Donnerstag, 2. März 2017

Kryozyklus: Transfer +8

Meine Symptome im Überblick:

Gestern, Transfer +7: keine Symptome

Heute, Transfer +8: den ganzen Tag Unterleibsschmerzen, insbesondere die Eierstöcke. Ich habe den Verdacht, dass sich da meine Mens mit ganz großer Gewalt ankündigt. Heute hatte ich hin und wieder auch den Eindruck, dass meine Brüste etwas angeschwollen sind. Und übel war mir auch den ganzen Vormittag. Besonders nerven mich heute meine Verdauungsprobleme (vielleicht ist das gar kein Mensziehen, sondern kommt vom Darm?)
Mein Resümee lautet: das kommt alles von den Medis, die Periode ist schon in den Startlöchern und diesen Versuch kann ich dann wohl auch abhaken. Oh man...

Montag, 27. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +5

Meine Symptome heute zur Dokumentation:
Den ganzen Morgen und Vormittag enorme Kreislaufprobleme. (Zum Glück habe ich heute noch frei)
Permanentes Ziehen im Unterleib. Beide Eierstöcke schmerzen zudem auch durchgängig.

Heute habe ich bei Dr. Google gelesen, dass diese Symptome alle von Famenita und Progynova 21 kommen. Hmpf...

Mich beschleicht wieder ein bisschen die Panik: Was ist, wenn es auch diesmal nicht klappt? Wie lange und wie oft will ich mir das eigentlich noch antun?

Sonntag, 26. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +4

Ich hatte mir ganz fest vorgenommen, mich dieses Mal nicht in den Warteschleifen-Sog hineinziehen zu lassen. Aber die Warteschleife hat mich voll im Griff.

Symptome:
Ab Mittag/Nachmittag: Müde, müde, müde, weil mein Hashimoto die zusätzliche Hormonzufuhr wohl nicht so witzig findet.

Ein permanentes Ziehen im Unterleib, so als ob meine Periode kommt oder wie ein leichter Muskelkater. Auf jeden Fall total merkwürdig und das hatte ich so in dieser Form definitiv noch nie. Aber zuvor hatte ich den Transfer ja auch immer im Frisch-Zyklus. Das hörte gestern Abend auch plötzlich auf und kam erst beim Gassi gehen mit dem Hund wieder zum Vorschein. 

Und dann weiterhin: relativ starke Schmerzen in der Gegend des linken Eierstocks oder Eileiters. Wobei das auch der Darm sein könnte. Dieser könnte gerade reagieren, weil ich die letzten Tage immer wieder mal Weizenprodukte gegessen habe (sehr clever, die Entzündung ausgerechnet jetzt anzuheizen...)

Und übel ist mir schon die ganze Zeit, aber dieser Zustand hat bereits vor dem Transfer mit Einnahme von Famenita begonnen. 

Fazit: meinem Körper wird gerade vorgegaukelt, dass er schwanger ist und ich falle wieder drauf rein. Kann mir bitte mal jemand behilflich sein, mich mal kräftig mit dem Kopf gegen die Wand knallen zu lassen, damit ich wieder vernünftig werde? Dankeschön :-*

Bis die Tage!

Freitag, 24. Februar 2017

Kryozyklus: Transfer +2

Da bin ich nun - mal wieder in der Warteschleife. Dieses Mal ist sie ein wenig anders, weil ich zum ersten Mal keine Überstimulationssymptome habe.

Der Transfer hat am Mittwoch, den 22.02.17 gegen Mittag stattgefunden - allerdings nicht unter den besten Voraussetzungen. Letzte Woche Montag, den 13.02.17, war ich ja zur Kontrolle beim Ultraschall - an dem Tag hatte die Gebärmutterschleimhaut nur eine Dicke von 7 mm. Aus diesem Grund sollte ich zwei Tage später - also am Mittwoch, den 15.02.17 - noch mal wiederkommen und das Progynova weiternehmen nehmen. Am Mittwoch stellte sich dann jedoch heraus, dass sie noch nicht mal um 0,5 mm weiter gewachsen ist. Dafür war sie aber dreischichtig. Obwohl meine Ärztin mit der Dicke der GS nicht glücklich war, hat sie den Zyklus aufgrund der dreischichtigkeit nicht abgebrochen - diese sei wohl viel relevanter und 7 mm sollten für eine Einnistung ausreichen. Daher sollte ich am Abend mit der vaginalen Eingabe von Famenita beginnen (2x pro Tag). Und mit ASS 100 (1x täglich), weil dies ggf. noch etwas an der GS-Schraube drehen könnte. Am 22.02. sollte ich dann morgens in der Klinik anrufen und nachfragen, ob der Transfer stattfinden würde.

Ich war und bin natürlich nicht sonderlich happy über die suboptimale Ausgangssituation. Natürlich habe ich daraufhin stundenlang mit Dr. Google gesprochen und glücklicherweise könnte mich der liebe Herr Doktor dann auch beruhigen - die Aussage meiner Ärztin stimmt. 7mm reichen aus, wichtiger ist die dreischichtig.

Bis zum Transfertag war ich total entspannt. Einfach deshalb, weil so ein Kryozyklus komplett neben dem Leben herläuft. Ich war gut abgelenkt, habe gearbeitet, Yoga gemacht, Lieblingsserien geschaut. Halt ne ganz normale und unspektakuläre Woche im Winter.

Am Mittwochmorgen wachte ich jedoch schon schlecht gelaunt auf und hatte auch Streit mit meinem Mann. Bis zu dem Zeitpunkt als ich in der Klinik anrief, wo Sie mir zum Glück mitteilten, dass unsere einzige Blastozyste das Auftauen überlebt hat und der Transfer stattfindet. Nachdem ich aufgelegt hatte, fiel mir regelrecht dieser unbewusste Brocken direkt aus meinem Herzen und knallte mit lautem Krach auf den Boden. Ich fing an zu heulen. Erst da merkte ich, wie sich die Anspannung, die sich bereits am Vorabend aufbaute, mit einem Mal gewichen ist.

In der Klinik angekommen, sollte ich zur Beruhigung noch Dormicum einnehmen. Ich hatte mich zuerst geweigert, aber letztendlich war ich dann doch froh es genommen zu haben. Zwei Stunden zuvor hatte ich auch wieder ein Mittel eingenommen, um die Gebärmutter zu beruhigen. 

Der Transfer ging - wie immer - ganz fix. Das einzig blöde war diesmal, dass ich zwar den Katheter auf dem Ultraschall gesehen habe, aber die Blastozyste nicht. Normalerweise haben wir die Eizellen immer gesehen. Dies hat mich dann ein wenig irritiert. Aber meine Ärztin hat mir versichert, dass die Blastozyste wirklich in der Gebärmutter ist. Die Biologin hat ja auch den Katheter überprüft. Jetzt muss ich dieser Aussage natürlich vertrauen. Aber das Gefühl ist trotzdem blöd. Kennt ihr das?

Seit Transfer nehme ich nun zusätzlich zu Progynova 21 (3x1), Famenita (2x200 mg), ASS100 (1x), Prednisolon (1x 5 mg) noch täglich eine Spritze Heparin (20 mg).

Seit Mittwoch habe ich mir auch Urlaub genommen, weil ich in einem Bundesland lebe, indem sehr exzessiv Karneval gefeiert wird und ich bei meinen Kollegen keinen Verdacht schöpfen möchte (wenn ich nach der Arbeit nicht doch noch kurz mit denen feiern gehe). Und nun hocke ich hier und habe den üblichen - wirklich nicht entspannten - Warteschleifenkoller. Es ist doch wirklich jedes Mal das Gleiche.

Und ja, mein Unterleib zieht wie verrückt seit gestern. Ich habe stechende Schmerzen am linken (defekten, weil operierten) Eileiter. Gestern Abend hatte ich über einen etwas länger andauernden Zeitraum unten rechts ein bohrendes Stechen. Was ich diesmal aber überhaupt nicht habe: keine großen, straffen, brennenden Brüste. Nix ist da passiert, wirklich rein gar nichts.
Und ja, nach vier Warteschleifen ist man doch etwas schlauer und weiß, dass das alles nix zu bedeuten hat. Gggrrrrh.

Erst am Mittwoch, 08.03.17 ist Bluttest. Bis dahin bin ich definitiv wieder ein kleines psychisches Wrack. Ich denke, dass ich dieses Mal wieder etwas früher testen werde, um mir den tiefen Sturz beim Anruf mit der negativen Botschaft zu ersparen (oder, um bereits zwei Tage früher zu wissen, dass der Teufel vielleicht einmal so nett ist, mich nicht auszulachen - wäre ja auch mal was).

Ich weiß noch nicht, ob ich mich die Tage melden werde. Spätestens aber mit dem Ergebnis.
Alles Liebe

Dienstag, 14. Februar 2017

Wieder im Kinderwunsch-Zirkus und Rückblick

Lange habe ich mich nicht mehr hier gemeldet.
Grund hierfür war, dass ich einfach dringend Abstand von diesem ganzen Kinderwunsch-Zirkus brauchte und dadurch wieder ein wenig mehr zu mir selbst finde. Seit September 2013 dreht sich mein ganzes Leben nur noch darum, dass wir gerne ein Kind hätten.

Mittlerweile haben wir Februar 2017. Wir beschäftigen uns also schon seit 3 Jahren und 5 Monaten mit unserem Kinderwunsch! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - 3 Jahre!!! Oder um es noch prägnanter auszudrücken: 77 Monate!!!

Das ist doch der absolute Wahnsinn, oder nicht? Mir stellt sich da ehrlich gesagt die Frage, ob ich diesen Weg damals gegangen hätte, wenn ich das vorher gewusst hätte. Hätte ich mir das damals zugetraut? Hätte ich mir diese Kraft zugetraut, die man für diesen Weg benötigt? Ich glaube nicht. Und rückblickend muss ich mich da auch ganz ehrlich mal selber loben - ich bin immer noch da, ich bin nicht zusammen gebrochen und ich habe immer noch den Elan weiterzumachen. Ob das gut oder schlecht ist, das vermag ich gerade nicht zu beurteilen. Ich einigen Jahren werde ich dann wohl wissen, ob der eingeschlagene Weg wirklich der richtige war.

Die letzten 3,5 Jahre waren sehr harte Jahre. Und im Moment fühlen sie sich auch wie die härtesten Jahre an, die ich bislang erlebt habe. Und natürlich haben sie mich verändert. Zum Positiven und zum Negativen. Positiv ist, dass ich Demut gelernt habe. Demut davor, dass ich mein Leben nicht planen kann und Dinge akzeptieren muss. Gleichzeitig - und eigentlich völlig konträr - hat dieser Weg jedoch eine negative Eigenschaft von mir noch einmal deutlich hervorgehoben: meine Kontrollsucht (ich habe mich schon vor dem KiWu-Weg immer scherzhaft "Mrs. Kontrolletti" genannt). Ich habe zwar feststellen müssen, dass ich den Kinderwunsch nicht planen kann, aber ich dachte, dass ich das Ergebnis der Kinderwunsch-Behandlung durch die Kontrolle aller Rahmenbedingungen positiv beeinflussen könnte. Ich wollte, dass meine Kinderwunsch-Behandlungen perfekt ablaufen, habe akribisch auf Einflüsse geachtet, die ich beeinflussen kann (Ernährung, Alkohol, Kaffee, viel Schlafen, Medikation etc.). Zudem habe ich jeden Behandlungsschritt meiner Ärztin akribisch mit Dr. Google hinterfragt und überprüft. Das Schlimmste war, dass ich angefangen habe, meinen Mann zwanghaft unter Kontrolle zu bringen. Ich war so versessen darauf, alles kontrollieren zu müssen, dass ich mich selbst dabei verloren habe. Ich habe mich nicht mehr gespürt und hatte keine Ahnung mehr, wer ich war, was ich wollte und was ich fühle.

Diese Erkenntnis kam nach dem negativen Ergebnis der 4. ICSI. Ich bin zusammen gebrochen - ich hatte schlicht und einfach einen Nervenzusammenbruch. Es ging wirklich nichts mehr. Ich habe einen ganzen Tag lang nur geheult und konnte nicht mehr aufhören. Mein Kopf war gleichzeitig total voll und vollkommen leer. So ein Gefühl habe ich noch nie erlebt. Ich habe viele Tage und Wochen gebraucht, bis ich verstanden habe, was da eigentlich passiert ist. Seitdem habe ich mein Leben angefangen etwas umzukrempeln. Unter anderem habe ich wieder mit Yoga angefangen und muss wirklich sagen, dass es mir wahnsinnig gut tut. Man spürt sich wieder selbst, weil man sich ganz bewusst auf sich selbst konzentrieren muss, in sich hinein horchen muss, seine Grenzen und Bedürfnisse wahrnehmen muss. Ich hätte das schon viel früher machen sollen, aber ich habe es jedes Mal wieder zur Seite geschoben, weil ich ja dachte, dass es sich nicht lohnen würde einen Yogakurs anzufangen. Und warum? Weil ich ja "demnächst" schwanger werden könnte und dann hätte ich einen Yogakurs-Vertrag in der Hand. Was für ein Bullshit - seit 3,5 Jahren denke ich so. Und für was? Für nix.

Da im Moment kein Anfängerkurs in meiner Nähe gestartet ist, habe ich mich eher durch Zufall mal auf Youtube umgeschaut und war völlig überrascht, was es da mittlerweile für ein professionelles Angebot an Sport-Videos gibt. Und auch Yoga-Videos! Es gab also keine Ausrede mehr - ich habe meine Yogahose angezogen und meine erste Yoga-Session über Youtube absolviert und ich muss ganz ehrlich sagen: das geht super damit. Mein Mann hat Anfangs immer geschaut, dass ich die Übungen auch wirklich sauber ausübe. Und jetzt mache ich die Yoga-Sessions alle alleine und habe momentan kein Bedürfnis in ein Yoga-Studio zu gehen. Sollte der Erfolg auch weiterhin ausbleiben und ich Yoga immer professioneller praktizieren, dann werde ich bestimmt ein Yoga-Studio aufsuchen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Also Mädels: wenn ihr die gleiche Ausrede wie ich auf Lager habt - die gilt nicht mehr ;-) Und es ist wirklich, wirklich wahnsinnig entspannend!

Aber natürlich will ich euch nicht nur zujammern, sondern es gibt auch einen ganz bestimmten Grund, warum ich mich dann doch wieder zurückmelde. Ich bin wieder im Kinderwunsch-Zirkus. Aber nicht in meiner 5. ICSI, sondern in einem Kryozyklus. Ich habe zuvor noch nie einen Kryozyklus gehabt und bin wirklich sehr positiv überrascht. Man hat überhaupt nicht das Gefühl, dass man gerade eine Kinderwunschbehandlung hat. Ich empfinde die Behandlung gerade überhaupt nicht belastend. Ganz im Gegenteil, die läuft so neben meinem Leben her. Relativ belanglos.

Nun aber mal von vorne, damit ihr auch alle wisst, wo ich gerade dran bin ;-)

Am Freitag, den 3. Februar bekam ich dann netterweise doch endlich mal meine Periode (der zweite Zyklus hintereinander, der über 40 Tage dauerte - langes Protokoll zuvor sei dank).

Am Samstag, den 4. Februar sollte ich dann auch schon in die Klinik zum Ultraschall. Da alles gut aussah, konnte ich auch schon am Samstag mit dem Kryozyklus beginnen.

Vom 4. Februar bis zum 07. Februar sollte ich 3 Mal täglich eine Progynova 21-Tablette einnehmen (morgens, mittags, abends).

Ab dem 8. Februar sollte ich zwei Mal täglich 2 Tabletten Progynova 21 einnehmen (morgens und abends).

Gestern, also am 13. Februar sollte ich dann zum wieder zum Kontrollultraschall. Hier kam leider raus, dass meine Gebärmutterschleimhaut an ZT 11 nur 7 mm aufgebaut ist. Meine Ärztin meinte, dass man damit theoretisch auch starten könnte. Aber sie empfahl, Progynova 21 noch weitere 2 Tage einzunehmen und am Mittwoch wieder zum Ultraschall zu kommen. Wenn dann alles gut aussieht, kommt die zweite Phase mit der Einnahme von Famenita, um die Gelbkörperphase zu starten.

Die Nebenwirkungen sind wirklich erträglich. An den ersten Tagen der Tabletten-Einnahme war mir immer wieder schlecht und mein Unterleib hat echt ordentlich gearbeitet. Zudem habe ich vermehrt Blähungen. Aber das ist wirklich ein Spaziergang, im Gegensatz zu einer ICSI.

Wie ist meine Einstellung zu dem Behandlungszyklus? Seltsam und komplett anders als sonst. Ich hege weder große Hoffnungen, noch bin ich total pessimistisch. Dennoch gehe ich irgendwie positiv und gelassen an diese Behandlung. Letztendlich kann man sagen, dass ich meine Erwartungshaltung auf einem gesunden Level halte. Wenn es klappt, wäre das natürlich fantastisch. Aber ein Negativ würde mich bei dieser Behandlung vermutlich nicht so schwer treffen, wie bei einer ICSI. Einfach, weil die Behandlung nicht so anstrengend ist.

Ihr seid mir wirklich alle sehr ans Herz gewachsen. Aber so langsam möchte ich diese Kinderwunsch-Blogwelt gerne verlassen, weil ich einfach keine Lust mehr habe über meine Behandlungen zu schreiben. Es ist einfach so mühselig, immer und immer wieder den gleichen Mist durchzumachen. Und immer wieder die gleichen Hoffnungen und Niederschläge zu erleben.
Mal sehen, was das Leben in diesem Jahr für mich bereit hält. Ihr hört die Tage von mir.

Alles Liebe!












Freitag, 30. Dezember 2016

Jahresrückblick 2016 - Danke, dass du endlich vorbei bist

2016 - nur noch knapp 1,5 Tage. Dann haben wir beide es endlich geschafft. Du und ich, das war keine besonders gute Liaison. Von Anfang an war da der Wurm drin. Bereits am 1. Januar 2016 starteten wir mit der 2. ICSI, die natürlich prompt negativ endete. Wie die dritte und vierte ICSI ausgegangen ist, wissen wir ja beide. Und meine Ehe wäre beinahe auch noch in die Brüche gegangen. Ganz toll hast du das gemacht, 2016 - einfach mal so mein Leben durchgerüttelt und dich immer wieder mit dem Teufel verbündet und das Engelchen verjagt. Bravo! Nun denn, du bist ja bald vorbei. Und aus diesem Grund bin ich nun wieder ganz zuversichtlich. Ich drücke morgen Nacht, wenn das Sylvesterfeuerwerk ab 0:00h im vollen Gange ist, einfach mal auf Neustart. Bei meinem PC auf der Arbeit hilft das ja auch immer. Vielleicht klappt das ja auch mit meinem Leben, dem Kinderwunsch und anderen noch fehlenden Dingen in meinem Leben.

1.      Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Ich tendiere zu einer 3, auch wenn es einige schöne Momente gab. Aber, wenn ich zurückblicke, dann sind die Kinderwunschbehandlungen und die Streitereien mit meinem Mann doch sehr omnipräsent, weil sie einfach wahnsinnig viel Raum und Zeit eingenommen haben. Eigentlich war ich in 2016 permanent in einer Kinderwunschbehandlung - hmpf.

2.      Zugenommen oder abgenommen?
Gleich geblieben.

3.      Haare länger oder kürzer?
Minimal kürzer - aber immer noch lang.

4.      Kurzsichtiger oder Weitsichtiger?
Weitsichtiger - nicht nur tatsächlich auf die Augen bezogen, sondern auch bezogen auf das Leben. Ich habe dieses Jahr - auf sehr harte Art und Weise - gelernt, dass ich gelassener werden muss und meinen Kontrollwahn loslassen muss.

5.      Mehr Kohle oder weniger?
Ein bisschen mehr Geld verdient, aber ein vielfaches MEHR an Kohle ausgegeben. Der Sommerurlaub war wahnsinnig teuer und die Kosten der vierten ICSI betrugen ca. 9.000 EUR. 

6.      Besseren Job oder schlechteren?
Der Job ist der gleiche geblieben, aber ich wurde befördert und meine Aufgaben haben sich zum Glück auch zum besseren verändert. Ich bin im Moment sehr gefragt in meinem Unternehmen und werde dort sehr geschätzt. Zudem engagiere ich mich freiwillig bei unternehmensübergreifenden Themen mitzuarbeiten. Das macht mich deutlich zufriedener und ich gehe mittlerweile wirklich sehr, sehr gerne zur Arbeit.

7.      Mehr ausgegeben oder weniger?
Puh - deutlich mehr. Siehe Frage 5.

8.      Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Keinen Gewinn oder so. Aber dafür bin ich um sehr viele Erfahrungen reicher geworden:

- Man kann sein Leben nicht kontrollieren
- Man kann keine Kinder erzwingen
- Eine gut funktionierende Beziehung ist harte Arbeit
- Ärzte sind auch nur Menschen
- Der Teufel ist ein Arschloch
- Das Engelchen ist nicht immer da, wenn man es braucht
- Der Kinderwunschweg ist ein Arschloch

9.      Mehr bewegt oder weniger?
Irgendwie hat sich 2016 wie ein Stillstand angefühlt. Und das in vielerlei Hinsicht. Der Kinderwunschweg ist stagniert. In meiner Ehe haben wir uns dieses Jahr viele Monate in eine falsche Richtung entwickelt, aber diese Phase hat uns am Ende auch deutlich weiterentwickelt. Wir haben eine neue Dimension in unserer Beziehung erreicht. Letztendlich ist das auch etwas positives. Meine Freundschaften und generell meine Hobbies, habe ich dieses Jahr aufgrund des Kinderwunschwegs ordentlich brach liegen lassen. Das muss ich in 2017 unbedingt ändern.

10.  Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Krankgeschrieben war ich immer nur wegen der Kinderwunschbehandlungen (und das aber echt häufig). Eine Grippe hatte ich während meines Urlaubs. Und ansonsten war ich immer nur NACH den Kiwu-Behandlungen krank, weil mein Körper und insbesondere meine Schilddrüse das abrupte Abbrechen der Hormoneinnahme überhaupt gar nicht witzig fanden.

11.  Davon war für Dich die Schlimmste?
Die Hormon-Talfahrten nach den ICSIs. Das hat bei mir wirklich IMMER zu teils heftigen depressiven Phasen geführt. Und mein Hashimoto und mein Lichen Sclerosus fanden das auch überhaupt nicht witzig und haben es mir mit ordentlichen Schüben gedankt.

12.  Der hirnrissigste Plan?
Fällt mir gerade keiner ein.

13.  Die gefährlichste Unternehmung?
Fällt mir keine ein.

14.  Die teuerste Anschaffung?
Die vierte ICSI, der Urlaub und ein Vitamix :-).

15.  Das leckerste Essen?
Dieses Jahr habe ich ganz viele neue Dinge ausprobiert, weil ich aufgrund meiner Autoimmunerkrankungen meine Ernährung umstellen musste. Tolle Rezepte habe ich bei der wundervollen Bloggerin (und mittlerweile auch Buchautorin) Deliciously Ella gefunden. Aber auch die Sendung Ernährungs-Docs vom NDR hat mich noch einmal darin bestätigt, dass eine Ernährungsumstellung sehr wohl meine Autoimmunerkrankungen beeinflussen kann. Ich habe keine Ahnung, ob eine Ernährungsumstellung Auswirkung auf den Hashi hat, aber beim Lichen Sclerosus merke ich es total. Sobald ich Zucker, Alkohol, Getreide, Schweinefleisch und viele Milchprodukte konsumiere, bricht er wieder aus und meine Vagina zerstört sich selbst.

16.  Das beeindruckenste Buch?
Die beiden Kochbücher von Deliciously Ella

17.  Der ergreifendste Film?
Puuh, ich habe dieses Jahr wahnsinnig viele gute Filme gesehen. Einen Favoriten habe ich gerade nicht. Aber berührt hat mich der Film "Gefühlt Mitte Zwanzig", weil er - eigentlich eher nebensächlich - das Thema ungewollte Kinderlosigkeit behandelt und zeigt, was mit einem Paar passiert. Vordergründig geht es überhaupt nicht um das Thema ungewollte Kinderlosigkeit, aber am Ende wird klar, dass alle Dinge nur deshalb so gelaufen sind, weil das Paar von der ungewollten Kinderlosigkeit betroffen ist. Wenn ich mit diesem Thema nichts am Hut hätte, hätte ich den Film sehr schlecht gefunden, weil die Story eigentlich nicht gut ist. Aber, wenn man Betroffene ist, dann liest man den zwischen den Zeilen und versteht ihn in seiner vollen Gänze.

18.  Die beste CD?
Clueso - Standrandlichter. Und hier insbesondere das Lied: Lass den Kopf nicht hängen

19.  Das schönste Konzert?
Leider auf keinem einzigen Konzert, weil ich mich getraut habe Tickets zu kaufen (ich hätte ja schwanger sein können - haha).

20.  Die meiste Zeit verbracht mit?
Mit meinem Mann und meinem Hund

21.  Die schönste Zeit verbracht mit?
Trotz vieler sehr schlechter Tage - mit meinem Mann. Und  natürlich mit meinem Hund ;-)

 22. 2016 zum ersten Mal getan?
Einen Smoothie in einem Hochleistungsmixer zubereitet (ich  bin total begeistert von meiner ersten hochpreisigen Küchenmaschine - dem Vitamix ;-)).

23.  2016 nach langer Zeit wieder getan?
Im Kino

24.  Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Negativs, Ehekrise, das Wissen um die Abtreibung meiner Schwester

25.  Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Das ich recht habe ;-)

26.  Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Liebe geschenkt?

27.  Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Liebe

28.  Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich liebe dich und ich bleibe bei dir.

29.  Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich liebe dich, trotz der ganzen Scheiße hier.

30.  Dein Wort des Jahres?
Liebe

31.  Dein Unwort des Jahres?
Negativ

32.  Deine Liebglingsblogs des Jahres?
Ich habe all eure Blogs (siehe Blogroll) in diesem Jahr sehr gerne gelesen, auch wenn ich nicht (bzw. selten) kommentiere.
Besonderen Mut hat mir in diesem Jahr der Blog von prinnii gegeben. Sie war so tapfer und hat trotz der vielen Niederschläge immer daran geglaubt, dass ihr größter Wunsch irgendwann erfüllt werden wird. Und der Wunsch ist dann auch in Erfüllung gegangen :-).

Eine tapfere Entscheidung hat dieses Jahr auch meine liebe Wünschi getroffen. Auch, wenn sie den Kinderwunsch-Kreis verlassen hat, werde ich sie noch weiter begleiten. Wer weiß, vielleicht werde ich demnächst mit ihr in den Kreis der "anderen" Frauen ziehen.

Sehr positiv überrascht hat mich der Blog-Neuankömmling Tina Wünsche. Sie schreibt auf eine wundervolle Weise rückblickend ihren kompletten Kinderwunschweg auf. Am Ende führte ihr Kinderwunsch-Weg über eine Samenspende zum Glück. Die Art und Weise wie sie schreibt, beeindruckt mich wirklich sehr. Und interessanterweise hat sie mich durch ihren Blog auch noch einmal darin bestärkt, dass dieser Weg (Eizell- oder Samenspende) nicht der richtige Weg für uns wäre. Wer sich also mit der Frage "Samenspende ja oder nein" beschäftigt, dem kann ich diesen Blog nur wärmstens ans Herz legen. Meinem Mann und mir schwirrten immer wieder viele Fragen zum Thema Adoption, Samenspende etc. im Kopf herum. Die essentiellste aller Fragen von uns lautet natürlich: wie weit wollen wir für unseren Kinderwunsch gehen - was ist der richtige Weg für uns, was passt zu uns? Tina hat uns durch ihren Blog dieses Jahr viele gute Denkanstöße gegeben, die uns geholfen haben eine klare Entscheidung treffen zu können, wo unser Weg aufhören wird. Vielen Dank dafür, Tina :-*

Das war es dann also mit 2016. Ich wünsche euch allen noch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und für all diejenigen, bei denen 2016 genauso blöd war wie bei uns - lasst uns am Sonntag alle auf den "Neustart"-Knopf drücken.

Liebe Grüße - wir lesen uns in 2017 wieder!
Lisa

Sonntag, 25. Dezember 2016

1. Tag vom Weihnachtsmarathon geschafft

Punkt 0:00h beginne ich diesen Post und bin froh, dass Heilig Abend rum ist.

Mal wieder ein Weihnachten ohne Kind bzw. Kind im Bauch. Je öfters sich dieses Weihnachten als ungewollt kinderlose wiederholt, desto mehr stirbt meine Hoffnung, dass wir das nächste Mal vom Storch berücksichtigt werden. 

Dieses Weihnachten ist richtig schlimm für mich. Wir haben es bei meiner Schwester gefeiert und ich musste mich sehr zusammen reißen, meine gute Miene zum bösen Spiel nicht zu verlieren.

Wenige Tage nach meinem Negativ war mein Lieblingsmann mit dem Mann meiner Schwester auf Sauftour. Im Suff erzählte er - aus dem Nichts - meinem Mann, dass meine Schwester letztes Jahr ein Kind abgetrieben hat. Grund war, dass sie ihre Familienplanung bereits abgeschlossen hatten und es einfach nicht in ihre Lebensplanung passte. WHÄM ............. 
Mein Schwager hat meinen Mann dann darum gebeten, dass er es bitte für sich behalten soll. Mein Mann konnte das zum Glück aber nicht und hat es mir erzählt. Wie tief das Loch war, in das ich gefallen bin, muss ich euch bestimmt nicht erzählen. Es war verdammt tief, so richtig, richtig tief. 

Wie ihr aber auch schon von mir wisst, wissen nur sehr wenige Menschen um unsere Situation. Aus meiner Familie weiß es keiner. Und das hatte ich eigentlich vor zu ändern. Ich wollte mich eigentlich meiner Schwester anvertrauen. Aber wie kann ich jemandem etwas über meine ungewollte Kinderlosigkeit erzählen, wenn er selbst das gegenteilige Problem hat?

Mittlerweile ist mir auch vieles klar geworden. Meine Schwester hatte letztes Jahr ein richtig übles Burn-Out und konnte auch nicht mehr zur Arbeit gehen. Bis heute schleppte sie immer irgendwas mit sich rum, sie war und ist ein psychisches Wrack. Heute ist mir natürlich klar, woher das alles rührt. Das alles wurde ausgelöst durch die Abtreibung. Ich kenne meine Schwestee sehr gut, normalerweise ist sie nicht der Typ für eine Abtreibung. Ich vermute, dass sie sich da ein wenig von ihrem Mann hat unter Druck setzen lassen und danach erkannt hat, was sie da eigentlich gemacht hat.
Seit einigen Wochen will sie sich unbedingt mit mir treffen - aber ich kann das nicht. Auch heute sprach sie wieder davon, wie schlecht es ihr geht, wenn wir alleine waren. Früher hätte sofort nach dem Grund gefragt. Aber jetzt kenne ich den Grund und kann nicht nachfragen.

Ich kann sie nicht trösten. 
Ich kann ihr nicht sagen, dass es die richtige Entscheidung war und sie aufhören muss, sich selber Vorwürfe zu machen.
Ich kann ihr nicht sagen, dass ich sie dafür nicht verurteile.
Ich kann ihr nicht sagen, dass es richtig war sie für den bequemeren Weg zu entscheiden.

Statt dessen möchte ich ihr am liebsten mitteilen, wie sehr ich sie dafür hasse.
Wie sehr ich sie dafür verurteile, dass sie ein Kind hat abtreiben lassen, obwohl es aus finanzieller, beruflicher und wohnlicher Sicht keinen einleuchtenden Grund dafür gab. Beide sind alt genug, haben so gute Jobs, dass eigentlich nur einer arbeiten muss. Das Haus hätte auch noch Platz für ein Kind gehabt. Fuck Off!

In was für einer beschissenen Welt lebe ich eigentlich, wo selbst die eigene Schwester ein Kind abtreibt. Der Teufel lacht mich ganz persönlich aus, oder nicht?

Ich war heute verdammt froh, dass meine Schwester das Thema nicht angesprochen hat. Ich glaube, ich hätte sie angeschrien und es wäre verdammt böse geendet.

Andererseits kann ich mich aber auch glücklich schätzen, dass meine Schwester das Kind nicht zur Welt gebracht hat. Ich glaube, diese Situation hätte mich richtig fertig gemacht. Zu wissen, dass meine Schwester ungewollt noch mal schwanger wurde und sich zähneknirschend für das Baby entschieden hätte. Dieses Weihnachten wäre auch richtig übel geworden. Denn dann wären auch wieder ganz viele Kommentare in unsere Richtung gekommen. Warum wir denn nicht und so... - ihr wisst schon.

Es tut mir leid, dass ich mich an Weihnachten so bei euch ausheule. Aber das musste unbedingt raus - sonst wäre ich explodiert.

Ich wünsche euch noch schöne Festtage und melde mich die Tage noch mal bei euch 😘