Sonntag, 1. Februar 2015

Lichen sclerosus - Behandlung und Ernährung

Vor einiger Zeit habe ich ja schon darüber berichtet, dass ich an der Autoimmunerkrankung Lichen sclerosus leide.

Die Krankheit schreitet immer in Schüben fort. Und die Schübe selbst, wenn u. a. auch über die Psyche ausgelöst. Da es mir in den letzten zwei Wochen nicht so gut ging, hatte ich natürlich wieder einen Schub - bäh! Hätte ich meine Behandlung regelmäßig fortgeführt, würde ich jetzt vor lauter Juckreiz vermutlich nicht wahnsinnig werden müssten. Tja, Pech - jetzt muss ich wieder die Symptome behandeln.

Kat von dem Blog "wirdgutesjahr.wordpress.com" fragte mich bei meinem letzten Beitrag, wie ich diese Krankheit momentan behandle. Und diese Frage möchte ich nun gerne beantworten. Zudem habe ich in meinen Statistiken gesehen, dass einige User über das Stichwort "Lichen Sclerose" auf meinen Blog kommen. Da es so wenige Erfahrungsberichte über diese Krankheit gibt, möchte ich natürlich auch diese Personen gerne "abholen".

Lichen sclerosus ist ja eine Autoimmunerkrankung. Mein Körper registriert also permanent eine Entzündung in meinem Körper und möchte gegen diese ankämpfen - bekämpft sich dann aber leider selber.

Ziel der Behandlung ist daher, dass es erst gar nicht erst zu der Entzündung kommt. Denn, wenn man das schafft, geht der Schrumpfungsprozess auch nicht weiter voran. Daher soll ich die Vagina- und Afterregion zwei Mal die Woche (1x täglich) mit einer Kortison-Creme behandeln. Ich verwende die Kortison-Salbe "Karison" und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. An den anderen Tagen soll ich den Bereich mit einer Fettsalbe pflegen. Hier habe ich mehrere ausprobiert und bin nur mit der Salbe "Linola - Atmungsaktiver Schutzbalsam" zufrieden. Meine Frauenärztin meinte, dass einige Frauen sogar sehr gute Erfahrungen mit Vaseline aus dem Drogeriemarkt gemacht haben. Ich habe diese noch nicht ausprobiert. 

Ich kann tatsächlich bestätigen: wenn ich die Behandlung regelmäßig fortführe, entzündet es sich wirklich nicht mehr und man hat ein Beschwerdefreies Leben. Wenn es mir psychisch gut geht, kann ich auch mal zwei oder drei Wochen ohne Kortison-Creme auskommen. Aber: wenn es mir nicht gut geht und ich die Kortison-Creme nicht anwende - dann ist der nächste Schub vorprogrammiert. So wie es gerade der Fall ist ...

Meine Frauenärztin behauptete, dass ich gegen diese Autoimmunerkrankung nichts machen könnte und dass ich den Verlauf auch nicht mit einer Ernährungsumstellung beeinflussen könnte. Irgendwie wollte ich das nicht glauben und habe angefangen zu recherchieren. Und siehe da: viele Betroffene berichten über eine positive Veränderung ihrer Autoimmunerkrankung, wenn sie ihre Ernährung umgestellt haben.

Krassestes Paradebeispiel, dass eine Ernährungsumstellung sehr wohl eine positive Auswirkung auf die Autoimmunerkrankung haben kann, ist für mich die Amerikanerin und Bloggerin Danielle Walker. Sie leidet an der Erkrankung "colitis ulcerosa" und hatte - noch vor der Ernährungsumstellung - sehr heftige Nebenwirkungen und viele Krankenhausaufenthalte zu verzeichnen. Durch eigene Recherchen stellte sie fest, dass eine Ernährungsumstellung sehr wohl sinnvoll sein könnte. Nach mehreren Experimenten kam sie dann zu dem Ergebnis, dass ihre Symptome verschwanden, wenn sie auf Getreide, Gluten, Milch und Eier verzichtete. Die von ihr entwickelten Rezepte hat die nun in einem Buch veröffentlicht: "Paleo-Küche für Genießer".

Mein Arzt vermutet bei mir zurzeit übrigens auch eine Unverträglichkeit/Sensibilität gegenüber Gluten und Laktose - wegen typischer Reizdarm-Beschwerden - und empfahl mir eine Ernährungsumstellung. Ich müsste vermutlich nicht vollständig auf Gluten und Laktose verzichten, sollte dies aber mal ordentlich zurückfahrende.

Ich habe mir nun fest vorgenommen, diese Ernährungsumstellung zumindest mal für eine Weile durchzuziehen. Allerdings merke ich gerade, wie schwer mir das fällt, da ich mich wirklich täglich von gluten- und laktosehaltigen Lebensmitteln ernähre - und auch sehr viel davon konsumiere.
Zudem habe ich gelesen, dass Omega-3-Fettsäuren und entzündungshemmende Lebensmittel bevorzugt werden sollen.

Paleo ist zurzeit ja so eine Trendbewegung. Und ehrlich gesagt würde ich diese, wenn ich gesund wäre, tatsächlich auch belächeln. Aber, bei Autoimmunerkrankungen scheint sie tatsächlich positive Auswirkungen zu haben. Warum also nicht ausprobieren? 

Ich werde das nun einige Zeit ausprobieren und über das Ergebnis in diesem Blog berichten :-).

ERGÄNZUNG AM 21.01.2015: Da doch sehr viele User über diesen Eintrag auf meine Blog stoßen noch eine Ergänzung zum aktuellen Status Quo. Mein Lichens sclerosus ist seit Behandlung meines Hashimotos komplett weggegangen. Ich habe keinerlei Probleme mehr damit. Somit wurde der Liches Sclerosus bei mir durch die nicht behandelte Schilddrüse hervorgerufen. Auch bei Hashimoto kommt es - trotz optimaler L-Thyroxin-Einstellung - manchmal vor, dass es einem schlechter geht. Wenn es dem Hashimoto nicht gut geht, dann beginnt auch der Lichens wieder zu arbeiten. Das ist eigentlich immer ein sehr guter Gradmesser für mich. In solch einem Fall, dosiere ich das L-Thyroxin (ggf. für eine kurzfristige Phase) etwas höher/niedriger und achte auch sehr auf meine Ernährung. Ich bevorzuge dann eine fleischfreie, milchfreie und insbesondere fischfreie Ernährung, weil in Fleisch, Fisch und Milchprodukten ja auch Jod enthalten ist und dies die Entzündung des Hashis ja wieder ankurbelt. Ich fahre damit sehr gut. Aber das muss nicht heißen, dass es auch für euch die richtige Lösung ist. Probiert einfach alles aus. Ihr merkt irgendwann von selbst, was funktioniert und was nicht. Fisch ist bei mir bspw. ein absolutes No Go, obwohl ich es unheimlich gerne esse. Aber mittlerweile musste ich leider feststellen, dass es mir nach Fischkonsum danach wirklich IMMER zwei Tage miserabel geht.
Ich habe auch festgestellt, dass ich während den ICSI mehr L-Thyroxin benötige. Auch wenn meine Ärztin eine höhere Dosierung nicht für notwendig hielt (aber auch nicht davon abgeraten hat). habe ich meine Dosierung während Stimulation und danach dennoch um 10 - 20 Einheiten erhöht. Ich merke mittlerweile selbst, wann es notwendig ist, die Dosis ein wenig zu erhöhen. Ob das aber auch bei euch notwendig ist, könnt ihr nur selbst herausfinden.



12 Kommentare:

  1. Oh Lisa, das hört sich wirklich nach einer sehr fiesen Erkrankung an!

    Ich bin gespannt ob und was die Ernährungsumstellung bringt. Ich hoffe natürlich, nur das Beste :)

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Lisa, auch ich leide seit 3 Jahren an LS (hist. gesichert). Es würde mich sehr interessieren ob die Ernährungsumstellung etwas gebracht hat.
    Ich benutze reines Aloe vera Gel und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

    AntwortenLöschen
  3. Hallo, ich habe auch die Diagnose bekommen,
    welche Salbe kann man außerhalb der Schübe nehmen?
    Melkfett?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo;
      ich benutze die Neribas Salbe oder Deumavan (parfümfrei). Diese wurden mir von meiner Gynäkologin Fr. Dr. Amann (München) empfohlen, die auf Lichen sclerosus spezialisiert ist.

      Löschen
    2. Bepanthen ein schmieren hilft auch manchmal nicht immer

      Löschen
    3. Unknown Ich habe von der Apotheke Sheabutter mit Mandelöl mit Rosengerenie ist auch ganz gut und hilft

      Ich bin Katharina und Ich habe letztes Jahr September herausgestellt beim Haus Arzt

      Löschen
  4. Hallo,
    Könnt ihr mir sagen, ob beim Urinteststreifen der Erythrozytenwert erhöht war (Blut im Urin) bei LS?
    Bei mir ist Verdacht auf LS und ich habe Juckreiz, Schmerzen b. GV und eine Hämaturie, die Urologisch keine Befunde ergab.

    AntwortenLöschen
  5. Hallo,
    bei mir wurde auch LS diagnostiziert und von dem ständigem eincremen bekomme ich eine Pilz/Bakterieninfektion nach der anderen.. kennt ihr das? Stelle jetzt auch meine Ernährung um und nehme Nystatin. Mal schauen ob´s etwas bringt. Gute Besserung! :)

    AntwortenLöschen
  6. Hallo,
    ich leide auch an Lichen Scl.

    Habe im Internet recherchiert und für mich 'Borax'entdeckt.
    War schon am durchdrehen... :-( dachte ich probiere es einfach mal, wenn alle schon so begeistert sind und offenbar tatsächlich Besserung nach Einnahme eintritt.

    Dosierung Borax:
    30mg (ca. 1/8Tl. Empfehle jedoch, sich eine Feingrammwage zu bestellen) in etw. warmen Wasser auflösen (da nur mit erwärmtem Wasser gut lösbar),
    dann 1L Wasser hinzuleeren.
    Über den Tag verteilt trinken.
    Borax ist geschmacksneutral.

    14 Tage lang & falls keine Besserung auftreten sollte, Therapie verlängern.

    Bei deutlichem Nachlassen der Beschwerden, wieder 1TL Borax in 1L Wasser auflösen.
    Ab hier nur noch 1-2Tl (5-10ml) davon tägl. in ein Glas Wasser rühren.

    Dauer der Dosierung: Lebenslänglich ;-)

    Bem: Bei oraler Boraxeinnahme bitte auf ausreichend Magnesium-/Zinkzufuhr achten.
    Magnesium mind. 400 bis 800mg zu Anfang (tgl.) & danach 300 bis 400mg.
    Zink 50mg tgl. konstant.




    Creme die mir bei Juckreiz geholfen hat:
    2 volle El Kokosfett erwärmen
    1 flachr Tl Bicarbonat Soda (auch / oder Natron, basisch)
    1 flacher Tl Borax (sauer)

    Solange rühren bis Masse verfestigt (ja das wird dauern.. Schnarch..)
    Bei Bedarf damit eincremen.

    Keine Sorge, es ziept zu Anfang, aber hilft ungemein und stillt den Juckreiz.



    Bad: Borax & Natron jew. 1 El


    Inconclusio: Geduld und Freude auf eine Beschwerdefreie Zeit, pushten mich :) Sprich - nicht sofort aufhören bei Beschwerdenfreiheit.. So wie ich zB. ;-| Habe die tgl. Boraxzufuhr seehr vernachlässigt... Spüre nach Konsumation best. Lebensmittel jetzt erneut das Jucken und Pieksen...



    Wünsche Allen betroffenen alles Liebe und viel Kraft.

    AntwortenLöschen
  7. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  8. Vergessen zu erwähnen - Ja, mir hat die Behandlung mit Borax enorm geholfen!!!! :))

    AntwortenLöschen
  9. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen