Montag, 15. Dezember 2014

Die Sache mit Weihnachten

Letztes Jahr um diese Zeit waren mein Lieblingsmann und ich der felsenfesten Überzeugung, dass wir im nächsten Jahr schon zu dritt unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Tja, theoretisch hätte das auch hingehauen. Denn schließlich war ich im Januar schon schwanger. Aber wie das Ganze endete, wisst ihr ja.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, als ich schon im November in euren Blog las, dass die Weihnachtszeit für uns Kinderwunschlerinnen eine schreckliche Zeit ist. Im November dachte ich noch, dass ich ganz souverän und ohne einen einzigen Gedanken an den Kinderwunsch an der Weihnachtszeit vorbei spaziere. Aber dem ist ganz und gar nicht so.

Am Wochenende war ich in der Metro einkaufen und bin durch die hiesige Spielzeugabteilung gegangen. Natürlich hielten sich in der Abteilung auch viele Familien mit ihren kleinen Kindern auf, die ganz aufgeregt ihre Weihnachtswunschlisten angepasst haben ;-) 

Auf den Weihnachtsmärkten sehe ich viele frischgebackene Eltern mit ihren winzigen Säuglingen vorbeihuschen. Man erkennt das Glück dieser "frischen" Eltern und den Großeltern immer wieder in den Augen. Das große Glück, dass sie in diesem Jahr "vollständig" ihr Weihnachtsfest feiern können.

Die Werbung im Fernsehen, die nur glückliche Familien - meist mehrere Generationen - zeigt. Warum verbindet man ein glückliches Weihnachtsfest immer mit einer großen Familie inklusive Kinder? 

Auf der Arbeit berichten mir die Kollegen von den Weihnachtsfeiern und -Ritualen mit ihren Kindern.

Meine beste Freundin aus Kindheitstagen feiert ihr erstes Weihnachten mit Kind.

Für meine Nichten und Neffen suche ich nach schönen Geschenken und stelle Weihnachtstüten zusammen.

Gestern habe ich unseren Weihnachtsbaum geschmückt - nur für uns zwei.

In diesem Jahr habe ich einem Flüchtlingskind seinen Weihnachtswunsch erfüllt und hoffe, dass es dadurch ein klein wenig glücklicher ist am Heiligen Abend.

Keine Ahnung warum, aber es scheint an der Jahreszeit zu liegen. Auf einmal stellen nicht eingeweihte Freunde, Bekannte und Kollegen Fragen oder treffen Aussagen, die auf die Kinderlosigkeit zielen.

Das alles verursacht einen immer stärkeren Schmerz in der Magengrube. 

Ich könnte das alles ertragen, wenn ich die Gewissheit hätte, dass wir im nächsten Jahr zu Weihnachten auch vollständig sind. 

Ich würde es eher ertragen können, wenn in diesem Jahr meine zwei Sternenkinder nicht an meiner Seite wären. 




2 Kommentare:

  1. Liebe Lisa...Weihnachten ist immer schwer, bittersüß und zeigt uns besonders deutlich, dass wir irgendwie nicht so ganz dazu gehören...
    Mir geht es auch so.
    Fühl dich gedrückt :*

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  2. Liebe Lisa,
    ich schließe mich Wünschi an, Weihnachten ist schwer. Es ist alles schwer zu ertragen und Sternenkinder machen es nicht gerade leichter. Irgendetwas fehlt an Weihnachten!
    *Drück dich*

    LG Carina

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