Mittwoch, 14. Oktober 2015

Tag 20: Tag 3 nach Transfer oder Schwangerschaftssymptome dank Progesteron

Kurz vorm Nervenzusammenbruch ein kleines Lebenszeichen von mir. Ich dachte, dass ich auf alles vorbereitet wäre. Seit einem Jahr habe ich in all euren Blogs und diversen Foren alles über eure Erfahrungen mit den ICSI, IVFs etc. erfahren. Ich wusste, dass die Wartezeit eine unschöne Zeit wird. Schließlich kenne ich das ja noch aus der Zeit, wo ich auf natürlichem Wege zwei Mal schwanger wurde. Auch damals fand ich das anstrengend - aber die Anspannung war eine andere als diese...

... Dieses Mal hat man richtig hart dafür gearbeitet und Strapazen aufgenommen, um am Ende überhaupt wieder in eine Warteschleife kommen zu können. Wenn man so viel Kraft aufwendet und sich haargenau an alle Anweisungen hält, dann muss am Ende doch auch das richtige Ergebnis rauskommen? So ist das im richtigen Leben doch auch: lerne ich viel und richtig für eine Klausur, bekomme ich eine gute Note; habe ich eine Ausbildung mit Bravur bestanden, bekomme ich später einen guten Job ... schön wäre es. Ich habe eine tierische Angst vor einem negativen Ergebnis. Es ist etwas anderes, wenn man versucht auf normalem Wege schwanger zu werden und man am Ende einen negativen Test in den Händen hält. Hier hat man die Chance es im nächsten Monat wieder zu probieren und wird in der Regel irgendwann belohnt. Ich hingegen habe danach nur noch verdammte zwei Versuche. Was ist, wenn der zweite auch daneben geht - dann bleibt nur noch ein einziger Versuch. Wie soll man entspannt in solch eine Behandlung gehen, wenn man nur limitierte Versuche hat - während alle anderen zu jederzeit und kostenlos und (meist) in Liebe ein Kind zeugen können? Genug der negativen Gedanken. Punkt!

Heute hat noch ein Gespräch mit unserer Ärztin stattgefunden, ob es unsere restlichen drei Eizellen noch zur Blastzyste geschafft haben. Nein, keine der drei Eizellen hat es bis zur Blastozyste geschafft. Ernüchternd. Von den neun Eizellen konnten nur 5 befruchtet werden. Drei davon waren von hervorragender Qualität, die zwei anderen hatten eine gute Qualität. Sie meinte, dass drei Eizellen in solcher Qualität eher selten vorkommen (dabei lese ich in den Foren sehr oft, dass mehrere A-Qualität 8-Zeller vorhanden sind). Zwei wurden zurück transferiert. Die restlichen drei waren nicht mehr für eine Vitrifikation geeignet. Das heißt allerdings nicht, dass diese nicht in der Gebärmutter überlebt hätten. Auch wenn meine Ärztin sehr zufrieden mit der Anzahl und Qualität der Eizellen ist, finde ich das Resultat doch etwas ernüchternd. Keine Reserve für später vorhanden. Meine Ärztin meinte, dass Eizellen mit sehr guter Qualität eine bessere Chance hätten sich einzunisten und ist sehr guter Dinge (allerdings habe ich auch schon oft gelesen, dass auch B-Qualität-Eizellen zum Erfolg geführt haben). Aber natürlich hat sie noch einmal darauf hingewiesen, dass dies nicht zwangsläufig zum Erfolg führt. Mmh.

Und nun sitze ich hier und interpretiere alle meine Symptome nur in eine Richtung. Und das, obwohl ich weiß, dass Progesteron mich in diesen Schwangerschaftszustand versetzt. Theoretisch könnte heute die Einnistung stattfinden. Heute Vormittag hatte ich die ganze Zeit eine unterschwellige Übelkeit und immer wieder ein leichtes Stechen in der Mitte des Unterleibs. Ich weiß, dass das alles nur grüne Punkte sind - aber dennoch ist da dieser Wunschgedanke. Ich bin zumindest heilfroh, dass dieser Schmerz am linken Eileiter nicht mehr da ist - das entspannt mich ungemein.
Das Gemeine ist, dass ich ja schon zwei Mal schwanger war und die Symptome alle bestens kenne. Ich hatte bei beiden Schwangerschaften schon bei (?)/kurz nach Einnistung Symptome, weil ich grundsätzlich sehr sensibel auf Hormonveränderungen reagiere.
Problem ist allerdings, dass ich seit der Punktion - dank Progesteron - schon Symptome habe, die den realen sehr, sehr ähneln. Seit heute kommen jedoch andere dazu. Auch vom Progesteron? Das macht mich verrückt.

Bevor ich euch jetzt weiter nerve, beende ich meinen Gefühlschaos-Nudelsalat im Kopf. Wir lesen uns die Tage. weitere News gibt es weiterhin in meinem Liveticker.


5 Kommentare:

  1. Versuche dich einfach gut abzulenken, versuche gelassen zu sein und lass die Zeit für dich "denken", denn das wird sie so oder so. Ich habe ja nur eine Warteschleife hinter mich gebracht (klopfaufHolz) - also gut abgesehen von etlichen monatlichen Hibbelwarteschleifen, aber die zähle ich mal nicht dazu - und weiß um die psychische Belastung. Irgendwie ist das jetzt so eine HopoderTop-Situation, die ein Gemisch aus Angst vor dem Negativ und "Eskönntejaauchsein"-Hoffnung besteht. Ich kann dir nur raten, dass du versuchst trotz allem gelassen zu agieren. Lass deinen Körper mal machen, vertraue ihm. Entweder er schafft es, dass sich jemand nun in deinem Bauch einkuschelt oder dann eben beim nächsten Mal. Ich schicke dir eine extragroße Portion Optimismusmoleküle....:-*

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  2. Liebe Lisa, ich kann mich Penny nur anschließen. Auch wenn es beschissen klingt, versuch gelassen zu sein. Ich hatte wirklich auch schlimme Warteschleifen. Teilweise war ich mir so sicher, dass es doch geklappt haben muss und dann wieder nix. Und wenn man sich da 2 Wochen lang, Tag für Tag reinsteigert, das macht einen kaputt!!! Versuche Dir jeden Tag etwas schönes vorzunehmen und wenn es auch noch so eine Winzigkeit ist. Aber irgend etwas, worauf Du Dich freuen und Deinen Fokus legen kannst. Das heißt natürlich nicht, dass die Gedanken dann verschwinden, aber vielleicht lenkt es wenigstens für gewisse Momente ab. Ich drück Dich und wünsche Dir starke Nerven!!! :) Allerliebste Grüße Kitty

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  3. ich drück euch die Daumen und weiß was ihr du durchmacht. Es gibt nicht wirklich einen Tipp aus meiner sicht der hilft es ist einfach immer eine doofe Situation.

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  4. Herzlich Willkommen in der Warteschleife... Schade dass sie dir doch auch so übel mitspielt, ich dachte vllt bleibst du wirklich von diesem ganzen Chaos und Auf und Ab verschont.

    Ich drück dich einfach, denn etwas raten kann ich dir nicht. Vllt helfen dir ja die Tipps von den Mädels - ich wünsche es dir.

    :-*

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  5. Die Warteschleife ist wirklich so nervenaufreibend und schlimm. Ganz ehrlich, wer ist in den 2 Wochen schon total cool? Wir sind vollgepumpt mit Hormonen, all der Aufwand bis man dorthin gekommen sind gepaart mit der Hoffnung.. Aber ich drücke Dir einfach ganz fest die Daumen und hoffe dass hier bald positive Nachrichten erscheinen :)

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