Montag, 30. Juni 2014

Wenn die Wut auf die Welt eigentlich ungerechtfertigt ist, oder doch nicht?

Ihr Lieben,

normalerweise freut man sich, wenn die besten Freunde ein Baby zur Welt bringen. Und ein anderer langjähriger Freund einem stolz ein Foto seiner hochschwangeren Frau schickt.

Normalerweise würde ich am gleichen Tag ins Krankenhaus rasen und den neuen Erdenbürger begrüßen und ihn mit hübschen selbstgemachten Geschenken auf der Welt willkommen heißen. Ihn kuscheln, anlächeln, den wundervollen Babyduft ganz tief einatmen, die himmelsgleiche weiche Haut streicheln und ihn fotografieren, um diesen einzigartigen Moment für immer festzuhalten. Ja, normalerweise ist das meine typische Reaktion auf einen neuen Menschen.

Aber diesmal kann ich das nicht. Ich kann noch nicht mal anrufen und gratulieren, noch ganz unpersönlich eine Nachricht mit Glückwünschen via What's App ausrichten. Es geht einfach nicht. Ich habe das Gefühl meine Stimme zu verlieren oder dass mir der Hals zugeschnürt wird, sobald ich versuche den beiden zum neuen Erdenbürger zu gratulieren. 

Ich kenne das nicht von mir. Ist das Neid, dass die beiden etwas haben können, was ich erst mal nicht haben kann? Ist es die unverarbeitete Trauer um meine zwei verlorenen Kinder?

Das ist das eigentlich Schlimme daran. Ich kann noch nicht mal in Worte fassen, was es eigentlich ist. Ich begreife es nicht. Mein Gehirn ist einfach nicht in der Lage das zu verarbeiten. Vermutlich ist diese ganze Situation komplexer als ich momentan vermute.

Aber ich muss dagegen angehen. Ich habe mir fest vorgenommen, dem neuen Erdenbürger bis zum Ende der Woche ein Kissen mit dem eigenen Namen zu nähen und ihn am Samstag persönlich auf der Welt willkommen zu heißen.

Weglaufen gilt nicht! Und nach Regen kommt ja eigentlich auch immer Sonnenschein.


Was es ist (Erich Fried)

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Fühlt euch gedrückt.

Eure Lisa

Sonntag, 29. Juni 2014

Programmtipp: ARD-Reportage zum Thema Kinderwunsch

Ihr Lieben,

die ARD bzw. das Bayrische Fernsehen widmet "unserem" Thema unerfüllter Kinderwunsch bzw. künstliche Befruchtung eine Reportage "Jetzt mal ehrlich! Kinderwunsch ohne Grenzen?".

Die Reportage wird an folgenden Terminen ausgestrahlt:

Bayrisches Fernsehen, 14.07.2014, 20:15 Uhr

Bayrisches Fernsehen, 15.07.2014, 0:45 Uhr

Bayrisches Fernsehen, 15.07.2014, 14:15 Uhr

Info zur Sendung (Quelle: http://programm.ard.de/TV/Programm/Suche/?sendung=2810712407863365):

Mit 1,4 Kindern pro Frau ist die Bundesrepublik ein sogenanntes "Niedrigfertilitätsland." Nirgendwo sonst bleiben so viele Frauen kinderlos wie in Deutschland. Franziska Rubin, TV-Moderatorin vom Ammersee und Mutter von Invitro-Zwillingen, macht es wütend, dass es immer noch ein Tabu ist, wenn man seine Kinder nicht auf natürlichem Weg kriegt. Schließlich seien doch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen schuld daran, dass berufstätige Frauen ihre Familienplanung erst so spät angingen. Was genau die Gründe sind, warum wir immer später Eltern werden oder sogar ganz auf Kinder verzichten, fragt sich BR-Moderator Rainer Maria Jilg. Ist es nur die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
Die mangelnden Angebote für Kinderbetreuung oder die hohen Erwartungen an die Mutter, die rund um die Uhr für die Kinder da sein soll, anstatt arbeiten zu gehen? Wie man den Trend zur späten 

Elternschaft umkehren kann, und ob die bayerische Politik mit dem Betreuungsgeld für Hausfrauen 

die richtigen Akzente setzt, das will der Moderator von Sozialministerin Emilia Müller wissen. Die 
Regisseurin Sharon B. ist mit 37 noch nicht so weit, Kinder haben zu wollen, obwohl sie den Mann fürs Leben gefunden hat. Sie will sich beruflich verändern und arbeitet gerade einen Business-Plan aus. Um auch mit über 40 noch schwanger zu werden, hat sie ihre Eizellen einfrieren lassen. "Social Freezing" nennt sich diese neue medizinische Praktik, die suggeriert, dass sich Frauen mit dem Kinderkriegen Zeit lassen können.
Sabrina Kachlock dagegen wünschte sich ganz früh ein Kind. Mit 23 bekam sie ihr Erstes. Für die gelernte Erzieherin aus dem Allgäu steht Familie an erster Stelle. Den Beruf dafür zurückzustellen, nimmt sie gerne in Kauf. Doch die junge Mutter ist keineswegs repräsentativ.

Das Durchschnittsalter für Erstgebärende liegt heute bei 29, im Großraum München sogar bei fast 33 Jahren und ist damit am höchsten in ganz Deutschland. Vor allem gut ausgebildete Frauen 
verschieben die Familienplanung immer weiter nach hinten. Erst Karriere, dann Kinder. Eine von 
vier Gebärenden ist heute schon über 35. Allerdings sind die Chancen, in diesem Alter schwanger zu 
werden nur noch halb so groß wie bei einer 25-Jährigen. Ab Mitte 30 sinkt die weibliche Furchtbarkeit rapide. Oft verhilft die Fortpflanzungsmedizin dann zum Kind, sicher ist das nicht. Seit sie 35 ist, war Carolin Berger schon unzählige Male beim Kinderwunschspezialisten - ohne Erfolg. Doch die 4.500 Kinder, die alleine 2010 mithilfe von künstlicher Befruchtung in Bayern zur Welt 
kamen, brauchen wir dringend - aus demografischen Gründen.

Weitere Dokumentationen zum Thema findet ihr übrigens in "meiner" Mediathek, die ihr auch über die Hauptnavigation erreichen könnt.

Herzliche  Grüße
Lisa





Zitat: Spuren im Sand

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn: "Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?" 

Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."

Mittwoch, 25. Juni 2014

Erinnerung: Die erste Eileiterschwangerschaft und die Zeit danach

Ihr Lieben,

ich hoffe so sehr, dass ich über diesen Blog auch andere Betroffene Frauen mit der Diagnose "Eileiterschwangerschaft" erreiche und hier irgendwann auch ein reger Austausch stattfinden wird. Allerdings dauert es wohl eine Zeit lang, bis man diesen Blog über die Stichworte Eileiterschwangerschaft, Bauchspiegelung, ß-HCG, Schmierblutungen, Schmerzen etc. über die Suchmaschinen Google, Yahoo & Co. finden wird.

Wie es mir nach der Diagnose der 1. Eileiterschwangerschaft erging und wie ich damit umgegangen bin, erfährt ihr in diesem Artikel.

Die Diagnose "Eileiterschwangerschaft" erreichte mein Gehirn ehrlich gesagt ziemlich unverhofft. Ich hatte mich - bis zu dem Moment der Aussprache der Diagnose durch die Ärztin im Krankenhaus - nicht mit diesem Gedanken beschäftigen wollen. Da ich ein positiv denkender Mensch bin und so gut wie nie den Kopf in den Sand stecke, bin ich bis zuletzt davon ausgegangen, dass alles gut ausgehen würde. Und dass ich "nur" einen natürlich Abgang hätte. Ich saß zusammen mit meinem lieben Mann in dem abgedunkelten Behandlungszimmer und die Ärztin versuchte sehr einfühlsam uns diese Diagnose mitzuteilen. Es war, als ob ein überdurchschnittlich schneller Fußball mit voller Wucht gegen mein Gesicht knallte und ich deshalb für einen kurzen Augenblick das Bewusstsein verliere. Eine Sekunde später drang die Information "hohe Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft" dann auch in mein Gehirn. Ich fing sofort an zu weinen, obwohl ich noch nicht so recht begriffen hatte was diese Diagnose eigentlich für Konsequenzen hat. Die Frauenärztin versuchte mir in aller Ruhe die möglichen Operations-Optionen zu erklären, zusätzlich auch das Für und Wider jeder Option. Ehrlich gesagt fühlte ich mich in den ersten Minuten wie in einem Vakuum und habe die meiste Zeit nur ein "bla bla bla" wahrgenommen. Erst nach einigen Minuten hatte ich die Fassung wieder erlangt und sie musste mir alle Optionen noch einmal erklären.

Ein schlimmer Moment. Man sitzt eigentlich mit drei Leuten in einem Raum, der Mann hält einem feste die Hand. Er ist selber innerlich völlig verzweifelt, versucht aber äußerlich für mich stark zu sein. Dennoch man fühlt sich völlig isoliert, allein und im Stich gelassen. Im Stich gelassen von ... ja, von was eigentlich? Von Gott, von dem bislang gut gemeinten Schicksal? Ich kann diese Frage auch nach so viel verstrichener Zeit nicht beantworten. Egal wie groß die Liebe ist und wie lange man sich kennt. Der Partner wird niemals im Ganzen verstehen können wie man sich fühlt. Diese Gefühle können nur Frauen verstehen, die die gleiche Diagnose bekommen haben.

Es war schwierig - in dieser für mich völlig Gefühlschaotischen Situation musste ich Entscheidungen treffen und mich durch einen Wust von Unterlagen kämpfen und jede Menge Beratungsgespräche über mich ergehen lassen. Jedes Mal wurde ich gefragt, ob ich das alles verstanden hätte und ob ich mit den Behandlungsmethoden einverstanden sei. Eine absurde Situation. Am Ende konnte ich die Operation noch um einen Tag nach hinten verschieben, so dass mein Gehirn wenigstens über Nacht noch verstehen konnte, was da jetzt eigentlich passiert ist.

Ich nutzte den Abend vor der OP, um das Ganze noch einmal Revue passieren zu lassen und las mich im Netz durch unzähliche Foren. Ich saugte unendlich viele Erfahrungsberichte von anderen Frauen ganz tief in mich auf und weinte zwischendurch immer wieder. Am späten Abend war ich dann erstaunlich ruhig und reflektiert. Ich konnte - vermutlich vor lauter Erschöpfung - sehr gut einschlafen. Ich sollte am nächsten Morgen bereits um 7.30h im Krankenhaus sein und wenige Zeit später operiert werden. Aufgrund einer vorherigen Operation, verzögerte sich meine OP bis zum Nachmittag hin. Es gibt nichts schlimmeres als auf eine OP zu warten - zumal, wenn es die erste OP seines Lebens ist. Ich hatte eine unglaubliche Angst vor der OP und habe immer wieder geweint. Geweint, um das verlorene Kind, geweint um die ungewisse Zukunft, geweint um die Ungerechtigkeit, die mir widerfahren ist. Beruhigungstabletten bekam ich leider keine. Deshalb fing ich im Operationssaal bitterleich an zu weinen, mein ganzer Körper zitterte vor Erschöpfung - meine Nerven waren am Ende. Wenige Minuten später, ließ man mich zum Glück in einen tiefen Schlaf fallen.

Nach der Operation beherrschten zunächst die Schmerzen meinen Gefühlszustand. Die Schmerzen waren unerträglich. Aufgrund der zweiten OP weiß ich nun, dass die Ärzte mir bei der ersten OP sehr viel Gas in den Bauchraum gepumpt hatten und dies hat im ganzen Unterleib zu unerträglichen Schmerzen geführt. Der Metzger, ähm ich meinte natürlich der Arzt, hat mir auch den Schlauch für die Wundflüssigkeit auf eine sehr derbe Art und Weise hereingerammt, so dass ich einen überdimensionalen großen blauen Fleck hatte. Diese wunde Stelle schmerzte noch zusätzlich zu den Schmerzen im Unterleib. Viele Betroffene berichteten in den Foren, dass sie kurz nach der OP wieder gehen konnten und ganz normal gehen konnten. Bei mir war das bei der 1. OP definitiv nicht der Fall. Ich konnte erst am 2. Tag nach der OP aufstehen, weil ich so starke Schmerzen hatte, dass mein Kreislauf jedes Mal zusammengebrochen ist sobald ich es auch nur wagte ansatzweise aus dem Bett herauszukommen. Nach der Erfahrung der 2. OP weiß ich nun, das damals vermutlich alles nicht so verlief, wie es hätte verlaufen sollen. Die Schmerzen und der instabile Kreislauf trugen nicht unbedingt zu einer Verbesserung meines Gemütszustands bei. Ganz im Gegenteil: ich war richtig fertig mit den Nerven, musste sehr oft weinen und wollte ehrlich gesagt auch niemanden sehen oder mit irgendjemandem sprechen.

Jeden Tag stellte ich mir die Frage, warum ausgerechnet mir das passieren musste. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass eine Schwangerschaft in einer Eileiterschwangerschaft endet, liegt nur bei 1%. Ich habe noch nie im Lotto gewonnen oder geschweige denn bei irgendwelchen Gewinnspielen gewonnen oder bei anderen Dingen das große Los gezogen. Ich glaubte ehrlich gesagt auch nie daran, dass ich bei solch niedrigen Gewinnchancen wie beim Lotto, überhaupt mal das Glück von mindestens drei oder mehr richtigen Zahlen haben würde. Wie kann es dann sein, dass ich ausgerechnet hier das "große" Los zog? Was habe ich Schlimmes im Leben getan, dass es ausgerechnet mich trifft? Ist es ein Wink des Schicksals, dass ich das Thema "Kind haben wollen" vielleicht doch noch mal überdenken sollte? Bin ich vielleicht nicht dafür geeignet eine gute Mutter zu sein?

Vielleicht findet der in oder andere von euch, solche Fragestellungen an sich selbst befremdlich. Aber ich habe mich schon oft mit dem Thema "Schicksal" auseinandergesetzt und immer wieder festgestellt, dass "schlechte" Menschen ihre "schlechten Taten" irgendwann im Leben heimgezahlt bekommen. Warum sollte dies dann nicht auch auf mich zutreffen?

Die Tage vergingen. Am dritten Tag nach der Operation konnte ich - zwar gebückt, sehr langsam, und nur unter Schmerzen - wieder aufstehen und langsam gehen. An diesem Tag wurde ich auch aus dem Krankenhaus entlassen. Zuhause angelangt ging das Grübeln natürlich weiter. Ich lenkte mich mit einer TV-Dauerbeschallung und vielen, vielen Süßigkeiten ab. Essen - insbesondere zuckerhaltige Speisen - waren das einzige was mich binnen kürzester Zeit glücklich machte. Aus diesem Grund nahm ich sehr viel davon zu mir. Ich las mich durch diverse Erfahrungsberichte im Internet, insbesondere von denjenigen Frauen, die nach einer Eileiterschwangerschaft erneut - ganz ohne Komplikationen - wieder schwanger wurden und nun ein glückliches Kind in den Armen hielten. Dass es auch diese vielen anderen Berichte gab, in denen Frauen von zwei oder mehr Eileiterschwangerschaften berichteten, nahm ich zwar zur Kenntnis. Aber ehrlich gesagt, wollte ich mich mit dieser möglichen Option nicht auseinandersetzen. Ganz im Gegenteil: ich wollte daran glauben, dass die nächste Schwangerschaft auf jeden Fall richtig verläuft und der Embryo sich direkt in der Gebärmutter einnistet. Stattdessen widmete ich mich nach und nach der Trauer um mein verlorenes Kind. Nur darauf wollte ich mich konzentrieren.

Ich hatte anfangs die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen, dass ich um ein Kind trauerte, von dem ich nur wenige Tage glaubte, dass es lebensfähig wäre. Aufgrund dieser wenigen Tage, wollte ich mir zuerst auch nicht erlauben, um dieses Kind zu trauern. War es nicht lächerlich um ein Kind zu trauern, für das man sich a) nur wenige Tage erfreute und b) eigentlich schon nach wenigen Tagen von selbst wieder Abschied genommen hatte? Aber auf einigen wirklich guten Internetseiten las ich, dass ich ein Recht darauf hatte um dieses Kind zu trauern. Zum einen deshalb, weil ich mich ja bereits schon lange vor der Schwangerschaft mit diesem Kind auseinandergesetzt habe und dort bereits Vorstellungen von meiner Zukunft mit Kind aufgebaut hatte. Zudem hatte ich bereits von Beginn der Schwangerschaft an, meine komplette Ernährung umgestellt und mich ganz bewusst auf eine Schwangerschaft eingestellt. Zum anderen aber auch deshalb, weil es da tatsächlich ein Lebewesen in meinem Körper gab! An dem Tag, wo der Schwangerschaftstest positiv ausfiel, hatte sich mein Leben bereits um 360 Grad geändert. Da gab es diese ganz konkrete Vorstellung, wie das Leben ab sofort aussehen wird. Das alles war ja kein Utopie, kein Traum - nein, denn das neue Lebewesen war ja tatsächlich da. Bei mir. Tief in mir drin. Unter meinem Herzen. In meinem Unterleib. Für ganz kurze Zeit.

Es ist wichtig, den Trauerprozess zuzulassen. Denn nur so kann man das Geschehene verarbeiten und sich auch innerlich vom Kind verabschieden.

Allen Trauernden kann ich ein Lied von Phil Collins empfehlen "Since I Lost You". Das Lied ist entstanden, als Phil Collins vom Tod des Sohnes von Eric Clapton erfahren hat. Der Text ist wundervoll und beschreibt voll und ganz meine damaligen Gefühle nach dem Verlust:



Um aus dieser nahezu depressiven Phase wieder herauszukommen, habe ich schnell wieder angefangen zu arbeiten und mich mit Freunden zu treffen. Man muss schöne Dinge tuen und sich ablenken. Denn das Leben geht weiter.

Was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker. Es gilt: wenn es das Schicksal nicht gut mit einem meint, muss man einfach den Mund abputzen und weitermachen. Denn nach Regen kommt bekanntlich ja immer Sonnenschein.

Fühlt euch ganz feste gedrückt.

Herzliche Grüße
Lisa





Samstag, 21. Juni 2014

Erinnerung: Meine erste Eileiterschwangerschaft

Ihr Lieben,

bevor ich über meinen aktuellen Gemütszustand schreibe (der momentan - dank im Sturzflug sinkenden Schwangerschaftshormons ß-HCG von 6.000 auf 0 - nicht sonderlich ist), ist es für euch bestimmt interessant die Geschichten um meine Eileiterschwangerschaften zu erfahren. Ich hatte keinen typischen Verlauf. Und obwohl ich mir wirklich alle Seiten im Internet über Eileiterschwangerschaften durchgelesen hatte, konnte ich meine Symptome dort nie wiederfinden. Wenn ich danach gegangen wäre, hätte ich niemals erkannt, dass ich mich in einer lebensbedrohlichen Situation befinde. Aus diesem Grund schreibe ich meine Geschichte hier auf. Vielleicht führt sie ja dazu, dass die ein oder andere Betroffene doch allen Mut zusammen nimmt und direkt das Krankenhaus ansteuert. Denn Eileiterschwangerschaft ist nicht gleichzusetzen mit einer harmlosen Erkältung, sondern eine lebensbedrohliche Situation - wenn sie nicht behandelt wird!

Um die Dosierung auch für mich erträglich zu halten, erst einmal der Bericht über meine erste Eileiterschwangerschaft im Januar/Februar.

Am 21. Dezember war der erste Tag meiner Periode. Im neuen Jahr konnten wir also einen neuen Versuch wagen, dem Wunsch vom Eltern-Dasein ein wenig näher zu kommen. Was ich mir um Punkt 0:00 in der Sylvesternacht für das neue Jahr gewünscht habe, könnt ihr euch sicher vorstellen. Bis heute frage ich mich, ob es ein Fehler war um Mitternacht nicht mit Sekt anzustoßen. Wir waren wohlgemerkt die einzigen in der Runde, weil wir es irgendwie verpeilt hatten. Ich merke mir für das nächste Sylvester also, dass ich in jedem Fall mit einem (hoffentlich alkoholfreien?) Sekt anstoßen werde, um alle schlechten Geister für 2015 zu verjagen. Entschuldigt den Sarkasmus. Aber, das ist meine Methode nicht völlig an dieser abstrusen Situation zu verzweifeln.

An Neujahr hatte ich eine kurze hellrote Blutung und das Gefühl und mein Unterleib fühlte sich angeschwollen an. Bis heute habe ich hierfür keine richtige Erklärung, was ich da für ein Problem hatte und ob diese vermeintlich unproblematische Blutung vielleicht eine Erklärung wäre, die zu meinen Eileiterschwangerschaften geführt hat. Fakt ist, dass ich um diesen Zeitraum herum wohl auch meinen Eisprung gehabt haben muss. Vielleicht hing die Blutung auch damit zusammen?

Am 15. Januar hatte ich dann das erste Schwangerschaftssymptom: sehr starke Brustschmerzen und sehr empfindliche Brüste. 

Am 16. Januar hatte ich zudem das erste schmerzhafte Ziehen im Urlaub. 

Am 17. Januar hatte ich wieder eine kurze hellrote Blutung und stärkere Kopfschmerzen. Ich war an diesem Tag voller Hoffnung, weil ich dachte, dass es sich hierbei um eine Einnistungsblutung handelt. Tja, da lag ich leider völlig daneben...
Die Krux bei einer Eileiterschwangerschaft ist ja, dass das Ei im Eileiter hängen bleibt und niemals in die Gebärmutter gelangt, um sich dort dann in der Gebärmutterschleimhaut einnisten zu können. Vermutlich hat es eine frische Blutung gegeben, weil die befruchtete Eizelle im Eileiter hängen geblieben ist und deswegen kleine Äderchen verletzt wurden? 

Am 18. Januar bekam ich dann schwache dunkelrote-braune Schmierblutungen und sehr starke Kopfschmerzen und Übelkeit. Da meine Periode häufig so beginnt und ich nun genau im 29. Zyklustag steckte, bin ich davon ausgegangen, dass meine Periode gekommen ist. Manchmal braucht sie ein paar Tage, um richtig ins Laufen zu kommen. Das Thema Schwangerschaft hatte ich für diesen Zyklus also abgehakt.

Auch am 19. Januar wieder eine kürzere Schmierblutung. 

Am 20. Januar nur noch wenige Tropfen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. 

Ab dem 21. Januar hatte ich dann keine Blutungen mehr. Stattdessen wieder Brustschmerzen

Am 22. Januar war mir leicht übel und ich hatte leichte Kreislaufbeschwerden. Und plötzlich habe ich mich vor Fleisch und Wurst geekelt. 

Am 23. Januar hatte ich wieder nur eine ganz geringe Schmierblutung.

Am 24. Januar hatte ich eine mittelmäßige braune, rostrote Schmierblutung und stärkere, stechende Unterleibsschmerzen.

Samstag, 25. Januar: Auch, wenn ich - zwar sehr selten - hin und wieder seltsame Menstruationsblutungen hatte. Das kam mir seltsam vor! Deshalb machte ich am Morgen auch direkt einen Schwangerschaftstest, der natürlich prompt positiv ausgefallen ist. 

Ihr könnt euch vorstellen, dass wir im 7. Himmel waren. Meine Recherchen im Netz hatten ergeben, dass kurze Blutungen am Anfang der Schwangerschaft zwar vom Arzt abgeklärt werden müssen, in der Regel aber kein Grund zur Besorgnis besteht. Die Unterleibsschmerzen führte ich auf das Dehnen der Mutterbänder zurück.  Da ich noch völlig entspannt war und auch nicht wegen ein paar Zimperlein panisch werden wollte, habe ich mir vorgenommen erst am Montag meine Frauenärztin anzurufen. Wie oft habe ich im Internet gelesen, dass Frauen in der Schwangerschaft wegen jedem Zipperlein völlig überreagieren. Nein, so wollte ich nicht sein. 

Wir freuten uns unendlich über dieses Kind, schmiedeten Pläne und möblierten in unseren Gedanken schon das dritte freie Zimmer in unserer Wohnung. Mit einem winzigen Stäbchen, das zwei Worte enthält, kann sich schlagartig das Leben von zwei Menschen ändern. Aber wir hatten keine Angst vor dieser unbekannten Herausforderung - ganz im Gegenteil. Wir freuten uns, dass wir nun endlich diesen neuen riesengroßen Schritt im Leben gehen durften.

Am 27. Januar rief ich bei meiner Frauenärztin an, wo ich zuerst einmal von der Arzthelferin angeraunzt wurde, warum ich so lange mit den Blutungen gewartet hätte - ich sei schließlich schwanger! Ähm ja, ich dachte, dass ich meine Periode hätte? Nun denn, der Terminkalender sei dennoch voll, daher könnte ich erst am nächsten Tag zum Vertretungsarzt. Ah ja ... Mir blieb ja - vermeintlich - nichts anderes übrig. Also wartete ich bis zum nächsten Tag. Nun schon ein wenig verunsichert wegen der Worte der Arzthelferin. Habe ich vielleicht fahrlässig gehandelt und möglicherweise das Leben meines Kindes gefährdet? 

Am 28. Januar setzten die Blutungen wieder ein und ich hatte extreme Unterleibsschmerzen. Der Besuch beim Vertretungsarzt war ernüchternd: bereits beim Blick in den Muttermund und Abtasten des Unterleibs machte er mir wenig Hoffnung. Es sei wohl keine intakte Schwangerschaft. Der Blick über den Vaginalultraschall bestätigte die Vermutung: Gebärmutterschleimhaut nur schlecht aufgebaut, nur eine deformierte Fruchthöhle zu sehen. Diagnose: vermutlich natürlicher Abgang. Mir wurde Blut zur Diagnose des Schwangerschaftshormons ß-HCG abgenommen. Ich sollte in zwei Tagen zur erneuten Blutkontrolle hereinkommen. Er machte mir wenig Hoffnung, dass es sich um eine intakte frühe Schwangerschaft handeln könnte.

29. Januar: Schmierblutungen, sehr häufiger Harndrang.

30. Januar: sehr starke Schwallblutung inkl. kleiner dunkler Blutfetzen. So gut wie keine Schwangerschaftssymptome mehr, kaum Harndrang.

31. Januar: sehr starke Blutung.

01. Februar: sehr starke Blutung.

02. Februar: nur noch sehr wenige Tropfen Schmierblutungen.

03. Februar: die wiederholten ß-HCG-Kontrollen bei meiner Frauenärztin bestätigten, dass der ß-HCG-Wert sehr niedrig war und nach und nach gesunken ist (Anfangs bei 500 - Am Ende bei 70). Auch auf dem Ultraschall konnte nichts auffälliges festgestellt werden: kein Embryo an den Eileitern, kein Blutungen im Unterleib. Diagnose: natürlicher Abgang erfolgreich. Der ß-HCG-Wert sollte vorsichtshalber noch weiter kontrolliert werden, um wirklich sicherzustellen, dass keine Reste mehr im Körper waren. Das Wort "Eileiterschwangerschaft" hatte meine Frauenärztin zwar mal angesprochen, war aber sehr zuversichtlich, dass diese nicht auf mich zutraf. Ja, natürlich waren wir traurig über diese Diagnose. Aber ich war froh, dass mein Körper das - vermeintlich - so super allein erledigt hatte.  

Mittwoch, 12. Februar: der ß-HCG ist wieder leicht angestiegen. Ich sollte Freitags noch mal vorbei kommen - manchmal kommt es auch zu Messfehlern im Labor.

Freitag, 14. Februar: Am Morgen erneute Ultraschalluntersuchung: alles unauffällig und Blutabnahme. Da ich keinerlei Beschwerden, außer hin- und wieder ein Unterleibsziehen auf beiden Seiten hatte, bestand kein Grund zur Sorge. Am Nachmittag rief mich meine Frauenärztin auf dem Handy an. Ich sollte morgen früh direkt ins Krankenhaus, der ß-HCG-Wert sei weiter angestiegen. 

Samstag, 15. Februar: Blutabnahme im Krankenhaus: ß-HCG-Wert stabil. Ultraschall auf sehr neuem Gerät auch wieder unauffällig. Kein Embryo zu sehen. Ich sollte am Montag noch mal wiederkommen.

Montag, 17. Februar: Eine erneute Blutabnahme zeigte, dass der ß-HCG-Wert wieder angestiegen ist! Eine erneute sehr lange Untersuchung durch die Oberärztin brachte auch keinen Aha-Effekt. Allerdings sah sie auf dem rechten Eileiter einen kleinen "Schatten". Es müsse nichts bedeuten, könnte aber auch auf einen Embryo hindeuten. Natürlich könnte es aber auch sein, dass der ß-HCG-Anstieg auf einen kleinen Rest eines natürlichen Abgangs zurückzuführen sei. Aber, wenn der da noch wäre, müsste der in jedem Fall auch raus - da der Wert ja anstieg. Hier käme eine Ausschabung in Betracht. Wegen dem Schatten am rechten Eileiter bevorzugte sie allerdings eine Bauchspiegelung. Am Ende entschied ich mich im ersten Schritt für eine Ausschabung, sollten die Ärzte während der OP nichts finden, wird direkt eine Bauchspiegelung stattfinden. Ich konnte sie auch überreden, die OP erst am nächsten Tag durchzuführen.

Dienstag, 18. Februar: Da während der Ausschabung kein Gewebe gefunden wurde, wurde - erfolgreich - eine Bauchspiegelung durchgeführt. Diagnose: Der Embryo lag im rechten Eileiter fest - wenige Milimeter vor Eintritt in die Gebärmutter (!!!). Da die Größe nicht der ausgerechneten Schwangerschaftswoche entsprach, geht man davon aus, dass er schon recht früh aufgehört hat zu leben. Dies war wohl auch der Grund, warum man ihn nicht auf dem Ultraschall sehen konnte und meine Symptome immer weniger wurden bzw. aufhörten.

Wir haben am 18. Februar unser erstes Kind verloren. Es tröstet mich, dass es sich wohl schon vor der Operation gegen ein Leben in unserem Universum entschieden hat und es somit nicht noch getötet werden musste. Ich weiß, dass es nicht lebensfähig gewesen wäre und die Medizin im Moment noch nicht soweit ist, solche Embryonen aus dem Eileiter in die Gebärmutter umzupflanzen. Daher bleibt den Medizinern heute keine andere Wahl. Vor 100 Jahren wäre ich vermutlich verstorben. Nichts desto trotz hätte mich der Gedanke, dass mir mein eigentlich lebensfähiges Kind entnommen wurde, damals noch trauriger gemacht. Bei meiner zweiten Eileiterschwangerschaft habe ich auf dem Ultraschall einen pulsierenden Embryo gesehen - leider am falschen Platz.

Ich hoffe, dass mein detaillierter Erfahrungsbericht der ein oder anderen Betroffenen weiterhelfen kann. In einem weiteren Erfahrungsbericht, erzähle ich euch alles über meine zweite Eileiterschwangerschaft, aber auch über die Zeit danach. Wie es sich anfühlt, über diesen Weg seine Kinder zu verlieren und wie ich versucht habe bzw. noch versuche das Ganze zu verarbeiten und wieder positiv nach vorne zu schauen.

Fühlt euch gedrückt!

Herzliche Grüße,

Eure Lisa
P. S.: Beim nochmaligen Lesen des Beitrags ist mir aufgefallen, wie lange das Ganze eigentlich gedauert hat. Unglaublich über wie viele Wochen sich dieses Ereignis hingezogen hat. 



Freitag, 20. Juni 2014

3-2-1 - LOS!

Ihr Lieben,

warum starte ich jetzt ausgerechnet einen Blog? Gibt es nicht eigentlich schon genug Blogs im deutschlandweiten Internetuniversum? Wen interessieren meine Gedanken schon?

Ja, warum starte ich diesen Blog eigentlich?
Mir ist das passiert, was vielleicht nicht so vielen Frauen in Deutschland passiert. Aber wenn das passiert, dann erwischt einen das richtig heftig. Mit voller Wucht. Ich habe gerade die ganze Zeit das Gefühl, das ich in einem miesen Alptraum feststecke und aus irgendeinem Grund nicht mehr wach werde. Jeden Morgen auf's Neue hoffe ich nach dem wach werden, dass ich einfach nur einen sehr intensiven aber schlechten Traum hatte. Aber wenn meine Augen dann Richtung Unterleib blicken und ich vorsichtig das T-Shirt nach oben lege, sehe ich die noch frischen OP-Narben und weiß, dass ich leider in der Realität festhänge.

Letzte Woche wurde ich das zweite Mal notoperiert innerhalb kürzester Zeit. Die erste Operation war im Februar. Nachdem im Januar einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt, dachte ich, dass ich nun endlich am Ziel angekommen sei. Mein Leben sich nun zwar schlagartig in eine andere Richtung ändern würde, ich diesem neuen Abenteuer Kind aber sehr gerne entgegen fiebere. Aber leider hat sich nach einigen Wochen der Ungewissheit herausgestellt, dass sich der kleine Embryo sich gar nicht in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat, sondern - nur wenige Milimeter vor Eintritt in die Gebärmutter - am Ende des rechten Eileiters hängen geblieben ist. Diagnose: Eileiterschwangerschaft. Es hat sich dort wohl auch nicht richtig weiterentwickelt und lebte wohl auch nicht mehr, weshalb es auch auf dem Ultraschall nicht zu sehen war. Am Ende einer langen Odysee wurde dann letztendlich eine Bauchspiegelung durchgeführt und mein erstes Kind entfernt.

Die Ärzte im Krankenhaus als auch meine Frauenärzting machten mir Mut. Da man während der OP keine Verwachsungen, Verkrümmungen oder ähnliches feststellen konnte, sollte ich nach drei Monaten gerne noch einen Versuch wagen. Vielleicht hatte ich einfach nur Pech.

Ja, ich hatte Angst vor einer erneuten Eileiterschwangerschaft. Aber ich habe es dennoch wieder gewagt. Der Eisprung war nach den drei Monaten zum Glück auf der linken Seite (also dem nicht operierten Eileiter). Somit standen die Chancen eigentlich außerordentlich gut, dass diesmal alles gut gehen würde. Aber dem war nicht so. Letzte Woche konnte ich zusammen mit den Ärzten den lebenden Embryo zwar auf dem Ultraschall sehen, aber auch diesmal befand er sich nicht in der Gebärmutter. Stattdessen befand er sich diesmal am linken Eileiter. Auch diesmal genau vor dem Ausgang in die Gebärmutter. Erneut wurde eine Bauchspiegelung durchgeführt. Ich verlor letzte Woche daher zum zweiten Mal ein Kind.

Da ich auf beiden Seiten eine Eiliterschwangerschaft hatte und beide Embryonen an der gleichen Stelle hängen geblieben sind, geht man nun davon aus, dass die Eileiter am Ende entweder zu eng sind oder die Härchen am Ende des Eileiters nicht mehr richtig funktionieren. Von einer Schwangerschaft auf natürlichem Wege hat man mir direkt abgeraten. Stattdessen sollen mein Partner und ich eine Kinderwunschklinik aufsuchen. Die Aussichten auf einen kurzfristigen Erfolg bei einer künstlichen Befruchtung (in unserem Falle eine IVF) stünden momentan sehr gut.
Zwei Hiobs-Botschaften (Tod des 2. Kindes & ungewollte Kinderlosigkeit) innerhalb eines Tages. Das muss das Gehirn erst einmal verarbeiten und verstehen können ...

Nun aber zu meiner Ausgangsfrage, warum ich diesen Blog hier überhaupt schreibe.
Mir hat es in den letzten Tagen sehr geholfen Beiträge von Frauen mit dem gleichen Schicksal im Internet zu lesen - sei es in den diversen Foren oder sogar in Blogs. Ich war froh zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht und dass meine Verzweiflung durchaus ihre Berechtigung hat. Momentan brauche ich dringend eine Möglichkeit all meine Erfahrungen der letzten Wochen und Monate, aber auch meine derzeitigen Gefühle Ausdruck zu verleihen. Mein Lebensgefährte und ich drehen uns gerade im Kreis. Unsere Freunde kommen zwar mit wohlgemeinten Ratschlägen daher, aber wirlich helfen tuen sie uns und vor allem mir gerade nicht.
Daher wäre ich froh, wenn ich durch diesen Blog viele Frauen erreiche, die gerade ein ähnliches Schicksal wie ich erlebt haben oder gerade erleben. Ich freue mich über jede Resonanz. Dafür nehme ich euch im Gegenzug mit, auf meine vielleicht lange und beschwerliche Reise, die hoffentlich einen positiven Ausgang findet.

Denn nach Regen kommt ja bekanntlich eigentlich immer Sonnenschein.

Ich freue mich über jede, die mich auf diesem Weg begleitet.

Alles Liebe

Eure Lisa