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Montag, 6. März 2017

Kryozyklus: Transfer +12

Noch zwei Tage, dann hat die Warterei endlich ein Ende.

Symptome die letzten Tage: 
hin und wieder mal ein Mensziehen. Ansonsten nix.
Seit gestern Abend habe ich allerdings das Gefühl, das mein BH jeden Moment platzt. Da ich aber noch nie einen Kryotransfer hatte, weiß ich jetzt auch nicht, ob das nicht vielleicht von den Medis kommt und meine Periode ankündigt. Ansonsten noch Verdauungsprobleme.

Sehr auffällig verhält mein Hund sich allerdings seit vier oder fünf Tagen. Mein Mann darf nicht mehr in meine Nähe. Wenn er das versucht, nimmt der gerade extrem ausgeprägte Beschützerinstinkt meines Hundes sein extremes Ausmaß an. Zuerst haben wir uns natürlich Hoffnung gemacht, aber das dann auch schnell wieder da Acta gelegt. Wir haben einen sehr intelligenten Hütehund. Hin- und wieder probiert er gerne mal neue Verhaltensweisen aus und testet sie bei uns an. Vermutlich ist das wieder so ein Test von ihm, den wir ihm ganz schnell wieder abgewöhnen müssen. Aber wir gönnen uns noch den Spaß bis zum Bluttest (weil wir mit jeder Beschützeraktion von unserem Hund ein klein wenig das Pflänzchen Hoffnung nähren - wenigstens mal ein paar Tage das Gefühl spüren, das man vielleicht schwanger sein könnte).

Ich melde mich dann voraussichtlich wieder mit dem Ergebnis. Bis die Tage und drückt alle fleißig die Daumen :-*

Donnerstag, 2. März 2017

Kryozyklus: Transfer +8

Meine Symptome im Überblick:

Gestern, Transfer +7: keine Symptome

Heute, Transfer +8: den ganzen Tag Unterleibsschmerzen, insbesondere die Eierstöcke. Ich habe den Verdacht, dass sich da meine Mens mit ganz großer Gewalt ankündigt. Heute hatte ich hin und wieder auch den Eindruck, dass meine Brüste etwas angeschwollen sind. Und übel war mir auch den ganzen Vormittag. Besonders nerven mich heute meine Verdauungsprobleme (vielleicht ist das gar kein Mensziehen, sondern kommt vom Darm?)
Mein Resümee lautet: das kommt alles von den Medis, die Periode ist schon in den Startlöchern und diesen Versuch kann ich dann wohl auch abhaken. Oh man...

Montag, 27. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +5

Meine Symptome heute zur Dokumentation:
Den ganzen Morgen und Vormittag enorme Kreislaufprobleme. (Zum Glück habe ich heute noch frei)
Permanentes Ziehen im Unterleib. Beide Eierstöcke schmerzen zudem auch durchgängig.

Heute habe ich bei Dr. Google gelesen, dass diese Symptome alle von Famenita und Progynova 21 kommen. Hmpf...

Mich beschleicht wieder ein bisschen die Panik: Was ist, wenn es auch diesmal nicht klappt? Wie lange und wie oft will ich mir das eigentlich noch antun?

Freitag, 24. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +2

Da bin ich nun - mal wieder in der Warteschleife. Dieses Mal ist sie ein wenig anders, weil ich zum ersten Mal keine Überstimulationssymptome habe.

Der Transfer hat am Mittwoch, den 22.02.17 gegen Mittag stattgefunden - allerdings nicht unter den besten Voraussetzungen. Letzte Woche Montag, den 13.02.17, war ich ja zur Kontrolle beim Ultraschall - an dem Tag hatte die Gebärmutterschleimhaut nur eine Dicke von 7 mm. Aus diesem Grund sollte ich zwei Tage später - also am Mittwoch, den 15.02.17 - noch mal wiederkommen und das Progynova weiternehmen nehmen. Am Mittwoch stellte sich dann jedoch heraus, dass sie noch nicht mal um 0,5 mm weiter gewachsen ist. Dafür war sie aber dreischichtig. Obwohl meine Ärztin mit der Dicke der GS nicht glücklich war, hat sie den Zyklus aufgrund der dreischichtigkeit nicht abgebrochen - diese sei wohl viel relevanter und 7 mm sollten für eine Einnistung ausreichen. Daher sollte ich am Abend mit der vaginalen Eingabe von Famenita beginnen (2x pro Tag). Und mit ASS 100 (1x täglich), weil dies ggf. noch etwas an der GS-Schraube drehen könnte. Am 22.02. sollte ich dann morgens in der Klinik anrufen und nachfragen, ob der Transfer stattfinden würde.

Ich war und bin natürlich nicht sonderlich happy über die suboptimale Ausgangssituation. Natürlich habe ich daraufhin stundenlang mit Dr. Google gesprochen und glücklicherweise könnte mich der liebe Herr Doktor dann auch beruhigen - die Aussage meiner Ärztin stimmt. 7mm reichen aus, wichtiger ist die dreischichtig.

Bis zum Transfertag war ich total entspannt. Einfach deshalb, weil so ein Kryozyklus komplett neben dem Leben herläuft. Ich war gut abgelenkt, habe gearbeitet, Yoga gemacht, Lieblingsserien geschaut. Halt ne ganz normale und unspektakuläre Woche im Winter.

Am Mittwochmorgen wachte ich jedoch schon schlecht gelaunt auf und hatte auch Streit mit meinem Mann. Bis zu dem Zeitpunkt als ich in der Klinik anrief, wo Sie mir zum Glück mitteilten, dass unsere einzige Blastozyste das Auftauen überlebt hat und der Transfer stattfindet. Nachdem ich aufgelegt hatte, fiel mir regelrecht dieser unbewusste Brocken direkt aus meinem Herzen und knallte mit lautem Krach auf den Boden. Ich fing an zu heulen. Erst da merkte ich, wie sich die Anspannung, die sich bereits am Vorabend aufbaute, mit einem Mal gewichen ist.

In der Klinik angekommen, sollte ich zur Beruhigung noch Dormicum einnehmen. Ich hatte mich zuerst geweigert, aber letztendlich war ich dann doch froh es genommen zu haben. Zwei Stunden zuvor hatte ich auch wieder ein Mittel eingenommen, um die Gebärmutter zu beruhigen. 

Der Transfer ging - wie immer - ganz fix. Das einzig blöde war diesmal, dass ich zwar den Katheter auf dem Ultraschall gesehen habe, aber die Blastozyste nicht. Normalerweise haben wir die Eizellen immer gesehen. Dies hat mich dann ein wenig irritiert. Aber meine Ärztin hat mir versichert, dass die Blastozyste wirklich in der Gebärmutter ist. Die Biologin hat ja auch den Katheter überprüft. Jetzt muss ich dieser Aussage natürlich vertrauen. Aber das Gefühl ist trotzdem blöd. Kennt ihr das?

Seit Transfer nehme ich nun zusätzlich zu Progynova 21 (3x1), Famenita (2x200 mg), ASS100 (1x), Prednisolon (1x 5 mg) noch täglich eine Spritze Heparin (20 mg).

Seit Mittwoch habe ich mir auch Urlaub genommen, weil ich in einem Bundesland lebe, indem sehr exzessiv Karneval gefeiert wird und ich bei meinen Kollegen keinen Verdacht schöpfen möchte (wenn ich nach der Arbeit nicht doch noch kurz mit denen feiern gehe). Und nun hocke ich hier und habe den üblichen - wirklich nicht entspannten - Warteschleifenkoller. Es ist doch wirklich jedes Mal das Gleiche.

Und ja, mein Unterleib zieht wie verrückt seit gestern. Ich habe stechende Schmerzen am linken (defekten, weil operierten) Eileiter. Gestern Abend hatte ich über einen etwas länger andauernden Zeitraum unten rechts ein bohrendes Stechen. Was ich diesmal aber überhaupt nicht habe: keine großen, straffen, brennenden Brüste. Nix ist da passiert, wirklich rein gar nichts.
Und ja, nach vier Warteschleifen ist man doch etwas schlauer und weiß, dass das alles nix zu bedeuten hat. Gggrrrrh.

Erst am Mittwoch, 08.03.17 ist Bluttest. Bis dahin bin ich definitiv wieder ein kleines psychisches Wrack. Ich denke, dass ich dieses Mal wieder etwas früher testen werde, um mir den tiefen Sturz beim Anruf mit der negativen Botschaft zu ersparen (oder, um bereits zwei Tage früher zu wissen, dass der Teufel vielleicht einmal so nett ist, mich nicht auszulachen - wäre ja auch mal was).

Ich weiß noch nicht, ob ich mich die Tage melden werde. Spätestens aber mit dem Ergebnis.
Alles Liebe

Donnerstag, 10. November 2016

PU +16, TF +13 - man kann sein Glück nicht erzwingen

Morgen ist erst der Bluttest. Aber weil der Bauch bis gestern Abend immer dicker wurde und die Brüste fast aus meinem BH geplatzt sind, war ich extrem guter Dinge. Diesmal waren wir an der Reihe. Die Voraussetzungen waren excellent, das Wetter spielte mit und mein Körper und der Geist waren bereit.

Und deswegen habe ich mich auch getraut, heute morgen einen Frühtesr zu machen. Und das obwohl die Symptome gestern Abend plötzlich ein wenig zurückgegangen sind. 

Auch heute keine zweite Linie zu sehen. Noch nicht einmal ein Hauch. 
Mein Körper hat mich wieder auf ganzer Linie verarscht. Ich weiß irgendwie noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Fest steht aber jetzt schon, wir werden weiter machen. 

Ich weiß noch nicht, wann ich mich das nächste Mal melde. Ich denke, ich brauche ein wenig Abstand von dem Thema.

Montag, 7. November 2016

PU +14, Transfer +11 - ist die Überstimulation zurück gekehrt?

Ich habe gehofft, so sehr gehofft, dass die Überstimulation gegen Transfer +10 wieder zurück kommt. Dies ist meist DAS Zeichen dafür, dass sich HCG im Körper bildet. 
Und als sie dann vorgestern an PU +12 und Transfer +9 tatsächlich wieder kam, habe ich still und heimlich angefangen zu hoffen. Meine Brüste wurden wieder praller, die Übelkeit am Morgen war auch wieder da und der Bauch wurde wieder unangenehm groß. Und die Eierstöcke zogen einmal links, einmal rechts im Wechsel. Es zog ordentlich in meinem Urlaub.

Gestern (PU +13, TF +10) schien der Spuk dann wieder vorbei zu sein. Der Bauch war noch da, aber nicht mehr so aufgebläht wie gestern und spannte auch nicht mehr. Und die Eierstöcke spürte ich auch nicht mehr. Kein bisschen. War es das schon wieder - nur dieses Mal zwei Tage später? Das Phänomen hatte ich bislang ja bei jeder ICSI.

Heute (PU +14, TF +11) wachte ich wieder mit Bauch auf, aber wieder keine Schmerzen. Beim Aufstehen bin ich dann fast hingeflogen, weil mir der Kreislauf weggebrochen ist. Aber auch heute wieder - keinerlei Eierstockschmerzen. Heute Morgen hatte ich ein längeres Ziehen im Unterleib, dass sich so anfühlt als wenn die Mens kommt. Im Büro merkte ich dann, dass mein Bauch immer größer wurde und die Brüste fühlen sich an, als wenn sie noch größer geworden sind. Der BH spannt ordentlich. Heute Abend ist der Bauch riesig und ich habe das Gefühl ordentlich aufgebläht zu sein. Aaaaber - und das macht mich stutzig: die Eierstöcke merke ich nicht. Kein Ziehen, kein Zwacken - NICHTS! 
Was zum Geier ist das? Ist das einfach nur eine verdammte Verarschung von meinem Körper? Finde ich nicht witzig. Oder ist das eine Überdtimulation? Wenn ja, kommt die durch ein Winziges Etwas, das HCG produziert oder habe ich einfach nur Pech und sie kommt bei mir auch ohne HCG wieder?

Ich werde langsam wahnsinnig. Und ja, ihr sagt jetzt bestimmt, dass ich jetzt schon locker testen könnte. Aber ganz ehrlich? Ich traue mich nicht. Ich habe so eine riesige Angst davor, dass es wieder negativ endet. Wenn dem so wäre, würde mir mal wieder der Boden unter den Füßen entrissen werden und ich würde ins bodenlose fallen. Und das will ich ganz bestimmt nicht mitten in der Woche. Der Bluttest ist erst am Freitagmorgen, Ergebnis erfahren wir am Nachmittag. Ich habe mit meinem Mann vereinbart, dass ich es erst am Abend nach der Arbeit erfahren möchte und er anrufen soll. Wenn es wieder schief geht, kann ich dann wenigstens das ganze Wochenende durchheulen. FUCK - das ist so eine beschissene Situation in die man sich da freiwillig begibt. Aber wir wissen ja alle, wieso wir uns das antun...

In diesem Sinne - ich wünsche euch einen schönen Abend!

Samstag, 5. November 2016

PU +11, Transfer +8 - eine Speiüble Angelegenheit

Au weia - heute ging es mir gaaaar nicht gut.

Hier wieder zu meiner eigenen Dokumentation (falls ICSI No. 5 folgt) und für alle anderen sich im Warteschleifen-Koller befindlichen Leserinnen:

Heute Morgen wachte ich mit einer richtig miesen Übelkeit und starken Kopfschmerzen auf. Ich dachte mir, ok, das geht dann spätestens wieder in 2 Stunden weg. Aber nix da. Mir war bis ca. 18h richtig, richtig übel mit Brechreiz und die Migräne blieb dankenswerter Weise auch noch. Bei Migräne helfen mir normalerweise nur "ordentliche" Tabletten, aber die sind im Moment ja tabu. Auf Paracetamol habe ich verzichtet und meine Magentropfen aus der Hausapotheke dürfen in der SS nicht angewendet werden. Na toll - also habe ich gelitten.

Natürlich habe ich Dr. Google gefragt, ob das schon mögliche Symptome sein könnten. Aber ne - das ist noch zu früh. Vermutlich kommt das durch die Medikamente. Meine Dokumentation der letzten ICSIs zeigten auch, dass ich auch da hin und wieder an Übelkeit litt, allerdings immer einige Tage früher. Jetzt endlich - um 20.30h - ist der Spuk vorbei. 

Meine Brüste sind immer noch groß und spannen ein wenig. Die Brustwarzen sind immer noch riesig und dunkel.

Der Krimi geht also weiter. Und langsam werde ich echt ungeduldig. Theoretisch könnte ich morgen einen ersten Frühtest wagen - aber will ich das? Andererseits - wenn sich nichts eingenistet hat, dann kann ich das Warteschleifendrama wenigstens schon vor nächsten Freitag beenden. Mmh.

Schönen Abend euch noch.

Donnerstag, 16. Juni 2016

3. ICSI: PU+13, TF+10 - ich bleibe weiterhin standhaft

... und mache keinen Schwangerschaftstest. Und heute morgen hat sich dann wohl auch bestätigt, dass ich recht behalten soll und das Wunder einfach nicht kommen möchte: ich hatte einen Hauch von einer Schmierblutung. Das ist bei mir das typische Anzeichen, dass die Mens jeden Moment eintrudelt. Zudem habe ich sehr starkes Unterleibsziehen und meine Eierstöcke haschen gerade auch nach Aufmerksamkeit und schmerzen um die Wette. Auch der Bauch lässt sich gerade wieder blicken. Und mein Zerbixschleim ist dünnflüssig. Bei einer SS müsste er dickflüssig sein. Welcome back in good old reality ... 

Mein Lieblingsmann war heute Morgen richtig niedergeschmettert als ich ihm das mitteilte. Er hatte wohl doch von Anfang an mehr Hoffnung in diesen desolaten Versuch gesetzt als ich.

Gestern habe ich dann mal ausgerechnet wieviel uns der Versuch gekostet hätte, wenn wir ihn selbst gezahlt hätten: dank der hohen Stimulation und der unbrauchbaren 12 befruchtungsfähigen Eizellen (die in meiner Klinik ja einzeln (!) abgerechnet werden), hätte uns der ganze Spaß 14.000 EUR gekostet! Unglaublich, oder? Die Medikosten könnte man noch reduzieren, wenn man sie im Ausland kauft. Aber auch dann lägen wir noch im 5-stelligen Bereich.

Unsere Klinik rechnet bei der ICSI mit dem 2,8-fachen Satz ab. Das ist so unglaublich unverschämt. Daher werden wir jetzt auf jeden Fall noch die anderen Kliniken in meiner Stadt abklappern.

Klar, ich hoffe noch bis zum Test... Aber eigentlich weiß ich ja wie es ausgehen wird. 

Bis dahin! 

Sonntag, 12. Juni 2016

3. ICSI: PU+9, TF+6 - Es regnet

Na toll - heute geht die Welt in meiner Stadt unter. Es regnet in Strömen und donnert ordentlich. Dieses Wetter kommt leider 6 Tage zu spät.

Für alle, die jetzt völlig verwirrt sind - ich habe da so einen (vielleicht absurden?) Aberglauben. Alle schlechten Dinge rund um meinen Kinderwunschtagen haben immer an Tagen mit wunderschönstem Wetter stattgefunden. Ich habe nun die Theorie, dass alle guten Dinge rund um unseren Kinderwunschweg nur dann eintreffen werden, wenn das Wetter schlecht ist. Bei der Punktion war dieses Mal kein gutes Wetter - aber dafür beim Transfer (obwohl schlimmstes Unwetter angekündigt wurde).

Wie geht's mir heute?: Null Symptome. Keine Überstimulationsprobleme mehr. Kein Unterleibsziehen. Gar nichts. Nur riesengroße Br*ste (wobei sie dieses Mal nicht mehr so groß sind wie sonst) und kurzatmig bin ich, dank Famenita. 
Na ja, aber wenn's nix gibt, dann kann da auch nix sein - gelle!?

Ich melde mich die Tage wieder bei euch.

Samstag, 11. Juni 2016

3. ICSI - PU+8, TF+5 - immer das Gleiche mit den Symptomen

Da bin ich - mitten in der Warteschleife und prompt tauchen - exakt am gleichen Tag wie bei ICSI 1 + 2 - die üblichen Überstimulationssymtome auf.

Im Gegensatz zu den letzten ICSIs war ich die letzten Tage ab PU+3 und TF+0 (Montag) völlig ohne Beschwerden und Symptome. Eine Bilderbuch-Warteschleife, die ich so noch nicht kannte. Am Donnerstag dann (PU+6, TF+3) - also dem theoretischen Start der Einnistung - hatte ich dann (wie immer!) ein Ziehen im Unterleib. Neu war dieses Mal allerdings, dass dieses Ziehen in ein Pieksen zum Bauchnabel überging. Immer mal was neues, nech!?

Gestern Abend konnte ich (wie immer in der Nacht von PU+7 zu PU+8) nicht einschlafen. Und heute Morgen wachte ich dann mit angeschwollenen Eierstöcken auf, die den ganzen Vormittag schon ordentlich schmerzen. Ich habe meine Wasser-Trinkmenge jetzt wieder ordentlich angezogen, um die Überstimulation schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.

Und jetzt denkt bestimmt die ein oder andere von euch: Mensch, Lisa. Das ist bestimmt ein super Zeichen, weil zurückkehrende Überstimulationsdyndrome meist auf das Vorhandensein von HCG hindeuten...

Ich schmunzle dann mal schön ;-) Aber nein! Und deswegen empfehle ich allen Kinderwünschlerinnen auch ganz dringend ein detailliertes Tagebuch über ihre Behandlungen zu führen. Ein Blick in mein Blog-Tagebuch der letzten beiden ICSIs lässt mich dann wieder ganz gelassen zurücklehnen und die kurzweilig aufkeimende Hoffnung auf ein Happy End, doch ganz schnell im Keim ersticken. Das war die letzten beiden Male genauso - sogar punktgenau am gleichen Tag. Die verspätete Überstimulation ist bei mir typisch und leider kein Anzeichen für eine mögliche Einnistung. Ich freue mich dann schon auf den Montag (PU+10, TF+7). Da ging es mir beim letzten Mal nämlich richtig mies. Ich erinnere mich noch, dass wir an dem Abend auf einem Fest waren, mein Bauch auf den 7. SS-Monat angeschwollen ist und ich richtig starke Schmerzen hatte. Diese Schmerzen sind dann aber an PU+11, TF+8 wieder vollständig zurückgegangen.

Ich finde, dass so eine zurückkehrende Überstimulation ein absolute Frechheit dieser KiWu-Behandlung ist. Was erlauben sich Strunz, äh diese Kinderwunschbehandlung?!

Ich verabschiede mich dann ins Wochenende. Alles Liebe!

P.S.: Das Wetter ist übrigens immer noch phänomenal in meiner Stadt... 

Mittwoch, 8. Juni 2016

3. ICSI - PU+5, TF+2 - weiterhin kein Optimismus in Sicht

Ich bin zurzeit krankgeschrieben, weil ich die letzten Male immer so arge Probleme nach Transfer und Punktion hatte. Aber, weil es mir dieses Mal wirklich hervorragend geht, habe ich verdammt viel Zeit zum nachdenken und googlen. Wie ihr wisst, ist zweiteres immer schlecht ;-)

Obwohl meine Hormonwerte kurz vor Überstimulation waren, habe ich dieses Mal noch nicht mal eine leichte Überstimulation. Gut, bis TF+2 ging es mir wirklich mieserabel (riesiger Bauch und starke Unterleibschmerzen). Aber seit der Punktion gibt es noch nicht mal den Hauch einer Überstimulation. Jetzt kann ich auch nachvollziehen, warum viele Frauen eine Krankschreibung nach Punktion und insbesondere nach Transfer für völligen Nonsens halten. Ganz ehrlich? Hätte ich diese Erfahrung immer so gemacht, könnte ich das auch nicht gutheißen. Aber so war es bei mir noch nie. Und ich ärgere mich gerade auch ein bisschen, dass ich nicht arbeiten gegangen bin. Dann wäre ich jetzt wenigstens abgelenkt. Mmh.

Ihr fragt euch sicherlich, wie es gerade um meine Hoffnung steht. Ich muss euch da leider mitteilen, dass sie seit dem Transfer nicht mehr zurückgekehrt ist. Stattdessen mache ich mir schon die ganze Zeit um Plan B (= wie geht es nach dem 3. Negativ weiter) Gedanken. Zum einen ist klar, dass wir uns in einer anderen Praxis beraten lassen wollen. Daher haben wir uns bereits für den Infoabend in der Klinik angemeldet, der bereits vor dem Blutergebnis stattfinden wird. Und dann denken wir beide auch ernsthaft darüber nach, es vielleicht doch noch mal auf natürlichem Wege zu versuchen. Sowohl im Krankenhaus, als auch seitens meiner langjährigen Frauenärztin und natürlich auch von den Ärzten in der KiWu-Klinik kam die klare Ansage, dass ein natürlicher Weg nahezu ausgeschlossen ist. Nach der letzten ELSS habe ich jedoch auch eine andere Ärztin aufgesucht, die mir mitteilte, dass sie bereits einige Frauen mit identischen Vorfällen und Diagnosen hatte, bei denen es auf natürlichem Wege wieder geklappt hat. Klar, hat es bei einigen auch nicht geklappt. Aber dennoch hielt sie mir diese Option damals noch mal vor Augen. Sie meinte aber auch, dass es für diese Entscheidung sehr viel Mut bedarf und man die Angst beiseite schieben. Allerdings muss man sich von vornherein auch über die Konsequenzen bewusst sein, die diese Entscheidung mit sich trägt. Es kann schließlich zur dritten ELSS führen. Und damit zu einem Dritten verstorbenen Kind, von dem wir uns vermutlich wieder lebend verabschieden müssen. Die Frage ist also: komme ich - bei negativen Verlauf - mit dieser Entscheidung klar, dass ich bewusst ein Leben in die Welt gesetzt habe, dass keinerlei Chance hatte?

Fakt ist, auch die voraussichtlich kommende vierte ICSI kann mit einer ELSS oder einer Fehlgeburt enden. Jedes Mal, wenn wir versuchen ein Kind zu bekommen, kann es ggf. mit dem Tode enden. Allerdings gebe ich diesem Kind von vornherein eine bessere Chance zu überleben. Wenn wir es jetzt noch mal auf natürlichem Wege versuchen, weiß ich, dass die Chance auf eine Lebendgeburt deutlich niedrig ist.

Oh man, ich habe so eine Angst vor dieser Entscheidung. Aber ich weiß gerade auch gar nicht, wovor ich eigentlich genau Angst habe. Ist das es die Angst vor einem weiteren toten Kind? Ist es die Angst vor einer erneuten OP? Ist es die Angst vor der grausamen Zeit, die nach dem positiven Schwangerschaftstest folgt? Vor was genau habe ich Angst? Alles zusammen? Ein ganz diffuses Gefühl.

Das Traurige ist eigentlich, dass ich die beiden Eizellen in meinem Bauch schon längst abgeschrieben habe. Morgen könnten sie sich theoretisch einnisten, aber ehrlich gesagt glaube ich noch nicht mal, dass sie sich in meinem Bauch gerade zur Blastozyste entwickeln. Alle Eizellen zuvor hatten eine deutlich bessere Qualität - warum sollen es ausgerechnet diese schaffen? Nun denn. Das Leben geht weiter und braucht immer einen Plan B.

Bis dahin und alles Liebe!

Freitag, 29. Januar 2016

Tag 29: PU+14, TF+11 ... "Ich habe leider keine zweite Linie für Sie"

Es ist ... wie es ist.
Es ist ... bitter.
Es ist ... unfair.
Es ist ... nicht nachvollziehbar.
Es ist ... so schwierig zu verstehen.
Es ist ... noch nicht ganz in meinem Gehirn angekommen.
Es ist ... mir zum Heulen zumute.
Es ist ... ein tiefer, tiefer Stich in mein Herz.
Es ist ... eine einsame Angelegenheit.
Es ist ... mal wieder der falsche Zug.

Es bedeutet ... weiterhin kinderlos zu sein.
Es bedeutet ... eventuell für immer kinderlos zu bleiben.
Es bedeutet ... Weihnachten wieder ohne eigenes Kind zu sein.
Es bedeutet ... sich am 31.12.2016 um 0 Uhr wieder das Gleiche zu wünschen wie die Jahre zuvor.
Es bedeutet ... die Karriere wieder sinnlos nicht vorangetrieben zu haben.
Es bedeutet ... mindestens eine weitere Behandlung ertragen zu müssen.
Es bedeutet ... wieder viele Lügen erzählen zu müssen.
Es bedeutet ... diejenige zu sein, die übrig bleibt.
Es bedeutet ... meine Zuversicht aufgeben zu müssen.

Natürlich hoffe ich weiterhin - naiverweise - auf ein Wunder. Dass am Montag bei dem Bluttest doch noch HCG festgestellt wird. Diese Fälle gibt es. Aber seien wir mal ehrlich: so häufig kommen sie nicht vor. Aber ich bin ehrlich zu mir selbst. Ich trete jetzt schon mal ordentlich auf die Bremse und fahre nur noch 30 km/h. Sollte da doch noch mal ne zweite Linie erscheinen, kann ich kurzfristig ja immer noch Gas geben. Aber auf ne Vollbremsung habe ich dieses Mal einfach keine Lust mehr.

Die Posts der letzten Tage habe ich jetzt auch veröffentlicht.

Donnerstag, 28. Januar 2016

Tag 28: PU+13, TF+10 - keine zweite Linie in Sicht

Ich bin gefrustet. Auch heute Morgen ist keine zweite Linie gekommen. Sitze gerade im Büro und bin heulend im Auto hierhin gefahren. Fuck, fuck, fuck...!!!
Ja, ja, man sollangeblich ja auch erst an PU+14 testen. Aber bei 97% der "erfolgreichen" Kiwu-Frauen sah man aller-aller-spätestens einen ganz leichten Strich ab PU+12 mit dem 10er-Frühtest von babytest...

Mittwoch, 27. Januar 2016

Tag 27: PU+12, TF+9 ... wenn die zweite Linie nicht rötlich sondern hellgrau ist

Es ist zum Haareraufen. Ich konnte es heute Morgen nicht lassen und musste wieder testen. 
Auch dieses Mal wieder mit dem Frühtest von Babytest. Und nach 4 Minuten sah ich doch tatsächlich an der Stelle, wo normalerweise ein rötlicher zweiter Strich auftauchen sollte, einen Hauch von einer Linie auftauchen. Mein Herz fing wahnsinnig an zu klopfen und ich wurde richtig nervös. Ist das etwa die ersehnte zweite Linie? Nach 5 Minuten war da aber immer noch nicht wirklich eine richtige zumindest angehauchte Linie zu sehen. Sondern nur ein ganz zarter hellgrauer (?) Strich. Was zum Geier soll das bitte sein. Ich bin doch nicht verrückt und bilde mir das aus lauter Kinder-Sehnsucht herbei - oder etwa doch? Also stiefelte ich mit diesem Test zu meinem Lieblingsmannschaft und fragte ihn was er da sieht. Aber auch er sah diesen ominösen Hauch von Strich. Ich ließ den Test trocknen. Und siehe da, die Linie verschwand wieder. Aber erst deutlich später.

Habe ich etwa das Glück, einer Verdunstungslinie zum Opfer zufallen? Obwohl ich pünktlich zur Arbeit wollte, googelte ich nach diesem Phänomen. Und ja, eine Verdunstungslinie kommt eigentlich erst einige Zeit nachdem man das Testergebnis ablesen soll. Somit ist das keine Verdunstungslinie. Aber, ich scheine nicht die Einzige zu sein, bei der dieses Phänomen bei den Frühtests von Babytest auftaucht. Sollte diese Testreihe nicht mit einem zweiten rötlichen Strich enden, dann werde ich Babytest eine gepfefferte Nachricht schreiben. So etwas geht ja mal gar nicht. Wenn das wirklich ein "Konstruktionsfehler" ist, dann wird die ein oder andere Frau schwer damit zu kämpfen haben am Ende doch mit der bitteren Wahrheit konfrontiert zu werden - nämlich, dass der Test niemals hätte diese zweite Linie anzeigen dürfen, weil de facto kein HCG nachweisbar gewesen wäre.

Ich sage euch, dieser seltsame Hauch von zweiter Möchte-gern-Linie hätte mich fast 5 Jahre älter gemacht. Zum Glück habe ich mich relativ schnell gefasst und habe in den Vernunft-Modus geschaltet und die Linie kritisch hinterfragt und direkt gegoogelt. 

Ich werde diesen Post heute ganz bewusst nicht veröffentlichen. Sollte die Linie noch rot werden, dann verfluche ich die Tests von Babytest nicht. Sollte diese zweite Linie jedoch nicht erscheinen, dann hoffe ich, dass andere Frauen - denen Ähnliches widerfährt - auf meinen Post stoßen und den Vernunft-Modus einschalten werden...

Und hier noch die obligatorische Dokumentation meiner Symptome am heutigen Tag:
Die riesigen Brüste sind nach wie vor da. Allerdings lässt das schmerzhafte Spannen langsam nach. Genauso wie das letzte Mal. Die ersten Pickel machen sich in meinem Gesicht breit - generell sieht meine Haut sehr unrein aus. Das ist eher untypisch für mich, weil ich normalerweise eine ultrareine Porzellanhaut habe. Aber die Medikamente wollen mir da vermutlich einen netten Gruß da lassen ;-) Zudem habe ich immer noch diesen durchgehenden Harndrang, obwohl ich mittlerweile gar nicht mehr viel trinke. Aber auch hier beschreiben viele Frauen, dass sie das auch vermutlich wegen der Einnahme des Progesterons haben. Und seit heute Abend zieht es am linken Eierstock. Vielleicht möchte sich da die Mens ankündigen? Man weiß es nicht.
Ansonsten geht es mir wirklich supergut. Ich bin topfit. Alles andere als müde oder so. Allerdings merke ich, dass mir das Ende der Warteschleife so langsam an die Substanz geht. Daher habe ich jetzt auch beschlossen, dass bei einem weiteren negativen Test bei PU+14 nicht mehr weiter getestet wird und ich mich mit dem Ergebnis abfinden werde ... äh, nein ... muss. 

Verdammt noch mal, die Endphase der Warteschleife ist wirklich ein ganz mieses Stück. Am liebsten würde ich dieses miese Ding an den Haaren hinter mir herziehen und es mit dem Gesicht Richtung Boden ordentlich gegen jeden Bordstein knallen lassen. Ja, das hört sich schrecklich und hasserfüllt an. Aber genauso ist es. Ich empfinde für diese Endphase einfach nur Wut und Hass. Insbesondere dann, wenn sie unerwünscht endet...

Bis die Tage!

Dienstag, 26. Januar 2016

Tag 26: PU+11, TF+8 ... Frühtests ohne zweite Linie

Bald ist es geschafft. Die Warteschleife dauert nur noch wenige Tage. Und so langsam aber sicher geht die Zuversicht einen Schritt zur Seite, um der Angst und dem unerfüllten Wunsch Platz zu machen.
Ich habe heute Morgen schon wieder einen Früh-Schwangerschaftstest von babytest gemacht (die eigentlich sehr zuverlässig sind). Und er ist blütenweiß. Keine zweite Linie. Viele von euch werden jetzt sagen, dass es noch zu früh ist um zu testen. Aber ich habe mittlerweile so viele Testreihen im Internet gesehen... Eigentlich müsste da jetzt langsam was zu sehen sein. Aber da ist nichts. Natürlich klammere ich mich ganz erbärmlich an der Hoffnung fest. Jedoch realisiere ich so langsam, dass meine ganze Zuversicht ggf. völlig umsonst war. Und dass ich auch dieses Mal vermutlich wieder auf der Strecke bleibe. Diese leise Gewissheit kam mir heute auf dem Nachhauseweg - dass ich wieder leer ausbleiben könnte. Das war wie ein Schlag ins Gesicht und in die Magengrube. Ein übles Gefühl.

Das Schlimme an einer negativ ausgehenden Kinderwunschbehandlung ist, dass da ja nicht Nichts war. Sondern, dass man viele Wochen tatkräftig etwas dafür getan hat, damit im Unterleib der sehnlichste Wunsch gedeihen kann. Da war auch nicht Nichts. Denn es wurden mir zwei befruchtete Eizellen eingesetzt, die theoretisch eine Chance von 25% gehabt hätten, bei mir zu bleiben. Wenn das wieder nicht geklappt haben sollte, dann weiß ich, dass ich so langsam in Panik ausbrechen werde. Denn dann bleibt nur noch ein bezahlter Versuch. Und wenn der auch nicht klappen sollte... - wie viele macht man dann doch? Wann ist man dann bereit aufzugeben? Soll es einfach nicht sein oder gibt es diese eine realistische Chance im X.-ten Versuch? Wenn ja, wann ist dann dieser X-te Versuch. Ich weiß, dass die ein oder andere von euch gerade genau in dieser Situation steckt. Und ich bewundere euren Kampfgeist. Dass ihr an diesen einen x.-ten Versuch glaubt. Und ich leide derzeit mit den Frauen, die nicht wissen, ob sie dem einen möglichen x.-ten Versuch nachhecheln sollen. Aber könnte ich das auch? Hätte ich die Kraft hierzu? Und die zweite wichtige Frage: hätten wir überhaupt das Geld dazu?

Aber zurück zu den Tatsachen. Ich trete weiterhin auf das Gaspedal. Denn noch gibt es eine realistische Chance, dass ich einfach einen oder zwei Bummler in mir habe. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, bei dem ich nun auch die Handbremse in die Hand nehme. Ich will dieses Mal nicht schon wieder mit vollem Karacho gegen die Wand fahren, falls es mal wieder negativ ausgeht. Heute ist der Tag gekommen, ab dem ich mich auch wieder mit der anderen Realität vertraut mache. Die, die ich in den letzten Wochen erfolgreich verdrängt habe. Wenn es tatsächlich nicht geklappt haben sollte, kann ich mir wenigstens nicht vorwerfen, dass es an der falschen inneren Einstellung lag. Denn die stimmte dieses Mal!

Und falls es ein nächstes Mal geben sollte, möchte ich im Nachhinein natürlich auch noch mal nachlesen wollen, welche Symptome ich an den jeweiligen Tagen hatte. Weiter geht es daher also mit meiner Dokumentation der zweiten ICSI.


Sonntag, 24.01.2016, PU+9, TF+6
Keine Symptome mehr, außer die riesigen Brüste und natürlich die "unauffällige" Wampe à la 5. Monat. Gegen späten Mittag werde ich unendlich müde und falle in einen komatösen langen Nachmittagsschlaf. Am Abend geht es mir wieder besser.

Montag, 25.01.2016, PU+10, TF+7
Morgens Früh-Schwangerschaftstest von Babytest: NEGATIV.
Erster Arbeitstag nach Punktion. Der Tag ist wahnsinnig anstrengend, weil ich erstmalig wieder 8 Stunden am Stück sitze und der Bauch im laufe des Tages immer dicker wird und ich ständig auf Toilette rennen muss. Am Abend sind wir noch auf eine Feier eingeladen und ich weiß schon vorher, dass es keine gute Idee ist dorthin zu gehen. Und ja, ich hatte Recht. Der Bauch wird immer dicker, die Eierstöcke fühlen sich gigantisch an und ich muss ständig auf die Toilette. Ich sehe am späten Abend aus, als wäre ich mittlerweile im 6. Monat schwanger. Ich trinke sehr viel, da ich Angst habe, dass es sich um ein verspätetes Überstimulationssyndrom handelt. Und insgeheim mache ich mir an diesem Abend Hoffnung, dass es geklappt haben könnte. Denn nicht selten liest man, dass das ansteigende HCG im Blut eine verspätete Überstimulation verschuldet.
Wieder zuhause schaue ich dann in meinen Blog um nachzuschauen, wie es mir zu diesem Zeitpunkt bei der letzten ICSI ging. Und - oh Wunder: zum gleichen Zeitpunkt (1 Tag vorher) hatte ich auch damals diese Symptome. Das Ergebnis der letzten Behandlung ist ja bekannt - sie war erfolglos. Ist es diese dann auch?

Dienstag, 26.01.2016, PU+11, TF+8
Morgens Früh-Schwangerschaftstest von Babytest: NEGATIV.
Am Morgen ist der Bauch zwar noch da, aber um einen Monat zurückgegangen. Auch bei den Eierstöcken habe ich das Gefühl, dass sie wieder um ein Vielfaches geschrumpft sind. Meine Brüste und Brustwarzen sind aber weiterhin riesig. Ich fühle mich gut, habe nahezu keine Zipperleins, kein Unterleibsziehen oder so. Ich finde mich so langsam damit ab, dass auch diese Behandlung wohl so endet wie die erste - nämlich: ERFOLGLOS.

Ihr hört die Tage wieder von mir.





Sonntag, 24. Januar 2016

Tag 24: PU+9, TF+6 - willkommen liebe Warteschleife

Willkommen in meiner kleinen verrückten Welt des Warteschleifen-Kollers. Mein stets treuer Begleiter in dieser Zeit, Herr Dr. Google, steht mir bei all meinen Fragen stets zur Seite - ähem... Ihr seht - das mit dem selbst auferlegten Internet-Verzicht hat nicht so gut geklappt. Aber nun wieder der Reihe nach - damit ich das im Nachhinein noch alles schön nachvollziehen kann.


Donnerstag, den 21.01.2016 - PU+6, TF+3
Am Vormittag habe ich noch entspannt und dann auch herausgefunden was es da mit meinem komischen, stechenden Schmerz in auf sich hatte, den ich angeblich in meiner Gebärmutter habe. Bei Dr. Google habe ich herausgefunden, dass es meine Blase ist die so schmerzt. Und diese schmerzt deshalb so, weil ich in der Klinik mit voller Blaser ja die ganze Zeit auf meinen Transfer warten musste und ich seit der Punktion ja täglich 3 Liter Wasser trinke. Oh man, dass ich da nicht schon früher drauf gekommen bin. Die Blase ist einfach komplett überstrapaziert.
Ein weiteres Phänomen, dass übrigens seit Mittwoch immer stärker wird. Das ist etwas, was ich schon lange nicht mehr kenne, weil ich schon seit Ewigkeiten kein Pilates, BOP (Bauch-Oberschenkel-Po) oder anderweitigen Sport für den Bauchbereich gemacht habe. Und zwar habe ich einen Muskelkater-artigen Schmerz im Unterleib. Wirklich sehr interessant. Gibt man "Muskelkater nach Transfer" oder ähnliches bei Dr. Google ein, kommen da recht eindeutige Informationen. Aber ich lasse mir von Dr. Google nichts einreden, solange ich keine zweite Linie sehe.
Am Donnerstag habe ich auch schon einen ersten SST-Test gemacht um sicherzugehen, dass ich wirklich kein HCG mehr von der Auslöse-Spritze im Blut habe. Der Test ist zum Glück ganz weiß, so dass ich sicher sein kann in einigen Tagen kein falsch-positiven Test in der Hand zu halten.

Freitag, den 22.01.2016 - PU+7, TF+4
Auch heute mache ich es mir gemütlich. Gehe ein wenig einkaufen, ein wenig spazieren und backe wieder den ganzen Tag für zwei Geburtstage. Ich liebe es zu backen und es entspannt mich einfach so ungemein.
Auch heute habe ich noch diesen Muskelkater im Unterleib. Meine Brüste sind riiiiesig. Und mein Bauch wird seltsamerweise immer größer und ich sehe aus wie im 5 Monat schwanger - das hatte ich beim letzten Mal so definitiv nicht. Immer mal was neues, was sich das Progesteron und das Östrogen so einfallen lassen. Meine Eierstöcke melden sich hin und wieder auch zu Wort.
Am Abend habe ich jedoch arge Probleme einzuschlafen - bin hellwach. Sollte das Progesteron nicht eigentlich hundemüde machen?

Samstag, den 23.01.2016 - PU+8, TF+5
Da ich erst um 5.30h eingeschlafen bin, bin ich völlig gerädert aufgewacht. Am Vormittag erledigen wir den Großeinkauf für die ganze Woche. Da ich am Montag wieder anfange zu arbeiten und ich mir vorgekochtes Mittagessen zur Arbeit mitnehme, ist der Kofferraum vollgepackt. Ich kann das Eingekaufte jedoch weder ein- noch ausräumen, weil meine Eierstöcke doch sehr schmerzen.
Ab Nachmittag sind wir dann auf einem Geburtstag. Ab da habe ich aber keinerlei Unterleibsprobleme mehr. Am Abend habe ich noch größere Brüste und die Brustwarzen schmerzen. Auf dem Bauch schlafen ist so definitiv nicht möglich.
In der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich das erste Mal wieder bewusst geträumt. Es war allerdings ein bittersüßer Traum. Ich träumte von der aktuellen Situation - allerdings nur wenige Tage später. Ich machte einen Schwangerschaftstest und es war tatsächlich eine zweite Linie zu sehen. Auch der Bluttest ergab, dass ich tatsächlich schwanger war. Wir freuten uns extrem. Eine Woche später waren wir dann beim Ultraschall. Ich spürte im Traum die Angst, die ich immer vor den Ultraschalls hatte. Ist es am richtigen Ort oder wieder im Eilter? Unsere Ärztin schallte und wir sahen recht schnell einen Embryo. Aber wir konnten nicht erkennen, wo er war. Die Ärztin schallte ganz ruhig weiter und zeigte kurz darauf einen zweiten Embryo. Sie lächelte und gratulierte uns zu zwei Embryos. Dies alles war so emotional, dass ich es im Traum richtig miterlebte. Doch die Sequenz endete abrubt und schwenkte direkt zu einer Situation aus einer Vergangenheit. Es war der Zeitpunkt meiner zweiten Eileiterschwangerschaft. Mein Mann und ich waren in der Klinik und die Ärztin schallte und erblickte unseren Stern, dessen Herz pocherte. Allerdings am falschen Ort. In meinem Traum erlebte ich diese ganze Situation noch einmal durch: das darauf folgende Gespräch mit der Ärztin, der direkte Hinweis auf eine künstliche Befruchtung und wie ich da auf dem Stuhl saß und bitterlich weinte und danach fragte, ob die man das Embryo nicht aus dem Eileiter in die Gebärmutter transferieren könnte. Ich wachte auf und musste erst einmal bitterlich weinen. Es war furchtbar und schön zugleich. Noch nie zuvor habe ich davon geträumt, dass ich wieder am richtigen Ort schwanger bin und einen Ultraschall mit zwei Embryonen am richtigen Ort sehe. Der Traum hat mir leider wieder meine Sehnsucht und meine bittere Realität zugleich klar gemacht. Gott sei dank konnte ich danach trotz allem wieder gut einschlafen.

Sonntag, den 24.01.2016 - PU+9, TF+6
Ich wache morgens auf, will gerade unter die Dusche gehen und bin erschrocken über meine riesigen und dunkler gewordenen Brustwarzen. Oh man! Famenita und Progynova leisten dieses Mal richtig gute Arbeit. Wenn ich es nicht besser wüsste, dass das alles von den Medikamenten kommt und ich das schon einmal durchgemacht habe - ja, dann würde ich wirklich denken, dass ich schwanger bin. Aber nein, dieses Mal falle ich nicht auf diese kleinen heimtückischen Hormone herein!
Meine Unterleibsschmerzen sind komplett verschwunden, auch der Muskelkater. Gerade haben wir 12.00h - mal schauen, was die Hormone heute sonst noch so mit mir vorhaben ;-).

Jeden Tag stelle ich mir die Frage, ob die beiden noch da sind. Es ist völlig surreal. Ich meine, da sind vor ein paar Tagen tatsächlich zwei befruchtete Eizellen in meinen Körper zurückgekommen. Ich weiß sogar wie sie ausgesehen haben (weil ich ein Foto von den beiden bekommen habe :-)). Und dann sollen sie so mir nichts, dir nichts einfach wieder verschwinden können? Mmh. Aber es bringt ja nix - wir müssen da alle durch. Nächste Woche fange ich vermutlich mit der Testreihe an - wenn ich mich denn traue. Dafür habe ich SS-Test bei babytest bestellt. Dann bin ich ja mal gespannt...









Donnerstag, 21. Januar 2016

Tag 21: PU+6 oder TF+3

Lange habe ich mich nicht mehr gemeldet. Aber das Schreiben im Blog wühlt natürlich auch ein wenig auf und macht einen unnötig nervös.

Wie ist es in den letzten Tagen gelaufen? Auch dieses Mal wieder alles der Reihe nach, damit ich das im Nachhinein auch immer noch gut nachvollziehen kann. Letztendlich ist der Blog ja auch ein digitales Tagebuch für mich.

Freitag, den 15.01.2016 - PU+0
Am Freitag war dann endlich der Tag der Punktion, dieses Mal nicht am frühen Morgen wie das letzte Mal, sondern erst gegen Mittag. Dieses Mal war das alles nicht so entspannt, weil unglaublich viele Frauen aus meiner Klinik auch punktiert wurden. Das waren wohl überdurchschnittlich viele und sehr ungewöhnlich. Daher war insbesondere eine Arzthelferin etwas gestresst. Aber das ganze andere Personal war unglaublich nett und hat mich das dann zum Glück nicht spüren lassen. 
Punktiert wurden unerwartet 13 Eizellen. Die Schmerzen nach der OP hielten sich dieses Mal in Grenzen und konzentrierten sich eher auf den linken Eierstock. Daher bekam ich direkt nach der OP eine Ibuprofen 600. Meine Ärztin teilte mir dann auch mit, dass die Schmerzen bevorzugt auf der linken Seite auftreten werden, weil sie hier besonders viele Eizellen entnommen hat. Auch dieses Mal bekam ich nach der OP wieder eine eine Ampulle Progesteron Jenapharm i.m. zur Vorbereitung der Gelbkörperphase. Am Nachmittag hielten sich die Schmerzen (wegen den Ibuprofen?) noch in Grenzen. Aber am Abend war es dann doch sehr heftig, weshalb ich noch eine weitere Ibuprofen 400 nahm. Auf die mitgegebenen Paracetamol 1000-Zäpfchen habe ich dieses Mal dankend verzichtet, da ich das letzte Mal noch Tage danach riesige Probleme im Popo-Bereich hatte, auf die ich jetzt nicht näher eingehen werde.
Und natürlich habe ich an diesem Tag über 3 Liter getrunken.

Samstag, den 16.01.2016 - PU+1
Ich liege fast den ganzen Tag auf der Couch und schone mich ganz bewusst. Und auch an diesem Tag trinke ich ohne Ende Wasser, Tee, Saft. Die Schmerzen sind zum Abend hin wieder schlimmer, aber aushaltbar.

Sonntag, den 17.01.2016 - PU+2
Am Morgen rufe ich in der Klinik an, um zu erfahren, ob der Embryo-Transfer heute oder morgen stattfinden wird. Er findet erst morgen statt. Umso besser, so können meine Eierstöcke und ich uns noch ein wenig erholen. Auch an diesem Tag bewege ich mich nur wenig, schone mich, schaue ganz tolle Serien und Filme im Fernsehen, gehe nur kurz spazieren.

Montag, den 18.01.2016 - PU+3, TF+0
Juhu, heute ist Transfertag. Auch dieses Mal erst gegen Mittag, weil meine Punktion ja auch erst so spät stattgefunden hat und meine Zellen ja genug Zeit zum Wachsen haben sollen. Zur Beruhigung der Gebärmutter soll ich kurz vor Transfertermin wieder Proxicam einnehmen. Vor dem Transfer findet dieses Mal aber auch noch mal ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin statt. Eine erste Ernüchterung macht sich bereit: von den 13 entnommenen Eizellen, waren nur 7 reif. Und von diesen 7 konnten nur 4 befruchtet werden. An Tag 3 nach Transfer stehen nur noch 3 Eizellen zur Verfügung. 1x 9-Zeller in A-Qualität und zwei 6-Zeller in B-Qualität - Stand um 7.00h morgens. Zum Zeitpunkt des Transfers werden der 9- und der 6-Zeller vermutlich schon weiter sein. 
Wir sprechen darüber, dass das Ergebnis in der Tat nicht so dolle ist und das Ergebnis das letzte Mal ja deutlich besser. Aber sie hat uns das dann auch noch mal erklärt. Nach dem ersten Versuch ist sie davon ausgegangen, dass eine Steigerung der Stimulationsdosis Gonal F vermutlich zu einer besserem Ergebnis führen würde. Im Laufe des zweiten Versuchs hat sich - mit einer deutlich höheren Steigerung von Gonal F - jedoch herausgestellt, dass die Stimulationshöhe bei mir nicht das ausschlaggebende ist. Erst mit der zusätzlichen Gabe von Luveris haben meine Eierstöcke reagiert wie sie sollten. Das Orgalutran führt bei mir wohl zu einer Eizellwachstums-Hemmung - es also definitiv nicht eine höhere Dosierung, die zum Erfolg führen kann, sondern die Art der Medikation. Sollte es zu einem dritten Versuch kommen, hat sie nun schon mitgeteilt, dass sie die Medikation nun ändern wird. Sie würde von Anfang an Gonal F und Luveris nehmen. Am Protokoll würde sie nichts ändern. Nichts desto trotz - wenn die richtige Eizelle dabei ist, dann kann es auch dieses Mal klappen. 
Da an dem Freitag überdurchschnittlich viele Patientinnen punktiert wurden, hatten natürlich auch viele ihren Transfer. Und somit wartete ich ewig darauf endlich dranzukommen. 
Dieses Mal verlief der Transfer seltsamerweise anders (andere Ärztin - andere Philosophie?) - es wurden direkt beide befruchteten Eizellen gleichzeitig eingesetzt (das letzte nacheinander) und dieses Mal sollte ich auch 5 Minuten auf dem Stuhl liegenbleiben und danach noch 15 Minuten im Wartezimmer Platz nehmen (das letzte Mal sollte ich direkt aufstehen und konnte nach Hause gehen). Ab heute soll ich täglich morgen und Abends jeweils 2 Kapseln Famenita einnehmen und 3 Mal täglich Progynova.

Herzlich Willkommen meine zwei Lieblinge. Macht es euch bei mir gemütlich. Bei mir ist auch genug Platz für zwei da. 

Tja, und aufgrund des mauen Ergebnis wurde leider auch etwas an meiner Zuversicht gerüttelt. War dieser Versuch wieder für die Katz und darf lediglich als Try- and Error-Versuch abgelegt werden?

Ich weiß, dass es keinen Zusammenhang zwischen Schonen und höherer Schwangerschaftsrate gibt. Aber ich habe mich dieses Mal dafür entschieden, mich ganz bewusst zu schonen. Und somit verbrachte ich fast den ganzen Tag auf der Couch, las eine Zeitschrift, schaute TV und krabbelte mit meinem Hund.

Apropos: Heute Morgen hat es geschneit und danach war wunderschönster hellblauer, klarer Himmel und Sonnenschein (allerdings bitterkalt). Aufgrund meines Aberglaubens weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll, dass ausgerechnet heute solch ein Wetter ist.

Dienstag, den 19.01.2016 PU+4, TF+1
Ich gammle weiter herum und schone mich. es war definitiv die richtige Entscheidung sich für die ganze Woche krank schreiben zu lassen. Ich spüre meine Eierstocke weiterhin und trinke fleißig weiter viel Wasser.

Mittwoch, den 20.01.2016 - PU+5, TF+2
Ab heute oder morgen beginnt theoretisch der Einnistungsprozess. Seid ihr zwei süßen kleinen Eizellen noch da? Habt ihr euch weiterentwickelt und im Blastozystenstadium angekommen? Dockt euch gerne an und macht es euch gemütlich.
Ich spüre hin und und wieder meine riesigen Eierstöcke. Aber seit heute leider auch immer wieder einen Schmerz in der Gebärmutter. Und nein, ich glaube nicht daran, dass sich so der Einnistungsschmerz anfühlt. Dafür ist er zu langanhaltend und großflächig. Diesen Schmerz hatte ich beim letzten Mal auch schon, allerdings erst zu einem viel späteren Zeitpunkt. Da ich anfange einen Lagerkoller zu bekommen, gehe ich heute in meinem Viertel ein kleines bisschen Lebensmittel und Drogerieartikel einkaufen und schlendere über den Markt. Und spazieren war ich auch da. Ach ja, und wunderschönstes Brot und herrlichste Plätzchen habe ich gebacken. Lecker.

Edit am 24.01.16: gegen Mittag spürte ich ein länger anhaltendes durchbohrenden Schmerz im Unterleib. (Ich liebe diese grünen Punkte ;-)).

Donnerstag, den 21.01.2016 - PU+6, TF+3
Wir haben erst Mittag und bislang habe ich wieder nur entspannt herumgegammelt. Gleich gehe ich noch raus und kaufe etwas ein. Der Schmerz in der Gebärmutter ist nach wie vor da. Ich versuche, den Schmerz durch Entspannung etwas zu minimieren. Gelingt ein wenig.
Ich merke, dass ich nun doch ein wenig angespannt bin. Sind meine Eisbärchen überaupt noch da? Wenn ja, nisten sie sich gerade ein oder haben sie sich vielleicht schon eingenistet? Ich versuche mich abzulenken, merke aber, dass ich doch zu viel in Foren lese. Ich sollte mir Internetverbot erteilen ;-)





Donnerstag, 29. Oktober 2015

33. Tag: Tag 16 nach Transfer und der Tag vor dem Bluttest

Ja, ihr habt richtig gelesen. Morgen ist dann mal endlich der Bluttest: am Tag 17 nach Transfer und Tag 20 nach Punktion. Vermutlich die längste Warteschleife der Welt.

Wie einige von euch vielleicht schon in meinem Liveticker gelesen haben, habe ich am Sonntag negativ getestet. Am Sonntag war ich Tag 17 nach Punktion - da hätte der Test definitiv positiv ausfallen müssen, wenn sich meine Krümel denn bequemt hätten es sich bei mir gemütlich zu machen.

Da ich den Test mit meinem zweiten Morgenurin gemacht habe, glaubt mein Lieblingsmann, dass der Test ggf. deshalb negativ ausgefallen sei und wir morgen vielleicht doch noch eine positive Nachricht bekommen. Aber nein: ich habe so unendlich viel gegoogelt. Das Ding hätte zumindest eine zarte rosane Linie zeigen müssen an diesem Tag - auch mit dem zweiten Morgenurin.

Ich habe noch zwei Tests hier liegen und habe bereits zwei schlaflose Nächste deshalb hinter mir. Weil mich die Frage gequält hat, ob ich am nächsten Morgen noch einen weiteren machen soll um das Ergebnis zu überprüfen. Aber dann habe ich mich dabei ertappt, wie ich krampfhaft versuche mich an diesem kleinen Fünkchen Hoffnung festzuklammern. Genauso wie ich mich an der KIWU-Behandlung versucht habe festzuklammern.

Wie naiv war ich eigentlich zu glauben, dass der erste Versuch schon klappen wird. Nur weil meine Voraussetzungen alles super waren (AMH-Wert, sehr gute Eizellqualität, bereits vorangegangene Schwangerschaften)? Warum soll ausgerechnet ich nicht zu denen Frauen gehören, die am Ende übrig bleiben. Auf die wehmütig geschaut wird, weil ich keine Kinder habe.
Vielleicht werde ich sehr wohl zu den Frauen gehören, die ausgeschlossen werden, weil sie nicht mitreden können. Schließlich habe ich ja keine Kinder. Das passiert heute schon. Wie schlimm wird das erst, wenn ich über 40 bin und klar ist, dass ich keine Kinder mehr bekomme?

Verplempere ich hier gerade meine Zeit mit diesem vielleicht sinnlosen Kinderwunsch? Ist nicht vielleicht eh schon klar, dass das nichts mehr wird mit dem Elternsein. Kann mir das verdammt noch mal keiner sagen?

Wir können zum Mond fliegen, wir können mit dem Flugzeug einmal um die ganze Welt fliegen, wir können unsere Oma, die auf einem anderen Kontinent lebt, binnen Sekunden via Telefon oder Skype erreichen. Aber Kinder bekommen - das können wir nicht?

Ich habe mich bereits damit abgefunden, dass ich die Frage nach dem "Warum" der defekten Eileiter in meinem Leben nicht mehr beantworten kann. Aber was ist der Grund, warum die ICSI nicht geklappt hat? Wenn es einen spezifischen Grund dafür gibt, den man bspw. medikamentös beheben könnte - werden meine Ärzte diesen Grund jemals finden? Oder wird es genau deshalb immer wieder scheitern?

Wie ihr lest - ich bin wahnsinnig frustriert und verzweifelt. Ich weiß auch gerade nicht, wie ich das Resultat verarbeiten soll und ob ich das überhaupt kann. Mir ist bewusst, dass ich mit dem Ergebnis auf Konfrontationskurs gehen muss und ich mich damit auseinandersetzen muss. Ich darf das Ergebnis nicht ausklammern und so tun, als würde es das nicht geben. Aber wie? Wie soll ich jetzt damit umgehen? Das Ergebnis ist so abstrakt - ich kann das gar nicht greifen. Ich habe die ganze Zeit den Wunsch es (ab)greifen zu wollen. Aber ich greife immer nur ins Leere, in die Luft. Und das macht mich wahnsinnig aggressiv.

Ich merke, dass ich mich gerade im Kreis drehe und ich aufhören muss zu schreiben. Vielleicht hilft mir das konkrete Blutergebnis morgen, damit klarzukommen.
..... Und da .... da ist es wieder ... dieses kleine Fünkchen Hoffnung, dass der Urintest vielleicht falsch negativ angezeigt hat und ich morgen doch gesagt bekomme: "Herzlichen Glückwunsch. Sie sind schwanger". Ich versuche immer wieder darauf zu treten, aber es entflieht mir immer, steht ganz weit weg und lacht mich aus.

Ich muss den Post dringend abschließen. Sonst frisst es mich noch auf. Bis morgen.



31. Tag: Tag 14 nach Transfer oder wenn die zweite Linie weiß bleibt

Eigentlich bin ich jetzt mit meiner Lieblingsfreundin, die schwanger ist, und auf dem Weg zu ihr. Ich bin mit dem Auto zu ihr unterwegs und höre Jits aus den 80ern Jahre. Gerade lief Against all odds von Phil Collins. Mir liefen gerade die Tränen runter. Und stehe ich am Straßenrand, höre weiterhin Musik und weine.

Ich werde nun wohl auch eine von denen sein, bei denen es nicht geklappt hat. Der Test heute Morgen hat das zumindest angezeigt. Die zweite Linie blieb weiß - einfach so. Nicht einmal ein zarter Hauch einer hellrosa-farbenen Linie. Heute ist Transfer +14. Meine Ärztin meinte, ich sollte zwar erst ab Transfer +15 testen. Aber der hätte doch jetzt wenigstens einen winzigen Hauch rosa angezeigt... 

Ich merke gerade, dass mir das Schreiben gut tut und ich wieder runter komme. Ich will nicht in ein tiefes Locg stürzen - nein, das will ich nicht. Diese Sache - diese ungewollte Kinderlosigkeit, dieser negative Test- kriegt mich nicht klein. Ich habe ein Leben, dass ich leben muss. Diesen miesen Teufel namens Kinderwunsch ist lediglich ein Stück Papier, das ich genauso gut zusammenknüllen, und mit einem festen Tritt ins Jenseits katapultieren kann. Ubd sollte der Sturm dieses Papierknäuel wieder zurückkommen lassen, werde ich es persönlich in den Reißwolf stecken und danach verbrennen. So dass nichts mehr davon übrig bleibt. So als wenn da nie was gewesen wäre. Irgendwann wird das alles nur eine blasse Erinnerung sein, über die ich lachen werde. Ja, vermutlich werde ich mich in 20 Jahren beim Rückblick auf diese Zeit selbst auslachen. Wie dumm ich doch damals war zu glauben, dass ich nur mit Kind ein glückliches Leben führen könnte.

Es ist so bitter. Ich denke, dass alle von euch das nachvollziehen können. 
Ich werde diesen Post vorerst nicht veröffentlichen. Ihr seht ihn dann, wenn alle Ergebnisse eindeutig sind und ich soweit bin. 

Bis dahin... 

26. Tag: Tag 9 nach Transfer oder die nächste schlaflose Nacht

Ich bin seit 1.00h nachts wach. Jetzt haben wir 3.30h. Ich kann einfach nicht mehr einschlafen, obwohl ich gleich einen anstrengenden Arbeitstag vor mir habe.

Ich kann nicht mehr einschlafen, weil sich meine Gedanken im Kreis drehen. Alle SS-Symptome sind komplett verschwunden: meine Brüste sind komplett erschlafft, die blauen Adern gehen zurück, ich bin überhaupt nicht müde, nahezu keine Übelkeit mehr (außer kurz nach der Einnahme von Progynova), mein Bauch fühlt sich nicht mehr straff sondern wieder weich und schlaff an.

Ich habe lediglich noch ein starkes Ziehen an den Eierstöcken und mein linker Eierstock schmerzt immer wieder und teilweise sehr stark. Seit heute habe ich auch noch einen Muskelkater-artigen Schmerz genau in der Mitte des Unterleibs (Gebärmutter).

Mir ist soeben bewusst geworden, dass es das womöglich gewesen sein könnte. Nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es das nun war. Ich kenne meinen Körper und weiß, wie sich eine Schwangerschaft anfühlen muss. Ich kann nicht aufhören zu weinen. Das ist es also - das Loch in das man fällt beim gescheiterten Kinderwunschweg. Ich werde dieses Jahr schon wieder nicht schwanger an Weihnachten sein. Auch dieses Jahr muss ich mir keinen Kopf machen, wie ich den Alkoholkonsum unauffällig auf den Weihnachtsfeiern vermeide. 
Mein Lieblingsmann würde mich jetzt ausschimpfen und mich als Pessimisten bezeichnen. Er meinte gestern Abend noch, das Symptome ja kurzzeitig auch verschwinden und dann wiederkommen können.
Nun ja, bei dem eingeflößten Progesteron und einem theoretisch steigendem HCG-Wert sollten die Symptome eigentlich intensiver werden.

Ich werde diesen Post noch nicht veröffentlichen. Wenn ich ihn veröffentliche wird er zur Realität. Und ich will im tiefsten Herzen ja auch ein Optimist sein. Vielleicht (und jetzt spricht der Optimist) kommen die Symptome ja doch wieder. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.