Posts mit dem Label Kopfschmerzen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kopfschmerzen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 25. Februar 2016

Die Talfahrt der Hormone - oder, wenn der Körper gerade keine Lust auf eine weitere ICSI hat

Die letzten Wochen nach dem Bluttest waren doch ein wenig bescheiden.
Damit mir die Migräne durch den Abfall der Hormone nach der erfolglosen ICSI erspart bleibt, sollte ich ja noch einige Tage mit Start der Periode jeden Tag eine Tablette Progynova 21 nehmen. Diese habe ich dann bis kurz vor dem Eisprung genommen. Und in der Tat: dieses Mal blieben mir die Kopfschmerzen und Migräne-Attacken erspart.

Nach dem Eisprung sinkt der Östrogen-Spiegel jedoch wieder sukzessive und DAS fand mein Körper dann nicht mehr so witzig. Zunächst bekam ich einige Tage Schmierblutungen und die Kopfschmerzen meldeten sich dann auch wieder. Gestern hatte ich dann auch leider wieder Migräne mit Übelkeit. Schön ist anders. Heute geht es wieder, aber super geht es mir auch nicht.

Generell fühle ich mich total ausgelaugt. Bin müde, habe Schlafstörungen, bin unausgeglichen. Mein Körper schreit nach einer Pause. Ich stecke das doch nicht so gut weg wie ich dachte. Also, die Psyche schon. Aber der Körper streikt. Wenn mein Körper streikt, dann will ich ihm die nächste Behandlung auch nicht aufzwingen. Denn mein Körper wird ganz bestimmt nicht schwanger werden wollen, wenn ich nicht fit bin.

Ich bin gerade etwas ratlos. Was kann ich machen, damit es meinem Körper wieder besser geht? Entspannung, sich was Gutes tun, gutes Essen, keinen Alkohol etc. ist natürlich klar. Aber was kann ich ihm noch Gutes tun?

Irgendwie habe ich auch das Gefühl, als wenn ich irgendeinen Mangel habe. Aber kann das sein nach zwei Behandlungen? Und was für ein Mangel kann das dann sein? Ich hatte allerdings auch eine heftige Grippe nach dem Negativ. Vielleicht kommt es auch daher? Vielleicht ist es beides zusammen?

Kennt ihr das auch, dass euer Körper nach der zweiten Behandlung sich total ausgelaugt anfühlt? Was habt ihr dann gemacht und wie lange hat es gedauert, bis ihr euch wieder besser gefühlt habt?
Macht es Sinn, zum Hausarzt zu gehen und ein Blutbild machen zu lassen? Was meint ihr?

So, ich tue meinem Körper dann mal was Gutes und gehe gerade mal etwas spazieren.
Alles Liebe euch allen :-)

P.S.: Ich habe übrigens gesehen, dass es ganz viele neue Kiwu-Blogs gibt und werde diese nach und nach in meine Blogroll einpflegen. Irgendwie komisch, dass der alte Kern sukzessive schwanger wird und ich mit wenigen anderen zum kläglichen Rest zwar kinderlosen aber dennoch wundervollen Rest gehöre. Aber irgendwie stimmt mich das auch positiv. Denn wenn doch so viele von uns schwanger geworden sind, dann besteht ja vielleicht auch für mich eine Option, dass ich auch mal die Seite wechsle...

EDIT: ich habe den Post noch einmal abgeändert. Von einem "kläglichen Rest" zu schreiben ist nicht nur mir selbst, sondern auch den anderen noch "übrig gebliebenen" Frauen gegenüber unfair. Wir sind kein kläglicher Rest - da habt ihr alle vollkommen Recht. Wir sind weiterhin wundervolle Frauen, aber eben ohne Kinder. So! :-*

Donnerstag, 11. Februar 2016

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Tja, jetzt bin ich schon wieder im Zyklus nach erfolgloser ICSI. Wie oft werde ich wohl noch in diesen Zyklus kommen? Noch ein letztes Mal oder noch viele Male?

Ich bin dieses Mal zum Glück nicht in ein tiefes Loch gefallen - so wie das letzte Mal. Ein wenig macht mir das Angst. Kommt das noch oder bin ich schon so abgebrüht? Oder bin ich nur einfach komplett in meiner Mitte und völlig gesund? Ich kann diesen Zustand gerade überhaupt nicht greifen und weiß gerade überhaupt nicht, ob ich mich im krankhaften oder im gesunden Bereich befinde.

Dieses Mal lässt mich die Migräneattacke nach erfolgloser ICSI zum Glück in Ruhe. Zum Glück hatte ich diese Problematik bereits schon vor Start der zweiten Behandlung mit meiner Ärztin besprochen. Sie meinte ja, dass die Migräne durch den rasanten Östrogenabfall nach dem Absetzen der Medikamente zustande kommt, man dem aber entgegnen könnte. Daher sollte ich mit Start der Periode auch täglich eine Tablette Progynova 21 nehmen. Und siehe da - bislang ist die Migräne nicht aufgetaucht. Ich hatte heute Morgen lediglich leichte Kopfschmerzen. Aus diesem Grund soll ich Progynova auch noch die nächsten zwei Tage weiternehmen. Dann kann ich sie aber absetzen.

Na ja, dafür hatte mich dann letzte Woche eine richtig heftige Grippe mit Fieber & Co dahingerafft. So ganz ohne Blessuren darf ich diesen negativen Versuch ja nicht abschließen, gelle?

Auch, wenn es mir (seltsamerweise) psychisch wirklich gut geht... Letzte Woche hat mich dann kurzzeitig doch die Panik eingeholt: das war jetzt unser zweiter Versuch - die Krankenkasse zahlt nur noch einen Versuch. Wie viele Versuche brauchen wir noch - wie viele Versuche bin ich bzw. sind wir bereit durchzuführen? Wo ist unsere persönliche Grenze? Wo ist unsere finanzielle Grenze?
Und jetzt ist etwas passiert, von dem ich zuvor immer gedacht habe, dass es mir nicht passieren wird. Ich bin bereit noch viele Versuche über mich ergehen zu lassen. Ich bin bereit so viele Versuche zu machen, bis ich ans Ziel gelange. Aber jetzt muss ich anfangen mich selber zu stoppen, mich vor mich selbst zu schützen! Wann ist es genug? Wo setze ich die Grenze? Wie viel kann ich wirklich ertragen? Wie viel mache ich mir vor? Werde ich es merken, wenn es zu viel ist?
Und das Schlimme ist - ich kann diese Grenzen weder sehen, spüren noch irgendwie wahrnehmen.

Das ist für mich alles überhaupt nicht greifbar. Weil ich das selber überhaupt einschätzen kann. Wie groß ist bei uns die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich klappen könnte? Niemand kann mir eine Antwort darauf geben. Auch meine Ärztin nicht.

Die Statistik unseres Kinderwunschzentrums, aber auch die des IVF-Registers, spiegelt unsere Situation gerade exakt wider. In meinem Alter, also mit 37 Jahren, muss ich im Schnitt 4 Versuche hinter mich gebracht haben, um am Ende auch tatsächlich schwanger zu werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft im 4. Versuch unter 38 Jahre liegt bei 85%. Im 5. Versuch bei ca. 92%. Im 2. Versuch sind lediglich 65% aller KIWU-Patientinnen unter 38 Jahre schwanger. Also eigentlich noch alles in der Norm. Dennoch macht man sich Sorgen, mache ich mir Sorgen. Was ist, wenn ich nach den 5. Versuch nach wie vor noch zu den erfolglosen 8% gehöre?

Wir waren heute zum Gespräch bei unserer Ärztin in der Klinik. Uns war wichtig, bereits vor der dritten Behandlung alle noch möglichen Untersuchungen machen zu lassen. Da SD, Gerinnungs-Untersuchung, Hormon-Untersuchung, Bauchspiegelung und  Gebärmutterspiegelung schon gemacht wurde, blieb jetzt nur noch die Chromosomen-Analyse. Sie meinte, dass sie bei uns eigentlich keine zwingende Notwendigkeit sieht. Hat uns dies dennoch angeboten, um auch diese geringe Wahrscheinlichkeit für eine Nicht-Einnistung auszuschließen. Von weiteren Untersuchungen hält sie zu diesem Zeitpunkt nichts, weil beide Behandlungen bislang eigentlich ganz gut gelaufen sind und sie ja nach wie vor Optimierungspotenzial sieht.

Positiv ist:

  • das Spermiogramm war auch dieses Mal haarscharf noch IVF-würdig. Aber dennoch empfiehlt sie uns weiterhin eine ICSI - insbesondere weil die KK diesen Versuch noch zahlt. 
  • Ja, die Befruchtungsrate war nicht hervorragend, aber auch nicht miserabel. Und mit dem angepassten Stimulationsplan bei der dritten ICSI kann man diese aber vermutlich noch optimieren. 
  • Es haben sich bei beiden Behandlungen noch relativ viele Eizellen befruchten lassen und über die Hälfte von diesen Eizellen hatte eine sehr gute Qualität.
Da die Krankenkassen nur noch drei Versuche bezahlen, wird den Patienten suggeriert, dass man in diesen drei Behandlungen in jedem Fall zum Erfolg kommen muss. Also entsteht ein riesiger und unnötiger Erfolgsdruck. Früher hätten die Krankenkassen wohl noch vier Behandlungen bezahlt und dies war aus medizinischer Sicht auch absolut sinnvoll und war auch für die Patienten deutlich entspannter. Der Leiter meiner Klinik setzt sich übrigens auch im öffentlichen Diskurs immer wieder dafür ein, dass die Kassen wieder vier Versuche bezahlen sollen.
Es gibt einfach Patientinnen, die 4 bis 5 Versuche benötigen. Wie in der Natur auch, gibt es für jeden keine 100%ige Schwangerschaftswahrscheinlichkeit. Fakt ist jedoch auch, dass mit jedem erfolglosen Versuch auch die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Versuch sinkt.
Sie meinte, dass wir uns noch entspannen sollten. Sie sähe zu diesem Zeitpunkt keinen Grund, dass wir keine Erfolgsaussichten hätten. Die Behandlungsergebnisse sprechen derzeit dagegen, dass wir zu den aussichtslosen Kandidaten gehören könnten. Sie würde uns aber auch ehrlich mitteilen, wenn wir so langsam mal über eine Ende nachdenken sollten. Erst, wenn auch der dritte Versuch erfolglos enden sollte, sollen wir uns Gedanken darüber machen wie es weiter geht. Jetzt sollten wir uns aber noch nicht mit diesen Gedanken plagen. Sie meinte, dass ihre Patienten nach dem zweiten erfolglosen Versuch immer die gleichen Sorgen hätten. Und auch zurecht. Irgendwie hat mich das beruhigt, dass wir derzeit in einer typischen Krise der Kinderwunsch-Behandlung stecken. Eine Krise, die künstlich durch das Gesundheitssystem verursacht wird und die ich nicht beeinflussen kann.

Vielen Dank, liebes Gesundheitssystem. Vielen Dank, dass irgendein Depp damals entschiedet hat, dass nur drei Versuche von der Krankenkasse bezahlt werden dürfen. Danke, dass ihr vielfach so teure und lebenslange Therapie des Kettenrauchers bezahlt, der seine Krankheit selbst verschuldet hat. Aber die Behandlung meiner Krankheit, die ich trotz sehr gesunder Lebensweise nicht verhindern konnte, nur ansatzweise bezahlt.

Wie geht es weiter? Wir werden auch dieses Mal vermutlich nur einen Monat Pause machen. Und dann im nächsten Zyklus wieder mit dem Pillen-Vorzyklus beginnen. Meine Ärztin meinte, dass es keinen Unterschied macht, ob ich jetzt einen oder zwei Monate Pause mache. Wichtig sei jedoch, dass wir beide auch seelisch bereit dazu seien. Aus gesundheitlicher Sicht spräche jedoch nichts dagegen, weil beide Behandlungen absolut komplikationslos verlaufen seien. Wir entscheiden das dann Ende Februar. Die Pille besorge ich mir auf jeden Fall schon, so dass wir ganz spontan entscheiden können. Start des Vorzyklus wäre dann der dritte Tag der Periode.
Ende März hätten wir dann noch einmal einen Termin, bei dem wir die Ergebnisse der Chromosomen-Analyse besprechen. Dann möchte sie vor Start der Behandlung auch noch mal eine Hormonbestimmung vornehmen, um zu entscheiden welche Stimulationsvariante sie wählt (Gonal F und zusätzlich Luveris vom ersten Tag oder eine andere Variante).

Wie ihr seht - das Eichhörnchen ernährt sich verdammt mühselig. Es ist auf der unermüdlichen Suche nach Nüssen. Insbesondere nach den Nüssen, die es im Sommer und Herbst an geheimen Orten vergraben hat, jetzt aber nur sehr mühevoll wiederfindet. Insgesamt also sehr anstrengend. Aber - die Nahrungssuche muss weitergehen. Aufgeben ist nicht, denn dann verhungert das Eichhörnchen.

In diesem Sinne - alles Liebe!












Sonntag, 3. Januar 2016

Tag 3: 3. Stimulationstag oder "herzlich Willkommen liebe Nebenwirkungen"

Oh nein, diese zweite ICSI wird alles andere als ein Zuckerschlecken. Am 1. Stimulationstag schlief ich mit Kopfschmerzen ein, am 2. Stimulationstag wachte ich mit Kopfschmerzen wieder auf. Begleitet durch Übelkeit und Erbrechen. Zweiteres hörte dann netterweise mal gegen 17 Uhr auf, die Kopfschmerzen erst am sehr späten Abend. Heute Morgen wachte ich wieder mit Kopfschmerzen auf, die bis ca. 20h geblieben sind. Heute glücklicherweise ohne Erbrechen, aber dafür den ganzen Tag mit Übelkeit und Kreislaufproblemen. Zudem bin ich unendlich müde und verpenne den halben Tag. 
Liebes Gonal F, herzlichen Dank für diese Nebenwirkungen. Wenn ich nicht wüsste wofür ich mir das alles freiwillig antue, hätte ich diese Medikamente schon längst abgesetzt.
Bei der ersten ICSI hatte ich mit 185 Einheiten Gonal F angefangen und erst später nach und nach auf 250 gesteigert. Diese Dosis habe ich noch ganz gut vertragen. Aber diese 250 Einheiten mag mein Körper gerade scheinbar nicht so gerne. Nur gut, dass ich die nächsten Tage noch nicht arbeiten muss. Gut möglich, dass ich mich schon früher als geplant krankschreiben lassen muss. Denn so kann ich definitiv nicht arbeiten. Hoffentlich gewöhnt sich mein Körper jetzt so langsam daran, so dass ich wenigstens ein paar Tage vor der Punktion arbeiten kann. Ich wollte mich nämlich eigentlich erst einen Tag vor der Punktion krankschreiben lassen.

Das einzig Gute derzeit ist: das Wetter ist grauenvoll. Es ist den ganzen Tag grau, es regnet und es ist bitterkalt. Und das ist super so! Ihr denkt jetzt bestimmt, dass ich bescheuert bin, gelle? Aber ich bin da ein klein wenig abergläubisch ;-) Bei meinen beiden Eileiterschwangerschaften (Wartezeit bis zur Diagnose, Tag der Diagnose, Operation, die Tage nach der Operation) war immer das allerschönste Wetter. Es war einfach nur grauenvoll - ich war in tiefster Trauer und das Wetter war wunderschön und die Menschen entsprechend gut gelaunt. An unserem Hochzeitstag hat es dann in Strömen geregnet und gestürmt, was ich dann als positives Zeichen gewertet habe. Als das Wetter während aller wichtigen Termine der 1. ICSI extrem gut war (obwohl es zu dieser Jahreszeit eigentlich anders sein müsste), hatte ich schon so ein schlechtes Gefühl und mir die ganze Zeit schlechtes Wetter gewünscht. Aber nix da - auch beim Rücktransfer wunderschönstes Wetter. Und jetzt: ist das Wetter miserabel! Mir geht es richtig schlecht und ich bin gerade deshalb guter Hoffnung ;-) 
Haltet mich für verrückt - aber an irgendeinen Hoffnungsstrohhalm muss man sich ja festhalten. 

So, ich brüte dann mal weiter. Falls ihr noch gute Tipps habt, was gegen diese üblen Nebenwirkungen hilft - immer her damit!
Bis die Tage und alles Liebe.