Paar intensiver zusammen oder aber, sie zerbrechen daran.

Zudem beschrieb sie aber auch sehr intensiv ihre Ängste und ihre Nervenzusammenbrüche. Sie schilderte sehr gut, wie sie nach jeder Fehlgeburt einfach nur weiter funktionierte und nicht mehr auf sich selbst achtete. Und wie sie sich zu guter letzt in eine Psychiatrie einweisen ließ, aus Angst den Kindern ihrer Schwester etwas anzutun.

Sehr eindrucksvoll wies sie darauf hin, wie unsensibel bspw. die Presse damit umging, dass ihre Schwester bereits vier Kinder hat, sie aber wohl nach wie vor die Partymaus sei. Und wie gern sie gesagt hätte, dass sie eigentlich auch Kinder hätte, sie aber nur Fehlgeburten erlitt. Und dass sie niemandem mehr diese indiskrete Frage stellen würde, ob jemand denn Kinder haben wolle bzw. warum er denn noch keine habe.

Ich war den Tränen nahe, als sie über die Diagnose ihrer ersten Fehlgeburt berichtete und sie diese nicht wahrhaben wollte. 

Auch sie erzählte, dass in ihrem Leben immer alles nach Plan verlief. Und plötzlich war da etwas, was sie selber nicht mehr beeinflussen konnte. Auch sie hatte durch diese Erfahrung gelernt, demütig zu werden. 

Zu guter Letzt hatte ihr eigenes Schicksal jedoch ein Happy End für sie bereit: sie wurde schwanger und brachte ein gesundes Kind zur Welt. Ob eine künstliche Befruchtung im Spiel war, erwähnte sie nicht.

Frau Lorenz, ich danke Ihnen für Ihren Mut dieses Thema so offen anzusprechen - mit all den unangenehmen Details! Durch Frauen wie Sie, wird dieses Thema vielleicht einmal irgendwann mal kein Tabu mehr sein! Ich hoffe, dass Ihnen noch weitere prominente Frauen folgen werden.

Ich für meinen Teil habe vor einigen Wochen beschlossen, dass ich irgendwann darüber sprechen werde. Sollte ich dieses Kapitel einmal abgeschlossen haben - ob mit oder ohne Kind(er) - werde ich es nicht bis zu meinem Lebensende verschweigen. Ganz im Gegenteil, ich werde sehr offensiv damit umgehen. Zumindest über meine beiden Sternenkinder (die hoffentlich die einzigen bleiben werden). Ob ich jemals offen über die künstliche Befruchtung sprechen werde, kann ich noch nicht absehen.

Wer sich die komplette Sendung von Plasberg persönlich mit Wiebke Lorenz und ihrer Schwester anschauen möchte, findet sie noch auf der Website vom WDR: 
http://www1.wdr.de/fernsehen/unterhaltung/plasberg_persoenlich/sendungen/oktoberplasbergpersoenlich100.html





Donnerstag, 1. Januar 2015

Herzlich Willkommen 2015

Liebes Jahr 2015,

herzlich Willkommen, du vielversprechendes Jahr 2015. Wir haben sehr viel Hoffnung in dich gelegt und hoffen, dass du uns nicht enttäuschen wirst.

Das Jahr 2014 haben wir heute Nacht mit vielen und teuren Sylvester-Raketen verbannt und hoffen, dass damit auch die bösen Geister verschwunden sind.

Du fängst schon sehr vielversprechend an - mit deinem wunderschönen Sonnenwetter. Sind das vielleicht schon die Vorboten für bessere Zeiten?

Ich setze ganz viel Vertrauen in dich und hoffe, dass du mich nicht enttäuschen wirst. In 2015 möchte ich keine weiteren Sterne hinzubekommen. 

Lass uns beide unsere Hände reichen und die kommenden 12 Monate gemeinsam bestreiten, liebes Jahr 2015. Es könnte wundervoll werden, wenn wir nicht gegeneinander arbeiten.

Liebe Grüße
Lisa